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Schwerkraftdavit Die Erfindung bezieht sich auf einen Schwerkraftdavit,
dessen Ausleger am Fuß einen nach hinten ragenden Ansatz aufweist, und bei dem die
zu seiner Lagerung und Führung vorgesehenen Lenker aus einem den vorderen Teil des
Auslegerfußes mit einem niedrig gelegenen vorderen Anlenkpunkt des Davitgestells
verbindenden kurzen Vorderlenker und einem den hinteren Ansatz des Auslegerfußes
mit einem erhöht liegenden, hinteren Anlenkpunkt des Gestells verbindenden Hinterlenker
vor größerer Länge bestehen, nach Patent 877998. Hierbei bezeichnet »vorn«
die Richtung nach außenbords und »hinten« die Richtung nach binnenbords. Dieser
Davit ist so ausgeführt, daß der Abstand zwischen den beiden Anlenkstellen der Lenker
am Gestell größer als die Gesamtlänge der beiden Lenker ist. Diese Anordnung kann
dazu führen, daß der Abstand zwischen dem Auslegerkopf und der vorderen Gestellkante
für das störungslose Niederlassen des Bootes zu klein wird, insbesondere dann, wenn
das Schiff starke Schlagseite nach der dem Davit gegenüberliegenden Schiffsseite
aufweist.
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Die Erfindung ist darauf gerichtet, ohne eine sonst notwendige Vergrößerung
der Abmessungen des Auslegers diesen Nachteil zu vermeiden und kennzeichnet sich
dadurch, daß der Abstand zwischen
den Anlenkpunkten der :beiden,
Lenker -des Auslegers am Gestell nicht größer als die Gesamtlänge der beiden Lenker
ist. Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß in der eingeschwungenen
Stellung des Auslegers der vordere Lenker annähernd waagerecht und der hintere Lenker
in Flucht mit einer den Auslegerkopf und den Anlenkpunkt dieses Lenkers an dem Gestell
verbindenden geraden Linie liegt. Diese Ausführung hat den Vorteil, daß sie einen
größeren horizontalen Schwenkweg des Auslegers ermöglicht, so daß sich die Boote
auch bei starker Schlagseite des Schiffes sicher niederbringen lassen: Außerdem
wird bei dieser Ausführung die Bewegungsbahn des Auslegerkopfes beim Ausschwenken
des Bootes verbessert, weil der Auslegerkopf bei Beginn des Ausschwenkens zunächst
eine nahezu geradlinige Bewegung nach außen ausführt, ehe sich der Auslegerkopf
nach unten bewegt. Beim Lösen des Bootläufers entsteht ferner keine Verzögerung
der horizontalen Ausschwenkbewegung des Auslegers.
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Ein weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen Ausbildung des Davits besteht
darin, daß wenigstens eine der Verbindungsstellen der Lenker mit dem Ausleger beim
Betrieb des Davits nicht über die Verbindungslinie der Anlenkpunkte der Lenker am
Gestell gelangt. Vorzugsweise ist die Lagerung so ausgebildet, daß keine dieser
Verbindungsstellen der Lenker mit .dem- Ausleger diese. Verbindungslinie überschreitet.
Beispielsweise ist -die Verbindungslinie der Anlenkpunkte der Lenker am Gestell
vorteilhaft nach hinten und aufwärts unter einem Winkel von 3o bis 35° gegen die
Waagerechte geneigt.
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Bei einer vorbekannten Anordnung wird der Ausleger eines solchen Davits
hinten durch einen. kurzen und vorn durch einen längeren Lenker geführt. Hierbei
dienen die Lenker jedoch dazu, die Gelenkpunkte am Fuß des Auslegers durch die Verbindungslinie
der Lenkerangriffspunkte am Gestell zu bringen und drücken nicht wie bei dem Davit
nach der Erfindung den Ausleger zunächst in seitlicher Bewegung nach außen, ehe
sich sein Kopf nach unten neigt. Die von dem Bekannten abweichende Führung, die
der Ausleger durch die besondere Lenkerausbildung nach der Erfindung erhält, ergibt
bei einem verhältnismäßig kleinen und kompakten Davit eine große horizontale Auswärtsbewegung
des Auslegers.
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" . Im folgenden soll die Erfindung ah Hand: schematischer Zeichnungen
beschrieben werden. Diese zeigen' in Fig. I eine Seitenansicht des Davits, Fig.
2 eine Vorderansicht des Davits nach Fig. z, jedoch mit ausgeschwenktem Ausleger,
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich wie in Fig. 2, wobei jedoch zur besseren Veranschaulichung
des Auf-. baues einige Teile im Schnitt gezeichnet sind, und Fig. 4 eine schematische
Darstellung des ausgeschwenkten und eingeschwenkten Auslegers.
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In den Zeichnungen ist mit Io der Ausleger und mit I2 das Gestell
bezeichnet. Selbstverständlich sind zwei solcher Ausleger in Gestellen vorgesehen,
zwischen denen das Boot II in üblicher Weise auf-' gehängt ist.- Der Ausleger Io
ist am Gestell 12 durch einen hinteren Lenker I3 und einen wesentlich kürzeren vorderen
Lenker I4 aufgehängt. Der hintere Lenker ist am Gestell bei I5 und an einem nach
hinten ragenden Ansatz I6 am Fuß des Auslegers bei I7 angebracht. Der vordere Lenker
I4 ist mit dem Gestell bei I8 und mit dem Fuß des Auslegers bei I9 verbunden. Die
Gesamtlänge der beiden Lenker I3 und I4 ist größer als der Abstand zwischen den
beiden Anlenkpunkten I5 und I8, an denen die -Lenker am Gestell befestigt sind.
Man erreicht beispielsweise zufriedenstellende Ergebnisse, wenn man die Gesamtlänge
der beiden Lenker etwa 445 m und den Abstand der beiden Anlenkpunkte I5 und 18 etwa
1,37 m macht. Die Anlenkpunkte 15 und 18 liegen in einer Linie, die nach hinten
und aufwärts unter einem Winkel von etwa 3o bis 35° zur Horizontalen verläuft und
parallel zur Oberfläche 1.2" des Gestelles liegt. In der eingeschwenkten Stellung
des Auslegers liegt der Lenker 13 in einer Linie mit der Verbindungslinie des Drehpunktes
17 mit dem Davitkopf und der Lenker 14 verläuft im wesentlichen parallel zur Horizontalen.
Ein Anschlag 2o am Lenker 13 schlägt in der vollausgeschwenkten Stellung gegen den
Teil i2a des Gestells, so daß eine weitere Bewegung des Lenkers und damit auch des
Auslegers verhindert wird:. Man kann natürlich auch einen Anschlag am Gestell vorsehen,
der unmittelbar mit dem Ausleger in dessen ausgeschwenkter Stellung in Eingriff
kommt. Ein Anschlag 2r am Gestell dient zur Auflage des Auslegers io in seiner volleingeschwenkten
Stellung. Die Anschläge 2o und 21 sind notwendig, damit sich. der Ausleger io nicht
über den durch die Lenker gegebenen Bereich bewegen kann. Der Ausleger hat demnach
nur den durch diese Anschläge bestimmten Bewegungsbereich und ist nicht mehr durch
die Stellung der Lenker begrenzt. .Für den Lenker 13 ist für die volleingeschwenkte
Stellung ein Anschlag 22 vorgesehen. Zur Verhinderung einer unerwünschten seitlichen
Bewegung des Auslegers im Gestell können der Ausleger io und der Lenker 13 mit konischen
Zapfen 23 versehen sein, die in Löcher in den Anschlägen 21 und 22 passen. Das Gestell
besteht im allgemeinen aus zwei Seitengliedern, zwischen denen sich der Ausleger
befindet. Diese Seitenglieder geben eine gute seitliche Stütze für den Ausleger.
Die Lenker können innerhalb oder außerhalb dieser Glieder angeordnet sein. Bestehen
die Seitenglieder aus Profileisen, wie es in den Zeichnungen dargestellt ist, dann
dienen im allgemeinen die nach innen zeigenden Flansche 12" zum Eingriff mit denn
Anschlag 2o.
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In Fig. i ist die innere Stellung des Auslegers voll ausgezogen und
die Außenbordstellung in gestrichelten Linien gezeichnet.
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Der Weg des Auslegerkopfes ist durch die strichpunktierte Linie H
und -der Weg des Schwerpunktes des Auslegers durch die strichpunktierte Linie G
angedeutet. Die Linie der Punkte G und H, die den Weg des Kopfes bzw. Schwerpunktes
beschreibt,
ist in jedem Fall eine ununterbrochene Kurve. Die Ausschwenkbewegung
verläuft anfänglich geradlinig und ziemlich sanft, so daß plötzliche Stöße auf den
Davit und den Läufer vermieden werden. Der Schwerpunkt des Auslegers und der Lenker,
der in der eingeschwenkten Stellung bei CG I und in der ausgeschwenkten Stellung
bei CG 2 angedeutet ist, bewegt sich eine beträchtliche Strecke während der Ausschwenkbewegung
des Armes nach außen. Dies dient dazu, eine Auswärtsbewegung des Auslegers unter
dem Einfluß der Schwerkraft selbst dann zu gewährleisten, wenn das den Davit tragende
Schiff eine der Ausschwenkbewegung entgegengesetzte Schlagseite hat. Die Drehpunkte
17 und I9 bewegen sich ebenfalls während der Auswärtsbewegung des Auslegers nach
außen, wie es bei 17a und I9a angedeutet ist, so daß die Reichweite des Auslegers
genügt, um das Boot frei über die Schiffsseitenwandung zu bekommen. Diese Reichweite
oder Ausladung erhält man trotz verhältnismäßig geringer Gesamthöhe des Davits,
und sie ist offenbar im wesentlichen bestimmt durch Auswärtsbewegung der durch die
Verbindungslinie der Drehpunkte 17 und I9 in Fig. 4 bestimmten Grundlinie nach außen
in die Stellung 17a und I9a. Die eigentliche Strecke der Auswärtsbewegung dieser
Grundlinie ist mit x angegeben.
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Die strichpunktierte Linie h in Fig. I gibt die Bahn des Kieles des
Bootes und die strichpunktierte Linie b die Bahn der Kimm des Bootes bei Schiff
ohne Schlagseite an.
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Von besonderem Vorteil ist es, daß die Lenker 13, 14 immer unter Zugspannung
stehen oder spannungsfrei sind und niemals irgendwelchen Druckkräften ausgesetzt
sind. In der eingeschwenkten Stellung des Auslegers steht der hintere Lenker 13
unter Zugspannung und nimmt das Gewicht des Auslegers und Bootes auf, während der
vordere Lenker 14 nur als Befestigung dient. In der ausgeschwenkten Stellung des
Auslegers nimmt der vordere Lenker 14 das Gewicht von Ausleger und Boot auf und
steht unter Zug, während der hintere Lenker im wesentlichen spannungsfrei ist.