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Endoskop Zur Untersuchung des Kehlkopfes sowie der Luftuni Speiseröhre
bedient man sich bekanntlich solcher Endoskope, die aus einem Einführungsrohr, einem
mit 'dessen oberem Ende verbundenen Griffteil sowie einer zwischen ihrer Ausgangslage
und ihrer Arbeitsstellung bewegbaren Beleuchtungseinrichtung bestehen und bei welchen
das Einführungsrohr mittels eines in ihm verschieblichen Innenrohres verlängerbar
ist. Dieses Innenrohr ist bisher als ein hohlzylinderförmiges Element ausgebildet
worden, dessen Wandung lediglich siebartige Atemfenster aufweist. Zur Verschiebung
des Innenrohres in dem Einführungsrohr ist am oberen Ende des Innenrohres eine Bandfeder
angenietet oder angelötet, die als Handhabe beim Verschieben dient. Sie ist in einer
Nut des Einführungsrohres geführt. Ein zu weites Vorschieben oder Herausfallen des
Innenrohres aus dem Führungsrohr ist dadurch verhindert worden, daß die 'Mut nicht
bis zum Ende des Einführungsrohres reicht, sondern eine Sacknut bildet, über deren
Bodenauflage hinaus das Ende der am Innenrohr befestigten Bandfeder nicht verschoben
werden kann.
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Die geschilderte Ausbildung derartiger En@deskope hat sich bis. auf
die Bandfederhandhabe zur Herbeiführung von Änderungen der Gesamtlänge des Untersuchungstubus
außerordentlich bewährt und deshalb weite Verbreitung gefunden. Die Bandfeder vermittelt
nämlich, da die Bruchgefahr nicht völlig ausgeschlossen werden kann, keine unbedingte
Betriebssicherheit. Darüber hinaus engt sie das Gesichtsfeld stark: ein, und schließlich
verteuert sie den Preis dieser Geräte. Ein weiterer Mangel der bekannten Endoskope
besteht darin, daß die Beleuchtungseinrichtung nicht schnell, bequem und vielseitig
genug aus ihrer Arbeitsstellung, in der sie die Beleuchtung durch den Untersuchungstubus
vermittelt, in die andere Endstellung (Ausgangstage
) gebracht werden
kann. Schließlich ist bei den bekannten Geräten auch noch der Nachteil vorhanden,
daß sich der Griffteil wegen der erforderlichen großen Stromaufnahme der Beleuchtungslampe
häufig zu stark erwärmt, Alle diese Mängel sind durch die Erfindung behoben, die
in, erster Linie darin besteht, daß ein Endoskop der eingangs geschilderten Art
ein Innenrohr aufweist, welches auf seinem oberen Teil bis zur Hälfte seines O.u.erschnitts
eingeschlitzt ist. Diesel Ausbildung kann in besonderer Ausgestaltung der Erfindung
in der Weise vermittelt sein, daß in dem Innenrohr wenigstens eine sich in dessen
axialer Richtung erstreckende Einschlitzung befindet. Sie kann aber auch so zustande
gebracht sein, daß sich einkerbungsartige Ausnehmungen im Innenrohr ergeben. In
allen Fällen ist der vordere Prismenteil der Beleuchtungseinrichtung in die eingeschlitzten
Ausnehmungen des Innenrohres hineinbewegbar, ohne daß dieses Innenrohr dabei bis
zu seinem oberen freien Ende in das Einführungsrohr eingeschoben zu sein braucht.
Hierin liegt ein wesentlicher Unterschied zu der eingangs geschilderten. Ausbildung
dtieser Innenrohre. Ist diejenige Art der Einschlitzung gewählt, bei der sich in
der aalen Richtung des Innenrohres wenigstens ein Längsschlitz befindet, so läßt
diese Ausbildung während der Untersuchung Verschiebungen des Innenrohres zum Einführungsrohr
zu, ohne daß dabei .der vordere Prismentetil der Beleuchtungseinrichtung aus seiner
Arbeitsstellung herausbewegt zu werden braucht. Bei der anderen angeführten Ausgestaltung,
bei welcher das Innenrohr einkerbungsartige Ausnehmungen aufweist, muß vor jeder
Verschiebung des Innenrohres zum Führungsrohr der vordere Prismenteil der Beleuchtungseinrichtung
außer Eingriff mit der Eirischlitz,ung gebracht und danach wieder in die neue Arbeitsstellung
bewegt werden.
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Da die Einsc'hlitzungen im Innenrohr nach der Erfindung nur bis etwa
zur Hälfte seines Querschnitts reichen und dementsprechend der vordere Prismenteil
der Beleuchtungseinrichtung allenfalls bis zu dieser Tiefe in .das Innenrohr hineingeführt
wird, bleibt die andere Hälfte des Rohrquerschnitts für die Beobachtung sowie für
die Einführung von Instrumenten frei. Dieser Halbraum kann weiter ausgestaltet sein,
als es bei den bekannten Innenrohren mit Bandfederhandhabe möglich ist. Das obere
Endstück des Innenrohres, dessen Mündung erfindungsgemäß einen zur Seite überstehenden
Rand zur Begrenzung der Einschiebungstiefe aufweisen kann, läßt sich ebenfalls erfindungsgemäß
als Fassung für eine optische Beobachtungseinrichtung ausgestalten, die in einer
derartigen Abmessung ausgeführt sein kann, daß die gleiche optische Einrichtung
auch in der herkömmlichen Art bei vollständig eingeschobenem Innenrohr Verwendung
finden kann.
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Um eine schnelle und bequeme Bewegung der Beleuchtungseinrichtung
während der Untersuchung und Behandlung zu ermöglichen, ist die Beleuchtungseinrichtung
in Vervollkommnung der Erfindung unter Kraftspeicherwirkung durch Verschieben oder
Verschwenken zum Griffteil in die jeweiligen Innenrohreinschl:itzungen bewegbar.
Die Rückführung der Beleuchtungseinrichtung in ihre Ausgangsstellung erfolgt bei
sitzendem Patienten und vertikaler Einführung des Untersuchungstubus durch Einwirkung
des Zeigefingers der den Griff .haltenden Hand auf einer Tastenstange, die bei liegendem
Patienten und dementsprechend horizontaler Einführung des Untersuchungstubus durch
den Daumen der Haltehand betätigt wird. Das Ein- und Ausführen des vorderen Prismenteils
der Beleuchtungseinrichtung aus seiner Arbeitsstellung ist also dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung erstens einhändig, durch einen Finger der Griffhand, zweitens rechts-
oder linkshändig, drittens am sitzenden wie am liegenden Patienten, viertens ruckartig,
schnell und bequem erfolgen kann.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind aus der Zeichnung ersichtlich,
in der mehrere in der nachstehenden Beschreibung erläuterte Ausführungsbeispiele
.dargestellt sind.
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Fig. i zeigt die Ansicht eines Endoskops mit dem neuartigen Innenrohr
und der geschilderten. Vorkehrung für die Bewegung der Beleuchtungseinrichtung;
aus der Fig. 2 ist ein Innenrohr anderer Ausbildung ersichtlich; ' Fig. 3, ¢ und
5 zeigen noch näher zu erläuternde Ausbildungen .des vorderen Prismenteils der Beleuchtungseinrichtung;
Fig. 6 läßt den Griffteil eines Endoskops mit einer abgeänderten Ausbildung der
Betätgungseinrichtung zur Bewegung der Beleuchtungseinrichtung erkennen; Fig.7 zeigt
schließlich ebenfalls eine weitere Ausgestaltung der Betätigungseinrichtung zur
Bewegung der Beleuchtungseinrichtung.
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Das Endoskop nach Fig. i besteht aus dem Einführungsrohr i, einem
mit dessen oberem Ende verbundenen Griffteil 2, an welchem .der Handgriff 3 angebracht
ist, sowie aus einer zwischen ihrer Ausgangslage und iihrer Arbeitsstellung bewegbaren
Beleuchtungseinrichtung 4. Das Einführungsrohr i ist mittels des, in ihm verschieblichen
Innenrohres 5 verlängerbar. Dieses Innenrohr weist die bis etwa zur Hälfte seines
OOuerschnitts reichende Einschlitzung 6 auf, die in Form eines sich !in axialer
Richtung des, Rohres erstreckenden Längsschlitzes ausgeführt ist. Die :obere Mündung
des Rohres weist den zur Seite überstehenden Rand 7 auf. Außerdem ist dieser Teil
des Innenrohres als Fassung für die optische Beobachtungseinrichtung ausgebildet.
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Bei der in der Fig. i gewählten Darstellung befindet sich der vordere
Prismenteil9 der Beleuchtungseinrichtung 4 in seiner Arbeitsstellung. Er ragt also
in die Einschlitzung des Innenrohres 5 hinein und beleuchtet den dafür vorgesehenen
Halbraum .des Untersuchungstubus. Während der Untersuchung und Behandlung ist die
Beleuchtungseinrichtung 4 in einer Schlittenführung durch einen Zahntrieb zwischen,
der Arbeitsstellung und der
Ausgangsstellung verschiebbar, der mit
dem Daumen der den Griff haltenden Hand über das Zahnrad io betätigt wird. Mittels
der Feder ii wird die Beleuchtungseinrichtung .I jeweils selbsttätig aus ihrer Ausgangsstellung
wieder in die Arbeitsstellung geführt. Der Anschlag 12 in dem kreisbogenförmigen
Schlitz 13 begrenzt dabei die eine und die andere Endlage.
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Das Innenrohr nach Fig. 2 weist die beeiden übereinanderliegenden
Längsschlitze 14. und 15 sowie die einkerbungsähnlichen Ausnehmungen 16 und 17 auf,
von denen im vorstehenden bereits die Rede .war. Es zeigt damit sämtliche Ausbildungsarten
der überhaupt in Betracht kommenden Einschlitzungen des Innenrohres. Der zur Seite
überstehende Rand 18 dient wiederum zur Begrenzung der Tiefe der Einführung des
Innenrohres in das Führungsrohr i.
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Aus der Fig.3 ist eine solche Ausbildung des vorderen Prismenteils
9 der Beleuchtungseinrichtung d. ersichtlich, wie sie bei der Ausführung nach Fig.
i vorhanden ist. Die vordere Kante des Prismas verläuft dabei senkrecht zur Rohrachse
der Beleuchtungseinrichtung 4.. Bei der Ausführung nach Fig. .I verläuft diejenige
Kante i9 des: Prismas 20, die den Rändern 21 und ?2 der Innenrohreinschlitzung benachbart
ist, parallel zur Rohrachse der Beleuchtungseinrichtung. Nach der Fig:5 ist die
Ausbildung schließlich so getroffen, daß die entsprechende Kante 23 des Prismas
24 geneigt zur Rohrachse der Beleuchtungseinrichtung verläuft. Durch die Ausbildungen
nach den Fig. d. und 5 ergibt sich der Vorteil, daß -die Beobachtung und Behandlung
bequemer, vonstatten gehen kann als beider Ausführungsart nach Fig. 3, da sie in
günstigerer Stellung des für die Beobachtung und Be= handlung dienenden Halbraumes
des Untersuchungstubus zum behandelnden Arzt vorgenommen werden kann. Dies gilt
jedoch nicht für die Untersuchung am Liegenden und auch nicht für Linkshänder.
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Die Fig.6 zeigt eine Ausbildung des Griffteils 25, bei der in ihm
die Tastenstange 26 zur Betätigung der Verschiebung der Beleuchtungseinrichtung
27 über den übersetzten Zahntrieb 28 eingelassen ist. Der Tastenkopf 29 wird dabei
durch einen Finger der den Griff 30 haltenden Hand beaufschlagt. Durch eine nicht
dargestellte Feder wird die Beleuchtungseinrichtung immer dann selbsttätig in ihre
Arbeitsstellung bewegt, wenn auf den Tastenkopf 29 durch den ihn bedienenden Finger
kein Druck mehr ausgeübt wird.
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Die Fig. 7 zeigt eine solche Ausbildung des Griffteils 31, bei welcher
die Bewegung der Beleuchtungseinrichtung 32 zum Innenrohr 33 durch ein in den Griffteil
31 eingelassenes Hebelgestänge erfolgt. Dieses Gestänge wird wiederum durch die
in gleicher Weise wie bei Fig. 6 angeordnete Tastenstange 34. mit übersetzung zurückbewegt.
In der Arbeitsstellung der Beleuchtungseinrichtung 32 stehen die Traghebel 35 und
36 der Beleuchtungseinrichtung 32
senkrecht. Zwischen ihr und der Oberseite
des Griffteils 31 entsteht dabei ein Zwischenraum 37, der die Wärmeübertragung von
der mit einer Lampe von hoher Stromaufnahme ausgestatteten Be-leuchtungseinrichtung
auf den Griffteid 3 herabsetzt und den Griff .dadurch vor einer Erhitzung bewahrt.
Diese Wirkung kann dadurch noch gesteigert werden, daß das Rohr der Beleuchtungseinrichtung
aus einer Metallegierung von besonders hoher Wärmeleitfähigkeit besteht und durchgehend
mit eingefrästen Kühlrippen versehen ist. Bei Einwirkung auf die Tastenstange 34
durch einen Finger der .den Griff haltenden Hand gelangen die Traghebel 35 und 36
in die Stellung 35' und 36', in der sich die Unterseite vom Lampenrohr der Beleuchtungseinrichtung
32 auf die Sockel 38 und 39 aufsetzt. Bei Aufhebung .der Einwirkung auf den Tastenhebel
34 gelangen die Traghebel wieder in die Stellung 35 und 36, und zwar unter der Einswirkung
der Feder 4o, wobei sich dann der vordere Prismentei:l der Beleuchtungseinrichtung
32 wieder in der Arbeitsstellung befindet.
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Zur Vermeidung von Reflexen kann der Kopf .41 des Führungsringes,
wie es ebenfalls aus der Fig. 7 ersichtlich ist, abgeschrägt sein.
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Die auf Seite ,4 besonders hervorgehobene Vielseitigkeit dieser Bedienungsmöglichkeiten
mit einer einzigen Hand bei völlig verschiedenen Endoskopstellungen am liegenden
und am sitzenden Patienten konnte nur durch die besondere Formgebung des Handgriffes,
insbesondere durch. den Ausschnitt 3: für die Zeigefingertaste und durch die ausgeschnittene
Rahmenform des Handgriffes 42, erreicht werden. Diese Rahmenform dient nämlich zum
Durchstecken der vier Handfinger, so daß der Daumen für die Bedienung der Taste
frei bleibt.