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Anordnung zum Trocknen von Elektromotoren Motoren, insbesondere Hochspannungsmotoren,
die längere Zeit Feuchtigkeit ausgesetzt sind, müssen vor der Inbetriebnahme getrocknet
werden. Die Trocknung hat man bisher in der Weise durchgeführt, daß man den Motor
in die Werkstatt schaffte und dort an eine niedrigere als die Betriebsspannung anschloß.
Durch den, dabei auftretenden Kurzschlußstrom wird die Wicklung des Motors erwärmt
und die Feuchtigkeit entweicht. Ein anderer Vorschlag ging dahin, durch ein besonderes
Hilfskabel den einzelnen Motoren eine niedrige Spannung zuzuführen. Alle diese Verfahren
sind sehr umständlich, vor allem dann, wenn eine größere Anzahl von Motoren gleichzeitig
getrocknet werden soll, was beispielsweise vorkommen kann, wenn Motoren in noch
feuchten Räumen montiert werden, oder wenn durch längere Betriebspausen die Wicklungen
Feuchtigkeit aufnehmen, oder wenn durch Gebäudeschäden, Dampfausbrüche u. dgl. die
Motoren feucht werden.
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Die Erfindung zeigt einen Weg, welcher es gestattet, eine größere
Zahl von Motoren gleichzeitig zu trocknen.. Gemäß der Erfindung wird außer der gewöhnlich
vorhandenen Sammelschiene, an welche die Motoren und gegebenenfalls noch andere
Verbraucher angeschlossen sind, noch eine `weitere Sammelschiene vorgesehen, auf
welche die Motoren zwecks Trocknung mittels Trennschalter umgeschaltet
werden
und welche mit .der zum Trocknen erforderlichen niedrigen Spannung gespeist wird.
Dadurch hat man die Möglichkeit, eine größere Zahl von Motoren zu trocknen, und
andere Abnehmer und bereits getrocknete Motoren in Betrieb zu halten, da .diese
an die Betriebssammelschiene angeschlossen sind, während die Hilfssammelschiene
zum Trocknen benutzt wird.
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In Betrieben, die besonders gesichert werden müssen, z. B. in größeren
Industrieanlagen oder Kraftwerken, hat man vielfach für die Motoren ein Doppelsammefschienensystem
vorgesehen. Man kann hier die Anordnung so treffen, daß eine dieser Sammelschienen
zum Trocknen benutzt wird, indem man mindestens eine der beiden Sammelschienen an
eine niedrigere als die Betriebsspannung anschließbar macht. Die niedrigere Spannung
kann man einem besonderen Niederspannungsnetz entnehmen, man kann aber auch die
eine Sammelschiene über Transformatoren von der anderen in Betrieb befindlichen
Sammelschiene .aus erregen. Zum Anschluß des Transformators kann man den Kuppelschalter,
der an :sich zur Kupplung der beiden Sammelschienen vorgesehen ist, mit verwenden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar ist .der Einfachheit halber die Zeichnung einphasig dargestellt. Für die
Hochspannungsmotoren, die beispielsweise Asynchronmotoren sein können und die mit
3a bis 3d bezeichnet sind, ist ein Doppelsammelschienensystem vorgesehen, das aus
den beiden Sammelschienen 2 und 2' besteht. Jeder Motor besitzt einen Leistungsschalter
4 und zwei Trennschalter 5 und 5', wobei über :den Trennschalter 5 der Anschluß
an die Sammelschiene 2 und über den Trennschalter 5' der Anschluß an die Sammelschiene
2' erfolgt. Die Speisung der Sammelschienen mit Hochspannung erfolgt über das Kabel
8, den Leistungsschalter 6 und den Trennschalter 7 bzw. 7'. In der Figur ist angenommen,
daß die Sammelschiene 2 mit Hochspannung betrieben wird, und daß die ersten beiden
Motoren an diese Sammelschiene angeschlossen sind. Die Motoren 3, und 3d dagegen
liegen in der Sammelschiene 2' und sollen getrocknet werden. Verschiedene Möglichkeiten,
wie man nun die Sammelschiene mit niedrigerer als der Betriebsspannung betreibt,
sind im rechten Teil der Figur dargestellt.
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Unter A ist gezeigt, daß man von einem Niederspannungskabel Io aus
über einen Leistungsschalter II und einen Trennschalter 12 bzw. 12' die Sammelschienen
mit Niederspannung speisen kann. Da im Ausführungsbeispiel die Motoren 3c und 3d,
die an der Sammelschiene 2' liegen, getrocknet werden sollen, sind also die Schalter
II und 12' zu schließen.
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Wie bereits erwähnt, kann man .auch die Anordnung so treffen, daß
von. der in Betrieb befindlichen :Sammelschiene die andere über einen Abwärtstransformator
gespeist wird. Eine Möglichkeit hierfür ist unter B dargestellt. Mit 15 ist der
Transformator bezeichnet, dessen Hochspannungswicklung über einen Leistungsschalter
16 und einen Trennschalter I7 mit der Sammelschiene 2 und dessen Niederspannungswicklung
über einen Trennschalter I7' mit der Sammelschiene 2' verbunden werden kann.
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Da die beiden Sammelschienen wahlweise mit Hochspannung betrieben
werden, sind normalerweise ein Kuppelschalter und zwei Trennschalter zum Verbinden
dieser Sammelschienen vorgesehen. Man kann nun diesen Kuppelschalter und diese beiden
Trennschalter auch verwenden, um den Abwärtstransformator .zur Erregung der Sammelschiene
2' von der anderen Sammelschiene 2 zu verwenden. Dies ist unter C dargestellt. Hier
sind mit I9 der Kuppelschalter und mit 2o und 2ö die beiden Trennschalter bezeichnet,
die zum Verbinden der beiden Sammelschienen dienen. Um nun den Transformator I5
anzuschließen, ist zwischen Leistungsschalter I9 und Trennschalter 2o ein weiterer
Trennschalter 21 eingeführt, zu dem parallel der Transformator 15 in Reihe mit einem
Trennschalter 22 liegt. Soll die Sammelschiene 2' mit niedriger Spannung gespeist
werden, so sind die Schalter 2o, I9, 22 und 2o' zu schließen, während der Trennschalter
2I offen ist. Soll dagegen die Sammelschiene 2' mit der Sammelschiene 2 unmittelbar
gekuppelt werden, so ist der Schalter 22 offen und der Schalter 21 geschlossen.
Man braucht also bei dieser Anordnung außer den beiden Trennschaltern 2o und 2o'
und den Kuppelschalter I9 nur zwei weitere Trennschalter.
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Unter D ist gezeigt, daß man auch mit einem einzigen zusätzlichen
Trennschalter auskommen kann, indem .parallel zum Trennschalter 2o' 'die Reihenschaltung
aus einem Trennschalter 23 und dem Transformator 15 geschaltet ist. Wenn die Sammelschiene
2' mit niedriger Spannung betrieben werden soll, so werden die Schalter 2o, I9 und
23 geschlossen.
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Will man bei den beiden zuletzt beschriebenen Anschlußmöglichkeiten
des Transformators den Transformator auch hochspannungsseitig abschalten, wenn die
beiden Sammelschienen miteinander gekuppelt werden, so ist ein weiterer Trennschalter
in Reihe mit der Hochspannungswicklung des Transformators zu legen.
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Die Motoren können beispielsweise mit 6 kV betrieben werden. Als Spannung
für die Trocknung wird man dann beispielsweise 5oo Volt ver-,venden..