DE411816C - Anordnung von elektrischen Fernleitungen zur UEbertragung von dreiphasigem Wechselstrom - Google Patents

Description

• Anordnung von elektrischen Fernleitungen zur Übertragung von dreiphasigem Wechselstrom. Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches dreip'lxasiges Verteilungsnetz, welches einen ausgedehnten Bezirk speist, in dem sich die Notwendigkeit ergibt, einen weit abseits vom Hauptstrang gelegenen Verbraucher mit Energie für den Betrieb von Motoren und von Licht zu versorgen. Je niedriger die Kosten für die Übertragung vom Hauptstrang bis zum Verbrauchsort sind, desto eher wird eine solche Anlage wirtschaftlich ausfüb.rbar sein.
• Der Gedanke der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß nur zwei von den drei Hochspannungsleitungen sowie das ohnehin vorhandene Blitzseil dem abseits liegenden Verbraucher zugeführt werden, wobei dem Blitzseil das Potential des Hochspannungsnullpunktes gegeben wird. Ferner soll am Verbrauchsorte durch entsprechend geschaltete Transformatoren wieder ein Vierleiterdreiphasennetz hergestellt werden, so daß der Abnehmer sowohl in der Lage ist, Drehstrommotoren an die drei Außenleiter anzuschließen, als auch Lampen zwischen irgendeinen der Außenleiter und der Niederspannungsnulleiter zu schalten.
• Es ist nun zwar eine dreiphasige Kraftübertragung bekannt geworden, die das Merkmal besitzt, daß die eine Spannung 73 Pro-` zent größer ist als die beiden anderen Spannungen. Es würde aber eine derartige Fernübertragung allein noch nicht vorteilhaft sein. Sie wird erst durch die Dahinterschaltun.g eines entsprechend ausgeführten Transformators in ein wirklich brauchbares Dreipha5°nvielleitersystem verwandelt. Die Kombination eines derartigen Netzes mit einem solchen. Transformator zum Zwecke, sowohl Licht- als auch motorischen Antrieb von dem Netze aus dauernd zu betreiben, ist bisher noch nicht zur Ausführung gebracht worden. In dem genannten bekannten Falle handelt es sich um Hilfsleitungen, die kurze Zeit zur Inbetriebsetzungeines Motors verwendet wurden, die aber nicht zur dauernden Leistungsübertragung benutzt werden sollten. Demgegenüber besteht der Vorteil der Erfindung darin, daß einmal die Übertragungsanlage wesentlich verbilligt wird, da anstatt drei nur zwei isolierte Leitungen benötigt werden, und daß infolgedessen die Masten entweder leichter gehalten oder aber in größerem Abstande aufgestellt werden, können, so daß ihre Zahl sinkt. Trotz dieses Vorteils ist der Stromabnehmer in der Lage, wirtschaftliche Maschinen (nämlich Drehstrommotore und nicht Einphasenmotore) von diesem Netze laufen zu lassen und auch Licht von dieser Leitung aus zu brennen.
• Die Abbildungen geben ein Beispiel für die Schaltung der Transformatoren. In Abb. i bedeutet H den dreiphasigen Hauptstrang des Netzes, von dem die zwei Stichleitungen S' und ' sowie das Blitzseil Be' abgezweigt sind. An das Ende dieser Stichleitung sind die Transformatoren Trl und Tr= angeschlossen. Ti-' liegt zwischen den Außenleitern S' und T'; Tr= zwischen dem Blitzseil Be und dem Mittelpunkt Z der Primärwicklung von Trl. Sekundär werden von der Wicklung von Ti;' die Außenleiter v und tv abgenommen. Die Wicklung von Tr2 liegt am Mittelpunkte z der Wicklung v, w und gibt den dritten Außenleiter u sowie den Nulleiter o, wobei die Spannung zo =1/3 der Spannung 2r-' iSt-Abb.2 zeigt die Spannungsvektoren des Netzes bzw. der Primärwicklung 2a sowie der Sekundärwicklung 2U der Transformatoren. Bei der hier geschilderten Anordnung können die Transformatoren für jede nur irgend mögliche Belastung ihrer Sekundärseite primärseitig eine derartige Stromverteilung annchrnen, daß die Amperewindungen beider Seiten sich in jeder Phase und in jedem Augenblick aufheben, so daß keine unzulässigen Spannungsdros-zelungen entstehen. Man kann natürlich die gezeichneten Wicklungen auch auf einem mehrphasigen Gestell unterbringen. wenn man dessen Eisenquerschnitt richtig l: emißt.
• Erwünscht ist bei der geschilderten Schaltun#", eine Verlegung des Potentiales des Blitzseiles gegenüber den Potentialen der beiden Außenleiter, mit anderen Worten, eine feste Erdung des Nullpunktes des Hochspannungsnetzes. Für derartige Netze eignet sich die Schaltun.- besonders. -

Claims (3)

1. PA TANT-ANSPRÜCHE: i. Anordnung von elektrischen Fernleitungen zur Übertragung von dreiphasigean Wechselstrom, dadurch gekennzeichnet, daß an den Verbrauchsort nur zwei Außenleiter und der Nulleiter herangeführt werden, und daß am Ende der Leitungen Transformatoren zur Herabsetzung der Spannung in solcher Schaltung vorgesehen sind, daß auf der Sekundärseite ein Dreiphasenvierleiternetz entsteht, welches ohne schädliche Spannungsdrosselung zwischen irgendeinem Außenleiter und dem Nullpunkt oder zwischen den Außenleitern allein belastet werden kann.
2. 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd verschiedene Außenleiterpaare für die einzelnen Stichleitungen benutzt werden, um eine gleichmäßige Lastverteilung auf die drei Außenleiter in der Zentrale zu erzielen.
3. 3. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der am Ende der Leitungen befindliche Transformator aus zwei Einheiten besteht, von denen die eine primärseitig zwischen den zwei Außenleitern liegt, während die andere primärseitig zwischen dem Mittelpunkt des ersten Transformators und dem Nulleiter geschaltet ist und daß weiter die Sekundärwicklungen ähnlich zusammengeschaltet sind, wobei die Wicklung des zweiten Transformators so bemessen ist, daß ihr freier Außenpunkt den dritten Außenleiter ergibt, während der Nullpunkt von einer passend gelegenen Anzapfung abgenommen werden kann. r1. Anordnung nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Transformierung nur ein Transformator benutzt wird, auf dem die sämtlichen Zi'icklungen untergebracht sind.