-
Tasteinrichtung für eine Anordnung zur Signalübertragung in Nachrichtenverbindungen
Es sind Anordnungen zur Signalübertragung in iINTachrichtenverbindungen bekannt,
bei denen ein dauernd übertragener Signalwechselstrom zur übertragung von Signalimpulsen
dient, die durch eine Änderung er Amplitude dieses Signalwechselstromes übertragen
werden, wobei auch als Signalwechselstrom der dauernd übertragene Träger eines Trägerfrequenzkanals
verwendet werden kann.
-
In der Regel werden die Empfangseinrichtungen einer solchen Nachrichtenverbindung
Einrichtungen zur Pegelregelung enthalten, d. h. Einrichtungen, die in der Empfangsstation
Schwankungen im Träger- bzw. Signalträgerpegel automatisch ausregeln. Obwohl diese
Regelung nicht spontan erfolgt (sie dient ja dazu, jene langsamen Schwankungen auszugleichen,
die durch Änderungen der Eigenschaften des Übertragungsweges eintreten können),
muß damit gerechnet werden, daß sie sich bei einer größeren Anzahl rasch aufeinanderfolgender
Impulse einer Richtung bemerkbar macht. Dies wiederum hat zur Folge, daß sich von
Impuls zu Impuls die Verzerrung steigert und im Extremfall letzten Endes gar kein
Signalempfang mehr möglich ist, weil -die fortlaufenden Trägeränderungen, die ja
die Signalimpulse darstellen, im Empfänger gewissermaßen ausgeregelt werden.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diesen Nachteil zu beseitigen.
-
Erreicht wird . dies dadurch, daß Schaltmittel vorgesehen sind, um
nach der durch ein Signal verursachten
Pegeländerung sofort eine
Pegeländerung in entgegengesetzter Richtung zu bewirken, derart, daß der Flächenmittelwert
der Signalträgerfrequenz angenähert konstant bleibt.
-
Ist diese Bedingung erfüllt, dann wird offensichtlich der Einfluß,
den die Signalträgertastung auf die Regeleinrichtung ausübt, wieder .ausgeglichen.
-
Die Erfindung soll nun an Hand der Zeichnung näher erläutert werden.
-
Fig. i gibt schematisch eine Tasteinrichtung gemäß der Erfindung wieder;
Fig. 2 dient der Erläuterung eines zusätzlichen Vorteils der erfindungsgemäßen Tastart.
-
In Fig. i ist mit M irgendein Modulator bezeichnet, der geeignet ist,.
auf Grund einer angelegten Spannung die Amplitude des Signalträgers, zu erhöhen
bzw. abzusenken. Da die Art des Modulators für die Erfindung im übrigen ohne Belang
ist, soll hierauf nicht näher eingegangen werden. Mit den beiden Pfeilen ist lediglich
angedeutet, daß der urimodulierte Träger bei A in den Modulator eintreten möge und
bei B moduliert wieder austritt. Es sei ferner angenommen, .daß die Modulation durch
eine über die Leitung i angelegte positive oder negative Vorspannung erfolgt, während
der Signalträger sm anderen Fall den Modulator M urigeändert durchläuft. Nach dem
Stand der Technik würde nun die Tastung im einfachsten Falle z. B. so erfolgen,
daß der Punkt :2 mittels des Signalrelaiskontaktes i für die Hochtastung über einen
Widerstand R1 an das Potential -I- U, für die Absenkung über einen Widerstand R2
an das Potential - U gelegt wird, während der Kontakt i in der tastfreien Zeit in
Mittelstellung geht, so daß der Modulator M vorspannungslos bleibt und den Träger
unverändert hindurchläßt. Statt des Kontaktes k ist in diesem Fall ein Kurzschluß
zu denken.
-
Nach der Erfindung betätigt nun der Impulsgeber nicht unmittelbar
den Kontakt i, sondern den Kontakt g. Im Stromkreis dieses Kontaktes liegt
das- Impulsrelais I- und ein abfallverzögertes Relis K. Es sei der Fall angenommen,
daß eine Hochtastung erfolgt. Durch das Schließen des Kontaktes g ziehen die Relais
T und K an, d. h., der Kontakt i geht in die Stellung links (L), Kontakt k schließt.
Hierdurch wird von -I- U her eine positive Vorspannung an den Modulator M gelegt,
die eine Erhöhung des Trägers bewirken möge. Gleichzeitig hat sich vorbereitend
der Kontakt k geschlossen und damit die negative Spannung - U an den Punkt-R gelegt.
Beim Öffnen des Kontaktes g, d. h. am Ende des Signalimpulses, schlägt das Relais
T nach rechts in seine Ruhelage R um. Da das Relais K abfallverzögert ist, bleibt
der Kontakt k noch geschlossen, so daß nunmehr die Vorspannung - U an den Modulator
.gelangt, die eine Absenkung der Signalträgeramplitude bewirken möge.
-
Sind die Pausen zwischen den Impulsen größer als die Verzögerungszeit
des K-Relais, so öffnet sich der k-Kontakt vor Eintreffen des nächsten Impulses,
der Modulator M ist ohne Vorspannung, wodurch der Träger wieder seinen Ruhewert
erreicht.
-
Die Bemessung der Einrichtung (Größe der Vorspannurig, Abfallverzögerung)
muß so vorgenömm.en werden, daß der Flächenmittelwert des Signalträgers trotz Impulstastung
erhalten bleibt. Sofern möglich, ist also die Abfallverzögerungszeit des Relais
der Impulsdauer gleichzumachen, während die Spannungen -I- U und - U so zu wählen
sind, daß die Amplitudenerhöhung gleich der Amplitudenabsenkung ist.
-
Wenn durch den gleichen Signalträger sowohl Signalimpulse durch Amplitudenerhöhung
(z. B. Zählimpulse) als auch andere durch Amplituden,-absenkung (z. B. Wählimpulse)
gegeben werden, so ist diese Bemessung natürlich nicht möglich, weil dann die dem
einen Signal zu Kompensationszwecken entgegengesetzt gerichtete Tastung jeweils
ein Signal der anderen Art vortäuschen würde. Man darf also die »Kompensationstastung«
nur soweit treiben, daß ein fälschliches Ansprechen noch mit Sicherheit vermieden
wird. Die Forderung nach einem gleichbleibenden Flächenmittelwert kann daher in
diesem Fall nur angenähert erfüllt werden.
-
Es ist klar und bedarf keiner näheren Erläuterung, däß die erfindungsgemäße
Einrichtung sowohl - bei der Signalabgabe durch Hochtastung als auch bei der durch.Absenkung
des Signalträgers angewendet werden kann und daß die Einrichtung auch so getroffen
werden. kann, daß sie dann anwendbar wird, wenn über den .gleichen Signalträger
Signale durch Hochtastung und solche durch Absenkung übertragen werden.
-
Als Nebenwirkung bringt die erfindungsgemäße Tasteinrichtung noch
einen weiteren Vorteil mit sich, der an Hand der Fig, 2 erläutert werden soll. Diese
Figur stellt schematisch über der Zeitachse t die Amplitude E eines durch Hochtastung
gegebenen Impulses dar. Die Zeitachse t dient gleichzeitig zur Markierung des Ruhestromniveaus
des Signalträgers. Wie die Zeichnung andeutet, müssen derartige Impulse mit abgeflachten
Flanken Übertragen werden, weil andernfalls durch scharfe Kanten störende Geräusche
erzeugt werden könnten. An der Rückflanke insbesondere muß im Zeitpunkt T1 für einen
flachen Ansatz der Abklingkurve gesorgt werden (Kurvenstück 3): Es ist ohne weitere
Maßnahme unvermeidbar, daß das Abklingen der Impulsamplitude dann eine entsprechend
lange Zeit beansprucht (gestricheltes Kurvenstückq.). Beider erfindung§gemäßenTastung
verläuft nun die Abklingkurve anders. Nachdem der Kontakt i die ' Arbeitsstellung
L verlassen hat (Zeitpunkt T.), erfolgt das@Abklingen zunächst wie sonst
mit flachem Ansatz und gemäß Kurvenstück-3. Zum Zeitpunkt T2 möge der Kontakt i
bei R geschlossen sein. Nun liegt, wie vorher beschrieben, die entgegengesetzte,
im Beispiel negative Vorspannung am Modulator. Von diesem Zeitpunkt ab klingt die
Amplitude viel schneller nach Null ab (Kurvenstück 5), um nämlich dann einem entgegengesetzt
gerichteten Maximalwert
zuzustreben. Die im Zeitpunkt T2 auftretende
zweite Kante fällt hinsichtlich der Störungen kaum ins Gewicht, da sie, wie aus
der Zeichnung klar hervorgeht, noch flacher ist als die unvermeidliche erste im
Zeitpunkt T1.