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Kerzenhalter, insbesondere in Gestalt einer Lichtrose Es ist ein schöner
Brauch, zu festlichen Anlässen die Festtafel mit den sogenannten Lichtrosen zu schmücken,
und zwar dadurch, daß neben jedes Gedeck eine solche Lichtrose gestellt wird, die
neben der Raumbeleuchtung ein gemütliches Licht ergeben sollen. Aber nicht nur bei
festlichen Anlässen werden diese Lichtrosen verwendet, sondern auch in a11 den Fällen,
wo eine gedämpfte Beleuchtung erforderlich oder angebracht erscheint.
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Die bisher bekannten Lichtrosen bestehen aus einem mittleren Kern,
der durch die eigentliche Kerze gebildet wird, und aus einem oder mehreren Blattkreisen
um diesen Kern. Diese sind unten zu einem Napf zusammengefaßt, dessen Boden somit
den Dochthalter bildet. Alle diese Teile sind ausschließlich aus Wachs hergestellt,
gegebenenfalls die äußeren Blattkreise aus einem Hartwachs, welches der Wärme der
brennenden mittleren Kerze besser standhalten soll. Dies ist aber nicht der Fall,
denn auch die äußeren, einer aufgeblühten Rose nachgeahmten Kelchblätter werden
zu stark erwärmt und fallen schon bald zusammen. Die inneren Blattkränze fallen
schon nach kurzer Brenndauer zusammen, der äußere Blattkreis folgt kurz darauf.
In diesem Zustand, der bereits etwa ro Minuten nach Brennbeginn eintritt, bildet
das Ganze eine unschöne Masse aus zerflossenem Wachs am Boden der Schale, aus der
eine kleine Kerze herausragt, die dann frei und normal abbrennt.
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Weiterhin sind Illuminationslampen bekannt, die aus einem Blocklicht
bestehen, das auf oder in den Boden eines becherförmigen Stulpes eingesetzt wird,
und deren Leuchtbecher aus Cellon oder Glas gefertigt ist. Diese Illuminationslampen
haben den Nachteil einer unzureichenden Zufuhr von Verbrennungsluft, so daß ein
großer Teil des Kerzenstoffes zwar verdampft, aber nicht verbrennt.
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Alle vorstehend aufgeführten Unvollkommenheiten werden gemäß der Erfindung
dadurch beseitigt, daß der Kerzenhalter, insbesondere ein
solcher
in Form einer Rose, dessen die Kerze umgebender Schirm aus schwer- oder unbrennbarem,
durchscheinendem Stoff (z. B. Glas) besteht, und auf dessen Boden die Kerze steht,
so ausgebildet ist, daß der Mantel des Schirmes aus zwischen einander einen bis
zum Boden reichenden Spalt frei lassenden Wandteilen besteht. Damit wird einmal
erreicht, daß der Kerzenhalter gegenüber den Kerzenhaltern, bei denen Kerze und
Halter aus gleichem Stoff bestehen, temperaturbeständig ist, und zum anderen, daß
im Gegensatz zu den Illuminationsbechern durch die Spalte zwischen den Wandteilen
(Blütenblättern) die Verbrennungsluft einen besseren Zutritt zur Kerze findet, so
daß einmal die Verbrennung besser, d. h. ohne Bußbildung vor sich geht und zum anderen
der Kerzenhalter (Lichtrose) auch gekühlt wird, so daß er auch bei weit heruntergebrannter
Kerze ohne Schaden mit der Hand berührt werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines als Lichtrose ausgebildeten
Kerzenhalters nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Ansicht,
Abb. 2 einen schematischen Querschnitt und Abb. 3 eine schematische Draufsicht eines
Kerzenhalters nach der Erfindung.
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Wie auch bei den bekannten Lichtrosen bildet die unterste Grundlage
ein Porzellanteller i, der meistens in Form von Blütenblätter geprägt ist. Hierauf
baut sich die Blumenkrone auf, die aus einem oder mehreren Blattkreisen besteht
und damit einen unterbrochenen Schirm um die innere Kerze bildet. Diese Schirme,
Schirmteile und Blattkreise setzen sich aus mehreren paarweise einander gegenüberliegenden
Blättern zusammen, z. B. aus den Kelchblättern :2 und 3. Diese Kelchblätter reichen
bis auf den Boden des Tellers i und sind derart miteinander verbunden, daß sie eine
Aufstellfläche 4 bilden, die auf dem Teller i ruht. Die Blumenblätter 5 und 6 sind
ebenso aufgebaut und ruhen mit ihrer zusammenhängenden Bodenfläche 7 auf der Aufstellfläche
4, wobei die Blattkreise 2, 3 und 5, 6 zweckmäßig gegeneinander versetzt sind. Zweckmäßig
sind diese Schirme oder Blattkreise aus Glas, mindestens jedoch aus einem unbrennbarem,
die hohe Kerzentemperatur überstehendem Werkstoff gefertigt, welcher gedämpft durchscheinend
ist. Sämtliche Blattkreise, d. h. also sämtliche Kelch- und/oder Blumenblätter können
auch an einem gemeinsamen Boden zusammengefaßt werden oder an dem. nachbeschriebenen
Napf angeschmolzen sein.
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Im Inneren dieser Blattkreise 2, 3 und 5, 6 steht ein kleiner Napf
8, der als Kerzenhalter ausgebildet ist und auch gleichzeitig als Tropfenfänger
dienen kann. Dieser Napf 8 trägt die auswechselbare Kerze 9, die in ihrer äußeren
Form den inneren Kern einer Blüte - den Fruchtknoten -darstellen kann.
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Die Blumenblätter 5, 6 sind möglichst nahe an die Kerze herangezogen
und der Natur weitgehend nachgebildet, weisen aber untereinander noch genügend Zwischenräume
io auf, so daß immer genügend Verbrennungsluft an die Kerzenflamme herankommen kann,
selbst dann noch, wenn die Kerze bis in den Napf oder auf den Boden abgebrannt ist.
Durch die Aufteilung des die Kerze 9 umgebenden Schirmes in nach Art der Blätter
einer Blüte angeordnete Blattkreise 2, 3 und 5, 6 wird neben der ästhetischen Wirkung
auch eine technische Wirkung erzielt, die darauf beruht, daß durch die Spalte io
zwischen den Blütenblättern 2, 3 und 5, 6 die Verbrennungsluft einen besseren Zutritt
zur Kerze 9 findet, als dies bei geschlossenen Illuminationsbechern der Fall ist.
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Mit dieser Lichtrose ist auch jede Feuergefahr gebannt, was bei den
bisher bekannten Lichtrosen und den Illuminationslämpchen nicht gesagt werden kann.
Mit der neuen-Lichtrose (die natürlich auch jede andere Blüte darstellen kann) wird
zunächst ein freies, helles Licht erzeugt, welches nur durch den inneren Blattkreis
und dann auch noch durch die weiteren Blattkreise gedämpft wird. Hierdurch wird
mit zunehmender Brenndauer ein immer gedämpfteres Licht erzeugt, welches schließlich
ganz erlischt.