DE927508C - Verfahren zur Reduktion von aromatischen Nitro-Verbindungen, insbesondere Nitrobenzol, zu den entsprechenden Aminen, insbesondere Anilin - Google Patents

Verfahren zur Reduktion von aromatischen Nitro-Verbindungen, insbesondere Nitrobenzol, zu den entsprechenden Aminen, insbesondere Anilin

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DE927508C
DE927508C DEA14666A DEA0014666A DE927508C DE 927508 C DE927508 C DE 927508C DE A14666 A DEA14666 A DE A14666A DE A0014666 A DEA0014666 A DE A0014666A DE 927508 C DE927508 C DE 927508C
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nitrobenzene
alumina
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C209/00Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
    • C07C209/30Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of nitrogen-to-oxygen or nitrogen-to-nitrogen bonds
    • C07C209/32Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of nitrogen-to-oxygen or nitrogen-to-nitrogen bonds by reduction of nitro groups
    • C07C209/36Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of nitrogen-to-oxygen or nitrogen-to-nitrogen bonds by reduction of nitro groups by reduction of nitro groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings in presence of hydrogen-containing gases and a catalyst

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Description

  • Verfahren zur Reduktion von aromatischen Nitro-Verbindungen, insbesondere Nitrobenzol zu den entsprechenden Aminen, insbesondere Anilin Die Erfindung betrifft die Reduktion von aromatischen Nitro-Verbindungen zu den entsprechenden Aminen und kennzeichnet sich dadurch, daß die Reduktion mit Wasserstoff in Gegenwart von Nickelsulfid, als dem einzig anwesenden Metallsulfid, zusammen mit aktivierter Tonerde oder amorpher Tonerde durchgeführt wird.
  • Es ist bereits bekannt, Xitrobenzül in der Dampfphase zu Anilin in Gegenwart eines Katalysators zu reduzieren, welcher durch inaktive Tonerde, z. B. Korund und geschmolzene Tonerde, als Alundum bekannt, getragen ist. Diese Katalysatoren besitzen, wie festgestellt wurde, verhältnismäßig geringe Aktivität und sind im allgemeinen für die Reduktion von aromatischen Nitro-Verbindungen zu den entsprechenden Aminen in jeder Beziehung unzulänglich. Es ist weiterhin bekannt, Nitrobenzol zu Anilin in Gegenwart eines Katalysators zu reduzieren, welcher ans einem Gemisch von Metallsulfiden, z. B. Nickelsulfid und Wolframsulfid, besteht. Die Sulfide sind auf aktivierte Tonerd,e aufgetragen. Die Reduktion von Nitrobenzol in der Dampfphase zu Anilin hat. man auch unter Verwendung von Kupfersulfid als Katalysator durchgeführt, welches auf einem aktivierte Tonerde enthaltenden Träger aufgetragen ist. Schließlich und endlich ist es auch bekannt, durch aktivierte Tonerde getragenes Nickelsulfid bei der Dampfphasenreduktion von Stoffen wie Diolefinen und Mineralölen zu verwenden. Aktivierte Tonerde wurde auch als Beschleuniger für Nickelsulfidkatalysatoren bei der Hydrierung von kohlenstoffhaltigen Materialien verwendet.
  • Nach der heutigen Praxis wird Anilin aus Nitrobenzol nur unter Verwendung von Säuren und Eisen als reduzierenden Mitteln gewonnen. Wenn auch die Verwendung von Sulfidkatalysatoren beschrieben ist, so wurde praktisch die Umsetzung von Nitrobenzol zu Anilin niemals unter Verwendung von Katalysatoren des Nickelsulfidltyps durchgeführt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dampfphasenreduktion von Nitroblenzol zu Anilin zu beschleunigen und gleichzeitig bessere Ausbeuten zu erhalten, als dies bisher der Fall war.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man die Reduktion von aromatischen Nitro-Verbindungen, insbesondere Nitrobenzol, zu den entsprechenden Aminen mit Wasserstoff in Gegenwart von Nickelsulfid durchführt, das zusammen mit aktivierter Tonerde oder amorpher Tonerde verwendet wird. Durch die Verwendung dieses genannten Katalysators wird die Reaktion erheblich beschleunigt. Die Ausbeuten werden erhöht, und zwar über das Maß hinaus, das erzielt wird, wenn man die üblichen obenerwähnten, praktisch nicht verwerteten Sulfidkatalysatoren anwendet. Dies gilt insbesondere bei der Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin Dler erfindungsgemäße Katalysator ist etwa hundertmal wirksamer als Katalysatoren bekannter Art, insbesondere jene, welche inaktive Tonerde enthalten. Es ist geradezu überratschend, daß ein Katalysator, der ausschließlich aus Nickelsulfid und aktivierter Tonerde oder amorpher Tonerde besteht, in solchem Ausmaß wirkt.
  • Wenn auch in der Beschreibung ausschließlich die Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin in der Dampfphase beschrieben wird, so schließt das nicht aus, daß der erfindungsgemäße Katalysatof sowohl in der Dampfphase als auch in der flüssigen Phase auch zur Reduktion von anderen aromatischen Nitro-Verbindungen, die Nitrotoluol, Nitroxylol, zu den entsprechenden Aminen geeignet ist. Die aktivierte Tonerde oder die amorphe Tonerde, welche im Gemisch mit Nickelsulfid zur Anwendung kommt, stellt einen wesentlichen Bestandteil der Katalysatormischung dar. Die aktivierte oder amorphe Tonerde wilrlit nicht etwa allein als Träger des Katalysators, sondern stellt einen Beschleuniger des Nickelsulfids dar. Das Nickelsulfid und die aktivierte oder amorphe Tonerde wirken also zusammen, um die Reaktion im oben beschriebenen Ausmaß durchzuführen.
  • Der aktivierten Tonerde und auch der amorphen Tonerde kann das Nickelsulfid in bekannter Weise einverleibt werden. Ein Katalysator des sogenannten Fällungstyps wird beispielsweise dadurch erhalten, daß man ein Gemisch von gelatinösen Ausfällungen von Nickel- und Aluminiumhydroxyden und bzw. oder -carbonaten herstellt, das Fällungsgemisch erhitzt und sodann, wie unten zu beschreiben sein wird', sulfidiert. Ein Katalysator vom Glühtyp wird dadurch erhalten, daß man ein Gemisch von Nickel- und Aluminiumsalzen, z. B.
  • Nitrate, erhitzt und die gebildeten Nickel-Aluminium-Oxyde sodann sulfidiert.
  • Aktivierte Tonerde und auch das Verfahren zur Herstellung derselben sind bekannt. Aktivierte Tonerde und gewöhnliche Tonerde unterscheiden sich insofern wesentlich voneinander, als die erstere Eigenschaften besitzt, Dämpfe zu adsorbieren, welche der letzteren in nennenswertem Ausmaß nicht zukommen. Es konnte durch Röntgenstrahlen-Diffraktionsspektrogramm von gepulvertem Katalysator des Typs Nickelsulfid-aktivierte Tonerde festgestellt werden, daß die Tonerde im wesentlichen als Gammatonerde vorhanden ist. Diese Gammatonerde wird als die katalytisch aktive Form der Tonerde bei Dehydrations- und ähnlichen Reaktionen angesehen. Es wird angenommen, daß aktivierte Tonerde, welche gemäß der Erfindung verwendet wird, auch einen wesentlichen Anteil an amorpher Tonerde aufweist, welche zufolge der nicht vorliegenden kristallinen Struktur durch Röntgenstrahlen jedoch nicht nachweisbar ist. In den obenerwähnten Katalysatoren des Fällungstyps und des Glühtyps ist die Tonerde im wesentlichen in amorpher Form vorhanden. Gewöhnliche Tonerde besitzt kristalline Struktur und nicht die physikalischen Eigenschaften und die katalytische Aktivität der aktivierten oder amorphen Tonerde, wie sie gemäß der Erfindung verwendet wird. Unter dem Begriff amorph ist eine solche Tonerde verstandes, die fast vollkommen die amorphe Form besitzt, wie dies für die Tonerde des Fällungstyps und des Glühtyps gilt.
  • Es wird angenommen, daß das Nickelsulfid in dem Katalysator, bestehend aus Nickelsulfid und aktiviterter bzw. amorpher Tonerde, den Schwefel und das Nicikel in Form eines Gemisches von Ni S, NiS2 und Ni3S2 enthält. Die Nickelsulfide erleiden keinen wesentlichen Verlust an Schwefel während des Gebrauches oder während der Reaktivierung.
  • Dies steht im Gegensatz zu dem Verhalten von Katalysatoren bekannter Art, die au's Nickelsulfid, aufgetragen auf inaktive Tonerde in Form von Korund oder Alundum, bestehen. Diese bekannten Katalysatoren enthalten nur ein Nickelsulfid, z. B.
  • NiS, und neigen zur Abgabe des SchweMells. Sie s,ind auch, wie erwähnt, weit weniger wirksam als die Katalysatoren gemäß der Erfindung. Es muß infolgedessen angenommen werden, daß die hohe Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Katalysatoren einerseits auf den Gehalt von amorpher Tonerde und andererseits auf das Vorhandensein von mehreren Nickelsulfiden zurückzuführen ist, also Nickelsulfiden, in denen das Nickel in verschiedenen Valenzen vorhanden ist.
  • Die aktivierte oder amorphe Tonerde ist in einem weiten Mengenbereich als Beschleuniger für das Nickelsulfid !bei Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin im Sinne der vorliegenden Erfindung wirksam. Eine Beschleunigungswirkung liegt schon vor, wenn die amorphe Tonerde in Niengen unter 2 Gewichtsprozent der Gesamtkatalysatormischung (Nickelsulfid und Tonerde) vorhanden ist. Die Beschleunigungswirkung nimmt jedoch innerhalb bestimmter Grenzen mit der vorhandenen Menge der amorphen Tonerde zu. Zweckmäßig wird man, gemäß der Erfindung, die amorphe Tonerde in Mengen von 10 Gewichtsprozent des Gesamtkatalysators anwenden. Besonders gute Ergebnisse, insbesondere bei Verwendung von amorpher Tonerde des Fällungstyps oder des Glühtyps, werden erzielt, wenn man Mengen von etwa 10 bis 90% der Katalysatormischung anwendet. Dort, wo die aktivierte Tonerde sowohl als Besch.lleunilger als auch als Träger fungielrt, können noch größere Mengen von amorpher Tonerde innerhalb des Gesamtkatalysators verwendet werden, wie dem untenerwähnten Beispiel 3 zu entnehmen ist. Die Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin mittels Wasserstoff unter Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators kann b ei verschiedenen Temperaturen vorgenommen werden. Ein zweckmäßiger Temperaturbereich liegt zwischen 250 und 350°. Die Temperatur wird jedoch innerhalb einer Schicht des angewendeten erfindungsgemäßen Katalysators verschieden 5 ein. Bei einem normalen Verfabrensablauf können Höchsttemperaturen in der Höhe von 400 bis 4500 innerhalb der Katalysatorschicht auftreten.
  • Zur Durchführung dies Verfahrens wird z. B.
  • Nitrobenzoldampf mit Wasserstoff gemischt Normalerweise wird man an Stelle von Wasserstoff eine Mischung verwenden, die solchen enthält. Eine solche Wasserstoff enthaltende Mischung wird getonnen durch Kracken von Kohlenwasserstoffen.
  • Die Mischung enthält dann auch Kohlenoxyd.
  • Wasserstoff wird in der I'/2- bis 5fachen Menge der für die Reduktion erforderlichen theoretischen Menge verwendet. Dies entspricht 41/2 bis 15 Mol Wasserstoff pro Mol Nitrobenzol.
  • Das hier zur Verwendung kommende Nickelsulfid bedarf keines Zusatzes von Schwefelwasserstoff oder anderer sulfidierender Agenzien, um die Wirksamkeit während der Hydrierung von Nitrobenzol aufrechtzuerhalten. Der erfindungsgemäße Katalysator, bestehend - aus Nickelsulfid und amorpher oder aktivierter Tonerde, behält seine Wirksamkeit und hohe Aktivität für außerordentlich lange Zeit. Hat er seine Aktivität verloren, so läßt er sich außerordentlich leicht dadurch reaktivieren, daß die auf ihm angesammelten organischen Stoffe durch Oxydation mit Sauerstoff oder Luft, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 300 und 5000, beseitigt werden. Dieser Oxydation folgt eine Reduktion mit Hilfe von Wasserstoff bei etwa der gleichen Temperatur.
  • Es ist zwar bekannt, bei der katalytischen Hydrierung von Diolefinen zu Monoolefinen Nickel enthaltende Katalysatoren zu verwenden, und zwar insbesondere auf Trägern aus Aluminiumoxyd, Porzellan, Ton u. dgl. Als Nickel enthaltender Katalysator ist auch Nickelsulfid genannt.
  • Dieser Stand der Technik läßt keinen Schluß zu, daß die Verwendung von Nickelsulfid auf einem besonderen Träger, nämlich aktivierter oder amorpher Tonerde, gerade bei der Reduktion von aromatischen Nitro-Verbindungen zu Aminen von besonderem Vorteil ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend unter Zugrundelegung von drei Typen von Katalysatoren beschrieben, nämlich dem Katalysator A aus Nickelsulfid und aktivierter Tonerde, B des Fällungstyps, C des Glühtyps.
  • A. Katalysator, bestehend aus Nickelsulfid und aktivierter Tonerde Derartige Katalysatoren sind bereits bekannt und können in beliebiger Weise hergestellt werden. Man kann aktivierte Tonerde als Träger mit löslichem Nickelsalz, z. B. Nitraten, Acetaten, Formiaten, imprägnieren, welche beim Erhitzen in Gegenwart oder Abwesenheit von Sauerstoff enthaltenden Gasen Nickeloxyd liefern. Es wird dabei nicht über 8000 erhitzt, vorzugsweise nicht über 500°. Die gebildeten Oxyde werden, mit oder ohne vorangehende Reduktion zu metallischem Nickel mit Wasserstoff, bei einer Temperatur zweckmäßig unter 500° mit Schwefelwasserstoff oder einem anderen sulfidierenden Mittel behandelt, um Nickelsulfid zu bilden. Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man aktivierte Tonerde als Träger mit einem löslichen Nickelsalz imprägniert und daran anschließend entweder a) mit wäßrigen Sulfiden behandelt, um das Nickelsulfid auf dem Träger auszufällen, oder b) mit gasförmigen Sulfiden, z. B.
  • Schwefelwasserstoff, bei erhöhter Temperatur, z. B.
  • 300 bis 5000, behandelt. Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators soll die aktivierte Tonerde nicht bei einer Temperatur über 800° behandelt werden, da bei dieser Temperatur eine Zersetzung zu inaktiver Tonerde erfolgt. In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die angegebenen Mengen Gewichtsprozente.
  • Beispiel I Ein Katalysator wird in folgender Weise hergestellt. Eine Mischung von 465 Teilen kristallisiertem Nickelnitrat Ni(NO3)2 # 6H2O und 300 Teilen aktivierter Tonerde von I,65 bis 3,33 mm Korngröße wird I Stunde lang auf 90° erhitzt. Das Nickelnitrat schmilzt, d. h., es löst sich in seinem Kristallwasser. Daraufhin wird, um die Imprägnierung zlu fördern, etwa I bis 2 Minuten einem verminderten Druck von 1 cm Quecksilbersäule ausgesetzt. Nach Wiederherstellung des atmosphärischen Druckes wird noch einmal dem verminderten Druck ausgesetzt. Daraufhin wird die Mischung in eine rotierende Trommel od. dgl. gegeben und dort auf 2000 erhitzt. Der so gewonnene grüne Katalysator wird daraufhin I Stunde lang einem Luftstrom von 3000 ausgesetzt. Die Temperatur wird sodann über 2 Stunden lang auf 4500 erhöht und I Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Das NickeLnitrat ist damit zu Nickeloxid umgesetzt.
  • Man läßt auf Zimmertemperatur abkühlen und sulfidiert mit einem Schwefelwasserstoffstrom unter zweistündiger allmählicher Erhöhung der Temperatur bis in 4500, einstündiger Haltung auf dieser Temperatur und schließlich Abkühlung auf Zimmertemperatur. Der gewonnene Katalysator wird in sauerstofffreier Atmosphäre bis zum Gebrauch aufbewahrt.
  • Der so gewonnene Katalysator wird in einen Kochbad-Kontaktapparat nach der USA.-Patentschrift 1 604 739 gebracht. Technische NitroF benzoldämpfe, gemischt mit etwa 9 Mol Wasserstoff (das ist etwa die d'reifache Menge der theoretisch erforderlichen Wasserstoffmenge), werden über den Katalysator geleitet. Die Temperatur wird auf 300° gehalten. Die stündliche Förderungsleistung beträgt 300 g Nitrobenzol pro Liter vorhandenen Katalysators. Die aus dem Behälter austretenden gasförmigen Reaktionsprodukte gelangen in einen wassergekühlten Kondensator, von welchem Anilin und Wasserkondensate in einen Aufnahmebehälter fließen. Das so gewonnene Rohanilin wird von der Wasserschicht abgetrennt, durch Destillation bei Atmosphärendruck von Wasser befreit, um sodann bei vermindertem Druck von 5 cm Quecksilbersäule abdestilliert zu werden. Die Menge des so gewonnenen Rohanilins entspricht etwa 99% der theoretischen Ausbeute, während die Ausbeute an reinem, abdestilliertem Anilin etwa 97% der theoretischen Ausbeute entspricht, bezogen auf die Menge dies verwendeten Nitrobenzols.
  • Wird der Katalysator unter Verwendkung von granulierter, kristallisierter α-Tonerde an Stelle von aktivierter Tonerde in gleicher Weise hergestellt und die Herstellung von Nitrobenzol in gleicher Weise ausgeführt, so beträgt die Ausbeute an Rohanilin nur 43% der Theorie. Auch ergeben sich schlechte Ausbeuten, wenn man andere Träger, z. B. Bimsstein und körnige Tonerde, verwendet.
  • Die Ausbeuten übersteigen 500/0 der theorie nicht.
  • Der Katalysator, bestehend aus Nickelsulfid und aktivierter Tonerde, im Sinne des obigen Beispiels hergestellt, kann 540 Stunden lang als solclr verwendet werden, ehe er inaktiviert wird, d. h. ehe wesentliche Mengen unveränderten Nitrobenzols die Umsetzungsanlage verlassen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Reaktionsgeschwindigkeit nach dem beschriebenen Beispiel bei Vermischung der Nitrobenzoldämpfe mit der dreifachen Menge der theoretisch erforderlichen Wasserstoffmenge, bei einer Temperatur von 3000 und einer stiinidlichen Umsetzung von ungefähr 300 g Nitrobenzol pro Liter Katalysator, außerordentlich groß ist.
  • Der inaktive Katalysator kann regeneriert werden. Dies geschieht dadurch, daß man die Schicht auf etwa 4000 erwärmt und während dieser Erwärmung Luft, die zum Zweck der Temperaturregelung Wasserdampf enthält, über den Katalysator leitet. Durch die Erhitzung verbrennen die angesammelten kohlenwasserstoffhaltigen und teerigen Niederschläge. Sind diese verbrannt, werden Wasserstoff und Wasserdampf über den Katalysator geleitet, und schließlich wird die Reduktion dadurch vorgenommen, daß Wasserstoff allein bei einer Temperatur von 4000 über den Katalysator geführt wird. Der auf diese Weise regenerierte Katalysator besitzt dieselbe Wirksamkeit wie der Ausgangskatalysator bei der Reduktion von Nitrobenzol unter den obengenannten Bedingungen. Die Gewinnung von Anilin aus Nitrobenzol unter Verwendung des erwähnten Katalysators und die Regenerierung desselben kann zehnmal wiederholt werden. Der Katalysator besitzt also eine Lebensdauer von über 4500 Stunden.
  • Beispiel 2 Der Katalysator, bestehend aus durch Tonerdegetragenem Nickelsulfid gemäß Beispiel 1, ergibt eine 95%ige Anilinausbeute, wenn eine Mischung von Nitrobenzoldämpfen und Wasserstoff bei einer Temperatur von 300° und einer stündlichen Förderung von 1850 g Nitrobenzol pro Liter Katalysator über ihn geleitet wird und wenn dasselbe Mengenverhältnis von Nitrobenzol gegenüber Was'serstoff verwendet wird, wie in Beispiel 1 angegeben ist.
  • Dies entspricht einer stündlichen Umsatzgeschwindigkeit von etwa I760 g, das ist 95% von I850 g, von Nitrobenzol pro Liter Katalysator. Zum Vergleich wird ein Katalysator hergestellt, dessen Nickelsulfid, an Stelle von aktivierter Tonerde, von Alundum getragen ist. Der Katalysator wird im übrigen in der gleichen Weise hergestellt wie der erfindungsgemäße. Wird der Alundumkatalysator verwendet, so ergibt sich eine 16%ige Ausbeute an Anilin, wenn bei 300° gearbeitet wird und ungefähr I30,g Nitrobenzol stündlich gefördert werden. Dies entspricht einem stündlichen Umsatz von ungefähr zo g Nitrobenzol pro Liter Katalysator, das ist also etwa ein Hundertstel des stündlichen Umsatzes gegenüber dem Katalysator, bestehend aus Nickelsulfid und aktivierter Tonerde.
  • Beispiel 3 50 Teile Nickelacetat Ni(C2H3O2)2 # 4H2O und 30 Teile Eisessig werden in 400 Teilen kochenden, destillierten Wassers gelöst. Die Lösung wird filtrilert. Das Filtrat wird in einen Kessel mit 300 Teilen aktivierter Tonerde von Korngröße 2,36 bis 3,33 mm gebracht Die Mischung wird auf 60° abgekühlt und einem Unterdruck von 5 cm Quedmsilbersäule ausgesetzt. Nach wiederholter Herstellung .des Atmotsphärendruckes wird die Mischung wiederum einem Unterdruck ausgesetzt. Der Schlamm wird mit Schwefelwasserstoff gesättigt, darauf wird mit etwa go Teilen konzentriertem Ammoniumhydroxyd (28%) vermischt und daraufhin nochmals mit Schwefelwasserstoff gesättigt.
  • Die Mischung wird in einzeln Behälter gegeben und bis zur Trockenheit behandelt. Ist dies geschehen, wird sie bei einer Temperatur von 3500 etwa 1 Stunde lang einem Wasserstoffstrom ausgesetzt.
  • Nitrobenzoldämpfe vermischt mit der 3,4fachen Menge der theoretisch erforderlichen Menge an Wasserstoff, das sind 10,2 Mol Wasserstoff pro WIol Nitrobenzol, werden über einen Katalysator geleitet. Die Temperatur beträgt 3000, die stündliche Förderleistung 480 g Nitrobenzol pro Liter Katalysator. Es wird eine annähernd theoretische Ausbeute an gereinigtem Anilin erhalten.
  • Nach den vorangehenden Beispielen wird die aktivierte Tonerde als Beschleuniger für das Nickelsulfid in verhältnismäßig großen Mengen verwendet, so daß sie auch als Träger wirkt.
  • Die nach den Beispielen I, 2 und 3 verwandte aktivierte Tonerde ist handelsübliches Produkt, bezogen von der Aluminium Corporation of America.
  • B. Nickelsulfid-Tonerde-Katalysator vom Fällunggstyp Der Katalysator wird durch gemeinsame Fällung einer Mischung von Nickel- und Aluminiumhydroxyd und bzw. oder -carbonat hergestellt. Er kann auch durch Einzelfällung und nachträgliches Vermischen hergestellt werden. Nach der Fällung wird mit Hitze behandelt und sulfidiert. Die erhaltenden Katalysatoren sind ebenfal'ls außerordentlich brauchbar als Beschleuniger bei der Reduktion von Nitrobenzoldämpfen zu Anilin.
  • Im besonderen wird für eine gemeinsame Fällung eine wäßrige Lösung von wasserlöslichen Aluminium- und Nickelsalzen, z. B. Chloriden, Sulfaten, Nitraten, Acetaten u. dgl., hergestellt. Die Fällung wird mit geeigneten Alkalien, z. B. Ammonium- und Alkalihydroxyden und bzw. oder Carbonaten, vollzogen. Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man ein Xickelsalz, z. B. Nickelnitrat, einer wäßrigen Lösung von Natriumaluminat zugibt. Die gemeinsame Ausfällung wird gewaschen und getrocknet. Das getrocknete Produkt wird auf eine geeignete Korngröße gebracht, erhitzt und sulfidiert.
  • Im besonderen wird so verfahren, daß man die gemeinsame Fällung oder die getrennten Fällungen durch Erhitzen nicht über 8000, besser nicht über 500°, in die Metalloxyde überführt, mit oder ohne vorangehende Reduktion mit Wasserstoff, und anschließend mit sulfidierenden Mitteln, z. B. Schwefelwasserstoff, bei einer Temperatur von 300 und 500° behandelt. Dadurch wird das Nickel bzw.
  • Nickeloxyd in Nickelsulfid übergeführt. Man kann aber auch die gemeinsamen oder getrennten Ausfällungen (Gels) unmittelbar einer Schwefelwasserstoffatmosphäre oder einem anderen sulfid dierenden Mittel aussetzen.
  • Ein besonders zweckmäßiges Verfahren besteht darin, daß man die gemeinsamen oder getrennten gelförmigen Ausfällungen von Nickelhydroxyd bzw. -carbonat und Aluminiumhydroxyd bzw. -carhonat bei etwa go bis I00° in Gegenwart von Wasser behandelt. Dieses Verfahr'en liefert ein Material, welches, entsprechend einer Röntgenstrahlenanalyse, wesentliche Mengen von Nickel-Aluminat-Hydrat enthält (Ni2Al2O5 # x H2O, siehe Comptes Rendus, Vol. 226 [I948]). Wird ein derartiges Nickelaluminat z. B. bei erhöhter Temperatur mit Schwefelwasserstoff behandelt, so wird ein Katalysator erhalten, bestehend aus Nickelsulfid und amorpher Tonerde, welcher sich durch äußerst hohe Wirksamkeit und Empfindlichkeit und besonders hohe Lebensdauer bei der Verwendung zur Reduktion von Nitrobenzol auszeichnet.
  • In der Praxis wird man sich zweckmäßig eines Katalysators bedienen, der unter Verwendung von Nickel-Aluminat-Hydrat in der angegebenen Weise hergestellt ist. Der Grund für die besonders gute Wirksamkeit von Katalysatoren dieser Art ist nicht bekannt, es wird jedoch angenommen, daß er auf eine bessere Gerüstausbildung zurückzuführen ist, die Nickel- und Aluminiumatome in dem Katalysator in größeren Abstand hält.
  • Katalysatoren des beschriebenen Fällungstyps, im besonderen solchen, welche aus Nickel-Aluminat-Hydrat hergestellt sind, sind bei der Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin erheblich mehr aktiv als solche Katalysatoren, die aus Nickelsulfid auf einem Träger aus gewöhnlicher α-Tonerde, z. B.
  • Korund, Alundum, oder Bimsstein u. dgl. bestehen.
  • Sie besitzen in ihrer Eigenschaft als Katalysatoren gegenüber den unter A beschriebenen Katalysatoren, bestehend aus Nickelsulfid und aktiver Tonerde, größere Lebensdauer und höhere Aktivität. Sie bedingen eine raschere Reduktion des Nitro'benzols zu Anilin, selbst bei niedriger Temperatur.
  • Das nachfolgende Beispiel 4 beschreibt im besonderen den Katalysator vom Fällungstyp. Die angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 4 Eine filtrierte Lösung von 665 Teilen Ammoniumcarbonat (NH4)2CO3 # H2O in 3850 Teilen destillierten Wassers von 10° wird allmählich unter heftiger Bewegung einer Lösung von 50 zugegeben. Diese Lösung wird hergestellt durch Mischen einer Lösung von 291 Teilen Nickelnitrat Ni(NO3)2 # 6H2O in 300 Teilen destillierten Wassers mit einer Lösung von 750 Teilen Aluminiumnitrat Al(NO3)3 # 9H2O in 700 Teilen destillierten Wassers. Der erhaltene Schlamm wird t/2 Stunde lang gerührt und abfiltrilert. Der Filterkuchen wird durch dreimaliges Aufschlemmen in je 4000 Teilen destillierten Wassers gewaschen und jeweils filtriert. Der schließlich erhaltene Filterkuchen wird durch eine Öffnung von 7 mm Durch messer ausgepreßt und bei I00° getrocknet. Das getrocknete Produkt wird gemahlen und auf I,65 bis 3,33 mm Korngröße gesiebt.
  • 56 Gewichtsteile dieses Materials, das sind ungefähr 100 Volumteile, werden in einen Kochbad-Kontaktapparat gebracht, auf 300° erhitzt und sulfidiert. Zum Zweck der Sulfidierung wird 3/4 Stunden lang Schwefelwasserstoff bei einer stündlichen Förderung von ½ l/g hindurchgeführt.
  • Daraufhin wird der Katalysator 20 Minuten lang auf 3300 erhitzt, schließlich wird die Hälfte des Schwefelwasserstoffstromes durch Wasserstoff ersetzt und die Temperatur innerhalb 1/2 Stunde auf 3450 gesteigert. Auf dieser Temperatur wird 3/4 Stunde lang gehalten. Der Gasstrom wird unter- brochen, und der Behälter wird auf 300° abgekühlt.
  • Der so gewonnene Katalysator ist bei der Hydrierung von Nitrobenzol zu Anilin verwendbar.
  • Nitrobenzoldämpfe mit der dreifachen Menge der theoretisch erforderlichen Menge an Wasserstoff werden über die Katalysatorschicht bei einer Temperatur von 300° und einer stündlichen Förderung von etwa 300 g Nitrobenzol pro Liter Katalysator geleitet. Die Ausbeute an Anilin beträgt über 99% der Theorie. Der Katalysator vom Fällungstyp kann 700 Stunden unter den angegebenen Bedingungen verwendet werden, ehe er inaktiv wird, d. h. ehe wesentliche Mengen nichtumgesetzten Nitrobenzols den Behälter verlassen.
  • Beispiel 5 Eine filtrierte Lösung von 430 Teilen Ammoniumcarbonat ((NH4)2CO3 # H2O) und 2550 Teile destillierten Wassers von 5° werden allmählich unter starkem Rühren bei 5° einer filtrierten Lösung von Nickelnitrat zugegeben. Diese Lösung wind erhalten durch Mischen einer Lösung von 291 Teilen Nickelnitrat (Ni(NO3)2 # 6H2O) in 300 Teilen destillierten Wassers mit einer Lösung von 375 Teilen Al.uminiumnitrat (Al(N O3)3#9 H2 O) in 350 Teilen destillierten Wassers. Es wird filtriert. Der Filterkuchen wird durch dreimaliges Ausschlemmen und Filtrieren in je der vierfachen Volumenmenge destillierten Wassers gewaschen.
  • Schließlich wird der gewaschene Kuchen nochmals in der vierfachen Menge destillierten Wassers aufgeschlemmt. Die wäßrige Mischung wird 18 Stunden lang auf 100° gehalten und abfiltriert. Der Kuchen wird im Ofen in Gegenwart von Luft getrocknet und auf eine Korngröße derart gemahlen, daß von Igo Teilen der Gesamtmenge 63 Teile eine Korngröße von 2,36 bis 3,33 mm, 29 Teile eine solche von I,65 bis 2,36 mm und 5 I Teile eine solche von o,I5 bis I ,65 mm besitzen.
  • 79 Teile des so erhaltenen grünen Katalysators, bestehend aus 64 Teilen einer Korngröße von 2,36 bis 3,33 mm und 15 Teilen mit einer Korngröße von 1,65 bis 2,36 mm, werden in einen Glühofen gebracht und in einem Luftstrom bei 300° 1 Stunde lang erhitzt. Im Verlauf weiterer 2 Stunden wird die Temperatur auf 4500 gesteigert und I Stunde lang bei dieser Temperatur gehalten. Der Katalysator wird auf Zimmertemperatur abgekühlt und durch Erhitzen im Schwefelwasserstoffstrom sulfidiert. Dabei wird zunächst 1 Stunde lang auf 300° gehalten, im Verlauf einer weiteren Stunde die Temperatur auf 450° gesteigert und diese 1 Stunde lang gehalten. Es wird auf Zimmertemperatur abgekühlt. Es werden so etwa 60 Teile Katalysator erhalten, die in Kohlendioxydatmosphäre bis zur Verwendung gelagert werden.
  • Der so gewonnene Katalysator wird in einen Kochbad-Kontaktapparat gebracht. Technische Nitrobenzoldämpfe, vermischt mit der dreifachen theoretisch erforderlichen Menge an Wasserstoff, werden bei einer Temperatur von 300° eingeleitet.
  • Die stündliche Förderung beträgt 300 g Nitrobenzol pro Liter Katalysator. Die erhaltene Ausbeute ist fast quantitativ. Der Katalysator kann unter den obengenannten Bedingungen I600 Stunden lang verwendet werden, ohne daß irgendeine Abnahme der Aktivität zu verzeichnen ist.
  • C. Nickelsulfid-Tonerde-Katalysator vom Glühtyp Katalysatoren des Glühtyps sind bei der Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin mittels Wasserstoffs ebenfalls außerordentlich wirksam. Katalysatoren dieser Art werden dadurch gewonnen, daß man Nickel- und Aluminiumsalz, z. B. Nitrate, Formiate, Acetate und Oxalate, vornehmlich auf einem Träger, z. B. in Form von aktivierter Tonerde, Holzkohle, Alundem usw., in oder ohne Gegenwart von Luft erhitzt. Die dadurch gebildeten Oxyde werden mit einem sulfidierenden Agens, z. B.
  • Schwefelwasserstoff oder Schwefelkohlenstoff, behandelt und in die entsprechenden Sulfide übergeführt. Das Ergebnis ist ein Katalysator, bestehend aus einem innigen Gemisch von Nickelsulfid und amorpher Tonerde. Das Erhitzen oder Glühen sowie das Sulfidieren können, wenn erwünscht, gleichzeitig durchgeführt werden. Es ist auch möglich, vor der Sulfidierung die Oxyde in an sich bekannter Weise mit Wasserstoff zu behandeln, um sie in die rein metallische Form überzuführen, die dann sulfidiert wird. Das Erhitzen, Sulfidieren usw. wird bei einer Temperatur von nicht über 800°, besser nicht über 500°, durchgeführt.
  • Das nachfolgende Beispiel soll die Anwendung von Katalysatoren des Glühtyps illustrieren.
  • Beispiel 6 Ein Katalysator (1) wird in der im Beispiel 1, Teil A, beschriebenen Weise hergestellt, mit der Abweichung, daß a) die aktivierte Tonerde durch Alundum von 2,36 bis 3,33 mm Korngröße und b) 2 Mol des Nickeinitrates durch Aluminiumnitrat ersetzt werden.
  • Ein anderer Katalysator (2) wird in ähnlicher Weise hergestellt, mit der Abweichung, daß 25 Molprozent des Nickelnitrates durch Aluminiumnitrat ersetzt werden.
  • Schließlich wird ein Vergleichskatalysator (3) in gleicher Weise wie der Katalysator (1) hergestellt, mit der Abweichung, daß Aluminiumnitrat vollkommen fortgelassen wird. Die so erhaltenen Katalysatoren werden in den Kochbad-Kontaktapparat gebracht. Nitrobenzoldämpfe werden unter den gleichen Bedingungen, wie in Beispiel 1 A beschrieben, über den Katalysator geleitet, mit der Abweichung, daß im Falle der Verwendung des Vergleichskatalysators, der ohne Aluminiumnitrat hergestellt wurde, die Nitrobenzolförderung halbiert wurde, um die doppelte Reaktionszeit zu erhalten und somit eine größere Anilinmenge zu gewinnen als bei der größeren Förderung.
  • Die Ausbeuten an Rohanilin, die nach dem obenerwähnten Verfahren unter Verwendung der drei verschiedenen Katalysatoren erhalten werden, sind nachfolgend aufgeführt: Katalysatoren Anilin-Ausbeuten (% der Theorie) (I) 33 (2) 9925 (3) Vergleich I6 Aus der vorstehenden Aufstellung ist ersichtlich, daß der nickelsulfidamorphe Tonerdekatalysator vom Glühtyp, gewonnen unter Verwendung von Aluminiumnitrat (2), bei der Reduktion von Nitrobenzol fast theoretische Ausbeuten, nämlich 99,5% an Anilin, liefert, während die Verwendung des Katalysators (3), der gewöhnliche Tonerde enthält, eine Anilinausbeute von 16% liefert und dies noch dazu bei einer um die Hälfte verminderten Durchsatzgeschwindigkeit der Nitrobenzoldämpfe.
  • Die erfindungsgemäßen Katalysatoren, bestehend aus nickelsulfidaktivierter Tonerde und nickelsulfidamorpher Tonerde, können im Gemisch mit jedem anderen geeigneten Material verwendet werden, welches katalytisch oder nicht katalytisch bei den gegebenen Reaktionsbedingungen wirkt. So können die erfindungsgemäßen Katalysatoren in Form von Körnern, Schuppen od. dgl. Bindemittel, Stabilisatoren, Aktivatoren u. dgl. enthalten. Die Katalysatoren können auf Trägermaterial zur Anwendung kommen, wie auf Kieselerde oder verschiedenem Ton. Dies gilt insbesondere dann, wenn die aktivierte oder amorphe Tonerde des erfindungsgemäßen Katalysators nicht selbst schon die Funktion des Trägers übernimmt. So kann z. B. der Katalysator des Fällungstyps dadurch hergestellt werden, daß Nickel- und Aluminiumhydroxyd in oder auf einem geeigneten Träger, z. B. aktivierter Tonerde, Hozkohle u. dgl., ausgefällt werden. Dieser Ausfällung folgt, wie oben beschrieben, die Sulfidierung. Die erfindungsgemäßen Katalysatoren können in festem Zustand wie auch in flüssigem oder halbflüssigem Zustand zur Verwendung kommen.
  • Die erfindungsgemäßen Katalysatoren, bestehend aus Nickelsulfid und aktivierter Tonerde einerseits und Nickelsulfid und amorpher Tonerde (Glühtyp) andererseits, beschrieben in den Absätzen A und C, enthalten außer Nickelsulfid kein weiteres Metallsulfid. Der Katalysator des Fällungstyps, beschrieben im Absatz B, kann jedoch kleine Mengen anderer Metallsulfide zusätzlich zum Nickelsulfid enthalten, z. B. Kupfersulfid, ohne daß damit eine Beeinträchtigung der Lebensdauer oder der Aktivität des Katalysators verbunden ist.
  • Die erfindungsgemäßen Katalysatoren sind mehr oder weniger selbstentzündbar und werden infolgedessen zweckmäßig in nichtoxydierender Atmosphäre, z. B. Kohlensäure-, Wasserstoff-, Stickstoff-oder Schwefelwasserstoff-Atmosphäre, gelagert. Sie können aber auch unter mit Schwefelwasserstoff gesättigtem Anilin oder unter mit Schwefelwasserstoff gesättigtem Wasser aufbewahrt werden.
  • Die vorstehende Beschreibung läßt erkennen, daß die Katalysatoren gemäß der Erfindung, bestehend aus Nickelsulfid und aktivierter bzw. amorpher Tonerde, bei der Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin mittels Wasserstoffs weit bessere Ergebnisse liefern als Katalysatoren, bestehend aus Nickelsulfid und inaktiver Tonerde, wie Korund oder Alundum.
  • Die Hauptvorteile bei der Reduktion von aromatischen Nitroverbindungen, insbesondere Nitrobenzol mittels Wasserstoffs, bestehen a) in der großen Reaktionsgeschwindigkeit, b) in der Möglichkeit, niedrigere Temperaturen anzuwenden, c) in der Steigerung der Ausbeute, d) in der größeren Lebensdauer des Katalysators, e) in der leichten Regenerierbarkeit des Katalysators und in der wiederholten Verwendbarkeit regenerierter Katalysatoren. Insbesondere die Vorteile d) und e) erhöhen die Wirtschaftlichkeit.

Claims (11)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Reduktion von aromatischen Nitro-Verbindungen, insbesondere Nitrobenzol, zu den entsprechenden Aminen, insbesondere Anilin mittels Wasserstoffs, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion bei Abwesenheit anderer Metallsulfide in Gegenwart eines Katalysators durchführt, der aus Nickelsulfid und aktiver und bzw. oder amorpher Tonerde besteht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, der mindestens Io Gewichtsprozent der Gesamtkatalysatormischung (Nickelsulfid und aktivierte Tonerde und gegebenenfalls amorphe Tonerde) an aktivierter Tonerde enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, der 10 bis 90 Gewichtsprozent Tonerde enthält.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, der ein inniges Gemisch aus Nickelsulfid und amorpher Tonerde darstellt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator durch Imprägnieren aktivierter Tonerde mit löslichem Nickelsalz, mit oder ohne Erhitzen auf nicht über 800°, und durch anschließendes Sulfidieren gewinnt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator durch Sulfidieren eines Nickel-Aluminat-Hydrates gewinnt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator durch Erhitzen einer Mischung von unlöslichen Nickel-und Aluminiumhydroxyden oder -carbonaten, mit oder ohne Erhitzen mit Wasser auf 90 bis 100°, gewinnt, um so ein Nickel-Aluminat-Hydrat zum Sulfidieren zu erhalten.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch I bis 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Her- stellung des Katalysators aus wäßrigen Lösungen von löslichen Aluminium- und Nickelsalzen mit Ammonium- oder Alkalihydroxyden bzw. -carbonaten die Hydroxyde bzw. Carbonate gemeinsam ausfällt und die Fällungsmischung mit Wasser auf 90 bis 100° erhitzt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung des Katalysators eine Mischung von Nickel- und Aluminiumsalzen erhitzt bzw. glüht und die entstandenen Oxyde sulfidiert, wobei solche Gewichtsmengen von Nickel- und Aluminiumsalzen verwendet werden, daß die Tonerde mindestens 10 Gewichtsprozent des Gesamtkatalysators darstellt.
  10. I0. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion in der Dampfphase, vorzugswease bei 250 bis 3500, durchführt.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion mit etwa der 1,5- bis 5fachen Menge des theoretisch erforderlichen Wasserstoffs durchführt.
    Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 950 393.
DEA14666A 1950-12-29 1951-12-08 Verfahren zur Reduktion von aromatischen Nitro-Verbindungen, insbesondere Nitrobenzol, zu den entsprechenden Aminen, insbesondere Anilin Expired DE927508C (de)

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