DE9307072U1 - Vorrichtung zum Sieben eines Schüttgutstroms - Google Patents
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Description
• ·
Claudius Peters
Aktiengesellschaft,
Buxtehude
Aktiengesellschaft,
Buxtehude
/D/Be (#136)
Vorrichtung zum Sieben eines Schüttgutstroms
Beim Sieben eines Schüttgutstroms ist es üblich/ den Schüttgutstrom
von oben auf die Siebfläche zu geben, auf der er sich schachtförmig verteilt. Durch Vibration und/oder Gefalle kann
die Schicht in Bewegung gehalten und der Siebüberlauf abgefördert werden. Auch wenn die Schicht durch Vibration in Bewegung
gehalten wird, befindet sie sich in einem vergleichsweise dichten Schüttzustand.
Aus der US-A 2 200 472 ist eine Siebvorrichtung zum Befreien eines Gummigranulats von Staub und groben Fremdkörpern bekannt,
in welcher das Gut über eine geneigt angeordnete Siebfläche geleitet wird, die von unten nach oben von einem
Gasstrom durchquert wird, der Staub und spezifisch leichte Fremdkörper stärker anhebt als das Granulat, welches weniger
stark angehoben wird und nach dem Durchqueren des Schüttgutstroms auf das Sieb zurückfällt. Im Bereich des Luftstrahls
selbst kann das Granulat nicht gegen dessen Wirkung durch das Sieb hindurchfallen. Ob es sich anschließend an den Luftstrahlbereich
in einem Zustand befindet, der die Siebwirkung begünstigt, wird in der Schrift nicht1 offenbart.
Auch aus der DE-A 22 19 179 ist es bekannt, aus einem zu
siebenden Schüttgutstrom leichte*Anteile durch einen von unten
nach oben hindurchgehenden Blasstrom auszuscheiden. Die
Siebbarkeit der verbleibenden Teilchen wird dadurch nicht verändert, da diese beim Durchqueren des Luftstroms die
Berührung mit der Förderfläche nicht verlieren.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebvorrichtung, in welcher ein Schüttgutstrom zum größten Teil eine Siebfläche
durchfließen soll, während lediglich Fremdkörper wie Metallteile oder Materialklumpen zurückgehalten werden. Es liegt ihr
die Aufgabe zugrunde, die dafür benötigte Siebfläche zu verringern.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der Siebfläche
eine Wirbelbettförderfläche im Förderweg des Schüttgutstroms mit etwa gleicher Förderrichtung vorgeschaltet ist. Dadurch
gelangt der Schüttgutstrom als Wirbelbett auf die Siebfläche. Im Zustand des Wirbelbetts ist das Schüttgut (zumindest sein
feinkörnigerer Anteil) fließfähig. Dies erleichtert die mit dem Siebvorgang verbundenen Bewegungsvorgänge, nämlich zum
einen den Durchgang des Siebunterlaufs durch die Sieböffnungen
und zum anderen die Separation innerhalb des Gutbetts. Die Siebleistung je Flächeneinheit der Siebfläche wird dadurch
vergrößert; die benötigte Ausdehnung der Siebfläche wird verringert. Damit verringert sich gleichzeitig der Höhenbedarf.
Bei der Wirbelbettförderfläche kann es sich um eine herkömmliche pneumatische Förderrinne handeln, durch deren
porösen Boden Gas in das auf der Förderfläche liegende Gutbett eingeleitet wird, wodurch dieses in fließfähigen Zustand
versetzt wird. Die Förderbewegung kann durch entsprechendes Gefälle der Förderfläche veranlaßt sein.
Der Wirbelbettzustand läßt sich oberhalb der Siebfläche nicht langfristig aufrechterhalten, weil das den Wirbelzustand
begründende, die Partikeln voneinander trennende Gas leicht nach oben und unten abfließen kann. Es ist deshalb zweckmäßig,
daß die Siebfläche in Förderrichtung im Verhältnis zur Fördergeschwindigkeit so kurz ist, daß der Wirbelbettzustand des
Siebüberlaufs erhalten bleibt. Genauer gesagt, soll sich das Schüttgutbett am Ende der Siebförderstrecke in einem Zustand
befinden, in welchem es noch so fließfähig ist, daß es von der Siebfläche abfließen kann. Dabei sind die übrigen Betriebsbedingungen
mit in Betracht zu ziehen, insbesondere Gefälle und eine etwa vorgesehene Vibration der Siebfläche. Diese Einflüsse
wirken begünstigend auf die Förderung und die Fließfähigkeit des Gutbetts. Wenn Gefälle oder Vibration hinzutreten,
braucht daher der Wirbelzustand am Ende der Siebstrecke nicht so ausgeprägt zu sein, daß das Gut alleine aufgrund dieses
Wirbelzustands noch abfließen könnte.
Aufgrund dieser Umstände sind der Länge der Siebstrecke, wenn dort nicht eine Auffrischung des Wirbelzustands durch Gaszufuhr
erfolgt, Grenzen gesetzt. Es kann daher sein, daß die Siebstrecke kürzer ist als es zum Absieben des gesamten
Feinanteils erforderlich wäre. In diesem Fall kann man nach der Erfindung mehrere Wirbelbettförderflachen und Siebflächen
hintereinander anordnen. Die gesamte Siebvorrichtung stellt sich dann als eine Folge mehrerer Abschnitte von pneumatischen
Förderrinnen im Wechsel mit vorzugsweise in derselben Ebene zwischengeschalteten Siebabschnitten dar, wobei die Siebabschnitte
jeweils so kurz gehalten sind, daß die Weiterförderung darauf nicht stockt, während die pneumatischen Förderrinnenabschnitte
so lang sind, daß darauf der erforderliche Wirbelschichtzustand wieder hergestellt werden kann.
Um den Durchfluß des fließfähigen Guts durch die Siebflächen zu beschleunigen, kann eine Einrichtung zur Erzeugung eines
den Siebdurchgang fördernden Differenzdrucks vorgesehen sein. Die Anwendung eines Differenzdrucks an einer Siebfläche ist an
sich bekannt (GB-A 671 232).
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
schematisch veranschaulicht. Darin zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Teils einer Anlage mit der erfindungsgemäßen Siebvorrichtung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Siebvorrichtung, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Siebvorrichtung und
Fig. 4 einen Querschnitt gemäß Linie IV-IV der Fig. 2.
In dem Beispiel gemäß Fig. 1 ist an den Auslauf eines Schütgutbehälters
1 eine pneumatische Förderrinne 2 angeschlossen. Dabei handelt es sich um ein bekanntes Förderelement, der als
Boden eines geschlossenen Förderkanals eine luftdurchlässige Platte aufweist, die von einem darunter befindlichen Luftzuführungskanal
mit Druckluft beaufschlagt ist, die nach dem Passieren des Bodens in das darauf liegende Gutbett eindringt
und es als Wirbelschicht in fließfähigen Zustand versetzt. Aufgrund leichten Gefälles gelangt es in Förderbewegung.
An die pneumatische Förderrinne 2 ist über einen elastischen Kompensator 3 die allgemein mit 4 bezeichnete Siebeinrichtung
angeschlossen, deren Unterlauf von einer pneumatischen Förderrinne 5 weitergeführt wird, die über einen elastischen Kompensator
6 an die Siebeinrichtung angeschlossen ist. Der Überlauf wird seitlich bei 7 abgeführt. Die Siebeinrichtung 4 ist auf
Stützen 8 mittels Schwinglagern 9 angeordnet und mit Unwuchtmotoren 10 ausgerüstet, die sie nach bekannten Grundsätzen in
Vibration versetzen.
Der Aufbau der Siebeinrichtung ergibt sich aus Fig. 2. Darin erkennt man einen Sieboberraum 11, dessen Boden fluchtend über
den Kompensator 3 an den Belüftungsboden der Förderrinne 2 anschließt. Darunter befindet sich ein Siebunterraum 12, der
als pneumatische Förderrinne mit einem Belüftungsboden 13 und einem Belüftungsraum 14 zur Abförderung des Siebunterlaufs
ausgeführt ist. An die pneumatische Förderrinne dieses Siebunterraums ist die pneumatische Förderrinne 5 über den Kompensator
6 fluchtend angeschlossen.
Zwischen dem Oberraum 11 und dem Unterraum 12 befindet sich der Boden 15, der sich - wie aus der Draufsicht Fig. 3 erkennbar
- aus vier Siebflächen 16 und dazwischen fluchtend angeordneten Belüftungsböden 17 zusammensetzt, denen Druckluft von
einer Leitung 18 mit geeigneten Stellorganen her über die Belüftungsräume 19 zuführbar ist. Diese Belüftungsböden sowie
der Belüftungsboden der Förderrinne 2 wurden oben mit dem allgemeineren Ausdruck Wirbelbettförderflache bezeichnet.
An die letzte Siebfläche 16 schließt sich eine Schurre 20 an, die den Siebüberlauf abführt und mit Verschlußklappen 21
versehen ist, um nötigenfalls den Zu- und Abstrom von Luft zu verhindern.
Damit das Gut über der Siebeinrichtung nicht durchschießt, kann über dem Anfang des Bodens 15 der Siebeinrichtung eine
Pendelklappe 22 vorgesehen sein.
Das Gutbett tritt von der pneumatischen Förderrinne 2 im Zustand der Wirbelschicht in die Siebeinrichtung ein. Aufgrund
ihres fluidisierten Zustande, des Gefälles und der Vibration läuft sie großenteils über die erste Siebfläche 16 hinweg.
Diese Siebfläche ist kürzer bemessen, als es für die Vollendung des Siebvorgangs erforderlich wäre. Über der folgenden
Belüftungsstrecke 16 wird der Fluxdisxerungszustand der
Wirbelschicht wieder aufgefrischt, so daß sie im fluidisierten Zustand die folgende Siebstrecke erreicht und überläuft, und
so fort. Der Siebüberlauf wird durch die Schurre 20 am Ende der Siebeinrichtung abgeführt.
Wenn lediglich Grobgut aus dem Förderstrom ausgesiebt werden soll, haben sämtliche Siebflächen 16 gleiche Öffnungsgröße. Es
versteht sich, daß man die Einrichtung auch so abwandeln kann, daß sie zum Klassieren benutzt werden kann.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Sieben eines Schüttgutstroms, die einen Förderweg über eine Siebfläche hinweg bildet, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Förderweg mindestens eine Wirbelbettförderflache und mindestens eine Siebfläche (16)
mit etwa gleicher Förderrichtung hintereinander angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Wirbelbettförderflachen (17) und Siebflächen (16) hintereinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Siebflache(n) (16) mit einem Vibrationsantrieb
(10) verbunden ist (sind).
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelbettförderfläche(n) (17) und Siebfläche(n)
(16) zu einer gemeinsam vibrierbaren Einheit zusammengefaßt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Erzeugung eines den Siebdurchgang
fördernden Differenzdrucks.
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