DE930510C

DE930510C - Schlagwetterschutz fuer Fahrdrahtlokomotiven im Untertagebetrieb von Steinkohlenbergwerken

Info

Publication number: DE930510C
Application number: DEC8028A
Authority: DE
Inventors: Werner Dr-Ing Hoevels
Original assignee: CONSOLIDATION BERGBAU AG
Current assignee: CONSOLIDATION BERGBAU AG
Priority date: 1953-08-12
Filing date: 1953-08-12
Publication date: 1955-07-18

Description

Das Patent 927 027 betrifft einen Schlagwetterschutz für Fahrdrahtlokomotiven. Durch einen Luftförderer in oder an der Fahrdrahtlo'komotive wird schlagwetterfreie oder -arme Luft in der Nähe des Liegenden angesaugt und durch eine Druckleitung gegen den Schleifkontakt geblasen. In der gefährdeten Zone am Schleifkontakt wird das Schlagwettergemisch durch den Luftstrom abgedrängt oder so weit verdünnt und weiterhin abgekühlt, daß keine Explosionsgefahr mehr besteht.
Bei einer Ausführungsform nach dem Hauptpatent wird die Entzündungsgefahr auch dann beseitigt, wenn an der Entnahmestelle in der Nähe der Sohle Schlagwettergemische vorhanden sind. Die in der angesaugten Luft enthaltenen brennbaren Gasbestandteile, vor allem Methan, werden in einer in die Druckluftleitung eingeschalteten Brennkammer mit elektrischer Widerstandsbeheizung verbrannt. Die Brennkammer kann Kontaktmaterial bekannter Art zur Beschleunigung der Verbrennung enthalten. Sie kann durch einen üblichen gesonderten Schlagwetterschutz abgeriegelt sein, z. B. durch mehrere hintereinandergeschaltete Drahtnetze oder Plattenschutzpakete. In der Brennkammer wird das in der angesaugten Luft enthaltene Methan zu Kohlensäure und Wasserdampf abgebaut. Bei entsprechender Temperatur entsteht unter anderem Formaldehyd, das sich durch stechenden Geruch bemerkbar macht. Die Brennkammer bietet dann außer dem Schlagwetterschutz auch eine sicher wirkende Schlagwetteranzeige.
Gemäß der Erfindung wird die Gefahr der Schlagwetterentzündung dadurch noch wirksamer beseitigt, daß ein Dampf-Luft-Gemisch oder Dampf aus einem Dampferzeuger, vorzugsweise aus einem widerstandsbeheizten Dampfkessel, der in oder an der Fahrdrahtlokomotive angeordnet ist, gegen den Schleifkontakt geblasen wird. Hierbei können beide Ausiführungsformen gemäß dem Hauptpatent Anwendungfinden. Die Dampfzufuhr stellt in beiden Fällen eine zusätzliche Sicherung dar, indem die in der Nähe des Liegenden angesaugte Luft, wenn sie Schlagwettergemische enthält, oder in der Brennkammer etwa nicht vollständig verbrannte brennbare Gase verdünnt und durch Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes unschädlich gemacht werden. In beiden Fällen wird der Dampf in die Druckluftleitung eingeblasen. Es ist aber auch möglich, ausschließlich Wasserdampf an den Schleifkontakt zu blasen.
Besonders wirksam wird die Luft oder das Dampf-Luft-Gemisch auf den Ort der Funkenbildung konzentriert, wenn der Fahrdraht durchlaufend mit einer nach unten offenen, rinnenförmigen Abdeckung überdacht ist. Die Abdeckung ergibt gleichzeitig Berührungsschutz für den Fahrdraht.
In besonders schlagwettergefährdeten Betrieben ist es zweckmäßig, ein Dampf-Luft-Gerriisch oder Dampf zusätzlich an die Kontaktstellen zwischen Schienen und Rädern zu blasen.
Die Zeichnung zeigt eine Fahrdrahtlokomotive mit Schlagwetterschutz gemäß der Erfindung, und zwar mit einem Dampferzeuger, einer Brennkammer und Druckleitungen zu den Kontaktstellen zwischen Schienen und Rädern. In Abb. i ist die Fahrdrahtlokomotive zum Teil im Längsschnitt dargestellt, in Abb. 2 ein Querschnitt durch die Fahrdrahtleitung mit Schleifkontakt und Ausblasende der Druckleitung.
Durch den Ansaugtrichter i wird Luft in der Nähe des Liegenden vom Luftförderer 2 angesaugt und durch die Brennkammer 3 in die Druckleitung 4 gepreßt. Das zu den Schleifkontakten 5 führende Druckleitungsstück ist mit 4a bezeichnet. Am Eintritts- und 'Austrittsende der Brennkammer 3 sind die Plattenschutzpakete 311 als Schlagwettersperren eingebaut. Die durchlaufende, unten offene; rinnenförmige Abdeckung 6 aus Kunststoff überdacht den Fahrdraht 7. Der widerstandsbeheizte Dampfkessel 8 ist durch das dampfführende Druckleitungsstück 4c an deren zum Schleifkontakt 5 führendes Stück 4a angeschlossen. Zu den Kontaktstellen zwischen Schienen und Rädern führt das senkrechte Druckleitungsstück 4b über den Vierwegehahn g.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schlagwetterschutz für Fahrdrahtlokomotiven im Untertagebetrieb nach Patent 927 027, gekennzeichnet durch einen Dampferzeuger, vorzugsweise einen widerstandsbeheiztenDampfkessel (8) in oder an der Fahrdrahtlokomotive, aus dem Dampf durch eine Druckleitung (4e, 4a), an welche die Druckleitung (4) des Luftförders angeschlossen ist, gegen den Schleifkontakt (5) geblasen wird.
2. Schlagwetterschutz nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine durchlaufende, unten offene, rinnenförmige Abdeckung (6) oberhalb des Fahrdrahtes aus Kunststoff, Holz od. dgl.
3. Schlagwetterschutz nach den Ansprüchen i und 2, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Druckleitung (4b), durch die ein Dampf-Luft-Gemisch oder Dampf an die Kontaktstellen zwischen Schienen und Rädern geblasen wird.