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Anordnung zum Erzeugen linearisierter sägezahnförmiger Ströme Die
Erfindung betrifft Schaltanordnungen zum Erzeugen linearisierter sägezahnförmiger
Ströme für .die Ablenksysteme von Fernsehröhren.
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Zum Erzeugen eines sägezahnförmigen Stromverlaufes für die Ablenkspulen
von Fernsehröhren ist es bekannt, durch langsame Aufladung und schnelles Entladen
(bzw. umgekehrt) eines Kondensators eine Kippspannung zu erzeugen und mit dieser
das Gitter einer Verstärkerröihre zu steuern, in deren Anodenkreis die Ablerikspulen
über einen Transformator angekoppelt sind. Eine derartige Sägezahnstromkurve hat
zunächst eine 'gewisse Krümmung, auch bei linear ansteigender Gitterspannung, die
sich zwanigläufig aus der Krümmung der Röhrenkennlinie und aus dem Einfluß der parallel
zu den Ablenkspulen liegenden Transformatorinduktivität ergibt. Es sind verschiedene
Gegenkopplungssc'haltungen bekanntgeworden, welche diese Krümmungen vermeiden. Beispielsweise
kann die Gegenkoppelspannung von der Anode auf .den Gitterkreis zurückgeführt werden
und hierbei durch ein entsprechendes Netzwerk die Form dieser Kopplungsspannung
derjenigen des in den Ablenkspulen fließenden Stromes angeglichen werden. Eine derartige
Schaltung erfüllt zwar ,den Zweck der Linearisierung, jedoch mit dem Nachteil, daß
sie von den Ablenkspulen her gesehen einen kleinen Innenwiderstand erhält, so daß
durch während des Betriebes auftretende Erwärmung und damit verknüpfte Widerstandserhöhung
der
Ablenkspulen eine Verringerung der Ablenkamplitude eintritt.
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Werden nie Gegenkopplungsspannungen hierbei nicht nur der Form nach,
sondern auch in der Amplitude vom Ablenk- bzw. Anodenstrom abhängig gesteuert, so
lassen sich die eben aufgezeigten Nachteile eliminieren. Nach einer bekannten Schaltung
liegt hier in Serie mit den Ablenkspu.len ein Übertrager, an dessen Sekundlärseite
die Gegenkopplun@gsspannung abgenommen wird. Bei einer anderen bekannten Schaltung
liegt in Reihe mit der Anodenwicklung des Ausgangsübertragers ein weiterer Übertrager,
von dessen Sekundärseite dann die Gegenkopptungsspannung abgenommen wird. Der Nachteil
:dieser bekannten Schaltungen ist aber im erhöhten Aufwand zu sehen, da in jedem
Fall ein zusätzlicher Übertrager benötigt wird. , Die Erfindung betrifft dagegen
eine Anordnung zum Erzeugen linearisierter sägeza'hnförmiger. .
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Ströme, insbesondere für Ablenksysteme in Fernsehröhren, die sich
durch einfachen Aufbau. und durch leichte Einstellbarkeit bei hoher Betriebskonstanz
gegenüber dem Bekannten auszeichnet, bei der zwischen Anodentransformator und Spannungsquelle
ein .ohmscher Widerstand .geschaltet ist und bei der die an diesem Widerstand auftretende
Spannung über ein die Kurvenform veränderndes Netzwerk in den Gitterkreis zurückgeführt
wird, so daß die Gegenkopplungsspannu.ng ihrer Form nach dem Stromverlauf der Ablenkspulen
entspricht.
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Das einen Bestandteil der Erfindung darstellende Netzwerk ergibt sich
aus folgender Überlegung an Hand der in .den Abb. i und 2 ;dargestellten Schaltschemata:
In Abb. i ist das Ersatzschaltbild der Ablenkspulen und des parallel liegenden Ausgangsübertragers
aufgestellt. Hierin stellen R1 den -primären ohmschen Widerstand des Ausgangsübertragers
dar, L1 die Primärinduktivität, R2 den auf die Primärseite übersetzten Widerstand
der Ablenkspulen und der Sekundärseite des Übertragers sowie L2 die Induktivität
.der Ablenkspulen. Zu diesem Schema ist die zugehörige Dualschaltung in Abb. 2 wiedergegeben,
bei welcher bekanntlich Widerstände durch Leitwerte, Induktivitäten durch Kapazitäten
und schließlich Ströme il und i2 durch Spannungen u1 und uz zu ersetzen sind mit
der Voraussetzung gleicher Zeitkonstanten. Es entsteht dann Abb. 2 mit den Bedingungen:
wobei. sich - die Dualschaltung hinsichtlich der Kurvenform ihrer Spannungen genau
so wie die ursprüngliche Schaltung hinsichtlich der Kurvenform ihrer Ströme verhält.
Legt man also das Netzwerk nach Abb. 2 erfindungsgemäß an einen Widerstand, der
vom Strom il durchfflossen wird, so erhält man am Ausgang des Netzwerkes eine Spannung
uz, deren Kurvenform .dem Strom i2 entspricht. Der Strom i1 nach Abb. i ist aber
der Anodenstrom und i2 der Ablenkstrom, so daß der zwischen Spannungsquelle und
Ausgangsübertrager geschaltete ohmsche Widerstand in Verbindung mit dem Netzwerk
obiger Darstellung eine Gegenkopplungsspannung liefert, deren Kurvenform dem Ablenkstrom
entspricht.
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In zweckvollem Aufbau des erfindungsgemäßen Netzwerkes besteht dieses
-aus mindestens einem Widerstand und einem Kondensator, deren Zeitkonstante annähernd
gleich dem Verhältnis von Transformatorinduktivität zu Ablenkspulenwiderstand ist.
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In den Abb. 3 und 4 sind Ausführungsbeispiele für erfindungsgemäße
Schaltungsanordnungen in ihren wesentlichen Zügen wiedergegeben.
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In der Abb. 3 ist eine Kippschaltung für Fernsehgeräte in der sogenannten
Sperrschwingeranordnung wiedergegeben. Im Anodenkreis der Triode r liegt die eine
Wicklung des Sperrschwingerübertragers 2, dessen .andere Wicklung einerseits am
Gitterkreis der Röhre i und auf der anderen Seite am Ladekondensator 3 liegt. Die
sägezahnartige Kippspannung entsteht an diesem Kondensator durch Aufladung über
den Widerstand ¢, dessen Größe die Frequenz beeinflußt. Die Ankopplung der Steuerspannung
an die Verstärkerröhre 7 erfolgt über ein aus Widerstand 6 und Kapazität 5 bestehendes
RC-Glied. Im Anodenkreis der Röhre 7 liegt. der Ausgangsübertrager io mit den Ablenkspulen
ii der Bildschirmröhre. Nach der Erfindung wird nun zwischen, Spannungsquelle und
Transformator io ein o'hmscher Widerstand i2 eingeschaltet und die hieran abgegriffene
Spannung über ein Netzwerk auf den Gitterkreis zurückgeführt, wobei das Netzwerk
die Kurvenform der Gegenkopplungsspannung in derartiger Weise verändert, daß diese
der Kurvenform des an den Ablenkspulen ii auftretenden Stromes angeglichen wird.
Das erfindungsgemäße Netzwerk besteht hierbei zumindest aus dem Widerstand 15 und
dem Kondensator 13, deren Zeitkonstante annähernd gleich dem Verhältnis der Induktivität
des Transformators io zum Widerstand der Ablenkspulen i i ist, wobei in zweckvoller
Weiterbildung der Erfindung noch ein Kondensator 14 parallel zum Widerstand 15 gelegt
werden kann mit annähernd dergleichen Zeitkonstanten wie die der Ablenkspulen ii.
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Die über das Netzwerk 13, 14 und 15 laufende Gegenkopplungsspanrnung
wird mit der von Schwingröhre i gebildeten Sägeza'hnspannu.ng über zwei ohmsche
Widerstände 16 und 17 zusammengeführt, deren gemeinsamer Punkt i9 auf das
Gitter der Verstärkerröhre 7 ,gekoppelt ist. Mit 8 und 9 sind schließlich noch in
üblicher Weise RC-Glieder zum Erzeugen der Vorspann.ungen bezeichnet.
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In Abb.4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben,
das gleiche Teile der Abbildung i mit denselben Bezugszeichen aufzeigt. Lediglich
die beiden Widerstände 16 und 17 nach Abb. i sind !hier durch ein Potentiometer
i8 ersetzt, dessen Mittelabgriff 2o an das Gitter der Röhre 7 angeschlossen wird,
und mit dessen Hilfe
der Gegenkopplungsgrad und damit die Amplitude
des Ablenkstromes eingestellt werden kann.