DE2625537C3 - Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten mit erhöhter thermischer Stabilität - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten mit erhöhter thermischer StabilitätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft thermoplastische Kunststoffe auf der Grundlage von Vinylchloridpolymerisaten mit
erhöhter Stabilisierbarkeit, die durch Wärmebehandlung der Polymerisate in Gegenwart von Alkoholen und
Salzen erhalten werden.
Vinylchloridpolymensate neigen Dekanntlich unter
Einfluß von Hitze und Licht zu Chlorwasserstoffabspaltung, was zu einer allmählichen Vergilbung bzw.
Verfärbung der daraus hergestellten Formteile führt Um diese Chlorwasserstoffabspaltung zu unterdrücken,
werden den Polymerisaten Stabilisatoren beigemischt. Durch diese Stabilisierung wird die thermische Stabilität
von Vinylchloridpolymerisate nur graduell verbessert.
Mitunter bringt das Einmischen von Stabilisatoren eine Veränderung der Materialeigenschaften, so daß der
Wunsch besteht, mit möglichst geringen Mengen an stabilisierenden Zusätzen auszukommen.
Es sind bereits Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten mit verbesserten thermischen
Eigenschaften vorgeschlagen worden, bei denen feinteilige Vinylchloridpolymerisate einer Wärmebehandlung
mit niedrigen Alkoholen bzw. Mischungen aus Wasser und Alkoholen unterworfen werden. So ist
beispielsweise in der DEOS 20 64 498 ein Verfahren beschrieben bei dem die Behandlung der Vinylchloridpolymerisate
mit Alkoholen oder Mischungen aus Alkoholen und Wasser in Gegenwart von Epoxiden
oder von anorganischen Salzen organischer Carbonsäure mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen vorgenommen wird.
Derartige Arbeitsweisen liefern bereits Polymerisate, deren Stabilisierbarkeit im Vergleich zu unbehandelten
Vinylchloridpolymerisaten erheblich verbessert ist. Vinylchloridpolymerisate haben eine bessere Stabilisierbarkeit
wenn man mit geringeren Mengen an Stabilisatoren eine bestimmte thermische Stabilität
erreicht. Eine schlechtere Stabilisierbarkeit haben solche Vinylchloridpolymerisate die entweder gar nicht
oder nur mit größeren Mengen an Stabilisator thermisch stabilisiert werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpqlyrnerisalen
zu schaffen» die im Vergleich zu den nach bekannten Verfahren erhaltenen eine verbesserte StabiÜsierbarkeit
haben» Mari erreicht also bereits mit geringen Mengen an Stabilisatoren ausreichende thermische
Stabilitäten,
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur
Herstellung Von Vinylchlöfidpoiyniensateri mit erhöh=
ter thermischer Stabilisierbarkeit durch Wärmebehandlung des feinteiligen Polymerisats in Gegenwart von
Alkoholen mit 1 bis 4 C-Atomen und Salzen und anschließendem Abtrennen des feinteiligen Polymerisates
von der flüssigen Phase. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Wärmebehandlung in
Gegenwart schwach basischer Salze anorganischer Säuren vornimmt
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlung kann sowohl an Suspensionen als auch an Emulsions- oder
Substanz-Polymerisate des Vinylchlorids vorgenommen werden. Unter Vinylchloridpolymerisaten sind sowohl
Homo- als auch Copolymerisate zu verstehen, die mindestens 50 Gewichtsprozent Vinylchlorid einpolymerisiert
enthalten. Solche Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten sind beispielsweise in
der Monographie von H. Kainer, Polyvinylchlorid, Springer-Verlag (1965), beschrieben.
Die Polymerisate sollen zur Wärmebehandlung in feinteiliger Form vorliegen. Man verwendet die nach
den Emulsions- bz«. Suspensions- oder Massepolymerisationsverfahren
anfallenden Polymerisate, deren Korngrößen im Bereich von 20 μ bis 300 μ liegt.
Durch das Verfahren werden Alkohole mit 1 bis 4 Atomen verwendet Es kommen also in Frage Methanol,
Äthanol, Propanol, Isopropanol, N-Butanol.
Besonders eignet sich für das Verfahren Methanol. Die Alkohole können bis zu 80 Gewichtsprozent
Wasser enthalten. (Vorteilhaft arbeitet man mit Alkoholen, denen 40 bis 70% Wasser zugemischt ist.)
Zur Wärmebehandlung werden auf 100 Gewichtsteile
der feinteiligen Vinylchloridpolymerisate 50 bis 1000 Gewichtsteile ein oder mehrerer Alkohole bzw. des
Gemisches aus Alkoholen oder Alkoholen und Wasser verwendet. Die Wärmebehandlung wird in einem
Temperaturbereich von 100 bis 1800C vorteilhaft zwischen 130 und 1700C vorgenommen. Der Zeitraum
der Wärmebehandlung richtet sich nach der anzuwendenden Temperatur und der verwendeten schwachbasisehen
anorganischen Verbindung. Die Dauer der Wärmebehandlung sollte mindestens 0,5, vorteilhaft
mindestens 3 Stunden und bis zu 8, vorteilhaft bis zu 5 Stunden dauern. Sie kann jedoch auch langer angewandt
werden, ohne daß Schädigungen des Vinylchloridpolymerisats erfolgen.
Die Wärmebehandlung der Vinylchloridpolymerisate in alkoholischer Aufschlämmung erfolgt in Gegenwart
schwachbasischer Salze anorganischer Säuren.
Unter schwachbasischen Salzen anorganischer Säu-
"io ren sollen Verbindungen verstanden werden, deren
0.12%ige Lösung bzw. Suspension in einem Gemisch aus 40 Gewichtsteilen Wasser und 60 Gewichtsteilen
Methanol bei 25°C einen pH-Wert von 7,1 bis 11 haben.
Von den anorganischen Säuren, die schwachbasische
v> Salze bilden, eignen sich z. B. Kohlensäure, Phosphorsäure.
Borsäure.
Diese anorganischen Säuren können mit Metallen der I, II und IV Haupt- oder Nebengruppe des Periodischen
Systems schwachbasische Salze bilden, die sich für das erfindungsgemäße Verlahren eignen. Unter Periodisches
System der Elemente soll das System Von iMendelejew verstanden Werden das in dem Lehrbuch
Anorganische Chemie, von F, A. Cotton, G. Wilkinson,
Verlag Chemie (1967) wiedergegeben ist.
Von den schwächbasischen Salzen anorganischer Säuren werden der Aufschlämmung des Vinylchloridpojymerisates
Alkohol solche Mengen zugesejztj daß 0,01
bis 5 Gewichtstciic, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gewichtstei*
le, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Vinylchloridpolymerisates
entfallen. Der pH-Wert der Ausgangsreaktionslösung soll zwischen 7 bis 11, vorzugsweise
zwischen 7 bis 9 liegen. Die Wärmebehandlung wird vorteilhaft in geschlossenen Gefäßen unter Abwesenheit
von Sauerstoff vorgenommen. Während der Wärmebehandlung wird zweckmäßigerweise die Aufschlämmung
des Suspensions-PVC in dem Alkohol bzw. den Alkoholen gerührt, so daß sich die Aufschlämmung
nicht absetzt Die schwach basischen Salze können sowohl zu Beginn der Reaktion als auch während der
Reaktion durch Zulauf zugesetzt werden.
Die Abtrennung des erfindungsgemäß behandelten feinteiligen Vinylchlorpolymerisates von der flüssigen
Phase erfolgt zweckmäßig durch Filtration oder durch Zentrifugieren. Dabei werden die auch in der Flüssigphase
gelösten anorganischen Verbindungen weitgehend entfernt Aufgeschlämmte Verbindungen können
ohne daß es zur Verschlechterung der Materialeigenschaft kommt, im Produkt verbleiben. Die Vinylchloridpolymerisate
werden anschließend wie üblich getrocknet und in eine verkaufsfähige Form gebracht.
Den erfindungsgemäß behandelten Vinylchloridpolymerisaten
können die üblichen Zusätze wie Stabilisatoren, Verarbeitungshilfsmittel oder Farbpigmente
beigemischt werden. Die Beimischung dieser Stoffe kann teilweise oder vollständig während der erfindungsgemäßen
thermischen Behandlung erfolgen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Vinylchloridpolymerisate können zu Formteilen
verarbeitet werden, die sich durch eine besonders geringe Eigenfarbe und eine verbesserte thermische
Stabilität gegenüber solchen Forrmeilen auszeichnen, die aus Vinylchloridpolymerisateri nach dem Stand der
Technik erhalten wurden.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente.
In einem mit Rührer versehen Autoklaven wurden jeweils 40 Teile destilliertes Wasser, 60 Teile Methanol,
20 Teile Suspensionspolyvinylchlorid vom K-Wert 58, das eine Korngröße von ca. 300 μαι hat und die in der
anschließenden Tabelle angegebenen schwachbasischen Salze anorganischer Säuren zugesetzt Der Autoklav
wurde mit Stickstoff zur Enfernung des Luftsauerstoffes gespült und anschließend wurde der Inhalt unter Rühren
5 Stunden bei einer Temperatur von 1500C gehalten. Danach wurde abgekühlt und das Suspensions-PVC
durch Filtration von der flüssigen Phase getrennt und anschließend mit Wasser gewaschen und getrocknet
Das erhaltene Suspensions-PVC wurde wie folgt stabilisiert:
PVC
20 100 Teile
1 Teil DibutyI-Sn-S,S'-di(isooctyIthioglykolat)
0,7 Teile Stearyl-Cetylalkohol
0,2 Teile 2,2'-Methylen-bis(4-methyl-6-tertbutylphenol)
0,7 Teile Stearyl-Cetylalkohol
0,2 Teile 2,2'-Methylen-bis(4-methyl-6-tertbutylphenol)
Nach dieser Rezeptur wurde auch vergleichsweise unbehandeltes Suspensions-PVC und solches stabilisiert,
daß mit 0,6 bzw. 2 Teilen Calciumstearat bzw. mit 50 Teilen von Propylenoxid behandelt wurde.
Aus diesen Mischungen wurde durch Walzen auf einem Walzenstuhl während der Dauer von 10 Minuten
bei einer Temperatur von 160° C nach üblicher Weise ein 500 μηι dickes Walzfell hergestellt. Dieses Walzfell
wurde bei 1800C gelagert. Als Maß für die thermische Stabilität ist in der Tabelle die Zeit angegeben die
verging, bis die Proben eine gleiche braunschwarze Farbe hatten. Den Anfangsfarben des Walzfells wurden
die Farbbenotungen 1 bis 5 gegeben. Dabei bedeutet 1 die Farbe des Ausgangs-PVC, 5 bedeutet die Farbe
braun.
Zusatz
Patentgemäße
Beispiele
Beispiele
2
3
4
5
3
4
5
Vergleichs-Beispiele
9
10
11
10
11
Calciumcarbonat 0,6
Magnesiumcarbonat 0,4
Natriiimtripolyphosphat 1,0
Calciumphosphat 1,2
Borax
ohne Zusal/
Calciumstearat 0,8
Calciumstearat
Propylenpxyd
ünbehandeltes PVC
unbehandeltes PVC dom + 0,6% CaCOj zugemischl
würde
Therm. Stabilität
(Orentest)
(Orentest)
[min]
AnTangsfarbe des
Walzfells
Walzfells
155 | 2 |
155 | 2 |
155 | 2 |
155 | 2 |
155 | 2 |
125-140 | 5 |
140 | 3-4 |
140 | 2 |
95 | 1-2 |
95 | i |
95 | I |
Claims (1)
- ORPatentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Vinylehloridpolymerisaten mit erhöhter Stabilisierbarkeit durch Wärmebehandlung des feinteiligen Polymerisates in Gegenwart von Alkoholen mit 1 bis 4 C-Atomen und Salzen und anschließendem Abtrennen des feinteiligen Polymerisates von der flüssigen Phase, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wärmebehandlung in Gegenwart schwach basischer Salze anorganischer Säuren vornimmt
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---|---|---|---|
DE2625537A DE2625537C3 (de) | 1976-06-05 | 1976-06-05 | Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten mit erhöhter thermischer Stabilität |
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BE178002A BE855149A (fr) | 1976-06-05 | 1977-05-27 | Procede pour conferer une plus grande stabilite a la chaleur a des polymeres du chlorure de vinyle |
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ID=5980015
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