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Koch- und Heizeinrichtung in Schmalausführung Die Koch- und Heizeinrichtungen,
bei denen die Back- oder Bratröhre hinter der Feuerstelle liegt, zerfallen in zwei
Klassen: Erstens Öfen, deren hinterer Teil mindestens etwa 85 cm breit ist, so daß
mit Leichtigkeit Vorkehrungen für eine Rückleitung der Flamme getroffen werden können;
zweitens Öfen, deren hinterer Teil an der Rückseite höchstens ungefähr 6o cm breit
ist und die hier Schmalöfen genannt werden sollen. Ihre Länge beträgt höchstens
etwa zoo cm.
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Die meisten Schmalöfen sind allein für Betrieb mit direktem Zug konstruiert,
d. h.. bei ihnen wendet sich die Flamme, nachdem sie ihren Weg über die Bratröhre
genommen hat, unmittelbar nach dem Abzugskanal und dem Schornstein. Die Bratröhre
wird in diesem Falle lediglich durch die innere Wärmeausstrahlung des Herdes geheizt.
Wegen ihrer unzureichenden Weglänge im Innern der Heizeinrichtung kann die Flamme
ihre Heizkraft nicht voll abgeben.
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Gewisse Schmalöfen sind so ausgebildet worden, daß die Flamme beim
Austritt aus dem Herd unter der Braträhre wegstreicht. Aber die Bauart dieser Öfen
nötigt die Flamme, mit ihrem Hauptteil wahlweise entweder über die Bratröhre in
direktem Zug oder bei der Rückleitung unter der Bratröhre wegzustreichen, wobei
der obere Teil des Ofens nur schwach geheizt wird.
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Die Erfindung beschäftigt sich mit einer Schmalkonstruktion "von Koch-
und Heizöfen mit hinter
der Feuerste4le liegender Bratröhre, bei
der der Ofen sowohl mit einer Vorrichtung zur Rückleitung der Flamme versehen ist,
die eine einwandfreie Heizung der Bratröhre gestattet, wie auch mit einer Einrichtung
für direkten Zug.
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Die Erfindung wird an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel.-
näher erläutert.
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Abb. i ist eine Seitenansicht des Schmalofens; Abb. 2 ist ein Horizontalschnitt
nach Linie A-B der Abb. i ; Abb. 3 ist ein Horizontalschnitt nach Linie E-F der
Abb. i ; die Abb. 4 und 5 sind Längsschnitte und zeigen die Wirkungsweise bei direktem
Zug (nach Linie 1-T der Abb.2) bzw. bei Flammenrückleitung (nach Linie G-K der Abb.
2).
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Aus den Abbildungen ergibt sich, daß der Ofen, der eine Länge von
höchstens etwa i m und ungefähr eine Breite von höchstens 55 .cm . an der Rückwand
haben soll, eine Feuerstelle 2 mit einer dahinter angeordneten Bratröhre 3 umfaßt.
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An der Rückwand sind drei Führungskanäle vorgesehen, von denen zwei
die Rückleitungen 4, 5 für die Flamme bilden und der dritte die Führung 6 für direkten
Flammenweg darstellt; dieser .ist erfindungsgemäß ein wenig breiter als die beiden
anderen; er wird überdies mittels eines Regulierverschlusses 7 geeigneter beliebiger
Form oder Ausbildung gesteuert.
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Unter dem Ofen befindet sich eine mit den Flammenrückleitungen 4,
5 in Verbindung stehende Flammenrückleitungskammer B. Diese ist nach der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, daß sie an ihrer nach innen gerichteten Rundung -9 insbesondere
hinsichtlich ihrer Ausdehnung .so bemessen und ausgebildet ist, daß die Druckverhältnisse
für die Flamme von ihrem Eintritt in die Züge 4, 5 bis zum Abzugskanal io praktisch
konstant sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat diese Kammer nahezu
die Form eines Halbrunds, das :die Leitwände i1 als Fortsetzungen der inneren Seitenwände
der Führungskanäle 4, 5 unterteilen.
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Die Anordnung wirkt sich im Betrieb in folgender- Weise aus: In der
EinsteKwng auf direkten Zug ist der Regulierverschluß 7 geöffnet, die Flammengase
verfolgen den in A'bb. q.. angegebenen Weg und durchstreichen die Führung 6 direkt,
um den- Austrittskanal io zu erreichen. Zur -Ve,rbesserung des direkten Zuges kann
an der Bodenfläche der Führung 6 an der Stelle, an der sie mit Kammer 8 in Verbbindung
-steht, ein zweiter Verschluß 12 vorgesehen werden.
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In der Einstellung, auf Rückleitung der Flamme .ist der Regulierverschluß.7
geschlossen und die eventuell vothandene Verschlußvorr.ichtung i2 geöffnet.; Die
Flammengase teilen sich 'hinter der Bratröhre in. zwei Arme -und bedienen sich der
Führungskanäle 4 und 5, um die Kammer 8 zu erreichen, wo sie nunmehr nach Umspülen
der Leitwände 11 in Richtung des Abzugskanals umgeleitet werden; auf dieseWeise
wird die Bratröhre oben, hinten und unten von der Flamme bestrichen, während sie
vorn die .direkte Wärmeausstrahlung der Feuerstelle empfängt.
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Eine derartige Vorkehrung ist bei Ofen mit breiter Rückwand bereits
bekannt. Sie hat aber den Schmalöfen bis heute immer gefehlt. Wenn die Rückwand
des Ofens breit ist, kann der für die Führung des direkten Zuges verfügbare Teil
so _groß vorgesehen werden, daß er- das-Volumen der Flamme nur wenig einengt, und
der direkte Zug wird infolgedessen lebhaft, nimmt 8o% oder mehr der Flamme auf und.
entspricht der ihm gestellten Aufgabe vollkommen.
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Bei einem Schmalofen ist die Verwendung eines solchen Führungskanals
für direkten Zug nicht möglich, ° denn dieser würde einen zu .großen Teil des verfügbaren
Raumes einnehmen und für die Umkehrführungen 4, 5 der Flamme keinen hinreichenden
Ouerschnitt übriglassen.
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Wohl ist es notwendig, einen direkten Zug geringerer Stärke :als bei
den. großen Ofen vorzusehen, aber in jedem Falle liegt, wie bereits oben gefordert,
die untere Grenze für einen annehmbaren direkten Zug etwas über dem einen Drittel
der Ofenbreite, so daß die Umkehrkanäle; verglichen mit denjenigen, die ein Ofen
mit breiter Rückwand enthalten kann, auf einen sehr .geringen Üuerschnitt beschränkt
war'den. Daraus folgt, daß die Flammengase in der Umkehranördnung einen unvermeidlichen
hohen Durchfiußwiderstand überwinden müssen, der bis heute bei Schmalöfen die Anwendung
der Flammenrückleitung unmöglich gemacht hat. Diesen, Nachteil wird durch die Erfindung
aufgehoben, und zwar, wie beschrieben" dadwrch, daß düeser Durchfl:ußwiderstand
vom Eintritt der Flamme in die Umkehrkanäle bis zum Abzugskanal nahezu konstant
gehalten wird. So erzielt man bei einem Schmalofen durch Unter'-drücküng jeglicher
Expansionszone, die -dem Zug des Ofens beträchtlich herabsetzen oder vollständig
vernichten würde, die Vorteile des großen Ofens.
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Es ergibt sich also das Folgende: Bei eineu Bratröhre, die allein
durch Strahlung beheizt wird, bewirkt das Anheizen an einer vor der Bratirlöhre
gelegenen Stelle, daß die Flamme bei Flammenrückleitung wie bei direktem Zug den
oberen Teil des Ofens und der Bratröhre heizt.
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Im Berbrieb mit Flammenrückleitung ist die Flamme genlötigt, sich
zu teilen, um die, seitlichen Führungskanäle zu durchstreichen, und heizt vorzugsweise
die, beim Offnen der Röhrenklappe; der Abkühlung am meisten ausgesetzten Außenseiten
der Bratröhre.
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Die Rückwand der Bratröhre wird voll beheizt, und die Grundplatte
erhält die Flammenwärme durch die Umkehrkammer. -Im folgenden seien beispielsweise
einige Abmessungen für den Schmalofen vorgeschlagen: Ofenlänge 85 cm; Breite der
Rückwand 45 cm, Breite des Führungskanals 6 13,,5 cm, Breite der Füh.runggkammer
4 und 5 12 cm, Lichte Höhe 6 der Kammer 8 7 cm, Flammenweg 7 unter der Bratröhre
13
cm, Querschnitt des Führungskanals über der Bratröhre 276,5 cm2, Querschnitt des
Führungskanals 6 94,5 cm2, Querschnitt der beiden Führungskanäle 4, 5 168 cm2.