DE9306741U1 - Spundfaß mit Inliner - Google Patents
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Description
- 1 Mauser-Werke GmbH G 1006
05.05.93
Die Erfindung bezieht sich auf ein geschlossenes Spundfaß mit zylindrischer Faßwandung, scheibenförmigem Faßunterboden
und entsprechendem Faßoberboden, in welchem wenigstens eine Spundlochöffnung ausgebildet ist, wobei
ein dünnwandiger Foliensack (Kunststoff-Inliner) in das
Spundfaß eingesetzt ist, welcher an die Spundlochöffnung angeschlossen ist.
Spundfässer mit eingesetztem Inliner zur Vermeidung des Inkontaktkommens von Faßinnenwandung und möglicherweise
aggressivem Füllgut sind an sich bekannt.
Bei einem bekannten Spundfaß wird z.B. der aus hochelastischem Latex-Kautschuk bestehende Inliner ganz dünn
zusammengedreht oder -gefaltet und durch die 2"-Spundlochöffnung ins Faßinnere manövriert. Der Inliner hat
einen Flanschrand am integrierten Spundstutzen, der ein Hineinfallen ins Faßinnere verhindert.
Prinzipiell ist es zwar möglich, einen verunreinigten Inliner aus einem benutzten/gebrauchten Spundfaß durch
die enge 2"-Spundlochöffnung wieder herauszumanipulieren
und durch einen neuen LatexTlnliner zu ersetzen. Dies ist
jedoch sehr zeitaufwendig und umständlich, ein derartiges Spundfaß mit Inliner ist daher für eine Mehrfachverwendung
ungeeignet.
Bei einem anderen bekannten Spundfaß wird der Inliner während des Faß-Fertigungsverfahrens von innen gegen die
Faßoberbodenscheibe fixiert; danach wird die Faßoberbodenscheibe mit anhängendem Inlinersack auf den Faßkörper
auf- bzw. eingesetzt und die Ränder von Faßoberboden und Faßmantel werden unlösbar zu einem geschlos-
senen Falzrand verformt. Durch das vorherige Einsetzen des Inliners wird jedoch der nachfolgende Falzvorgang
behindert und ein,.; Herausnehmen des Inliners ist nur
durch Aufschneiden des Faßkörpers möglich.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein geschlossenes
Spundfaß derart zu gestalten, daß ein problemloses Auswechseln des Inliners und eine häufige Mehrfachverwendung
des Spundfasses ermöglicht wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im
Faßoberboden eine zweite Behälteröffnung mit einem lichten Durchmesser von wenigstens 80 mm mit entsprechendem
Verschlußdeckel vorgesehen ist, wobei der Inliner einen integrierten Spundstutzen aufweist, der von unten
innen durch die Spundlochöffnung gesteckt und von oben außen mittels eines Schraubringes gegen die Oberfläche
des Faßoberbodens verschraubt ist und mittels eines Spundstopfens gas- und flüssigkeitsdicht verschließbar
ist.
Die zweite Behälteröffnung sollte also wenigstens so groß
sein, daß der Inliner problemlos durch sie hindurch in das Spundfaß eingesetzt und wieder herausgenommen werden
kann. Weiterhin muß es möglich sein, mit der Hand in das Spundfaß hineingreifen und den integrierten Spundstutzen
des Inliners von innen durch die kleinere, vorzugsweise 2"-Spundlochöffnung (oder etwas größer) stecken und beim
Verschrauben mittels des von außen aufgeschraubten Schraubringes von innen gegenhalten zu können.
Im Falle eines Kunststoff-Spundfasses wird die große
Behälteröffnung zweckmäßigerweise mit einem entsprechenden Schraubdeckel gas- und flüssigkeitsdicht verschlossen.
Der Schraubdeckel schließt dabei bündig mit der Oberfläche des Faßoberbodens ab. An seinem äußeren Rand
weist der Schraubdeckel eine zweite umlaufende Dichtung auf, die verhindert, daß sich Regenwasser im Spundge-
häuse ansammeln kann. Der Schraubdeckel ist mit seinem
sich rechtwinkelig abstreckenden Flanschrand mit Innengewinde derart konisch nach oben verstärkt ausgebildet,
daß er im Verschlußzustand das Spundgehäuse nahezu vollständig ausfüllt und kein Freiraum mehr verbleibt.
In einer anderen Ausgestaltung kann das Spundfaß vollständig aus Stahlblech bestehen - oder nur Faßober- und
-unterboden aus Stahlblech, während der Faßmantel aus gewickeltem, verklebtem Kraftpapier (Fibredrum) besteht dann
weist die große Behälteröffnung zweckmäßigerweise auf der Oberfläche des Faßoberbodens einen umgebördelten
Öffnungsrand auf, über den dann nach Einsetzen des Inlinersackes ein preiswerter Bördeldeckel aufgesetzt und
mit seinem unteren Rand nach innen fest eingebördelt (verclincht) wird. Nach Öffnen des Bördeldeckels zum Auswechseln
des Inlinersackes muß dann auch wieder ein neuer Bördeldeckel aufgesetzt werden.
Um das Erneuern des Inlinersackes bei mehrfacher Wiederverwendung des Spundfasses zu erleichtern, weist die
große Behälteröffnung zweckmäßigerweise einen lichten Durchmesser von ca. 175 mm auf. Diese Öffnungsweite ist
besonders für großvolumige Fässer von z.B. 150 1, 160 1, 200 1 oder 220 1 Fassungsvermögen empfehlenswert.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine zweite verschließbare Spundlochöffnung mit
kleinem Durchmesser von z.B. 3/4", 1 1/2" oder 2" im Faßoberboden ausgebildet ist.
Nach Einsetzen des Inlinersackes und gasdichtem Verschließen der großen Behälteröffnung wird zum faltenfreien
Ausfalten des Inlinersackes durch den integrierten Spundstutzen Luft in den Inlinersack gepumpt, während
durch die zweite kleine Spundlochöffnung, die nicht an den Inlinersack angeschlossen ist, die Luft aus dem
Faßinneren entweichen kann und ggf. auch abgepumpt werden
kann.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Inliner zweilagig bzw. doppelschichtig ausgebildet,
wobei die innere Folienschicht aus Polyamid besteht. Ein derartiger Inliner mit einer Polyamid-Innenschicht
ist losungsmittelresistent und ermöglicht eine Befüllung des Spundfasses mit einer Vielzahl von verschiedenen
gefährlichen Flüssigkeiten, die sonst nur in besonderen Behältern (z.B. aus Edelstahl) abgefüllt und transportiert
werden dürften.
In anderer Ausgestaltung kann die dünne Innenschicht des doppelwandigen Inliners aber auch als Diffusions-Sperrschicht
gegen kohlenwasserstoffhaltige Flüssigkeiten ausgebildet sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert
und beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 ein erfindungsgemäßes Kunststoff-Spundfaß
Figur 1 ein erfindungsgemäßes Kunststoff-Spundfaß
mit eingesetztem Inliner,
Figur 2 eine Draufsicht auf das Kunststoff-Spundfaß
aus Fig. 1,
Figur 3 ein Stahlblech-Spundfaß mit Inliner, Figur 4 eine Draufsicht auf das Stahlblech-Spundfaß
aus Fig.'3 und Figur 5 eine Teilschnittdarstellung des rechten
oberen Faßbereiches des Stahlblech-Spundfasses aus Fig. 4.
In Figur 1 ist mit der Bezugsziffer 10 ein Kunststoff-Spundfaß
bezeichnet. Das Spundfaß 10 weist eine zylindrische Faßwandung 12, einen scheibenförmigen flachen Faßunterboden
14 und einen entsprechenden Faßoberboden 16 auf. Am oberen Außenumfang ist das Spundfaß 10 mit einem
umlaufenden Trage- und Transportring ausgestattet. Der Trage- und Transportring ist so gestaltet, daß er auf
Faßgreiferwerkzeuge (Papageienschnabel) paßt, mit denen üblicherweise normale Stahlblech-Spundfässer gehandhabt
bzw. transportiert werden.
Im Faßoberboden 16 sind eine 2"-Spundlochöffnung 18, eine
zweite kleinere 3/4"-Spundlochöffnung 32 und eine große Behälteröffnung 22 mit einem inneren lichten Durchmesser
von ca. 150 mm vorgesehen. In das Spundfaß 10 ist ein Inliner 20 eingesetzt, dessen integrierter Spundstutzen
26 von unten durch die Spundöffnung 18 hindurchgesteckt und von oben mit einem Schraubring 28 fixiert ist. Der
Spundstutzen 26 des Inliners 20 ist mit einem Spundstopfen 30 gas- und flüssigkeitsdicht verschlossen und
von oben mit einer Originalitäts-Siegelkappe 24 abgedeckt. Bei der kleineren 3/4"-Spundlochöffnung 32 ist
der Spundstutzen wie üblich aus dem Faßoberboden 16 hochstehend ausgebildet. Die Spundlochöffnung 32 ist
gleichfalls mit einem Spundstopfen 36 verschlossen und einer entsprechenden Siegelkappe abgedeckt. In die große
Behälteröffnung 22 ist ein entsprechend großer Schraubdeckel 34 eingeschraubt.
Wie auch aus Figur 2 ersichtlich ist, ist der Oberboden 16 um die Spundlochöffnung 18 herum mit einer Restentleerungs-Ablaufschräge
versehen. Diese konstruktive Maßnahme kann, muß aber nicht unbedingt vorgesehen sein.
Der große Schraubdeckel 34 zum Einsetzen des Inliners schließt mit seiner ebenen flachen Oberfläche bündig mit
dem Faßoberboden 16 ab; er ist so gestaltet, daß er das versenkt angeordnete Spundgehäuse vollständig ausfüllt
und mit einer zweiten an seinem Außenrand angeordneten Dichtung das Spundgehäuse oben gegen ein Ansammeln von
Regenwasser abdichtet. In der flachen Deckelscheibe des Schraubdeckels 34 ist eine sternförmige Vertiefung zum
formschlüssigen Einsetzen eines entsprechenden Faßschlüssels vorgesehen.
In Figur 3 ist ein Stahlblech-Spundfaß 40 dargestellt, in welches ebenfalls ein dünnwandiger Kunststoff-Inlinersack
20 eingesetzt ist, wie aus dem Teilschnitt am linken oberen Faßrand angedeutet ist.
Wie aus Figur 4 ersichtlich wird, ist die große Behälteröffnung
22 hier nicht mit einem Schraubdeckel, sondern mit einem Bördeldeckel 38 verschlossen. Der Rand der
Behälteröffnung 22 ist als nach oben stehende Rollbordur ausgebildet, über weiche der Rand des Bördeldeckels 38
nach Einsetzen des Inliners umgebördelt und verclincht wird.
In der Teilschnittdarstellung in Figur 5 soll noch einmal die Fixierung des Inlinersackes 20 verdeutlicht werden.
Dazu wird von Hand durch die große Behälteröffnung 22 in das Faß hineingegriffen und der integrierte Spundlochstutzen
26 des Inliners 20 von unten durch die Öffnung 18 im Faßoberboden 16 hindurchgesteckt und von oben mittels
des aufgeschraubten Halteringes 28 am Faßoberboden lösbar befestigt.
Für eine Wiederverwendung des Fasses braucht dann lediglich der verunreinigte Inliner durch die große Behälteröffnung
entnommen und durch einen neuen Inliner ersetzt zu werden.
- 9 Mauser-Werke GmbH G 1006
10 Spundfaß (Kunststoff)
12 Faßwandung
14 Faßunterboden
16 Faßoberboden
18 Spundlochöffnung 2"
20 Kunststoff-Inliner
22 große Behälteröffnung
24 Siegelkappe
26 integrierter Spundstutzen (20)
28 Schraubring (26)
30 Spundstopfen (26)
32 2. kleine Spundlochöffnung 3/4"
34 großer Schraubdeckel (22)
36 2. kleiner Spundstopfen (32)
38 großer Bördeldeckel
40 Stahlblech-Spundfaß
Claims (6)
1.) Geschlossenes Spundfaß (10) mit zylindrischer Faßwandung (12), scheibenförmigem Faßunterboden
(14) und entsprechendem Faßoberboden (16), in welchem wenigstens eine Spundlochöffnung (18)
ausgebildet ist, wobei ein dünnwandiger Foliensack (Kunststoff-Inliner) (20) in das Spundfaß (10)
eingesetzt ist, welcher an die Spundlochöffnung (18) angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß im Faßoberboden (16) eine zweite Behälteröffnung
(22) mit einem lichten Durchmesser von wenigstens 80 mm Durchmesser mit entsprechendem Verschlußdeckel
(24) vorgesehen ist, wobei der Inliner (20) einen integrierten Spundstutzen (26) aufweist, der von
innen durch die Spundlochöffnung (18) gesteckt und von oben außen mittels eines Schraubringes (28)
gegen die Oberfläche des Faßoberbodens (16) verschraubt ist und mittels eines Spundstopfens (30)
gas- und flüssigkeitsdicht verschließbar ist.
2.) Spundfaß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite verschließbare Spundlochöffnung (32) mit
kleinem Durchmesser von z.B. 3/4", 1 1/2" oder 2" im Faßoberboden (16) vorgesehen ist.
3.) Spundfaß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß es vollständig aus thermoplastischem Kunststoff
besteht und die große Behälteröffnung (22) mit einem Schraubdeckel (34) und die beiden kleineren Spund-
lochöffnungen (18,32) mit entsprechenden Spundstopfen
(30,36) verschließbar sind.
4.) Spundfaß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß es vollständig aus Stahlblech besteht oder/und eine
Faßwandung aus gewickeltem Kraftpapier (Fibredrum) aufweist und die große Behälteröffnung (22) mit
einem Bördeldeckel (38) und die beiden kleineren Spundlochöffnungen (18,32) mit entsprechenden Spundstopfen
(30,36) verschließbar sind.
5.) Spundfaß nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die große Behälteröffnung (22) einen inneren Durchmesser
von ca. 175 mm aufweist.
6.) Spundfaß nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Inliner (20) zweilagig bzw. doppelschichtig
ausgebildet ist, wobei die innere Folienschicht aus Polyamid besteht.
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