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Bürstenkörper aus thermoplastischem Kunststoff Es sind Bürstenkörper
bekannt aus thermoplastischen Kunststoffen, und zwar in kristallklarer, transparent
farbiger oder gedeckt farbiger Ausführung. Bürstenkörper dieser Art haben neben
ihrem ansprechenden Äußeren den Vorteil, daß der Werkstoff nur in sehr geringem
Maße bei Temperaturschwankungen arbeitet und fast keine Feuchtigkeit aufnimmt, während
Bürstenkörper aus Holz, vor allem solche, die beim Gebrauch mit Wasser in Berührung
kommen, wie z. B. Handwaschbürsten, Scheuerbürsten, Wischer und Schrubber, hygroskopisch
sind. Das läßt sich auch durch beste Lackierung nicht verhindern, da die Feuchtigkeit
durch die Bohrlöcher in den Bürstenkörper eindringt. Nach verhältnismäßig kurzem
Gebrauch quillt das Holz auf, die Lackierung reißt und blättert ab. Beim -Trocknen
nach dem Gebrauch bilden sich die Aufquellungen zurück. Durch dieses ständige Quellen
und Schrumpfen bilden sich auch im Holzkörper selbst in Richtung der Holzfasern
Risse von Bohrloch zu Bohrloch. Dadurch läßt die Haltbarkeit der einzelnen Borstenbündel
erheblich nach, und die Bürsten werden unansehnlich. Diese Nachteile hat der Bürstenkörper
aus thermoplastischem Kunststoff nicht. Dafür hat er einen anderen Nachteil: Er
ist teuerer als der Holzkörper. Dies ist bedingt durch höhere Maschinen-, Werkzeug-und
Formenkosten. Außerdem ist zur Zeit der Rohstoff für Holzkörper noch wesentlich
billiger als der für thermoplastische Spritzgußkörper. Da in
absehbarer
Zeit bei den thermoplastischen Rohstoffen eine Verbilligung nicht zu erwarten ist,
muß auf andere Weise versucht werden, die Herstellungskosten zu ermäßigen.
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Dies wird bei den erfindungsgemäß ausgebildeten Bürstenkörpern erreicht.
Gegenstand der Erfindung sind Bürstenkörper aus thermoplastischem Kunststoff, bei
denen auf einem verhältnismäßig dünnen Bürstenkörperrücken mehrere Rippen angebracht
werden, die in Anzahl und Richtung den gewünschten Reihen von Borstenbündeln entsprechen.
Diese Rippen können beispielsweise einen trapezförmigen, halbrunden oder einen beliebig
anders gestalteten Querschnitt erhalten. Um den Bohrvorgang zu erleichtern, können
diese Rippen an ihrem Kopfende mit Mulden oder einer Rille versehen sein.
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Höhe und Breite der Rippen richten sich dabei nach den Ausmaßen der
gewünschten Bohrlöcher und Borstenbündel. Durchmesser und Tiefe der Bohrlöcher stehen
in gebräuchlichen Verhältnissen zueinander. Dementsprechend. wird die Gesamtstärke
des Bürstenkörpers gewählt. Dabei kann die Höhe der Rippen bis zu drei Viertel der
Bohrlochtiefe betragen. Die Stärke des Bürstenkörperrückens bis zur Basis der Rippen
richtet sich vor allem nach der Besteckungsmethode, für die die Bürstenkörper bestimmt
sind. Bei Bürstenkörpern, die zum Handeinzug oder für Ankerstanzmaschinen bestimmt
sind, kann der Rücken sehr schwach (bis zu 3 oder 2,5 mm) gehalten werden, auf dem
sich die Rippen zur Aufnahme der Bohrlöcher und Borstenbündel erheben, während bei
Bürstenkörpern für Schlingenstanzmaschinen der Rücken entsprechend stärker sein
muß, damit die Stanzschlingen im Rücken des Bürstenkörpers haltbar genug verankert
werden können. Bürstenkörper mit schwachem Rücken für Ankerstanzmaschinen können
zur Verbesserung der Stabilität an den Stirnseiten, oder -an beliebiger anderer
Stelle Queirverbindungen von Rippe zu Rippe haben oder auf ihrem Rücken mit Querrippen.
versehen sein.
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Bei den erfindungsgemäß ausgebildeten Bürstenkörpern werden die Herstellungskosten
gegenüber den zur Zeit gebräuchlichen auf zweifache Weise ermäßigt: Erstens wird
bei gleicher Festigkeit Werkstoff gespart, wie in der Zeichnung anschaulich dargestellt,
und zweitens wird die Standzeit der.Spritzlinge der Bürstenkörper verkürzt. Unter
Standzeit ist die benötigte Zeit zu verstehen, um eine ausreichende Abkühlung und
damit verbundene Festigung der gespritzten Teile zu erzielen, so daß diese beim
Auswerfen aus der Form nicht mehr deformiert werden. Die Verkürzung der Standzeit
ist eine Folge dessen, daß aus einer geringeren Masse weniger Wärme abgeleitet werden
muß; dies wird noch dadurch beschleunigt, daß diese geringere Masse außerdem eine
größere Oberfläche hat, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist. Daß ein Körper gleicher
Masse mit größerer Oberfläche schneller abkühlt als ein solcher mit kleinerer Oberfläche,
ist ein bekanntes physikalisches Gesetz und braucht nicht näher erläutert zu werden.
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Die Verkürzung der Standzeit von Spritzlingen der erfindungsgemäß
ausgebildeten Bürstenkörper gegenüber solchen bekannter Ausführungen hat zur Folge,
daß in der gleichen Zeiteinheit auf gleichwertigen Spritzgußmaschinen mehr Spritzlinge
hergestellt werden können. Es werden also durch die verringerte Standzeit Fertigungslöhne
mit entsprechenden Gemeinkosten gespart. Die Ersparnis an Spritzgußmaterial richtet
sich nach dem Querschnitt des betreffenden Bürstenkörpers. Je stärker der Bürstenkörper
gewölbt ist, um so größer ist die Materialersparnis. Dieses Argument ist in der
Zeichnung dargelegt, in der einige Beispiele für mögliche Ausführungsformen schematisch
dargestellt sind. Die erfindungsgemäß ausgebildeten Bürstenkörper eignen sich für
alle Bürstenwaren, die für Handeinzug bestimmt sind oder auf Anker- bzw. Schlingenstanzmaschinen
verarbeitet werden.
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Abb. i zeigt den Querschnitt einer halbrunden Lockenbürste in bisher
bekannter Ausführung. Im Bürstenkörper i sind in Bohrlöchern 2 Borstenbündel 3 mit
Stanzschlingen 4" eingestanzt.
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Abb. 2 zeigt ein Beispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten Bürstenkörpers
im Querschnitt. Der Bürstenkörper i ist mit fünf Rippen 5 versehen, die in der Längsrichtung
des Bürstenkörpers i entsprechend den vorgesehenen Borstenbündelreihen 3 verlaufen.
Die Borstenbündel3 sind mit Drahtschlingen q.d eingestanzt. Durch den Zwischenraum
6 zwischen den einzelnen Rippen 5 wird die Werkstoffersparnis und Oberflächenvergrößerung
gegenüber Bürstenkörpern bekannter Art nach Abb. i deutlich veranschaulicht.
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Abb.3 zeigt den Querschnitt eines erfindungsgemäß ausgebildeten vollrunden
Bürstenkörpers i, der mit Bohrlöchern 2 versehen ist. Ein Borstenbündel 3 ist mittels
Drahtschlinge 4, eingestanzt. Eine Rippe 5 ist in halbrunder Ausführung dargestellt,
eine andere ist mit flachem Kopf 7, eine mit flacher Mulde 8 und eine ist mit einer
Rille 9 versehen.
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Abb. q. zeigt einen Schnitt durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten
ebenen Bürstenkörper i, der mit Bohrltöehern 2 in Rippen 5 versehen ist. Ein Borstenbündel
3 ist mit Anker q.b eingestanzt. Die Rippen 5 erheben sich auf möglichst schwach
gehaltenem Bürstenkörperrücken io, an dem zur Verbesserung der Festigkeit Querrippen
i i angebracht sind mit a dreieckigem und b halbrundem Querschnitt.
An den Stirnseiten 12 des Bürstenkörpers t sind Querverbindungen 13 von Rippe zu
Rippe 5 angebracht.