DE93728C

DE93728C -

Info

Publication number: DE93728C
Application number: DE189693728D
Authority: DE
Priority date: 1896-04-22
Filing date: 1896-04-22
Publication date: 1897-09-20

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

■■-;■■

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhütung des Platzens /von Gefäfsen beim Gefrieren des in ihnen vorhandenen Wassers oder anderer Flüssigkeiten durch Einschalten von elastisch zusammendrückbaren Hohlkörpern, wodurch das Wasser oder die Flüssigkeit beim Uebergang von der flüssigen in die feste Form keine Drucksteigerung hervorbringen kann, welche die Festigkeit des Gefä'fses gefährdet.

Bei der Ausführung nach beiliegender Zeichnung wurde z. B. ein Gefäfs A von cylindrischer Gestalt im Querschnitt (Fig. 1) angenommen.

Wenn dieses Gefä'fs mit Wasser gefüllt ist und starkem Frost ausgesetzt wird, so friert zunächst die Zuleitung B und dann die Ableitung C zu, welche sich infolge ihres ge-₍ ringeren Volumens schneller als A abkühlen. Sobald nun A gefriert, mufs das Gefäfs infolge der Volumenzunahme des .Wassers platzen, wie dies im Winter fast regelmäfsig bei Wassermessern vorkommt. Dies lä'fst sich auf folgende Weise verhüten.

In das Gefäfs A wird eine linsenförmige Dose gebracht, welche sich bei grofsem Drucke stark zusammenbiegen kann und dann so viel Volumen verliert, als das Wasser durch die Ausdehnung infolge des Gefrierens beansprucht. Wenn z. B. der Druck des Leitungswassers 4 Atmosphären beträgt, so richtet man die Dose so ein, dafs sie diesem Drucke widersteht, bei stärkerem Drucke aber nachgiebt. Der starke Druck, z. B/ 10 Atmosphären, darf ^die Festigkeit des Gefäfses natürlich nicht gefährden.

Eine solche Dose zeigt Fig.
2. Zwei dünne Bleche, die leicht gewölbt sind, sind an den Rändern aa¹ verlöthet. Im Inneren hält eine Spiralfeder S sie mit Hülfe von zwei Platten aus einander. Die Dose ist so eingerichtet, dafs sie bei 4 Atmosphären Druck ihr Volumen nicht ändert, bei steigendem Druck aber zusammengeprefst wird.

In Fig. 2 ist die Dose rund gedacht; sie könnte auch die Form eines Kissens haben; der hohle Raum der Dose kann mit Luft angefüllt sein, die dem Zusammendrücken keinen erheblichen Widerstand entgegensetzt. Diese Dose ist im Raum A schwimmend gedacht · (FiS- 3)·

Man kann die Einrichtung auch so treffen,

dafs der Hohlraum der Dose durch ein Rohr mit der Umgebung des Gefäfses verbunden wird, wodurch es möglich sein würde, die Wirkung der Feder S durch den Druck von geprefster Luft oder einer nicht frierenden Flüssigkeitssäule zu ersetzen.

Paten τ-Ansprüche:

ι . Vorrichtung zur Verhütung der Beschädigung von Gefäfsen beim Gefrieren ihres flüssigen Inhalts, darin bestehend, dafs in dieselben ein oder mehrere beliebig geformte Hohlkörperaus Metall (Büchse, Dose oder dergl.) gebracht werden, welche von allen Seiten von der Flüssigkeit umgeben sind, unter

dem gewöhnlichen Druck der Flüssigkeit ihr Volumen nicht ändern, durch die beim Gefrieren auftretende Druckvermehrung aber zusammengedrückt werden. _M

Bei dem in Anspruch ι gekennzeichneten Hohlkörper eine Vorrichtung, durch weiche er sein ursprüngliches Volumen wieder einnimmt, sobald sich der Druck durch Aufthauen verringert, darin bestehend, dafs im Innern des Hohlkörpers Federn angebracht sind oder ein comprimirtes Gas enthalten ist, welch letzteres durch Rohrleitung mit der Umgebung des Apparates verbunden sein kann. . ■ ·'.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.