DE932148C - Verfahren zur Herstellung einer in vitro zu verwendenden stabilen Thrombokinaseloesung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer in vitro zu verwendenden stabilen Thrombokinaseloesung

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DE932148C
DE932148C DEF8184A DEF0008184A DE932148C DE 932148 C DE932148 C DE 932148C DE F8184 A DEF8184 A DE F8184A DE F0008184 A DEF0008184 A DE F0008184A DE 932148 C DE932148 C DE 932148C
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thrombokinase
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stable
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aqueous extract
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Eberhardt Dr Med Fetzer
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/48Reproductive organs
    • A61K35/50Placenta; Placental stem cells; Amniotic fluid; Amnion; Amniotic stem cells

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Description

  • Verfahren zur Herstellung einer in vitro zu verwendenden stabilen Thrombokinaselösung In den letzten 15 Jahren hat die Behandlung der Thrombose (Bildung von Gerinnseln im Blutkreislauf) und Embolie (Verschleppung der Gerinnsel in andere Organe mit meist lebensbedrohlichen Begleiterscheinungen) einen immer größeren Umfang angenommen. Die klassische Gerinnungstheorie besagt, daß aus einem im Blut vorhandenen Eiweißkörper, dem Prothrombin, in Anwesenheit von Calciumionen durch eine fermentähnliche Substanz, die Thrombokinase, Thrombin gebildet wird.
  • Dieses Thrombin wandelt einen anderen Eiweißkörper im Blut, das Fibrinogen, in Fibrin um. Das Fibrin bildet feine, netzartig verschlungene Fäden, die unter Einschluß von Blutzellen Gerinnsel bilden. Die Behandlung dieser nach Operationen nicht seltenen, gefährlichen Komplikation kann zweierlei Wege gehen. Entweder wird das Thrombin durch eine als Antithrombin wirksame Substanz blockiert, oder das Prothrombin wird durch entsprechende Medikation zerstört bzw. dessen Neubildung verhindert. Die wichtigste Substanz, die dies bewirkt, ist ein Cumarinabkömmling, das 3, 3-Methylen-bis-(4)-oxycumarin und einige nahe verwandte Verbindungen. Ferner werden zu diesem Zweck organische Salze seltener Erden, besonders des Neodyms, verwandt. Die Empfindlichkeit des einzelnen Patienten gegen diese Medikamente ist sehr verschieden, die Gefahr einer Überdosierung infolgedessen sehr groß. Es wird deshalb heute im einschlägigen Fachschrifttum allgemein gefordert, daß die Verminderung des Prothrombins im Blut laufend kontrolliert werden muß. Dieser Kontrolle soll die Thrombokinaselösung F nach vorliegender Erfindung dienen. Aus- gehend von den Untersuchungen von Quick kam man dabei zu folgender Methodik: Zu einer Blutprobe, die durch einen bestimmten Zusatz von Natriumcitrat oder -oxalat ungerinnbar gemacht worden ist, gibt man bei konstanter Temperatur (zwischen 37 und 400 C) im Überschuß Thrombokinase. Dann wird in das Reaktionsgemisch eine bestimmte Menge Calciumchlorid gegeben und die Zeit bis zum Gerinnungseintritt mit der Stoppuhr möglichst genau gemessen. Da die Geschwindigkeit des Reaktionsablaufes durch Konstanz sämtlicher anderer Reaktionsteilnehmer nur noch von der Menge des vorhandenen Prothrombins abhängt, wird diese Zeit als Prothrombinzeit bezeichnet.
  • Indem man nun einen Normalwert dieser Zeit gleich einem Prothrombingehalt des zu untersuchenden Blutes von I00°/o setzt, kann man proportional der Verlängerung dieser Zeit eine Verminderung des Prothrombinspiegels errechnen. Für eine wirksame Behandlung wird überwiegend eine Senkung des Prothrombinspiegels auf 20 bis 400/0 gefordert. Wird der Prothrombinspiegel zu weit gesenkt, so können lebensbedrohliche Blutungen auftreten. Das wichtigste Reagens für diese Prothrombinspiegelbestimmungen ist eine Thrombokinase (im angelsächsischen Schrifttum meist als Thromboplastin bezeichnet) von gleichbleibender Aktivität und hoher Wirksamkeit.
  • DieThrombokinase ist im tierischen Organismus nahezu allgegenwärtig. Über die chemische Natur des Stoffes herrscht noch keine Einigkeit. Verwandt werden für Versuche auf verschiedene Weise hergestellte Gewebsextrakte aus Hirnrinde, Kaninchenhirn, Lungengewebe, Hodengewebe, Kropfgewebe usw. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Trockenpräparate, d. h. die Substanz wird als Pulver oder als Tablette aufbewahrt und vor Gebrauch nach ziemlich variierenden Vorschriften zu einer Lösung aufbereitet. Ferner sind Versuche im Gange, das Gift der Vipera ruselli als Thrombokinase zu verwenden. Der Wert dieser Substanz ist noch umstritten. Abgesehen von der umständlichen Handhabung der Trockenpräparate, die erst gelöst werden müssen und dann nur kurze Zeit haltbar sind, schwanken diese Substanzen von Herstellungscharge zu Herstellungscharge in ihrer Aktivität. Eine gebrauchsfertige Thrombokinaselösung, die als Lösung genügend lange stabil bleibt, würde deshalb eine wesentliche Arbeitsersparnis bedeuten und außerdem ein genaueres Arbeiten ermöglichen. Bisher existiert eine solche Lösung, die längere Zeit stabil bleibt, nicht. Es sei noch erwähnt, daß in der USA.-Patentschrift 2 527 579 eine gerinnungsaktive Substanz beschrieben wird, die als Heilmittel bei Blutungen Verwendung finden soll. Abgesehen davon, daß die erfindungsgemäß hergestellte Thrombokinaselösung F ein Reagens zur Prothrombinbestimmung darstellt, unterscheiden sich auch die Gewinnungsverfahren der beiden Präparate voneinander. Während in der oben zitierten USA.-Patentschrift das zerkleinerte Gewebe, nach zuvoriger Entfettung, durch Kochen mit Aceton von Eiweiß körpern befreit und die wirksame Substanz erst im Anschluß daran gewonnen wird, indem man das aufbereitete Gewebe mit einer Kochsalzlösung aufschwemmt, erfolgt die Gewinnung der Thrombokinase F nach der vorliegenden Erfindung in der Weise, daß das vom anhaftenden Blut gereinigte Gewebe zerkleinert und lediglich mit destilliertem Wasser ausgezogen wird. Es wurde festgestellt, daß das dieser Lösung eigene, wirksame Agens durch Erhitzen auf über 560 C zerstört wird. Die vorgesehene Stabilisierung der gebrauchsfertigen Lösung - die bisher handelsüblichen Thrombokinasepräparate sind bekanntlich pulverförmig - erfolgt durch Zugabe von Reduktionsmitteln und UV-Bestrahlung.
  • Versuche: Die im folgenden beschriebene Thrombokinase wird zur Unterscheidung von den bisher bekannten Präparaten mit Thrombokinase F bezeichnet.
  • Erfindungsgemäß wird frische Placenta zerkleinert und so lange gewässert, bis sie eine grauweiße bis gelblichweiße Färbung annimmt. Das Blut ist damit fast völlig aus dem Gewebe entfernt. Die so gewonnene Substanz wird im Mörser fein zerrieben und mit destilliertem Wasser aufgeschwemmt. Unter häufigem Schütteln wird die Aufschwemmung etwa 24 Stunden im Eisschrank aufbewahrt, anschließend zentrifugiert und eventuell vorher filtriert. Das leicht trübe Zentrifugat stellt eine Thrombokinase F von hoher Aktivität dar. Sie liefert mit der Quick-Lehmannschen Methode zur Prothrombinzeitbestimmung Werte von g bis I2 Sekunden. Durch Zusatz von Substanzen, die reduzierend wirken und gleichzeitig das Bakterienwachstum hemmen, gelingt es, die Haltbarkeit zu verlängern. Weiterhin kann durch Eindicken der Substanz im Unterdruck nahezu der gesamte freie Sauerstoff aus der Lösung entfernt werden. Durch Bestrahlen mit Lichtstrahlen, deren Wellenlänge unter der des violetten Lichts liegt, läßt sich die Haltbarkeit weiter verlängern.
  • Vermutlich zerstört die Bestrahlung ein bisher noch unbekanntes Ferment, das die Thrombokinase F abbaut. Die Lösung muß möglichst unter Luftabschluß aufbewahrt werden. Mehrstündiges Aufbewahren bei Zimmertemperatur verändert die Aktivität nicht, doch sollte die Thrombokinase E im Eisschrank gelagert werden. Oxydationsmittel zerstören die Substanz. Erwärmen über 560 C führt zur Inaktivierung des wirksamen Prinzips, Einfrieren führt ebenfalls zu einem weitgehenden Verlust der Wirksamkeit. Die wirksame Substanz in der Lösung bleibt bei Filtrierung mit einem Kieselgur-Berkefeldfilter im Filter. Es ist Gegenstand eines älteren Patents, Thrombokinaselösungen mit Chinhydron zu stabilisieren.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRUCHE: I. Verfahren zur Herstellung einer in vitro zu verwendenden stabilen Thrombokinaselösung, dadurch gekennzeichnet, daß menschliche oder tierische Organe, wie z. B. Placenta, nach der Befreiung von Blut mit Wasser zu einem Brei verarbeitet und einer Autolyse bei niedrigen Temperaturen unterworfen werden, worauf der wäßrige Extrakt durch Filtration und/oder Zentrifugieren geklärt und gegebenenfalls schonend konzentriert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrige Extrakt durch Zugabe von an sich bekannten Desinfektionsmitteln und/oder Reduktionsmitteln weiter stabilisiert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrige Extrakt mit UV-Licht bestrahlt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unter Ausschluß von Sauerstoff gearbeitet wird.
    Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 876 307.
DEF8184A 1952-01-24 1952-01-24 Verfahren zur Herstellung einer in vitro zu verwendenden stabilen Thrombokinaseloesung Expired DE932148C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE876307C (de) * 1951-07-18 1953-05-11 Boehringer & Soehne Gmbh Verfahren zum Haltbarmachen von Thrombokinase

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE876307C (de) * 1951-07-18 1953-05-11 Boehringer & Soehne Gmbh Verfahren zum Haltbarmachen von Thrombokinase

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