DE928272C

DE928272C - Gleitbackenbremse fuer Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE928272C
Application number: DEB19087A
Authority: DE
Inventors: Helmut Bosler
Original assignee: Bergische Achsen Kotz Soehne
Current assignee: Bergische Achsen Kotz Soehne
Priority date: 1952-02-15
Filing date: 1952-02-15
Publication date: 1955-05-26

Description

Gleitbackenbremse für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die an den Bremsbacken wirksame Umfangskraft auszunutzen, und zwar derart, daß jede Bremsbacke unter Einwirkung der Umfangskraft in der einen Drehrichtung eine zusätzliche, in der anderen Drehrichtung hingegen eine geringere Anpressung erfährt, mit dem Ziel, die Abnutzung der Bremsbeläge beider Bremsbacken zu egalisieren oder wenigstens in tragbaren Grenzen zu halten.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß an den freien Backenenden zwei einen stumpfen Winkel miteinander bildende Gleitflächen vorgesehen sind, von denen die eine in der einen Drehrichtung und die andere in der entgegengesetzten Drehrichtung wirksam wird. Es wird vorgeschlagen, jeweils die beiden zusammenhängenden Gleitflächen am vorderen und hinteren Backenende gleich oder annähernd gleich auszuführen. Die Bremsbackenenden können hierbei mit keilförmigen Aussparungen abgerundete Teile der Zuspannung und der Nachstellvorrichtung umgreifen. Zweckmäßig wird der Krümmungsradius an den Teilen der Zuspannung und der Nachstellvorrichtung größer gehalten als der der in der Spitze der Aussparung vorgesehenen Abrundung.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
Fig. I zeigt eine Ansicht einer Gleitbackenbremse; Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie A-B von Fig. I.
Die Bremsbacken I, 2, deren freie Enden mit I', I" bzw. 2', 2" bezeichnet sind, stützen sich auf Widerlager 3, 4 der festgelagerten Nachstellvorrichtung 5 ab. Die Spreizung der Bremsbacken I, 2 erfolgt mit Hilfe einer Betätigungsvorrichtung 6, von der in Fig. 2 Einzelheiten gezeigt sind. Das Bremsschild 7 ist mit einer Ausnehmung 8 versehen, durch die ein Druckkeil 9 hindurchgreift. Dieser ist schwenkbar an einer von einem nicht .dargestellten Druckluftzylinder beaufschlagten Kolbenstange 9' gelagert. Der Keil 9 verschiebt Stößel I0 und II, welche mit abgerundeten Stirnflächen I2 und I3 versehen sind. Die freien Enden der Stößel I0 und II umfassen jeweils die Stege der Bremsbacken I, 2, um eine kippsichere Lagerung der Bremsbacken zu erzielen. Nach dem Ausführungsbeispiel sind zwei Rückholfedern I4, I5 angebracht, welche die beiden Bremsbacken miteinander verbinden.
Die Enden I', I", 2' und 2" der Bremsbacken sind mit keilförmigen Aussparungen versehen. Es entstehen hierdurch an, jedem Backenende zwei Gleitflächen 16, I7 bzw. I6' und I7', die durch Abrundungen I8, I9 ineinander übergehen. Es sei eine Drehrichtung der nicht dargestellten Bremstrommel nach dem Pfeil 2o angenommen. .
Zur Erklärung der Wirkungsweise wird vorausgeschickt, daß durch die bei derartigen Bremsen auftretende Servowirkung, wobei bekanntlich ein Teil der Umfangskraft des in der Drehrichtung zurückliegenden Backens 2 als Zusatzkraft für- den anderen, in der Drehrichtung vorn liegenden Backen I ausgenutzt wird, eine gleichmäßige Abnutzung der Bremsbeläge nicht erreicht wird. Es hat sich gezeigt, daß bei der angenommenen Drehrichtung die Abnutzung des Bremsbackens I stärker ist als die des Backens 2. Außerdem erfolgt die Abnutzung innerhalb eines. Backens ungleichmäßig, und zwar derart, daß die in Drehrichtung zurückliegenden Enden der Bremsbacken sich weniger abnutzen als die .in Drehrichtung vorn liegenden. Nach der Erfindung entstehen infolge der eigentümlichen Lagerung an den Bremsbackenenden Kraftkomponenten, die für die angenommene Drehrichtung 2o über die Gleitflächen I6 der Bremsbacken I und I7' des Bremsbackens 2 eine zusätzliche Anpressung und über die Gleitflächen I6' der Bremsbacken i und I7 des Bremsbackens 2 eine geringere Anpressung gegenüber nicht keilförmigen, geradenEnden der Bremsbackenstege ergeben. Die zum Teil zusätzlichen, zum Teil geringeren Anpreßdrücke gleichen somit die durch den normalen Betrieb bedingten unterschiedlichen Anpressungen aus, so daß eine gleichmäßige Abnutzung des Belages jedes einzelnen Bremsbackens erzielt wird. Durch die Wahl verschiedener Steigungen der Gleitflächen I6 und I7 bzw. I6' und I7' kann ein weitgehender Ausgleich zwischen der Abnutzung der beiden Bremsbacken erreicht werden. Dies gilt in beiden Drehrichtungen.
Die hier beschriebene Wirkung tritt auch dann ein, wenn die Aussparungen mit den Flächen I6, I7, I8 an den Widerlagern 3, 4 und Stößeln Io, II angebracht sind. Dementsprechend müßten die Bremsbackenenden I', I" und 2', 2" abgerundet oder mit einer an diesen Enden angeordneten Rolle versehen sein. Durch die geeignete Wahl der Schräge ist es jeweils möglich, auf die Größe der Anpreßdrücke einzuwirken. Eine vorteilhafte Wirkung würde auch eintreten, wenn lediglich an den Enden I" und ä ' j e zwei Schrägflächen angebracht sind. Die entgegengesetzten Erden der Bremsbacken würden dann mit den üblichen Stirnflächen, z. B. konvexen Arbeitsflächen, zu versehen sein.
Die Erfindung bringt weiter den Vorteil, daß eine gute Zentrierung der Bremsbacken erreicht wird, so daß -man auf schräg liegende Rückholfedern verzichten kann und mit den in Fig. I dargestellten Federn 14, I5 auskommt. Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung von der in der Zeichnung dargestellten Zuspannung 6 beschränkt. Es können hier ebensogut schwimmende Nocken, durch Zugkeil oder mittels Öldruckzylinder betätigte Vorrichtungen verwendet werden. Auch kann an Stelle .der keilförmigen eine parabelförmige oder ähnliche Ausnehmung vorhanden sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Gleitbackenbremse für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge, gekennzeichnet durch zwei einen stumpfen. Winkel miteinander bildende Gleitflächen (I6, I7) an den freien Backenenden, von denen die eine (I6) in der einen Drehrichtung und die andere (I7) in der entgegengesetzten Drehrichtung wirksam wird. Gleitbackenbremse nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die beiden zusammengehörigen Gleitflächen (I6, I6' bzw. I7, I7') am vorderen und hinteren Backenende gleich oder annähernd gleich gerichtet sind. 3. Gleitbackenbremse nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Backenenden (I', I" bzw. 2', 2") mit keilförmigen Aussparungen abgerundete Teile der Zuspannung (I0, II) und der Nachstellvorrichtung (3, 4) umgreifen. 4. Gleütbackenbremse nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsbackenenden (i', i" bzw. 2', 2") mit Abrundungen oder Rollen in keilförmige Aussparungen der zugehörigen Teile,der Zuspannung (1o, ii) und der Nachstellvorrichtung (3, 4) eingreifen. 5. Gleitbackenbremse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die der Nachstellvorrichtung (5) zugekehrten Backenenden mit je zwei stumpfwinklig zueinander verlaufenden Gleitflächen (16', 17') und die anderen Backenenden mit Gleitflächen bekannter Gestaltung, z. B. mit konvexen Gleitflächen, ausgerüstet sind.