DE936591C

DE936591C - Geraet zum Verschliessen des Zahnwurzelkanals nach einer Wurzelspitzenamputation

Info

Publication number: DE936591C
Application number: DES32121A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Simoncic
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-02-10
Filing date: 1953-02-10
Publication date: 1955-12-15

Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät, durch das nach einer Wurzelspitzenamputation bei der- Abfüllung des Wurzelkanals dieser an der amputierten Wurzelfäche hermetisch versoblossen werden kann.
Bisher war es bei dem zur Wundhöhle offenen Wurkzelkanal kaum möglich, ihn einwandfrei zu trocknern. Ferner war eine Behandlung mit Medikamenten erschwert, weil die Gefahr bestand, daß ätzende Präparate in die Wundhöhle gelangten.
Das Gerät gemäß der Erfindung hat zwei über Gelenkhebel nach Art einer Zange in ihrem AbH stand veränderbare Maulteile, die den Zahn umgreifen. An dem einen Maulteit können sich Haken zum Erfassen der Zahnkrone befinden, während am, anderen Maulteil eine Dichtung sitzt, die sich auf die Öffnung des. Wurzelkanals an der amputierten Wurzelfäche auflegt.
Durch dieses Gerät werden die erwähnten Schwierigkeiten in sehr einfacher Weise überwunden. Der zur Wundhöhle hin abgeschlossene Wurzelkanal kann von der Zahnkrone ans in jeder Weise behandelt werden, ohne daß die WUndhöhle gefährdet wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungbeispiel der Erfindung in Seitenansicht, an einem Zahn angesetzt, dargestellt.
An einem etwa Z-förmigen Halter I des Geräts sind blei 2 und 3 zwei Gelenkebel 4, 5 angelenkt, wodurch eine Art Zange gebildet wird. An den Gelenkhebeln sitzen die beiden Maulteile 6, 7, und zwar ist der Maulteil 7, der mit Haken 8 zum Erfassen der Zahnkrone versehen ist, in eine gerän. delte Hülse des Gelenkhebels 5 eingeschraubt. Hierdurch ist die Länge dieses Maulteils 7 gegenüber dem Maulteil 6 einstellbar. Der Maulteil 6 hat eine Fassung 9 zur Aufnahme einer Dichtung 10 aus Gummi.
Am Gelenkhebel4 sitzt ein Ansatz 11, durch den eine Einstellschraube 12 mit Rändelkopf 13 geschraubt ist, die sich mit ihrem Ende gegen den Halter I legt. Durch Einm bzw. Ausdrehen der Schrauber 12 12 kann eine beliebige Winkelstellung des Gelenkhebels 4 mit dem Maul teil 6 gegenüber dem Halter 1 eingestellt werden, wie beispielsweise strichpunktiert angedeutet ist.
Durch den unteren kurzen Schenkel 14 des Halters I ist eine weitere Schraube 15 mit Rändelkopf I6 geschraubt, die mit ihrem Ende auf eine Schrägfläche I7 des Gelenkhebels, 5 so einwirkt, daß auch der Gelenkhebel 5 mit dem Maulteil 7 eine beliebige Winkelstellung zum Halter I einnehmen kann, wie ebenfalls strichpunktiert angedeutet ist.
Das Gerät wird wie folgt benutzt: Nachdem die Wurzelspitze in der üblichen Weise amputiert und der Wurzelkanal mit Beutelrockbohrern aufbereitet ist, wird das Gerät nachSäuberung der Knochenhöhle am Zahn angesetzt. Bei der Darstellung nach der Zeichnung sitzt dals Gerät an einem Oberkieferzahn. Die Haken 8 umfassen die Zahnkrone, während sich die Dichtung 10 gegen die Öffnung des Wurzelkanals, an der amputierten Wurzelfläche so auflegt, daß hier ein vollständiger, hermetischer Abschluß entsteht.
Die Gelenkhebel 4, 5 mit den Maulteilen 6, 7 sind bei der Darstellung etwa parallel liegend angenommen. Durch die erwähnte Verstellmöglichkeit mittels der Rändelköpfe I3, 16 können aber die Maulteile in jede erforderliche Winkellage gebracht werden, so daß insbesondere auch ein Ansetzen bei einer schrägen Amputationsfläche möglich ist. Infolge der Druckwirkung der Schrauben beim Ansetzen wird ein ausreichender Druck der zangenartig klemmenden Maulteile 6, 7 erzeugt, der die gewünschte Abdichtung des Wurzelkanals gewährleistet.
Nach Ansetzen des Geräts kann also der Wurzelkanal von der Zahnkrone aus in beliebiger Weise mit Medikamenten, auch mit ätzenden Stoffen, wie Salzsäure, behandelt werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß solche Stoffe in die Wundhöhle gelangen. Ferner kann der Wurzelkanal durch Heißluft oder Wurzelkanal-trockner einwandfrei getrocknet werden, wobei ebenfalls keine scbädlichen Einwirkungen auf die Wundhöhle ausgeübt werden.
Diese Trocknung ist bekanntlich für das Legen der Amalgamwurzelfüllung von größter Bedeutung.
Die Füllung, die übrigens auch mit Golfolie durchgeführt werden kann, braucht nur im apikalen Drittel des Wurzelkanals ausgeführt zu werden, wie in der Zeichnung angedeutet ist. Der restliche Teil des Wurzelkanals wird mit Guttapercha gefüllt, damit bei einer späteren Fraktur der Zahnkrone blei Frontzähnen ohne Schwierigkeiten ein Stiftzahn usw. adaptiert werden kann.
Das Gerät nach der Erfindung verhindert schließlich auch, daß die Wundhöle mit Amalgamteilchen verunreinigt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Gerät zum Verschließen des Zahnwurzelkanals nach einer Wurzelspitzenamputation, gekennzeichnet durch über Gelenkhebel nach Art einer Zange in ihrem Abstand veränderbare Mauteile (6, 7), die den Zahn umgreifen.
2. Gerät nahc Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich an dem einen Maulteil (7) Haken (8) zum Erfassen der Zahnlerone befinden, während an anderen Maulteil (6) eine Dichtung (Io) sitzt, die sich auf die Öffnung des Wurzelkanals an der amputierten Wurzeifläche auflegt.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkhebel (4, 5) durch Schrauben (12, I5) mit Rändelköpfen (13, I6) einstellbar sind.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Maulteil (7) durch Einschrauben in den Gelenkhebel (5) in der Länge einstellbar ist.