DE930004C

DE930004C - Gleitlager

Info

Publication number: DE930004C
Application number: DER13378A
Authority: DE
Inventors: Josef Dr Blanderer
Original assignee: RAU METALLWERK GES
Current assignee: RAU METALLWERK GES
Priority date: 1954-01-20
Filing date: 1954-01-20
Publication date: 1955-07-07

Description

Gleitlager mit- Stützschalen und im Weißmetall eingegossenen Armierungen sind bekannt. Diese Armierungen, in Form von Gittern, gelochten Blechen usw. liegen teilweise auf den Stützschalen auf oder sind vielfach mit denselben fest verbunden. Die Armierung ist dadurch ein starres Gerippe, welches zwar eine Verfestigung des Weißmetallausgusses bezweckt, aber gleichzeitig dessen Einlaufeigenschaften verschlechtert.
Außerdem ragt bei diesen Ausführungen das Gitter stellenweise aus dem Weißmetall heraus und bildet somit einen Teil der Laufflächen, welchen dadurch viele günstige Eigenschaften des reinen Weißmetallagers genommen werden.
Ferner ist es bekannt, Lagerschalen aus Weichmetall in der Weise herzustellen, daß ein Gerippe aus Stahl oder Gußeisen mit der Legierung umgossen wird. Das Gerippe tritt an keiner Stelle der Weichmetalloberfläche hervor und verleiht dem Weichmetall von innen her einen so großen Halt, daß die so ausgebildete Lagerschale einen starren Körper darstellt. Auf diese Art und Weise sollen die sonst gebräuchlichen Stützschalen aus Werkstoffen hoher Festigkeit entbehrlich gemacht werden. Die -Laufeigenschaften eines solchen Lagers unterscheiden sich jedoch von denen eines üblichen Weichmetallagers mit Stützschale in keiner Weise.
Gegenstand der Erfindung ist ein Gleitlager mit Stützschale und im Weißmetallausguß eingeschlossener Metallarmierung, insbesondere für wechselseitige Belastung, welche bezweckt, das Weißmetallager unter Beibehaltung der an sich bekannten Stützschale gegen rasch aufeinanderfodgende Stöße, wie sie beispielsweise von Lokomotiv- oder Motorwellen auf die Lager übertragen werden, widerstandsfähig zu machen und deren Gebrauchsdauer zu verlängern, was wirtschaftlich-wichtig ist.
Die Erfindung besteht darin, daß der Ausguß durch eine elastisch wirkende, in geringem Abstand unter der Gleitfläche angeordnete, verhältnismäßig dünne Metallarmierung in eine der Lauffläche benachbarte, elastisch verfestigte und in eine der Stützschale benachbarte, den Einlauf sichernde plastische Zone unterteilt ist.
Während also bei den bisherigen armierten Weißmetallagern die Armierung durch Auflage auf der Stützschale oder durch Ausbildung als Traggerüst zwangläufig starr ist, wird gemäß der Erfindung davon ausgegangen, die Armierung elastisch auszubilden. Dies wird erreicht, indem man ein im Verhältnis zur Lagergröße dünnes Gitter ohne starre Verbindung mit der Stützschale so nahe der Gleitfläche anordnet, daß eine elastische Verfestigung derselben eintritt, während die darunterliegende Weißmetallzone durch .ihre Plastizität die notwendige Einlauffähigkeit garantiert.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch in Abb. I und 2 je ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Querschnitt.
In Abb. I ist die untere Hälfte eines geteilten Gleitlagers gezeichnet, welche in der üblichen Weise eine Stützschale r,- beispielsweise aus Stahl, besitzt, auf welcher der Weißmetallausguß durch bekannte Mittel verankert ist.
Im Weißmetallausguß ist ein Drahtgitter 2, vorzugsweise aus Bronze oder Kupfer, vollkommen eingeschlossen und teilt somit den Ausguß in eine Gleitschicht 3 und in eine plastische Schicht 4. Wie in Abb. 2 gezeigt, kann das Drahtgitter 2 an der Stoßfuge der Lagerschalen herausgeführt und mit Kühlblechen 2' wärmeleitend verbunden werden.
Das Drahtgitter 2 ist an der Stützschale I so befestigt, daß es unter Druck elastisch ausweichen kann. Das elastische Drahtgitter 2 liegt zweckmäßig nahe der Lauffläche 5 und stützt die Gleitschicht 3 aus Weißmetall elastisch ab, wodurch die Gleitschicht 3 gleichzeitig eine Verfestigung erfährt. Die Lauffläche 5 ist jedoch in jedem Falle eine zusammenhängende Weißmetallschicht.
Die Wirkung ist die, daß bei Stoßbeanspruchungen die Gleitschicht 3 elastisch ausweichen kann. Dabei werden die Schläge über das elastische Drahtgitter 2, welches auf der plastischen Schicht 4 ruht, auf dieselbe übertragen. Die Schläge werden jedoch durch die plastische Schicht 4 in weitem Maße gedämpft und unschädlich gemacht. Bei Übeardrücken jedoch besteht die Möglichkeit des plastischen Ausgleichs in die Schicht 4 hinein, was für den Einlauf des Lagers besonders wichtig ist.
Außerdem kann durch das Drahtgitter 2 die durch die Reibung zwischen Lagerzapfen und Lauffläche 5 entstehende Lagerwärme in vorteilhafter Weise nach außen abgeführt und somit der Nachteil der schlechten Wärmeleitfähigkeit von Weißmetall beseitigt werden. Bei sehr hoch beanspruchten Lagern ist es auch möglich, die Lagerwärme über das Drahtgitter :2 auf die damit verbundenen Kühlbleche 2' zu übertragen, was z. B. bei geringem Schmiermittelumlauf entscheidend sein kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gleitlager mit Stützschale und im Weißmetallausguß eingeschlossener Metallarmierung, insbesondere für wechselseitige Belastung, dadurch gekennzeichnet, daß des Ausguß durch eine elastisch wirkende, in geringem Abstand unter der Gleitfläche angeordnete, verhältnismäßig dünne Metallarmierung in eine der Lauf fläche benachbarte, elastisch verfestigte (3) und in eine der Stützschale benachbarte, den Einlauf sichernde plastische Zone (4) unterteilt ist.
2. Gleitlager nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung (2) aus dem Lagerkörper herausgeführt und zur Ableitung der Lagerwärme mit Kühlblechen (2') verbunden ist. Angezogene Druckschriften: österreichische Patentschriften Nr. i i 328, 112 515; französische Patentschrift Nr. 476 395; USA.-Patentschrift Nr. 2 212 473.