DE952867C

DE952867C - Zangenscheibenbremse, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE952867C
Application number: DET8545A
Authority: DE
Inventors: Alfred Bessler; Helmut Koerner
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1953-10-22
Filing date: 1953-10-22
Publication date: 1956-11-22

Description

Zangenscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge mit zangenartig ausgebildeten Bremselementen, die auf beiden Seiten einer Bremsscheibe angreifen. Bei den bisher üblichen Zangenscheibenbremsen werden die Bremsflächen meist von hydraulisch betätigten Bremszylindern gegen die Bremsscheibe gepreßt, wobei die Zylinder in den meisten Fällen senkrecht zur Bremsscheibe stehen. Diese Anordnung ermöglicht jedoch nicht die Ausnutzung einer Servowirkung, die durch die Bewegung des abbremsenden Teiles erzeugt wird, wie dies bei Backenbremsen bekannt ist.
Es sind auch Scheibenbremsen bekannt, bei denen zur Behebung dieser Nachteile die von der Fahrtrichtung unabhängige Bremswirkung durch zwei konzentrisch zur Welle angeordnete, gegeneinander geneigte Schrägflächen erhalten wird. Zusätzlich zu diesen, der Anlage "der Bremsflächen an die Bremsscheibe dienenden Schrägflächen sind noch zwei weitere, ebenfalls zueinander geneigte Schrägflächen angeordnet, die eine Selbstverstärkung der Bremskraft bewirken. Durch die Verwendung gesonderter Schrägflächen für die Anlage der Bremsflächen an die Bremsscheibe und die Selbstverstärkung besteht jedoch die Gefahr einer ungleichmäßigen Bremsung, da die Bremskraft durch zwei Keilwirkungsgrade - die miteinander zu multiplizieren sind - beeinflußt wird.
Gemäß der Erfindung wird eine Zangenscheibenbremse vorgeschlagen, bei der zum Auflaufen der Keile auf den Schrägflächen zur Anlage der Beläge an die Bremsscheibe und zur Selbstverstärkung ein und dieselben Schrägflächen benutzt werden. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zwischen dem einen Zangenglied und der fest mit der Radnabe verbundenen Bremsscheibe zwei Reibblöcke schwimmend angeordnet sind, die mechanisch oder hydraulisch gespreizt werden und dabei mit ihren abgeschrägten Flächen auf Schrägflächen des einen Zangengliedes gleitend unter Servowirkung des einen oder anderen Reibblockes und je nach Drehrichtung des Rades gegen die Bremsscheibe gepreßt werden. Die Spreizung der Reibblöcke kann dabei beispielsweise über ein Kniehebelpaar vorgenommen werden.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Abbildung dargestellt.
Die Bremsscheibe I wird von den beiden Gliedern 2 und 3 einer Bremszange umfaßt. Zwischen dem Zangenglied 3 und der Bremsscheibe sind schwimmend zwei Reibblöcke 4 bzw. 5 angeordnet, die je einen Reibbelag 6 bzw. 7 tragen. Reibblock 5 ist mit einer Bohrung I3 versehen, welche in den Zylinder I8 führt. Auch das Zangenglied 2 ist mit einem Bremsbelag 8 versehen.
Das Zangenglied 3 besitzt an beiden Enden schräg zur Bremsscheibe geneigte Gleitflächen 9 bzw. Io, die mit entsprechenden Schrägflächen der Reibblöcke 4 und 5 zusammenwirken, derart, daß beim Verschieben der Reibblöcke parallel zur Bremsscheibe I zwangläufig eine senkrecht zur Bremsscheibe I gerichtete Verschiebung eintritt.
Reibblock 5 -ist als Zylinder I8 ausgebildet, in welchem eine kolbenartige Verlängerung II des Reibblockes 4 hineinragt. Dieser Kolben II ist mit einer Gummimanschette I2 gegenüber dem Zylinder I8 abgedichtet.
Bei Zufuhr des Druckmittels werden die beiden Reibblöcke 4 und 5 gespreizt und durch das Verschieben auf den schrägen Flächen 9 und Io die Beläge mit der Bremsscheibe I in Eingriff gebracht. Durch die schwimmende Anordnung der Zangenglieder 2 und 3 überträgt sich die Bremskraft auch auf Reibglied 2, so daß auch der Belag 8 im Eingriff mit der Scheibe steht. Durch die Reibung der Beläge 6 bzw. 7 an der Bremsscheibe werden die Reibblöcke von der Scheibe mitgenommen. Dabei erfährt einer der beiden Blöcke je nach der Drehrichtung eine zusätzliche Anpressung an die Bremsscheibe I dadurch, daß der Reibblock an der Schrägfläche 9 bzw. Io gleitet. Hierdurch wird eine Servobremswirkung erzielt, die den aufzuwendenden Bremsdruck verringert und damit den Fahrer entlastet. Bei Entlastung der Vorrichtung von Flüssigkeitsdruck gehen die Kolben in ihre Ausgangsstellung zurück.
Erfindungsgemäß kann die Vorrichtung anstatt hydraulisch auch auf mechanischem Wege betätigt werden. In Abb. 2 ist beispielsweise eine Betätigung der beiden Reibblöcke I4 und 15 mittels eines Kniehebels I6, I7 dargestellt. Die Reibblöcke können auch durch einen Nocken oder auf beliebige andere Art gespreizt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Zangenscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem einen Zangenglied (3) und der fest mit der Radnabe verbundenen Bremsscheibe (I) zwei Reibblöcke (4, 5; I4, I5) schwimmend angeordnet sind, die mechanisch oder hydraulisch gespreizt werden und dabei mit ihren abgeschrägten Flächen auf Schrägflächen (9, 9') des einen Zangengliedes (3) gleitend unter Servowirkung des einen oder anderen Reibblockes (4, 5; I4, I5), je nach Drehrichtung des Rades, gegen die Bremsscheibe (I) gepreßt werden.
2. Zangenscheibenbremse nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibblöcke (4,5; 14 15) durch einen Kniehebel (16, 17) gespreizt werden.
3. Zangenscheibenbremse nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in Fahrtrichtung vorn, liegende Reibblock (4, 5) eine größere Reibfläche aufweist als der andere Reibblock.
4. Zangenscheibenbremse nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei hydraulischer Betätigung der Bremse der Bremszylinder (18) innerhalb eines der beiden Reibblöcke (5) angeordnet ist.
5. Zangenscheibenbremse nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische Betätigung mit einer an sich bekannten, von Hand betätigten oder automatischen, mechanischen oder hydraulischen Nachstellvorrichtung versehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 707 075; britische Patentschrift Nr. 315 913.