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Rastenvorrichtung für Nockenfahrschalter, insbesondere Vielstufenfahrschalter,
fürelektrische Bahnlfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Rastenvorrichtung
für Nockenfahrschalter, insbesondere für Vielstufenfahrschalter, wie sie für die
Steuerung elektrischer Bahnfahrzeuge verwendet werden. Bei Fahrschaltern mit vielen
Stufen liegen die einzelnen Schaltstellungen so dicht beieinander, daß eine ausreichende
Kastenwirkung nur schwer zu erreichen ist. Der Bedienungsmann kann daher bei kleinen
Schaltwinkeln und bei Verwendung üblicher Kastenvorrichtungen die einzelnen Schaltstellungen
nicht mit. Sicherheit fühlen, und es kann vorkommen, daß der Fahrschalter zwischen
zwei Schaltstellungen stehenbleibt, was aus hinreichend bekannten Gründen immer
unerwünscht ist.
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Bei verhältnismäßig kleinen Installationsschaltern mit wenigen Schaltstellungen
und großen Schaltwinkeln ist es bereits bekannt, die vorhandenen Nockenscheiben,
welche zum Bedienen geradlinig bewegter Schaltzeuge dienen, mit zusätzlichen Vertiefungen
zu versehen, um überhaupt eine Kastenwirkung zu erhalten. Mit dieser Einrichtung
läßt sich die vorstehend umrissene Aufgabe nicht erfüllen; denn die Verteilung der
Schaltstellungen bedingt, daß beispielsweise in einem Fall nur eine Nockenscheibe
und in anderen Schaltstellungen bis zu vier Nockenscheiben als Kastenvorrichtung
wirksam sind. Das bedingt aber eine sehr ungleichmäßige Kastenwirkung in den einzelnen
Schaltstellungen, und die einzelnen Schaltlagen könnten schon mit Rücksicht hierauf,
ganz abgesehen von der Aufgabe, einen Vielstufenschalter mit eng zusammenliegenden
Schaltstellungen zu rasten, nicht mit genügender Sicherheit fühlbar gemacht werden.
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Erfindungsgemäß sind die Nockenscheiben des Fahrschalters in an sich
bekannter Weise mit außerhalb ihrer Schaltnocken oder -vertiefungen
liegenden
Rasten versehen, die mit den zugehörigen Nockenhebeln eine Kastenwirkung in den
Fahr-und Bremsschaltstellungen ergeben, die zu derjenigen der üblichen Rastenvorrichtuiig
hinzukommt. Es ist zweckmäßig, die zusätzliche Kastenvorrichtung nur in einzelnen
Schaltstellungen, z. B. bei kleinen und kleinsten Schaltwinkeln, wie sie insbesondere
in der Bremsschaltung vorkommen, wirken zu lassen. Die Kastenwirkung kann durch
mehrere Nockenschaltzeuge zugleich herbeigeführt werden, wodurch die einzelnen Schaltstellungen
bei gleichzeitiger Wirksamkeit der gewöhnlichen Kastenvorrichtung noch stärker fühlbar
gemacht werden. Bei besonders dicht zusammenliegenden Schaltstellungen können sich
die Kastenwirkungen mehrerer verschiedener Schalter gegenseitig ablösen, also abwechselnd
stattfinden. Dadurchbesteht die Möglichkeit, die Rasten etwas tiefer in die Scheibe
einzuschneiden, um eine verschärfte Hemmung herbeizuführen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens
dargestellt.
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Abb. i zeigt die Abwicklung eines erfindungsgemäß ausgerüsteten Nockenfahrschalters
und Abb. 2 eine einzelne Nockenscheibe eines solchen Fahrschalters.
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In Abb. i bedeutet 3o die teilweise dargestellte Nockenwalze mit den
Schaltstellungen i bis io üsw. auf der Fahrseite und i bis 17 auf der Bremsseite.
Mit 39 sind die Rollen der einzelnen Nockenschaltzeuge bezeichnet und mit 31 diese
Nockenschaltzeuge 41 bis 57 insgesamt, 32 sind die beweglichen, 33 die festen Kontakte,
34 die Funkenblasspulen und 35 die Anschlußklemmen der einzelnen Schaltzeuge. Die
zu jedem der Schaltzeuge 4i bis 57 gehörende Nockenscheibe hat einen erhöhten Teil,
auf dem die Rolle 39 ruht, wenn der Schalter offen ist, und einen tiefer gelegenen
Teil, auf den die Rolle 39 herabsinkt, wenn die Kontakte 32 und 33 geschlossen
werden sollen. Im vorliegenden Fall ist an Nockenschaltzeuge solcher Wirkungsweise
gedacht, bei der sich ein zwangsweises Offnen der Kontakte durch die Nocken ergibt.
Auf den erhöhten Teilen einzelner Nockenscheiben sind nun Rasten 4o angebracht,
die in Zusammenwirkung mit den Nockenhebeln bzw. deren Rollen 39 die gewünschte
Kastenwirkung ergeben. Da nur der erhöhte Teil der Nockenscheiben für die Ausbildung
von Rasten benutzt werden kann, sind die Rasten an den Nockenscheiben verschiedener
Schalter angeordnet, um auf allen Stellungen eine Kastenwirkung zu erhalten. Im
vorliegenden Falle sind die Rasten an den Nockenscheiben der Schaltzeuge 47, 51
und 54 vorgesehen, die sich gegenseitig ablösen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach
Abb. i sind lediglich auf der linken Seite des Fahrschalters Rasten gemäß der Erfindung
gezeichnet, während sie auf der rechten Schaltseite einfachheitshalber nicht mit
abgebildet sind.
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Abb. 2 setzt ebenfalls ein Nockenschaltzeug voraus, dessen Kontakte
offen sind, wenn die Nockenrolle 39 auf dem erhöhten Teil der Nockenscheibe ruht.
Bei einem gewöhnlichen Nockenschaltzeug dieser Art- wird die erhöhte Gleitbahn für
die Rolle 39 durch den gestrichelt dargestellten Kreis 37 begrenzt. Wird nun die
Nockenscheibe für die Erzielung der erfindungsgemäßen Kastenwirkung ausgebildet,
so ist es zweckmäßig, den größten Durchmesser der Nockenscheibe etwas größer zu
wählen und die Rasten so tief einzuarbeiten, daß das Nockenschaltzeug bei in die
Rast 4o eingesunkener Rolle 39 die normale Offenstellung einnimmt. Diese Anordnung
ist in der linken Hälfte der Abb. 2 dargestellt. Sie ermöglicht lediglich durch
eine besonders ausgebildete Nockenscheibe die Verwendung ganz üblicher Nockenschaltzeuge,
wie sie auch ohne Anbringung einer besonderen Kastenvorrichtung verwendet werden.
Man ist daher in der Lage, einheitliche Nockenschaltzeuge bei Anwendung der neuen
Kastenvorrichtung oder auch beim Fehlen dieser anzuwenden. Das gleiche Ziel wird
auch erreicht, wenn außer den Zonen mit Rasten langsam ansteigende Kurven vorgesehen
werden, wie dies in der rechten Hälfte der Abb. 2 dargestellt ist.
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Sind die Nockenschaltzeuge so ausgebildet, daß ihre Kontakte geschlossen
werden, wenn die Rollen 39 in die Vertiefung 36 der Nockenscheibe einsinken, so
können auch auf diesem vertieften Teil Rasten angeordnet werden. Sollte sich bei
dieser Anordnung wegen der Entspannung der den Nockenschaltzeugen zugeordneten Federn
in der geschlossenen Lage der Kontakte keine ausreichende Kastenwirkung ergeben,
so können mehrere Nockenschaltzeuge zugleich zur Erzielung der Kastenwirkung herangezogen
werden. In den Schaltstellungen i bis 5 auf der linken Seite des Fahrschalters nach
Abb. i könnten z. B. gleichzeitig die Nockenschaltzeuge 47 und 48 zur Rastung benutzt
werden oder beispielsweise in den Schaltstellungen i bis 9 die Schaltzeuge 47 und
49. Wie bereits einleitend gesagt, kann außerdem eine übliche Kastenvorrichtung
vorhanden sein, wobei dann den Nockenschaltzeugen nur eine zusätzliche Kastenwirkung
zugedacht wird, um eine schärfere Rastung in bestimmten Schaltstellungen zu erreichen.
Sollten die Schaltwinkel sehr klein sein, so kann die Rastung in den einzelnen Schaltstellungen
abwechselnd von mehreren Nockenschaltzeugen herbeigeführt werden; z. B. in der Schaltstellung
i vom Schaltzeug 47, in der Schaltstellung 2 vom Schaltzeug 49, in der Schaltstellung
3 wieder vom Schaltzeug 47 usw.
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Die erfindungsgemäße Kastenvorrichtung ist auch anwendbar bei gewöhnlichen
-Schaltwalzen, die mit einigen Nockenschaltzeugen für besondere Zwecke ausgestattet
sind, wobei dann die entsprechend ausgebildeten Nockenschaltzeuge als Kastenvorrichtung
dienen und die übliche Kastenvorrichtung. entfallen kann.