DE938755C - Verfahren zum Herstellen einer Dispersion von Kautschuk bzw. seinen Cyclisierungs- oder Oxydationsprodukten - Google Patents

Verfahren zum Herstellen einer Dispersion von Kautschuk bzw. seinen Cyclisierungs- oder Oxydationsprodukten

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DE938755C
DE938755C DED5109A DED0005109A DE938755C DE 938755 C DE938755 C DE 938755C DE D5109 A DED5109 A DE D5109A DE D0005109 A DED0005109 A DE D0005109A DE 938755 C DE938755 C DE 938755C
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Manfred Gordon
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Dunlop Rubber Co Ltd
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L7/00Compositions of natural rubber
    • C08L7/02Latex

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  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen einer Dispersion von Kautschuk bzw. seinen Cyclisierungs- oder Oxydationsprodukten KautschukmilchsäfteX wie sie aus kautschukhaltigen Pflanzen erhalten werden, bestehen bekenntlich aus einer schwach alkalischen wäßrigen Dispersion von Kautschukteilchen, welche neben anderen Bestandteilen einen Stabilisator enthält, der die Wirkung hat, den Kautschuk dispergiert zu halten, solange das Medium alkalisch bleibt, der aber nicht mehr wirksam ist, sobald das Medium infolge von Fäulnis oder durch den absichtlichen Zusatz von Säure sauer wird. Ebenso werden auch künstlich hergestellte Dispersionen von vulkanisiertem oder unvulkanisiertem natürlichem oder synthetischem Kautschuk normalerweise unter Verwendung eines alkalischen Stabilisators hergestellt, der unter sauren Bedingungen unwirksam wird.
  • Es ist bekannt, saure Kautschukmilchmischungen dadurch herzustellen, daß man einer alkalischen natürlichen oder künstlichen Kautschukmilch ein Dispergierungsmittel, z. B. Saponin, Glycyrrhizin-Salze oder sulfonierte Produkte, z. B. sulfoniertes Rizinusöl, einverleibt und danach dieKautschukmilch durch Zusatz einer Mineralsäure sauer macht. Auf diese Weise können stabile Kautschukmilchmischungen erhalten werden, die eine Acidität in manchen Fällen bis zu 3 fl haben, jedoch wird die Kautschukmilch unstabil, wenn die Acidität viel größer als dieser Wert gemacht wird. Daher ist es nicht möglich gewesen, einer Kautschukmilch, die einen solchen Stabilisator enthält, so viel Schwefelsäure zuzusetzen, daß der Kautschuk in einem im wesent- lichen aus hydratisierter Schwefelsäure bestehenden Medium dispergiert bleibt, d. h. einem Medium, das wenigstens so viel Schwefelsäure enthält, wie es der Formel H2 04 H2 0 4H20 entspricht, was etwa 60°/oiger H2 S 04 gleichkommt.
  • Wegen dieser Unmöglichkeit, Kautschuk-Dispersionen mit einem so hohen Anteil an Schwefelsäure herzustellen, war es üblich, Verfahren, welche die Behandlung von Kautschuk mit oder in Gegenwart von Schwefelsäure von derartigen Konzentrationen umfassen, mit dem Kautschuk im festen Zustand oder in Lösung in einem organischen Lösungsmittel durchzuführen. So hat man cyclisierten Kautschuk dadurch hergestellt, daß man eine innige Mischung von festem Kautschuk mit konzentrierter Schwefelsäure, mit oder ohne Phenol, erhitzt der daß man eine Lösung des Kautschuks in einem organischen Lösungsmittel mit konzentrierter Schwefelsäure, mit oder ohne Phenol, erhitzt. Die Vorteile, die sich beim Arbeiten mit Kautschuk in dispergiertem Zustand ergaben, gingen daher verloren, denn bei dem ersteren Verfahren erfordert die für eine gleichmäßige Behandlung notwendige Bearbeitung der Masse einen beträchtlichen Kraftaufwand, während das andere Verfahren die Anwendung erheblicher Mengen an organischem Lösungsmittel. das zurückgewonnen werden muß, mit sich bringt.
  • Keines der Verfahren führt unmittelbar zu einem Produkt in einem fein verteilten Zustand, obgleich ein solches Produkt für mancherlei Zwecke wertvollsein würde. Überdies ist es schwierig, das Cyclisierungsmittel aus dem Produkt zu entfernen.
  • Zweck der Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung einer Dispersion von Kautschuk in einem hydratisierte Schwefelsäure enthaltenden Medium zu schaffen. Weiterhin sieht die Erfindung die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Kautschulcderivaten in einem fein verteilten Zustand vor, die leicht von sauren Reaktionsstoffen befreit werden können. Ein weiterer Zweck der Erfindung ist auch, ein Verfahren zur Erzeugung von cyclisiertem Kautschuk zu schaffen, welches sowohl hohen Kraftverbrauch als auch die Verwendung organischer Lösungsmittel vermeidet.
  • Eine Kautschukdispersion gemäß der Erfindung stellt eine Dispersion von Kautschuk in einem hydratisierte Schwefelsäure und einen nichtionischen Stabilisator enthaltenden Medium dar, wobei die Konzentration der Schwefelsäure in dem Medium zwischen 60 und goO/o H2 5 04 beträgt.
  • Erfindungsgemäß wird zu einer natürlichen oder künstlichen Kautschukmilch, die einen nichtionischen Stabilisator enthält, zunächst eine wäßrige Säure, z. B. wäßrige Schwefelsäure, die weniger als So 0/o Schwefelsäure enthält, zugesetzt, um den pH-Wert kleiner als 5 zu machen, worauf zu der -sauer gemachten Kautschukmilch konzentrierte Schwefelsäure oder Oleum hinzugefügt wird, um den Schwefelsäuregehalt des Mediums auf einen Wert zwischen 60 und goO/o zu bringen.
  • Die Dispersion, der gegebenenfalls ein Phenol zugesetzt ist, kann auch auf einen Schwefelsäuregehalt von 70 bis 75 O/o gebracht und dann auf eine Temperatur von etwa So bis I20° erhitzt werden, um den in der Dispersion enthaltenen Kautschuk zu cyclisieren.
  • Das Einverleiben eines nicht ionischen Stabilisators in die Kautschukmilch, insbesondere in eine natürliche Kautschukmilch, läßt den Kautschuk dispergiert bleiben, selbst wenn der sauer gemachten Kautschukmilch so viel konzentrierte Schwefelsäure oder Oleum zugesetzt wird, daß das Serum im wesentlichen zu hydratisierter Schwefelsäure wird. Es ist auf diese Weise z.B. möglich, den Kautschuk in einer solchen Dispersion einer Cyclisierung, Oxydation oder Nitrosierung zu unterwerfen, wodurch eine Dispersion des entsprechenden Kautschuk-Umwandlungsproduktes erhalten wird, aus dem das Kautschuk-Umwandlungsprodukt in einem fein verteilten Zustand und im wesentlichen frei von dem Umwandlungsmittel isoliert werden kann.
  • Die Cyclisierung des Kautschuks erfolgt schnell bei Zimmertemperatur, wenn die Konzentration des die hydratisierte Schwefelsäure enthaltenden Mediums größer als etwa goO/o ist, während es bei Konzentrationen unter etwa SgO/o erfor.derlich ist, daß die Reaktionsmischung eine Temperatur über Zimmertemperatur hat, wobei der Temperaturbereich von der Säurekonzentration abhängig ist.
  • Es ist daher, wenn eine Dispersion von uncyclisiertem Kautschuk in hydratisierter Schwefelsäure als Endprodukt gewünscht wird, vorzuziehen, die Dispersion während des Hinzufügens von konzentrierter Schwefelsäure oder Oleum zu kühlen, da sonst die Verdünnungswärme der zugesetzten Säure einen solchen Anstieg in der Temperatur verursachen kann, daß eine Teilcyclisierung eintritt.
  • Es ist auch vorzuziehen, den Zusatz von so viel Säure zu vermeiden, daß die Säurekonzentration über 85 °/o steigt. Wenn cyclisierter Kautschuk hergestellt werden soll, kann man gewünschtenfalls die Dispersion während des Zusatzes von konzentrierter Schwefelsäure oder Oleum sich erwärmen lassen, und es kann die Säurekonzentration auf über 85°/o gesteigert werden. Die Erhitzung, die nachfolgend erforderlich ist, um den Kautschuk zu cyclisieren, hängt von den Bedingungen ab, die während des Zusatzes von Säure oder Oleum zu beachten sind, und außerdem davon, ob es erwünscht oder nicht erwünscht ist, die Cyclisierung soweit als möglich durchzuführen. Bei der Ausfuehrung der Erfindung müssen daher die Bedingungen demgemäß gewählt werden, ob die Herstellung einer Dispersion von Kautschuk oder von cyclisiertem Kautschuk gewünscht wird.
  • Unter einem »nicht-ionischen Stabilisator« ist ein oberflächenaktives Mittel zu verstehen, das keine elektrolytische Dissoziation in wäßriger Lösung erfährt. Solche Stoffe sind hydrophile organische Verbindungen von hohem MoTekulargewicht, die eine aromatische oder langkettige aliphatische Gruppe besitzen, die an ein Radikal gebinden ist, welches eine äther oder Estergruppe und eine Hydroxylgruppe enthält. Vorzugsweise verwendbare Stabilisatoren sind Polyäthylenglykol- äther von der allgemeinen Formel RO (C2H4O)nH, worin R ein geradkettiges Alkylradikal mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen ist und n mindestens den Wert 4 hat. Derartige Stoffe können dadurch erhalten werden, daß man Äthylenoxyd mit dem entsprechenden langkettigen aliphatischen Alkohol zur Einwirkung bringt, wodurch Verbindungen entstehen, die der obengenannten Formel entsprechen, in welcher Ib einen Wert zwischen 20 und 25 hat.
  • Als nicht-ionische Stabilisatoren, die für die Zwecke der Erfindung verwendet werden können, sind zu nennen: Verbindungen gemäß der obengenannten Formel, in der RO- ein Oleylalkoholrest ist, Polyäthylenglykolester, wie z. B. ein Kondensationsprodukt von Olsäure und 6 Mol Äthylenoxyd; Polyäthylenglykolaryläther, z. B. ein Polyäthylenglykolphenylmonoäther und alkylierte Monoäther von Polyäthylenglykol; sowie partielle Ester von mehrwertigen Alkoholen, wie z. B. ein Polyalkylenäther eines partiellen Sorbitesters der Stearinsäure. Diese Verbindungen können der Kautschukmilch in Mengen von 2 bis 5 Gewichtsteilen auf je 100 Gewichtsteile Kautschuk in der Kautschukmilch hinzugefügt werden.
  • Die einen nicht-ionischen Stabilisator enthaltende Kautschukmilch wird vorzugsweise mit Hilfe von wäßriger Schwefelsäure sauer gemacht. Eine solche Säure soll nicht so konzentriert sein, daß sie dehydrierende Wirkung hat oder daß eine Ausflockung von Kautschuk eintritt, andererseits sind, wenn stark verdünnte Säure verwendet wird, entsprechend größere Mengen an konzentrierter Schwefelsäure, d. h. angenähert 980/oige Säure, oder an Oleum erforderlich, um darauffolgend die Schwefelsäurekonzentration auf~ einen Wert über 6o 0/o zu erhöhen. Anstatt zu der einen nichtionischen Stabilisator enthaltenden Kautschukmilch wäßrige Schwefelsäure zuzusetzen, können auch andere wäßrige Säuren verwendet werden, z. B. wäßrige Salzsäure oder wäßrige Phosphorsäure.
  • Stoffe, die bei der Wärmeentwicklung hydratisieren, wie z. B. Oleum, konzentrierte Schwefelsäure oder konzentrierte Phosphorsäure, sollten jedoch nicht zugesetzt werden, um die Kautschukmilch sauer zu machen, da in dem Bereich der pn-Werte, die schwach sauren Bedingungen entsprechen, die Kautschukdispersionen gegen Hitze- oder Dehydratisierungseinflüsse, die durch das Einbringen solcher Stoffe verursacht werden, empfindlich sind,-so daß Ausflockung eintreten kann. Vorzugsweise wird der pH-Wert auf unterhalb 5 gebracht, bevor konzentrierte Schwefelsäure oder Oleum zugesetzt wird.
  • Sobald der Wert auf unter 5 gebracht worden ist, kann konzentrierte Schwefelsäure oder Oleum ohne die Gefahr einer Ausflockung zugesetzt werden, um die Konzentration der Schwefelsäure auf einen Wert über 6o O/o H2 04 zu bringen.
  • Bei einem Verfahren zur Herstellung einer Dispersion von natürlichem Kautschuk in einem hydratisierte Schwefelsäure enthaltenden Medium werden zunächst zu einer konzentrierten Naturkautschukmilch 2 bis 5 Gewichtsteile eines nicht-ionischen Stabilisators je 100 Gewichtsteile Kautschuk zugesetzt. Zweckmäßigerweise wird das Stabilisierungsmittel zunächst in einer verhältnismäßig kleinen Menge Wasser aufgelöst und die so erhaltene Lösung der Kautschukmilch - zugesetzt.
  • Wäßrige Schwefelsäure wird dann zu der den Stabilisator enthaltenden Kautschukmilch hinzugefügt, bis der pH-Wert der wäßrigen Phase niedriger als 5 ist, worauf dann Oleum oder konzentrierte Schwefelsäure zugesetzt wird, bis die wäßrige Phase wenigstens 60 0/oH2 SO4, z. B. zwischen 70 und 85 °/o des Säuregewichts enthält.
  • Wäßrige Schwefelsäure, die nicht mehr als 8o 0/o H2 5 04 enthält, ist für die anfängliche Zugabe geeignet. So kann wäßrige Säure, die 70 bis 80 Gewichtsprozent H2 504 enthält, anfänglich in Mengen in der Größenordnung von 15 bis 20 Raumteilen auf je 100 Raumteile Kautschukmilch zugesetzt werden. Die Cyclisierung des Kautschuks in der erhaltenen Dispersion kann dadurch herbeigeführt werden, daß man die erhaltene Dispersion unter Temperaturbedingungen hält, die der Schwefesäurekonzentration angepaßt sind. Bei Anwendung eines sauren Mediums, bei welchem die Schwefelsäurekonzentration über wo0/, liegt, ist die Cyclisierung in der Zeit beendet, die gebraucht wird, um die notwendige Gesamtmenge an konzentrierter Säure oder Oleum mit einer angemessenen Geschwindigkeit zuzusetzen, obgleich zur Erreichung dieser Konzentration eine so große Menge an Säure zugesetzt werden muß, daß diese Maßnahme im allgemeinen nicht möglich ist. Mit einer Säurekonzentration von etwa 85 bis goO/o geht die Cyclisierung bei gewöhnlicher Temperatur vor sich und ist in weniger als einem Tag beendet, oder es kann das Verfahren durch Erwärmen beschleunigt werden. Wenn die Säurekonzentration zwischen 6c und 85 O/o liegt, sollte die Dispersion heißgehalten werden, damit die Cyclisierung innerhalb einer vernüftigen Zeitdauer vollendet werden kann. Bekanntlich findet die Cyclisierung von Kautschuk unter Wärmeentwicklung statt, und, obgleich es notwendig ist, die Dispersion anfangs auf eine geeignete Temperatur zu erwärmen, ist es im allgemeinen erforderlich, die Reaktionsmischung zu kühlen, sobald die Reaktionstemperatur erreicht ist, um sie in einem Temperaturbereich zu halten, in welchem die Cyclisierung mit der gewünschten Geschwindigkeit erfolgt. Diese Temperatur ist um so niedriger, je größer die H2 5 O4-Konzentration ist; mit einer Schwefelsäurekonzentration von 70 bis 75 0/0 kann z. B. die Cyclisierung zweckmäßigerweise dadurch herbeigeführt werden, daß die Temperatur zwischen 80 und I200 gehalten wird.
  • Ein bevorzugtes Verfahren zur Aufrechterhaltung der günstigsten Temperatur besteht darin, die Dispersion durch eine Schlange hindurchfließen zu lassen, die in ein auf Reaktionstemperatur gehaltenes flüssiges Medium eingetaucht ist. Wenn die Cyclisierung bis zu dem gewünschten Grad fortgeschritten ist, kann das Produkt dadurch gewonnen werden, daß man die Dispersion in eine große Menge Wasser, vorzugsweise heißes Wasser, einfließen läßt, wodurch das Produkt ausgefällt wird und als Pulver abgetrennt werden kann. Das pulverförmige Produkt kann dann mit Wasser gewaschen und getrocknet werden, oder es kann in Wasser, das ein Dispergierungsmittel enthält, wiederdispergiert werden.
  • Die Cyclisierung ist durch eine Abnahme des Grads des ungesättigten Zustands gekennzeichnet, obgleich ein vollständig gesättigtes Produkt niemals erhalten wird. Das Fortschreiten der Cyclisierung macht sich durch die Entwicklung von Wärme und durch eine Zunahme in der Dichte des Kautschukmaterials bemerkbar; jede dieser Erscheinungen kann dazu benutzt werden, den Ablauf des Cyclisierungsvorganges zu verfolgen. Die Behandlung kann fortgesetzt werden, bis keine weitere Verminderung des ungesättigten Zustands stattfindet, wobei dann das Produkt das bildet, was man einen völlig cyclisierten Kautschuk nennt, oder es kann die Cyclisierung in einer Zwischenstufe abgebrochen werden, wodurch ein Produkt erhalten wird, dessen Eigenschaften zwischen denen von natürlichem Kautschuk und völlig cyclisiertem Kautschuk liegen. Das Verfahren nach der Erfindung ist besonders geeignet zur Herstellung solcher Zwischenprodukte, da es selbst eine genaue Kontrolle der Zeit und der Temperatur während der Reaktion zuläßt und eine sehr gleichförmige Behandlung des sich ergebenden Kautschuks gestattet.
  • Bei dem oben beschriebenen Cyclisierungsverfahren kann an Stelle von natürlicher Kautschukmilch auch eine wäßrige Dispersion eines kautschukartigen Dien-Polymerisats oder -copolymerisats oder eine wäßrige Dispersion von Kautschuk regenerat erfindungsgemäß behandelt werden. Unter der in der Beschreibung und in den Ansprüchen gebrauchten Bezeichnung »Kautschukmilch« sind auch solche wäßrigen Dispersionen zu verstehen.
  • Die Dispersion von Kautschuk in dem hydratisierte Schwefelsäure enthaltenden Medium kann auch bei der Herstellung von oxydierteni Kautschuk durch Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd zu der Dispersion benutzt werden. Die Oxydation geht dann bei Zimmertemperatur vor sich, und der oxydierte Kautschuk kann nachfolgend dadurch gewonnen werden, daß man das Reaktionsprodukt in Wasser einfließen läßt, wie dies für cyclisierten Kautschuk beschrieben worden ist. Anstatt die Dispersion mit Wasserstoffsuperoxyd zu behandeln, kann auch eine andere in dem Medium lösliche Per-Verbindung hinzugefügt werden, wie z. B. ein Persulfat oder Perschwefelsäure, und es kann die Dispersion erforderlichenfalls erwärmt werden, um die Reaktion einzuleiten. Nitrosierter Kautschuk kann auch dadurch erhalten werden, daß die Dispersion - in hydratisierter Schwefelsäure mit Salpetersäure oder Nitrat erhitzt wird.
  • Die nachstehenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung, wobei alle Teile Gewichtsteile bedeuten.
  • Beispiel 1 95 Teile konzentrierte 600/obige natürliche Kautschukmilch wurden durch Zusatz von 2,4 Teilen eines nicht-ionischen Stabilisators stabilisiert, der durch Kondensation von Oleylalkohol und 20 Mol Äthylenoxyd erhalten wurde. 27 Teile 750/oiger wäßriger Schwefelsäure wurden unter Kühlung rasch hinzugefügt. Die Stärke des Schwefelsäure-"mediums wurde dann durch den Zusatz von 155 Teilen 980/obiger Schwefelsäure auf 79 ovo erhöht.
  • Bei spiel II Die gemäß Beispiel I erhaltene Kautschukdispersion in 790/oiger Schwefelsäure wurde auf S50 erhitzt und 3 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten. Der auf diese Weise erzeugte cyclisierte Kautschuk wurde dann dadurch ausgeflockt, daß das Produkt in 4000 Teile heißes Wasser fließen gelassen, abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet wurde.
  • Das getrocknete Produkt war ein harzartiges Pulver, das beim Erwärmen auf I20° zu einer kautschukartigen Masse erweichte und in einem Grad ungesättigt war, der etwa der Hälfte desjenigen von natürlichem Kautschuk entspricht. Es war im wesentlichen frei von Schwefel. Die Teilchengröße des Pulvers war angenähert dieeinige der ursprünglichen Kautschukteilchen in dem Milchsaft (in der Größenordnung von 1 ), wenn auch ein Anteil loser Aggregate vorhanden war.
  • Beispiel III 0,11 Teile eines nicht-ionischen Stabilisators, der durch Kondensation einer Mischung von langkettigen aliphatischen Alkoholen mit Äthylenoxyd erhalten war, wurden unter dauerndem Umrühren zu I8,5 Teilen einer 60,70/oigen natürlichen Kautschukmilch hinzugefügt, und es wurde die Mischung auf einer etwas erhöhten Temperatur gehalten, bei welcher der Stabilisator geschmolzen wurde. Dann wurden 5,96 Teile 350/oiger wäßriger Salzsäure unter Kühlen und Umrühren schnell zugesetzt. Schließlich wurden 30 Teile konzentrierte Schwefelsäure sehr allmählich zur Vermeidung übermäßiger Schaumbildung zugefügt, wodurch eine Dispersion von Kautschukteilchen in einem Medium, das ungefähr 70°/o H2 5 O4 enthielt, er zeugt wurde.
  • Beispiel IV 100 Teile konzentrierte natürliche Kautschukmilch, die 6o 0/o Kautschuk enthielt, wurden mit einem nicht-ionischen Stabilisator, der durch Kondensation von Oleylalkohol und 20 Mol Athylenoxyd erhalten wurde, sowie mit wäßriger Schwefelsäure und konzentrierter Schwefelsäure wie im Beispiel 1 gemischt, um eine Dispersion von Kautschuk in einem hydratisierte Schwefelsäure enthaltenden Medium und einem Gehalt von 790/a H2 5 O4 zu erzeugen, worauf in Zwischenräumen 4.6 Teile von 85 bis go0/oigem Wasserstoffsuperoxyd in 30 gleichen Teilmengen zugesetzt wurden; die Temperatur stieg allmählich um etwa 10 bis I5° nach jedem Zusatz, und die Reaktionsmischung ließ man vor dem Zusatz der nächsten Menge abkühlen.
  • Nach dem letzten Zusatz wurde die Kautschukmilch dadurch ausgeflockt, daß man sie in kaltes Wasser von dem Zehnfachen ihres Volumens einfließen ließ, und das Produkt wurde dadurch von Säure befreit, daß es mehrere Male in Wasser durch Schütteln wieder dispergiert und dann absetzen gelassen wurde; es wurde dann bei 500 getrocknet.
  • Das Produkt war ein braunes Pulver, das bei I00° zu einem schwachen Film schmolz, der bei Temperaturen über 3IO biegsam war. Das Pulver konnte durch Walzen in eine Folie umgewandelt werden; es war im wesentlichen unlöslich in Benzol, Aceton und Tetrachlorkohlenstoff; es hatte eine relative Dichte von I,022 bei 270, und seine Analyse auf Kohlenstoff und Wasserstoff entsprach der empirischen Formel C5 H8 0.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Herstellen einer Dispersion von Kautschuk bzw. seinen Cyclisierungs- oder Oxydationsprodukten in einem sauren Medium, dadurch gekennzeichnet, daß zu einer natürlichen oder künstlichen Kautschukmilch, die einen nicht-ionischen Stabilisator enthält, zunächst eine wäßrige Säure, z. B. wäßrige Schwefelsäure, die weniger als So 0/o Schwefelsäure enthält, zugesetzt wird, um den pH-Wert kleiner als 5 zu machen, und dann zu der sauer gemac'hten Kautschukmilch konzentrierte Schwefelsäure oder Oleum hinzugefügt wird, um den Schwefelsäuregehalt des Mediums auf einen Wert zwischen 60 und go°/o zu bringen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kautschukmilch verwendet wird, die auf 100 Gewichtsteile Kautschuk 2 bis 5 Gewichtsteile eines nicht-ionischen Stabilisators, wie eines Polyäthylenglykoläthers, beispielsweise eines solchen des Oleylalkohols, enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion, der gegebenenfalls ein Phenol zugesetzt ist, auf einen Schwefelsäuregehalt von 70 bis 750/0 gebracht und dann auf eine Temperatur von etwa 80 bis I20° erhitzt wird, um den in der Dispersion enthaltenen Kautschuk zu cyclisieren.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Dispersion eine Per-Verbindung, wie z. B. Wasserstoffperoxyd, Perschwefelsäure oder ein Persulfat, aufgelöst und die Dispersion bei Zimmertemperatur stehengelassen wird, um den in ihr enthaltenen Kautschuk zu oxydieren.
DED5109A 1947-08-23 1950-07-27 Verfahren zum Herstellen einer Dispersion von Kautschuk bzw. seinen Cyclisierungs- oder Oxydationsprodukten Expired DE938755C (de)

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