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Plattenartiger Reibungsbelag für den Einbau in Schlösser von Ausbauelementen
, Bei den in Strecken und im Streb verwendeten Ausbauelementen werden zur Erhöhung
der Tragfähigkeit der miteinander verspannten, relativ verschieblichen Ausbauelemente
Reibungsbeläge verschiedenster Art benutzt. In manchen Fällen verwendet man Reibungsbeläge
aus Stahl oder Metall bzw. Metallegierungen. In anderen Fällen werden nichtmetallische
Werkstoffe bevorzugt. Bei den letzteren kann es sich um Holz, beispielsweise Preßholz,
oder Faserstoffe handeln. Auch hat man bereits vorgeschlagen, Polyamide oder andere
Kunststoffe für die Herstellung von Reibbelägen zu verwenden. Die Reibbeläge werden
meist auf einen Druckkörper, z. B. einer Druckbacke, oder einem Schleppkeil befestigt.
Die Befestigung selbst kann verschiedenartig sein. Bekannt sind Klemmvorrichtungen
oder Nietverbindungen; jedoch hat man auch die Beläge durch Aufgießen oder Aufspritzen
befestigt oder aufgeklebt. Bei aufgespritzten Belägen wurde zur Vergrößerung der
Haftung der Träger des Reibungsbelages mit Vertiefungen versehen, die durch Rändelung
oder Aufhauen erzeugt sind. Der Verschleiß dieser bekannten Reibungsbeläge ist verhältnismäßig
groß, und zwar besonders dann, wenn Reibungsmaterial geringer Fließgrenze verwendet
wird. Die Stärke der für den Abrieb in Frage kommenden Schicht des Reibungsbelages
kann nur gering gehalten werden, so daß
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eine häufige Erneuerung
der Reibungsbeläge erforderlich ist.
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Ein weiterer Vorschlag zur Herstellung eines Reibbelages besteht darin,
daß das Reibmaterial in die Löcher einer rostartig ausgebildeten Grundplatte eingefüllt
wird. Die Grundplatte selbst wird aus einem festen Werkstoff, beispielsweise Eisen,
gebildet. Als Reibungsmaterial dient vor allen Dingen Aluminium oder eine Aluminiumlegierung.
Dabei ist auch vorgesehen, in den Löchern eines solchen gelochten Grundkörpers Reibeinlagen
verschiedener Eigenschaften einzulagern. Die in dem Grundkörper vorgesehenen Löcher
wurden, .nach rückwärts sich konisch erweiternd, ausgebildet, um den Einlagen einen
festen Hält zu geben. Die Reibeinlagen sollten außerdem in der Grundplatte so angeordnet
sein, daß sie um ein geringes Maß aus der wirksamen Ebene des Grundkörpers vorstehen.
Bereits nach geringemAbrieb dieser in denLöchern eingelagerten Reibmasse müssen
die gesamten Reibungskräfte im wesentlichen von der Oberfläche der eisernen Tragplatte
aufgenommen werden. Hierdurch tritt eine unerwünschte Verringerung der Reibungswerte
des-Reibungsbelages auf; sofern die eiserne Grundplatte nicht als eigentlicher Reibungskörper
bzw. Belag ausgenutzt werden soll, muß eine Erneuerung der Einlagen in verhältnismäßig
kurzen Zeitabständen vorgenommen werden. Diese Bauart ist mithin noch nachteiliger
als die älteren Vorschläge mit auf einem Druckkörper oder Schleppkeil befestigten
plattenartigen Belag.
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Die Erfindung geht nun zwar von dem bekannten Vorschlag aus, gemäß
welchem eine - rostartige Platte als Träger des Reibungsmaterials verwendet wird;
erfindungsgemäß wird nunmehr aber eine Verbesserung der Reibbeläge dadurch erzielt,
daß an der Rückseite der rostartigen Platte eine entsprechend dem an der Plattenaußenseite
erfolgenden Abrieb sich durch die Plattenlöcher - nach.-pressende Reibmaterialschicht
vorgesehen ist. Der Abrieb wird mithin über einen verhältnismäßig langen Zeitraum
hinweg fortlaufend ausgeglichen. Die rückseitige Schicht kann selbstverständlich
erneuert werden. Der fortlaufend sich vollziehende selbsttätige Ausgleich führt
dazu, daß der Reibwert unverändert bleibt und daß der Grundrahmen selbst nicht unmittelbar
zur Aufnahme von Reibungskräften herangezogen zu werden braucht. Durch entsprechende
Anordnung, Formgebung und Größenbemessung der in der Tragplatte befindlichen Löcher
sowie durch Abstimmung, der Festigkeitswerte zwischen Reibmasse und Reibmassenträger
kann das Hindurchpressen der Reibmasse durch die Löcher der Tragplatte und damit
der Reibungswiderstand des Reibungsbelages in gewünschter Weise beeinflußt werden.
Sofern auch an der Außenseite der Tragplatte eine Schicht aus dem Reibmaterial vorgesehen
ist, kann diese wegen der laufenden Erneuerung des verbrauchten Reibmaterials verhältnismäßig
dünn gehalten werden. Die rückseitige Reserveschicht kann außerdem. in der Höhe
unterschiedlich stark bemessen sein, so daß gerade an den Stellen, an welchen der
größte Verschleiß zu erwarten ist, auch die größte Reserve zur Verfügung steht.
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Die Ausbildung des Reibungsbelages nach der Erfindung hat auch einen
besonderen Vorteil für solche Reibbeläge, die mit Einlagen verschiedener Eigenschaften
ausgerüstet sein sollen. Erfindungsgemäß wird nunmehr eine abschnittsweise Anordnung
der verschiedenen Reibmassen vorgesehen,. und zwar in bezug auf dieLängsrichtung
derPlatte. Trotz der verschiedenartigen. Reibmaterialien wird sichergestellt, daß
stets in dem betreffenden Bereich der Reibfläche Reibmaterial gleicher Eigenschaft
nachgepreßt wird.
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Baulich besteht eine vorteilhafte Ausführungsform darin, daß bei Anwendung
der an sich konischen Form der Plattenlöcher diese Löcher in wechselnder Richtung
konisch vorgesehen werden. Es werden hierbei nicht nur die zwischen den Löchern
verbleibenden Stege gering gehalten, sondern es wird vor allen Dingen ohne die Notwendigkeit
zusätzlicher Mittel eine feste Verbindung der Schichten mit der Tragplatte erreicht.
Dabei wird der Nachpreßvorgang nicht behindert.
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Als Werkstoff für den Reibbelag können alle bekannten Arten Verwendung
finden, beispielsweise Zink, Holz, Gewebe mit Kunstharz, Leichtmetalle sowie Legierungen
derselben und Kunststoffe verschiedener Art.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. z bis 3 zeigen im Längsschnitt verschiedene Ausführungsformen
plattenartiger Reibungsbeläge; Fig. q. ist eine Draufsicht auf eine gelochte Tragplatte;
Fig: 5 zeigt an einem Querschnitt der Tragplatte die besondere Ausbildung der Lochränder;
Fig. 6 zeigt eine in einen Schleppkeil eingesetzte Tragplatte mit Belag,; Fig. 7
zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines plattenartigen Reibungsbelages im_
Längsschnitt; Fig.8 zeigt die Anwendung des plattenartigen Reibungsbelages 4ei einem
Stempel, und Fig. 9 zeigt das gleiche bei einem Streckenausbau.
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Als Träger des Reibmaterials . dient eine Platte z, welche über die
Länge. und Breite mit gleichmäßig verteilt angeordnetenLöcherna kleinen Querschnittes
versehen ist. Die Löcher a sind konisch ausgebildet und mit einem Werkstoff ausgefüllt
bzw. ausgegossen oder ausgepreßt, welcher eine geringere Festigkeit hat als der
Werkstoff der Platte r. Auf der Rückseite der Platte i ist eine Schicht 3 vorgesehen,
die aus dem Reibmaterial gebildet ist. Zusätzlich zu dieser Schicht kann auch. auf
der Außenseite der Tragplatte z eine Schicht aus dem Reibmaterial vorgesehen werden,
so daß die Tragplatte zwischen zwei Schichten verlagert ist, die durch die in den
Löchern der Platte befindliche Masse verbunden sind.
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Nach dem Verschleiß der oberen Schicht oder bei Fehlen derselben wird
durch den auf die Platte ausgeübten Druck der Werkstoff der unteren
Schicht
bzw. hinteren Schicht 3 langsam und nur in Abhängigkeit von dem Druck und dem Gegendruck
des nicht dargestellten Ausbaugliedes durch die Löcher hindurchgepreßt. ' Die rückseitige
Schicht 3 bildet somit einen Vorrat an Reibmasse.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind zylindrische Löcher verwendet.
Es wird noch erwähnt, daß es besonders vorteilhaft ist, wenn gemäß Fig. i die benächbarten
Löcher bezüglich der konischen Ausbildung entgegengesetzt gerichtet verlaufen.
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Fig. q. zeigt verschiedenartige Formen der Lochquerschnitte. Wesentlich
ist nur, daß ein großer Teil der Fläche von den Löchern erfaßt ist und daß ein gleichmäßiges
Nachfließen der Reibmasse zu der Reibfläche erfolgt. Die Platte kann an den Seiten
besondere Ausnehmungen q. erhalten, in welche Ansätze des Schleppkeiles oder einer
Druckbacke oder eines anderen Schloßkörpers eingreifen. Die .Platte kann aber auch
gemäß Fig. 6 an der Unterseite durch den Ansatz 5 unterstützt sein. Fig. 5 zeigt,
daß an den Lochrändern scharfkantige, d. h. messerartige Kragen 6 vorgesehen werden
können, welche den Durchtritt des Werkstoffes durch die Löcher begünstigen.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig.7 zeigt die Verwendung einer in Längsrichtung
keilig ausgebildeten gelochten Platte, welche durch ihre Ausbildung im. oberen Teil
eine stärkere Ausbildung des Belages, d. h. der Schichten ermöglicht. Es wird hiermit
dem Bestreben der Schleppkeile, Druckbacken od. dgl. Rechnung getragen, welche im
oberen Bereich stärker gegen die Gleitfläche des Innenstempels oder eines anderen
Ausbauteiles sich anpressen.
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Gemäß Fig. 6 sind in Längsrichtung des plattenartigen Reibungsbelages
gesehen, Werkstoffe verschiedener Art und Zusammensetzung bzw. Reibungswerte abschnittsweise
hintereinander angeordnet. Die Befestigung solcher verschiedenartigen Beläge bereitet
bei der Verwendung der gelochten Tragplatte keine Schwierigkeiten.
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Fig.8 veranschaulicht die Verwendung von Reibungsbelägen bei Stempeln.
Fig. 9 zeigt demgegenüber die Verwendung von Reibungsbelägen bei einem Streckenausbau.
Die Stempel sowie auch die relativ verschieblich miteinander verbundenen Streben
des Streckenausbaues können im übrigen ganz verschieden sein. Bei der Verwendung
einer keilig ausgebildeten Platte 'können die beiderseits vorgesehenen Schichten
prismatisch ausgebildet sein, so daß der Reibbelag selbst eine keilige Form besitzt.
Diese Ausführungsform wird gewählt bei der Verwendung von Innenstempeln, die in
Längsrichtung in geringem Maße keilig ausgebildet sind.
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Wie Fig. q. zeigt, können in der Platte i Löcher 7 vorgesehen werden,
und zwar zur Aufnahme von Kerbstiften oder Niete, zwecks Befestigung der Platte
auf dem Grundkörper, beispielsweise dem in Fig. 6 dargestellten Schleppkeil.