-
Echolot, insbesondere für U-Boote
Die Erfindung bezieht sich auf Echolotanzeigegeräte
zum Gebrauch auf Schiffen, insbesondere Unterseebooten mit zwei unabhängig voneinander
am Schiff angebrachten Lotgeräten, die nach zwei verschiedienen Richtungen Lotimpulse
aus senden, und mit einem Aufzeichnungsgerät, das auf -einem gemeinsamen Aufzeichnungsmedium
die empfangenen Echos beider Lotgeräte getrennt, vorzugsweise laufend, mit Hilfe
in der Nähe des Aufzeichnungsmediums angeordneter Markierungselemente aufzeichnet.
Die Erfindung befaßt sich mit einem verbesserten Einheitsanzeigegerät, welches in
Verbindung mit Schallortungsgeräten Anwendung findet und welches z. B. zur gleichzeitigen
Aufzeichnung der Wassertiefe unterhalb eines Unterseebootes und der Wasserhöhe oberhalb
desselben dienen soll.
-
Es ist bereits bekannt, an Schiffen für die Durchfahrt durch schmale
Kanäle zu beiden Seiten des Schiffes Echolotanlagen anzuordnen zu dem Zweck, die
Entfernung des Schiffes von beiden Begrenzungen des Kanals zu bestimmen oder auch
schräg geneigt nach unten nach beiden Seiten zu loten, um auch Fischschwärme auf
beiden Schiffsseiten zu ermitteln, wobei die beiden Lotgeräte etwa 600 gegeneinander
geneigt sind. Auch ist es bereits bekannt, auf gemeinsamen Streifen die Ergebnisse
einer vertikalen (»Tiefen-«) Lotung und einer Horizontalpeilung aufzuzeichnen. Dabei
wird der Meßwert der einen Echolotanlage vom oberen Rand eines gemeinsamen Aufzeichnungsstreifens
zur Mitte hin abgetragen, während der zweite Meßwert in gleicher Richtung von der
Mitte zum anderen Rand hin abgetragen wird.
-
Bei diesen bekannten Doppellotungen wird ein bekanntes Aufzeichnungsgerät
verwandt, dessen Markiereinrichtung eine Druckleiste und eine Schreibvorrichtung
in Form einer schraubenlinien-
förmigen Schneide aufweist, die jeweils
so verdreht wird, daß stets ein Punkt derselben in Berührung mit dem Aufzeichnungsstreifen
ist.
-
Außerdem ist es bekannt, auch die Wasserhöhe über einem Unterseeboot
durch Reflexion von Schallwellenimpulsen, die auf dem U-Boot erzeugt und in Richtung
der Wasseroberfläche abgestrahlt werden, aufzuzeichnen, zugleich getrennt die Tiefe
des Wassers unter dem Boot aufzuzeichnen. Die von den soeben erwähnten beiden Aufzeichnungssystemen
erhaltenen Aufzeichnungen können von einem Navigationsoffizier miteinander verglichen
werden, und aus ihnen kann die Tiefenposition des U-Bootes, die Gesamtwassertiefe
sowie der Zustand der Wasseroberfläche bzw. die Form des Meeresbodens ermittelt
werden.
-
Der Hauptzweck der vorliegenden Erfindung ist die Lieferung dieser
Angaben auf einem einzigen Aufzeichnungsstreifen, jedoch über die an sich bekannten
Doppelaufzeichnungen auf einen Streifen hinaus derart, daß nicht mühselig zwei einzelne
Aufzeichnungen miteinander verglichen und daraus erst durch Rechnung weitere gewünschte
Angaben abgeleitet werden müssen.
-
Bei einer Echolotanlage der eingangs genannten Art wird dies erreicht
dadurch, daß erfindungsgemäß, bei an sich bekannter, genau entgegengesetzter, d.
h. um I800 verschiedener Lotrichtung beider Lotgeräte, z. B. die eine zum Meeresboden,
die andere zur Meeresoberfläche gerichtet, zwei quer zum Aufzeichnungsmedium bewegliche
Markierungselemente vorgesehen sind, die von einem Zwischenpunkt in entgegengesetzter
Richtung zueinander derart bewegt werden, daß vom Zwischenpunkt aus in der einen
Richtung die in der einen Richtung gelotete Entfernung, z. B. zum Meeresboden, in
der anderen Richtung die in der entgegengesetzten Richtung gelotete Entfernung,
z. B. zur Meeresoberfläche, getrennt aufgezeichnet werden.
-
Im Gegensatz zur bekannten »gleichläufigen« Doppelaufzeichnung gibt
die erfindungsgemäße »gegenläufige« Doppelaufzeichnung sofort alle gewünschten Werte
wie Tauchtiefe, Gesamttiefe usw. ohne jede Rechnung.
-
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung erlauben es, einen solchen
Apparat so auszustatten, daß mit ihm automatisch die Auftauchspur des Unterseebootes
im Wasser sowie die Tauchspur und die Tauchzeit, d. h. die Zeitspanne, die zur Ausführung
einer Tauchung benötigt wird, aufgezeichnet werden kann. Die Erfindung gestattet
also, auf einem einzigen Aufzeichnungsstreifen die Auftauchspur des Unterseebootes
sowie die Form des Meeresbodens und den Zustand des iiber dem U-Boot befindlichen
Meerésspiegels aufzuzeichnen, so daß also die erhaltene Aufzeichnung dazu benutzt
werden kann, mittels einer die jeweilige Seetiefe und die Form des Meeresbodens
anzeigenden Karte die jeweilige Position des Unterseebootes zu ermitteln und zu
entscheiden, ob das Auftauchen ratsam ist oder nicht. Die Aufzeichnung kann außerdem
dazu benutzt werden, Tiefenkarten eines während der Aufzeichnung erstmalig hefalirenen
Revieres herzustellen bzw. an Hand der Seekarte eines bekannten Revieres den gefahrenen
Kurs zu kontrollieren. Andere Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen und sind in der nachstehenden Beschreibung an Hand der Zeichnungen erläutert,
in welchen Fig. I eine Ansicht einer schematischen Anordnung nach einer Ausführungsform
der Erfindung zeigt, Fig. IA die Anordnung eines Deck- und eines Kielübertragungskopfes
an Bord eines Unterseebootes zeigt, Fig. 2 und 3 Beispiele zweier Aufzeichnungsarten,
die mit dem Erfindungsgegenstand erzielt werden können, zeigen und Fig. 4 eine Einzelheit
der in Fig. I gezeigten Druckleiste darstellt.
-
Fig. I zeigt einen erfindungsgemäß konstruierten Doppelaufzeichner,
bei welchem ein Aufzeichnungsstreifen 10 vermittels einer durch einen Motor 14 angetriebenen
Transportrolle I3 von einer Vorratsrolle II, die zwecks Spannung des Streifens in
bekannter Weise gebremst sein kann, abgezogen und über eine Druckrolle 12 geführt
wird. Die Vorrats-und die Transportrolle II bzw. I3 sowie der Motor I4 sind sämtlidh
auf einer Grundplatte 5 befestigt.
-
Der Aufzeichnungsstreifen ist mit einer Randlochung I5 versehen, die
mit in der Nähe der Stirnseiten der Transportrolle 13 angeordneten Greiffingern6
zusammenwirkt. Die Druckrolle 12 ist mit zwei in entgegengesetzter Richtung gewundenen,
schraubenlinienartig verlaufenden Druckschneiden 17 und I8 versehen, derenAnfang
jeweils an einem Punkt 49 in oder in der Nähe der Mitte der Rollenlänge liegt und
die sich von da in Form je einer Windung zu den Stirnseiten der Druckrolle hin erstrecken.
Die Druckrolle wird durch einen Antriebsmotor 19 SO angetrieben, daß sie die Tendenz
hat, das - Papier in bezug zur Transportrolle 13 zu spannen, und zwar erfolgt dieser
Antrieb mit einer ganz bestimmten gewünschten Drehzahl, wie später noch beschrieben
werden wird. Mit der Druckrolle I2 und dem Aufzeichnungsstreifen 10 wirkt ein Druckleistenpaar2t
und 22 zusammen, dessen Leisten durch eine Abstandsleiste 23 in bestimmte Abstand
voneinander gehalten werden, wie dies deutlicher in Fig. 4 zu sehen ist. Die Abstandsleiste
23 ist mit Schlitzen 24 und in die D ruckleisten eingeschraubten Stellschrauben
25 ausgestattet, die eine Veränderung des Abstandes zwischen den Druckleisten gestatten.
Die Druckrolle 12 wird von einem Wagen 26 zwischen einem Paar sich nach oben erstreckender
Stützböcke27 und 27' gehalten, in welchen die Achse 28 drehbar gelagert ist. Der
Wagen 26 wird auf der Grundplatte 5 auf Schienen 6 geführt und ist so angeordnet,
daß er quer zur Bewegungsrichtung des Schreibstreifens I0 in einer Weise bewegt
wird, die im einzelnen weiter unten beschrieben werden wird. Der Druckrollenantriebsmotor
19 ist ebenfalls auf dem'Wagen 26 montiert. Die Druckleisten 21 und 22 werden beide
ebenfalls auf dem Wagen 26
zwischen einem weiteren, nach oben ragenden
Stützenpaar 29 und 30 gehalten, auf weichem ein Paar biegsame Druckleisten-Haltearme
3I und 32 befestigt sind.
-
Die Druckleistenanordnung ist an den einen Enden der Haltearme befestigt.
Die Haltearme sind jeweils an beiden Enden so geschlitzt, daß eine Einstellung der
Druckleistenanordnung sowohl in Richtung der LängsachsFe der Druckrolle 12 als auch
quer zu derselben möglich ist. Auf jeder der Stützen 29 und 30 sind Federn 33 und
34 angeordnet, welche die biegsamen Haltearme 3I und 32 so beeinflussen, daß die
Druckleisten 2I und 22 längs der Linie, längs welcher der Schreibstreifen 10 über
die Druckrolle 12 läuft, in nachgiebiger Berührung mit der Druckrolle gehalten werden.
-
Die Berührung zwischen der Druckrolle und dem Druckstreifen 10 findet
jedoch nur an den Punkten statt, an welchen die schraubenlinienförmigen Schneiden
I7 und I8 den Schreibstreifen berühren.
-
An diesen Punkten wird der Schreibstreifen in weiter unten zu beschreibender
Weise vermittels elektrischer Impulse markiert, die den Druckleisten 2I und 22 über
Signalzuführungsleitungen 35 und 36 zugeführt werden. Zu diesem Zweck sind die Druckleisten
21 und 22, die Druckrolle 12 und die Schneiden I7 und I8 elektrisch leitend aus'geführt,
während die Druckleistenhaltearme 3I und 32 und die Abstandsleiste' 23 aus elektrisch
nicht leitendem Material hergestellt sind. Der Schreibstreifen 10 besteht aus einem
Material, welches sich zur Markierung mit Hilfe schwacher elektrischer Ströme eignet.
-
Das in Fig. I dargestellte Aufzeichnungsgerät wird an Bord eines
U-Bootes in Verbindung mit einem Unterwasserschall-Übertragungskopfpaar 41 und 42
verwendet, wovon ein Übertragungskopf an Deck des U-Bootes montiert ist, um die
Schallimpulse nach oben in Richtung zur Meeresoberfläche abzustrahlen, während der
andere Übertragungskopf am Kiel des U-Bootes angebracht ist, um die Schallimpulse
nach unten in Richtung zum Grund abzustrahlen. Eine geeignete Anordnung dieser Ubertragungsköpfe
ist in Fig. I A- angegeben, in welcher der BugN eines U-Bootes im Aufriß angedeutet
ist und S-S die Wasserlinie des U-Bootes in aufgetauchtem Zustand zeigt. H ist die
Höhe des Deckübertragers 42 über und D ist die Tiefe des Kielübertragers 41 unterhalb
der Wasserlinie. Diese beiden Übertrager können, wie in Fig. I gezeigt ist, von
einem gemeinsamen Betriebsgerät 43 aus betrieben werden und sollten getrennt voneinander
erregt werden. Die Betriebsschallfrequenzen können gleich oder verschieden groß
sein, da der Bootskörper des U-Bootes die beiden Übertrager wirksam gegeneinander
abschirmt. Das Betriebsgerät wird mittels eines Tastschalters 44 getastet, welcher
an einem der Druckrollenhalteböcke 27 befestigt ist und durch einen an der betreffenden
Stirnseite der Druckrollenwelle 28 befestigten Nocken45 betätigt wird. Infolgedessen
wird der Schalter 44 jeweils am Zeitpunkt des Beginns einer Umdrehung der Druckrolle
I2, an welchem sich der zwischen den Schneiden 17 und I8 gelegene Punkt 49 ungefähr
unterhalb der Druckleistenanordnung befindet, jedesmal kurzfristig geschlossen,
um das Betriebsgerät 43 zu tasten, wodurch bewirkt wird, daß die beiden Übertrager
41 und 42 jeweils beide einen Schallimpuls aussenden. Die Drehzahl des Druckrollenantriebsmotors
soll so gewählt sein, daß die Druckrolle während der Laufzeit eines Schallimpulses
zum weitest abgelegenen Punkt des zu lotenden Revieres und zurück jeweils eine Umdrehung
ausführt.
-
Während dieser Zeitspanne bewegen sich die Berührungspunkte der schraubenlinienförmigen
Schneiden 17 und I8 mit dem Schreibstreifen 10 in entgegengesetzten Richtungen nach
außen in Richtung auf die Schreibstreifenkanten zu, wobei jeder Berührungspunkt
eine vollständige Auslenkung durchmacht.
-
Die Übertragerköpfe 41 und 42 wirken während der Meßperiode als Empfängerelemente.
Zu diesem Zweck sind dieselben an einen Zweikanalverstärker 48 angeschlossen, welcher
die Funktion von zwei getrennten Verstärkern ausübt und demgemäß zwei voneinander
getrennte Ausgangsleitungen 35 und 36 aufweist, deren eine dem Kielübertrager und
deren andere dem Deckübertrager zugeordnet ist.
-
Über diese Leitungen werden die vom Grund und von der Meeresoberfläche
reflektierten Signale den beiden Druckleisten 2I und 22 zugeführt. Die Abstandsleiste
23 ist, wie bereits oben erwähnt, aus Isoliermaterial angefertigt. Die schraubenlinienförmigen
Schneiden 17 und I8 sollen also jeweils die Angaben über den Meeresboden und die
Meeresoberfläche aufzeichnen, während das an oder in der Nähe des Verbindungspunktes
49 beim jedesmaligen Tasten des Betriebsgerätes 43 aufgezeichnete Signal den Mittelwert
der ungefähren Lage des Unterseebootes zwischen der Meeresoberfläche und dem Meeresgrund
am Zeitpunkt der Tastung darstellt. Zu diesem Zweck ist der Nocken 45 auf der Welle
28 so eingestellt, daß der Schalter 44 jeweils an einem Zeitpunkt geschlossen wird,
an welchem sich der Verbindungspunkt 49 in Druckstellung befindet, so daß also die
Schneiden I7 und 18 den Schreibstreifen 10 dann bedrucken, wenn sie sich in nächster
Nähe zueinander befinden.
-
Die Bewegung des Wagens 26 auf den Schienen 6 wird durch ein Tiefenmanometer
50 gesteuert, welches entweder das Tiefenmanometersystem des U-Bootes selbst sein
oder in einem unabhängigen Tiefenmanometersystem bestehen kann.
-
Das Tiefenmanometer besteht aus einem Bourdonschen Rohr 51, welches
durch eine Rumpfplatte 52 hindurch mit der Wasserseite des Unterseebootes verbunden
ist. Das Bourdonsche Rohr 51 ist so angeordnet, daß es über ein flexibles Verbindungsglied
54 die Winkelverdrehung einer Welle 53 proportional zur Tiefe des U-Bootes bzw.
unmittelbar zum Wasserdruck über dem Punkt, an welchem das Bourdonsche Rohr die
Außenhautplatte 52 durchdringt, einstellt. Mittels eines zweiten flexiblen Verbindungsgliedes
55 ist mit der Welle 53 ein GewichtW verbunden, welches auf dieWelle
eine
der Wirkung des Bourdonschen Rohres entgegenwirkende Kraftwirkung ausübt, wodurch
eine Rückstellkraft erzeugt wird, wenn das U-Boot sich der Wasseroberfläche nähert.
Zu diesem Zweck bestehen die Glieder 54 und 55 am besten aus Drähten, welche um
die Welle 53 in entgegengesetzten Richtungen herumgewunden sind, wobei dieselben
jeweils mit einem Ende an der Welle und mit dem anderen Ende an dem Bourdon&chen
Rohr 51 bzw. dem Gewicht W befestigt sind. Die Welle 53 dreht den (nicht dargestellten)
Rotor des Steuerdrehtransformators 56 eines Synchronisierungssystems od. dgl., der
die Stellimpulsgeberseite einer elektrischen Servomotorschaltung darstellt, welche
außerdem einen Steuerimpulsverstärker 57, einen Steuermotor 58 und einen Rücksteuertransformator
59 aufweist. Der Steuermotor 58 bewegt den Wagen 26 längs der Schienen 6 jeweils
so, daß der Mittelpunkt 49 in eine der Tiefe des U-Bootes entsprechende Lage zwischen
den beiden Schreibstreifenkanten 10 eingestellt wird, wie dies im einzelnen weiter
unten noch angegeben werden wird.
-
Der Motor 58 dreht eine Schnecke63, die ihrerseits ein auf einer Achse
65 des Wagens befestigtes Wagenantriebsschneckenrad 64 treibt, sowie ein zweites
Zahnrad 62, welches mit dem Rücksteuerdrehtransformator S9 in Triebverbindung steht.
Die andere Achse 66 des Wagens 26 läuft frei. Die Achsen tragen vier Zahnräder 67,
die auf den Schienen 6, die ebenfalls mit einer Verzahnung versehen sind, in Form
eines Zahnstangentriebes ablaufen. Durch diese Anordnung ist die genaue Einstellung
des Wagens 26 auf der Grundplatte 5 sichergestellt. Der Steuermotor 58 und der Rücksteuerdrehtransformator
595 sind beide auf dem Wagen 26 befestigt.
-
Die Servomotorschaltung wirkt in bekannter Weise so, daß die Tiefenanzeige
des Tiefenmanometersystems 50 auf den Wagen 26 übertragen wird. Dem (nicht dargestellten)
Rotor des Rücksteuerdrehtransformators 59 wird vermittels einer Stromzuführungsleitung
68 Wechselstrom zugeführt. Das auf Grund der Phasenverschiebung zwischen dem Rückslteuerd¢ehtransfofmator
59 und dem Steuerdrehtransformator 56 auftretende Differenzsignal wird auf einer
zweiten Leitung 69 erzeugt. Dieses Differenzsignal ist immer dann Null, wenn der
Rücksteuerdrehtransformator 59 und der Steuerdrehtransformator 56 ihre jeweils einander
zugeordneten Stellungen einnehmen, was immer dann eintritt, wenn der Punkt 49 sich
an dem der jeweiligen Tiefe des Unterseebootes entsprechenden Punkt des Aufzeichnungsstreifens
10 befindet. Wenn das Differenzsignal in der Leitung 69 einen von Null verschiedenen
Wert aufweist, dann wird es in dem Steuerimpulsverstärker 57 verstärkt, welchem
es vom Rotor des Steuerdrehtransformators 56 her über eine Leitung 71 - zugeführt
wird. Das verstärkte Differenzsignal wird dem Steuermotor 58 über eine besondere
Leitung 72 in solchem Sinn zugeführt, daß der Wagen 26 in der richtigen Richtung
verschoben wird und der Rotor des Rücksteuerdrehtransformators 59 in eine Richtung
verdreht wird, in welcher er das Differenzsignal auf Null vermindert. Dieser Vorgang
tritt immer dann ein, wenn das U-Boot seine Tiefe verändert und die Welle 53 dementsprechend
gedreht wird.
-
Wenn das Unterseeboot sich auf der Wasseroberfläche befindet, dann
befindet sich der Deckübertrager 42 außerhalb des Wassers und wird nicht betätigt,
da seine Impedanz auf die übertragung innerhalb des Wassers und nicht innerhalb
von Luft abgestimmt ist. Aus diesem Grunde ist eine Scheinbelastung 46 von entsprechender
Impedanz vorgesehen, auf welche das von dem Betriebsgerät43 herrührende Signal vermittels
eines Umschalters umgelegt wird, bevor der Deckübertrager aus dem Wasser auftaucht.
Ein druckbetätigter Schalter 83, der so eingestellt sein kann, daß er gerade vor
dem Auftauchen des Deckübertragers aus dem Wasser bzw. unmittelbar nach dem Eintauchen
desselben in das Wasser betätigt wird, steuert die Stellung des Umschalters 47 vermittels
eines geeigneten Relais 84. Dem druckbetätigten Schalter 83 und dem Relais 84 wird
über eine geeignete Stromzuführung 85 Strom zugeführt.
-
In Fig. 2 ist ein Muster einer Tiefenkursaufzeichnung eines Unterseebootes,
bei welchem die Erfindung Anwendung findet, gezeigt. Die Figur zeigt einen Teil
des Aufzeichnungsstreifens I0, auf 'welchem die den Meeresoberflächenzustand darstellende
Oberflächenkurve 75 in der Nähe der Oberkante gezogen ist. Diese Kurve wird durch
die Schraubenschneide I8 und die Druckleiste 22 auf Grund von Signalen aufgezeichnet,
welche über die Signalleitung 36 von dem Deckübertrager 42 geliefer,t werden. Die
Bodenkurve76 erscheint in der Nähe der Unterkante des Streifens und wird von der
anderen Schraubenschneide I7 und der Druckleiste 21 auf Grund von Signalen aufgezeichnet,
welche der Kielübertrager 41 über die Signalleitung 35 liefert. Die Zwischenkurve
77 ist der Tiefenkurs des U-Bootes. Ihr Verlauf wird jeweils durch die jeweilige
Lage des Punktes 49 bestimmt, die ihrerseits wiederum durch das Tiefenmanometer
50 bestimmt wird. Der Aufzeichnungsstreifen bewegt sich unterhalb der Druckleisten
21 und 22 über die Druckrolle 12 in Richtung des Pfeiles 78, welcher dem gleich
bezeichneten Pfeil in Fig. 1 entspricht.
-
Wenn das Schreibgerät erstmalig eingestellt wird, dann wird die den
Tiefenkurs des U-Bootes anzeigende Kurve 77 so eingestellt, daß sie in aufgetauchtem
Zustand des Unterseebootes mit der Oberflächenkurve 75 zusammenfällt. Tatsächlich
wird diese Kurve um einen der Höhe H in Fig. I A entsprechenden Betrag unterhalb
der Oberflächenkurve gesetzt, so daß, wenn der Deckübertrager 42 in Tätigkeit tritt,
die wahre Eintauchtiefe des Unterseebootes angezeigt wird. Der Aufzeichnungsstreifen
10 ist normalerweise mit Tiefenlinien 79 versehen, welche an der Oberfläche mit
dem Wert Null beginnen. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, zeigen die Tiefenlinien jeweils
die Tiefe in Ab-
ständen von 100 Fuß (= 30,4m) an. Rechts in Fig.
2 ist das U-Boot in aufgetauchtem Zustand, und es wird nur die Meeresbodenform angezeigt.
-
Am Punkt A beginnt das U-Boot zu tauchen, am Punkt B ist die Tauchung-
vollzogen, so daß das U-Boot sich nunmehr in einer Tiefe von ungefähr 350 Fuß (=
Io6m) befindet. Die Tauchtiefe des U-Bootes ist also an der Aufzeichnung direkt
ablesbar. Durch eine Anordnung, welche sicherstellt, daß der Transportmotor 14 (Fig.
I) jeweils mit einer Drehzahl angetrieben wird, welche der jeweiligen Fahrtgeschwindigkeit
des U-Bootes proportional ist, kann erzielt werden, daß die Aufzeichnung Angaben
über die Tauchzeit enthält, da in diesem Fall die Längeneinheit in Richtung des
Pfeiles 78 der Zeit proportional ist.
-
Die Wassertiefe unterhalb des U-Bootes ergibt sich aus der Subtraktion
der Tauchtiefe des U-Bootes (Kurve 77) von der Grundtiefe (Kurve 76). Infolge des
Umstandes, daß jedoch die beiden Übertrager 41 und 42 jeweils am Kiel und an Deck
angeordnet sind, ist die durch die Bodenkurve 76 angegebene Wassertiefe mit einem
Fehler behaftet, dessen Größe durch den Betrag (H + D, Fig. I A) bestimmt ist, um
welchen die beiden Übertrager voneinander entfernt sind. Das heißt, der Abstand
zwischen der U-Bootstiefenkurskurve 77 und der jeweiligen äußeren Kurve 75 und 76
ist zwar genau, jedoch ist die Summe der beiden Distanzen als Gesamttiefenangabe
um den Betrag dieser Entfernung zu klein. Diese Entfernung ist jedoch, sobald die
Einrichtung an Bord eines bestimmten U-Bootes montiert ist, ein fester Betrag und
kann zur Grundkurvenablesung hinzuaddiert werden, um die wahre Meerestiefe zu erhalten,
welche von dem U-Boot überfahren wird, bzw. um daraus die tatsächliche Wassertiefe
zu erhalten. Als Verfeinerung der Anordnung kann das Aufzeichnungsgerät jeweils
in Anpassung an jede Anlage so eingestellt werden, daß dieser feste Betrag ebenfalls
berücksichtigt wird. Bei dieser Einstellung hat die Aufzeichnung die in Fig. 3 gezeigte
Form.
-
In Fig 3 sind zwei Kurven 77D und 77K dargestellt, welche den Tiefenkurs
des Unterseebootes angeben, wobei die obere Kurve 77D von den Ausgangsimpulsen des
Deckübertragers 42 und die untere Kurve 77 von den Ausgangs impulsen des Kielübertragers
41 herrührt. Wenn die Stellschrauben 25 der Abstandsleiste 23 gelockert werden,
können die Druckleisten 21 und 22 innerhalb der Schlitze 24 jeweils in einen Abstand
voneinander eingestellt werden, welcher dem jeweiligen Abstand zwischen den Übertragern
entspricht, so daß die Ausgangsimpulse ungefähr an den Punkten 8I und 82 der Schraubenschneiden
I7 und I8 gedruckt werden. Der Abstand zwischen den beiden Kurven77 und 77K stellt
dann den AbstandH + D zwischen den beiden übertragern dar und versinnbildlicht infolgedessen
die Vertikalhöhe des U-Bootes. Wenn die beiden Übertrager entsprechend angebracht
werden, dann zeigt die (nicht dargestellte) imaginäre Mittellinie zwischen den beiden
U-Bootstiefenkurskurven jeweils den Mittelwert der Tauchtiefe des U-Bootes an. Die
Ablesungen aller dieser Kurven entsprechen nun jeweils den genauen Ablesungen, und
die Bodenkurve 76 zeigt die wahre Wassertiefe an.
-
Der Gesamtwert (H + D) entspricht normalerweise der Größenordnung
von 6 m, während der Aufzeichnungsstreifen 10 normalerweise mit Tiefenlinien versehen
ist, welche die Aufzeichnung von Meerestiefen bis ungefähr 200 m gestatten, so daß
der Abstand zwischen den Kurven 77D und 77)(, welcher den Wert (H + D) anzeigt,
relativ klein ist. Aus demselben Grund ist die Korrektur der Kurve77 um den Wert
H relativ klein. Das Fehlen dieser Korrekturen wird infolgedessen die Brauchbarkeit
der in Fig. 2 dargestellten Aufzeichnung nicht ernstlich vermindern und qualitative
Messungen überhaupt nicht beeinflussen.