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Fahrzeug -Außenthermometer
Die Erfindung betrifft ein Außenthermometer,
das vorwiegend zur Anbringung an Fahrzeugen bestimmt ist; im besonderen handelt
es sich um ein Bimetall-Thermometer, dessen Temperaturfühlorgan (Bimetallspirale)
einerseits möglichst vor Staub und Feuchtigkeit geschützt, andererseits aber, damit
es möglichst rasch die Temperatur der gerade durchfahrenen Gegend annimmt, vom Fahrwind
umspült werden soll.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß baulich dadurch verwirklicht,
daß sich das Temperaturfühlorgan in einer Hauptkammer befindet, der zwei Vorkammern
vorgelagert sind, die beide in entgegengesetzte Richtungen weisende Öffnungen ins
Freie tragen und beide mit der Hauptkammer durch Öffnungen verbunden sind, derenDurchtrittsrichtung
zu der der ins Freie führenden Öffnungen senkrecht steht. Zweckmäßigerweise tragen
die Vorkammern überdies auch nach unten gerichtete Öffnungen, zum Abfluß sich ansammelnden
Sprühwassers.
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Die in Fahrtrichtung bzw. entgegengesetzt dazu angeordnete Öffnung
jeder Vorkammer bewirkt einen ständigen Durchzug des Fahrwindes durch die Hauptkammer
und damit eine Bespülung des Temperaturfühlorganes mit der Außenluft. Dieser Durchzug
ist an dem in Bewegung befindlichen Fahrzeug zwangläufig gegeben.
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Die an dem Fahrzeug vorbeifließende Luft tritt dabei in die vordere,
das heißt, die in Fahrtrichtung befindliche, nach vorn geöffnete Vorkammer ein.
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Sie prallt auf die Rückwand der Kammer, wird gehemmt und kann im wesentlichen
nur in Richtung der Durchtrittsöffnung in die Hauptkammer abfließen. Ein geringer
Teil jedoch wird abgezweigt, und verläßt die Vorkammer durch die Abflußöffnung für
das Sprühwasser nach außen, einen schnellen und ungehinderten Abfluß desselben garantierend.
In der hinteren Vorkammer, das heißt in der der Fahrtrichtung entgegengesetzten
Vorkammer wird durch die vorbeifließende Luft ein Unterdruck entstehen. Auch sie
ist ebenso wie die vordere Vorkammer durch eine Öffnung mit der Hauptkammer verbunden.
Überdruck in der einen, Unterdruck in der anderen Vorkammer verbürgen einen schnellen
Durchfluß der Luft durch die zwischen ihnen liegende Hauptkammer.
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Somit ist, da sich das Temperaturfühlorgan stets im direkten Luftstrom
befindet, eine schnelle und genaue Temperatur anzeige verbürgt, auch wenn, wie es
zuweilen geschehen wird, das äußere Gehäuse eine geringe, von der Außentemperatur
abweichende, und durch Verdunstungsvorgänge bewirkte Unterkühlung aufweisen wird.
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Die in verschiedenen Richtungen befindlichen Einlaßöffnungen von
Vorkammern und Hauptkamm er sowie ihre höhenunterschiedliche Anordnung bedingen
eine mehrmalige Umlenkung des Luftstromes dergestalt, daß sich Staub und Sprühwasser
durch die Preilwirkung an den Wänden der vorderen Vorkammer absetzen.
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Zeitweilig wird, bevorzugt am stehenden Fahrzeug und trotzdem bewegter
Luft, infolge Wirbelbildung an den Außenöffnungen der VorkaVmmern ein Sog und damit
ein leichter Unterdruck in der Hauptkammer entstehen, der sich alsbald wieder ausgleicht.
In diesem Falle wird die Hauptkammer also »atmen«.
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Auch in diesem Falle ist durch die beschriebene Anordnung der Eintrittsöffnungen
von Vorkammern und Hauptkammer ein Eindringen von Staub oder Wasser ins Gehäuse
mit Sicherheit vermieden.
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Um zu einer einfachen und - leicht herstellbaren Bauform zu gelangen,
sind bei zylindrisch ausgebildeter Hauptkammer die beiden Vorkammern zweckmäßig
halbzylindrisch gestaltet und der Hauptkammer so vorgesetzt, daß sie zusammengenommen
eine zylindrische Fortsetzung der Hauptkammer darstellen, die als solche aber durch
eine Querwand von der Hauptkammer getrennt und durch eine axiale Längsrand in zwei
Teile geteilt erscheint.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel, und zwar stellt Abb.
I eine Draufsicht und Abb. 2 eine Seitenansicht (teilweise im Schnitt) eines gemäß
der Erfindung ausgebildeten Außenthermometers dar.
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In den Abbildungen bedeutet 1 eine Bimetallspirale, deren äußeres
Ende 2 an einer Wand der Hauptkammer H befestigt ist, während ihr inneres Ende an
der bei 3 und 4 gelagerten Welle 5 angreift, deren aus der Kammer herausgeführtes
Ende den Thermometerzeiger 6 trägt. 7 ist eine durchsichtige Wand in dem Gehäuse
G, das das ganze Thermometer umgibt. Auf dieser Wand ist die Thermometerskala 8
angebracht, hinter der der Zeiger 6 spielt. V1 und V2 sind die beiden Vorkammern.
Sie tragen je eine ins Freie führende hoffnung 9 und IO. Die Wand II trennt Vorkammern
und Hauptkammer, während die Vorkammern selbst durch die Wand 12 abgeteilt sind.
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13 und I4 sind zwei Offnungen, die von den Vorkammern V1 bzw. V2 in
die Hauptkammer H führen. Die Öffnungen 9 und IO der beiden Vorkammern können anstatt
durch eine Bohrung in der Seitenwand auch durch entsprechende Ausbiegungen in dem
Abschlußdeckel 15 gebildet werden.
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I6 ist ein Ansatz an der Gehäusewand zur Anbringung eines Befestigungsmittels
I7. 18 sind die nach unten, außen gerichteten Öffnungen in den Vorkammern, durch
die sich dort ansammelndes Sprühwasser ins Freie abfließt.
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Unter der Annahme der durch der geradlinigen Pfeil dargestellten
Fahrwindrichtung strömt die Luft in der Richtung der eingezeichneten kleineren Pfeile
durch die Öffnung 9 in die Vorkammer V1J von dort durch die Öffnung 13 in die Hauptkammer
H, aus der sie durch die t)ffnung 14 in die Vorkammer V2 und von dort durch die
Öffnung 10 ins Freie abströmt.
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Wie erwähnt, ist die Fläche 7 des Gehäuses G durchsichtig. Zweckmäßigerweise
wird aber das ganze Gehäuse G, und unter Umständen auch die Wandungen der. Hauptkammer
und der Vorkammern aus durchsichtigem Stoff hergestellt, so daß- die Bimetallspirale,
deren Drehachse und der Zeiger von außen sichtbar sind und das Thermometer als Ganzes
weder die Sicht behindert noch die Helligkeit des Raumes beeinträchtigt, vor dessen
Fenster es angebracht ist.