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Einrichtung zur selbsttätigen Geschwindigkeitssteuerung bei Wirbelstromkupplungen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur selbsttätigen Steuerung der
Geschwindigkeit einer durch eine Wirbelstromkupplung angetriebenen Welle.
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Wirbelstromkupplungen arbeiten auf dem Prinzip der Bewegung eines
magnetischen Feldes durch ein homogenes Induktorglied zur Erzeugung von Wirbelströmen,
welche Wärme während des Schlüpfens der Kupplung erzeugen. Die Wirbelströme induzieren
auch ein Feld, welches durch die Flußreaktion das angetriebene Glied der Kupplung
beschleunigt. Es ist oft wünschenswert, die Geschwindigkeit des angetriebenen Gliedes
zu regulieren. Dies ist aber schwierig, weil die genaue Regulierung einer Wirbelstromkupplung
die Steuerung von mehr Variablen fordert, als sie für die Steuerung von Einrichtungen
wie Motoren und Generatoren in Frage kommen. Die Erhitzung des Wirbelstromgliedes
verursacht z. B. die Verbreiterung des Flußspaltes; wodurch wiederum das Drehmoment
vermindert wird. Es sind aber die Luftspalte bei Wechselstromkupplungen weitaus
kleiner als die bei Motoren und Generatoren, so daß eine solche Spaltänderung ein
höheres Ausmaß von Wirkung hat. Außerdem ist die Temperatursteigerung in Wirbelstrommaschinen
wesentlich höher als in elektrischen Generatoren und Motoren, z. B. i i i bis i67°
C über der Raumtemperatur im Vergleich zu einer Steigerung von 5o° C bei Motoren
und Generatoren.
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Eine andere Schwierigkeit bei der Regulierung von Wirbelstromkupplungen
ist, daß sich die Form der Drehmomentkurve mit jeder Änderung der Erregung ändert,
und infolgedessen wird die Schwierig
'eit der Geschwindigkeitsregulierung
weiter erhat. Somit versagen Steuerungen, die bei gewöhnljhen Gleichstrommaschinen
verwendet werden, .illkommen bei einer Wirbelstromkupplung, um ine genaue Geschwindigkeitsregulierung
mit der Belastungsänderung zu erhalten.
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Gegenstand der Erfindung sind Mittel für die Steuerung der Geschwindigkeit
des angetriebenen Gliedes einer Wechselstromkupplung od. dgl., welche die erwähnten
Schwierigkeiten der Regulierung beseitigen und eine genaue Geschwindigkeitsregulierung
mit der Belastungsänderung sichern.
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Gemäß der Erfindung wird der Wicklung der Wirbelstromkupplung der
Strom über gittergesteuerte Entladungsröhren zugeführt, deren Gitterkreis ein Potential,
welches wahlweise .geändert werden kann, und ein entgegengesetzt wirkendes Potential
aufweist, welches sich entsprechend der Geschwindigkeit des angetriebenen Gliedes
der Kupplung ändert.
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An Hand der Zeichnungen werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
erläutert.
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Fig. i zeigt die eine Schaltung, die Fig.2 die andere Schaltung gemäß
der Erfindung.
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Wünschenswerte Daten für die verschiedenen Kreiselemente sind in den
Zeichnungen eingetragen. Die Erfindung ist aber hierauf nicht begrenzt.
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In Fig. i wird in der Kupplung C durch die Wicklung CL, welche
eine Gleichstrombelastung darstellt, ein Fluß erzeugt. Der Gleichstrom hierfür wird
durch ein Paar dreielektrodiger, gasgefüllter, gittergesteuerter GleichrichterröhrenRT
i und RT 2 mit Heizkathoden geliefert, welche eine halbe Welle gleichrichten. Diese
Röhren benötigen ein genaues Gitterpotential für die Zündung, im anderen Fall sie
nicht zünden. Das Gitterpotential ist einstellbar, und es wird vorzugsweise Gleichstrompotential
benutzt, wenn dies auch nicht unbedingt notwendig ist.
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AT ist ein Anodentransformator, welcher für die Gleichstromwicklung
der Kupplung Strom liefert. Seine Primärwicklung ist mit den beiden Leitungen L
i und L2 eines WechselstromspeisekreisesAC verbunden, und die Anoden A der Röhren
RT i und RT2 sind-an die Enden seiner Sekundärwicklung angeschlossen.
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Die Kathoden K der Röhren RT i und RT 2 werden durch einen Heizdrahttransforrnator
KT gespeist. Die Enden seiner Sekundärwicklung sind mit den Kathoden verbunden.
Seine Primärwicklung erhält Strom aus den Speiseleitungen L i und L2. Die Einstellung
erfolgt durch den Rheostaten FR i.
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Die Gitter G der Röhren RT i und RT 2 liegen in Reihe mit den Gitterstrombegrenzungswiderständen
BR, wodurch die Gitterströme auf einen niedrigen Wert gehalten werden. Geeignete
Werte für diese Widerstände sind 5o ooo Ohm.
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Die Mittelpunkte des Anodentransformators AT und des Kathodentransformators
KT sind miteinander übei# die Wicklung CL der Kupplung, welche die Gleichstrombelastung
darstellt, verbunden. Somit kann Gleichstrom durch die Wicklung CL
zwischen
den Mittelpunkten des Transformators AT und des Transformators KT über die
Gleichrichterröhren RT i und RT2 fließen, welche durch die Gitter G gezündet oder
gelöscht werden, damit Strom in einer Richtung fließen kann.
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Ein vorzugsweise bei relativ hohen Frequenzen zur Unterdrückung von
Schwingungen und irgendwelchen Resonanzerscheinungen laufender Wechselstromgenerator
AL mit einem permanenten Magneten ist mit dem angetriebenen Glied D der Kupplung
C verbunden. Somit entspricht die Spannung des Generators AL der Geschwindigkeit
des angetriebenen Gliedes der Kupplung. Werden höhere Frequenzen gewünscht, so kann
eine größere Zahl von Polen für den Generator benutzt werden, oder seine rotierende
Geschwindigkeit kann durch ein Getriebe erhöht werden. Auf jeden Fall ist die Generatorgeschwindigkeit
proportional der Geschwindigkeit des angetriebenen Gliedes der Kupplung, für welche
die Wicklung CL das Kupplungsfeld erzeugt.
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Die vom Generator AL erzeugte Spannung wird zum Ausgleich oder
Unterdrückung der positiven Gitterspannung zwecks Zündung oder Löschung der Röhren
RT i und RT2 verwendet. Solange die Röhren zünden, ist die Wicklung CL für
das Kuppeln erregt, was bei einer bestimmten Gittervorspannung geschieht. Dann wird
die Spannung des Generators AL zum Ausgleich oder Unterdrückung dieser Gitterspannung
zwecks Verminderung des Kuppelns bei übermäßigen Geschwindigkeiten benutzt. Auf
diese Weise kann zum Löschen der Röhren bei einer bestimmten Geschwindigkeit des
Generators AL die Gittervorspannung negativ werden, und somit wird ein weiteres
Anwachsen der Geschwindigkeit auf der Kupplungsseite verhindert.
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Sinkt dagegen die Spannung des Generators AL bei beginnender Geschwindigkeitsabnahme,
so werden die positiven Werte der Gitterpotentiale erhöht, so daß die Röhren früher
zünden und somit die Erregung und auch die Geschwindigkeit des angetriebenen Gliedes
D der Kupplung erhöhen. Das System erfaßt demnach Mittel zur Herstellung einer relativ
.fixierten Gittervorspannung gemäß einer gewünschten Geschwindigkeit des angetriebenen
Kupplungsgliedes D und Mittel zur Änderung dieser Spannung entsprechend einer Änderung
der Geschwindigkeit der angetriebenen Welle.
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Wie aus Fig. i ersichtlich, sind zwei weitere Gleichrichterröhren
RE i und RE 2, welche beide eine Vollweggleichrichtung bewirken, im System vorhanden:
Die Röhre RE i dient der Lieferung von Gleichstrom für das Gitterpotential der Gitter
G. Ihr Anodenstrom wird vom Transformator PL i geliefert, welcher aus den Wechselstromleitungen
L i und L2 gespeist wird. Der Gleichstromkreis der Röhre RE i verläuft über den
Punkt 7 des Transformators FT, über die Punkte 11, 8, die Drossel C i zurück
zum Punkt 6, welcher der Mittelpunkt
des Anodentransformators PL
i ist. Die Drossel C i dient der Unterdrückung von Gleichrichterwellen, und die
Kondensatoren 111 i und N 2
unterstützen die Filterung des Gleichstromes.
Punkt 8 befindet sich auf dem Potentiometerwiderstand P i, dessen anderes Ende 9
ist. Infolgedessen gibt es einen Potentialgradienten vom Punkt 8 zum Punkt 9 über
den Widerstand P i. Dieses Potential wird zum Punkt T 2 durch einen einstellbaren
Kontakt io gesendet. Es wird auch an die beiden Kathoden h der Röhren RT i und RT
2 über den Mittelpunkt des Transformators KT (s. Verbindung 0) angelegt.
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Der Punkt 8 des Widerstandes P i ist mit dem Punkt T i über
einen Widerstand R i von 250 000 Ohm verbunden. Dieser Kreis
ist über den Widerstand R2 von io ooo Ohm zurück über -T 2
und io geschlossen,
so daß eine Potentialdifferenz an T i angelegt wird. Sie ist proportional der Einstellung
des Potentiometerkontaktes io. Die Kondensatoren N .4 und N 5 haben eine filtrierende
Wirkung in Verbindung mit der Drossel C2 auf den Gleichstromkreis der Röhre RE 2.
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Der Punkt ii, welcher sich auf der positiven Ausgangsseite der Röhre
RE i befindet, ist mit der Drossel C.2 über den Kondensator N 5 und infolgedessen
auch elektrisch mit dem Punkt T i verbunden.
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Die Röhre RE2 liefert ein negatives Potential für die Steuerung der
Gitter der Hauptröhren RT i und RT 2. Es entsteht am Mittelpunkt des Transformators
PL2, dessen Primärwicklung vom Wechselstromgenerator AL gespeist wird.
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Der Gleichstromkreis für die Röhre RE 2 verläuft wie folgt: Punkt
7 am Transformator FT,
Punkt 8, Widerstand R i, Punkt T i, Drossel C2, negativer
Mittelpunkt der Sekundärwicklung des Transformators PL2, Röhre RE2 zurück zum Transformator
über die Leitung 5 i.
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Demgemäß wird der Punkt T i im Vergleich zum Punkt 8 auf einem höheren
positiven Potential gehalten, als dies durch den Kreis der Röhre RE i erreicht werden
könnte.
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Der Widerstand R 2 verursacht eine Potentialdifferenz zwischen den
Punkten T i und T:2 unabhängig von der Stellung des Kontaktes io auf dem
Potentiometer P i. Auf diese Weise wird die Gitterspannungsspeisung am Punkt T i
immer positiv im Vergleich zum Punkt T2 gehalten, und infolgedessen zünden die Gitter
G immer bei normalen Bedingungen.
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Das durch die Röhre RE2 erzeugte Potential ist direkt proportional
der durch den Generator AL erzeugten EMK, und dies bedingt die gewünschte
Steuerung.
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Die Wirkungsweise ist wie folgt: Angenommen, die Kupplung C ist erregt
worden und treibt das angetriebene Glied D mit der verbundenen Last an. Man sieht,
daß der Generator AL rotiert. Der Kontakt i o kann entlang dem Potentiometer
P i für eine gewisse Auswahl des Potentials an P i und seine Lieferung zu den Kathoden
K der Röhren RT i und RT 2 bewegt werden. Werden die Gitter G in bezug auf die Kathoden
K negativ, so werden die Röhren später zünden und werden somit den Strom in der
Wicklung CL der Kupplung verringern, wodurch der Schlupf der Kupplung erhöht
und die Geschwindigkeit ihres angetriebenen Gliedes P vermindert werden.
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Werden dagegen die Gitter G in bezug auf die Kathoden k positiv, so
werden die Röhren RT i und RT 2 im Zyklus früher zünden und die Kupplungswicklung
CL erregen, wodurch die Kupplung angezogen und der Schlupf vermindert wird. Ist
die Kupplung mit einer Antriebsquelle konstanter Geschwindigkeit verbunden, dann
wird bei den genannten Bedingungen die Kupplung auf eine bestimmte Geschwindigkeit
auflaufen, welche durch den Generator AL begrenzt werden wird. Somit wird
bei einem bestimmten Potential an den Kathoden IL entsprechend der Einstellung bei
io das angetriebene Kupplungsglied D beschleunigt werden, bis das durch den Generator
AL erzeugte Potential einen Stromfluß in der Röhre RE :2 zuläßt. Bei größer werdendem,
daraus entstehendem Potential fließt Strom durch den Widerstand R i und Drossel
C2 zum Mittelpunkt der Sekundärwicklung des Transformators PL2. Das Potential am
Punkt T i fällt ab, wenn ein starker Strom durch C2 fließt, und zwar infolge der
Wirkung der Röhre RE 2. In anderen Worten, das Potential am Punkt T i wird vermindert,
und infolgedessen werden die Potentiale an den Gittern G verhältnismäßig negativ.
Auf diese Weise wird der Stromfluß in den Röhren RT i und RT2 vermindert. Dadurch
wird die Gleichstromspeisung der Kupplungswicklung CL herabgesetzt. Es entsteht
ein Schlüpfen der Kupplung mit folgender Verminderung der Geschwindigkeit des Generators
AL. Der Generator AL läßt sein Potential am Transformator PL 2 abfallen,
wodurch wieder ein Anwachsen des Potentials am Punkt T i stattfinden will. Durch
dieses beginnende Anwachsen und Abfallen des Potentials am Punkt T i erhält man
eine regulierende Wirkung für die Gitter G, so daß der in die Kupplungswicklung
CL fließende Strom reguliert wird durch das beginnende Ansteigen und Abfallen
der Geschwindigkeit des mit dem angetriebenen Kupplungsglied D verbundenen Generators
AL. Da das Potential an den Kathoden K durch den Kontakt io beliebig eingestellt
werden kann, folgt, daß ein vom Generator AL erzeugter bestimmter Potentialbetrag
die Wirkung einer solchen Einstellung an einer bestimmten Stelle, welche unter der
Kontrolle einer Bedienungsperson steht, ausgleichen will. Somit wird die Veränderung
der Spannung der Gitter G eine Änderung des Zeitpunktes der Zündung der Röhren RT
i und RT 2 verursachen.
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Eine genaue Regelung ist vor allem möglich, weil die Röhren RT i und
RT 2 durch die Gitter G in sehr genauen Spannungsgrenzen gesteuert werden. Die Regelung
erfolgt mit einer geringen Spannungsänderung der Gitter G.
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Das Potentiometer P i kann örtlich entfert von der Kupplungswicklung
CL sein, so daß eine Fernsteuerung
gegeben ist. Es ist klar,
daß durch geeignete Schalteranordnungen verschiedene Potentiometer wie P i an verschiedenen
entfernten Punkten für die Steuerung von diesen Punkten aus aufgestellt werden können.
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Wird die Geschwindigkeit des angetriebenen Kupplungsgliedes D, welches
die Geschwindigkeit des Generators AL steuert, auf einen sehr geringen Wert
vermindert, so wird auch die Frequenz des Wechselstromes des Generators
AL auf einen sehr geringen Periodenwert je Sekunde fallen, so daß begreiflicherweise
eine Schwingungswirkung in der Kupplungswicklung CL entstehen könnte. Aus
diesem Grunde ist die Verwendung einer hohen Frequenz beim Generator AL vorzuziehen.
Wenn auch ein Generator mit einem permanenten Magneten wünschenswert ist, so ist
dies nicht unbedingt notwendig.
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Die Widerstände BR werden aus einer gemeinsamen Leitung P gespeist,
welche mit der Leitung Q verbunden ist. Letztere ist mit der Kupplungswicklung
CL verbunden. P und .Q sind miteinander durch den Widerstand R:2 und den
Kondensator N3 von i Mikrofarad vexbunden. Der Widerstand R 2 ist ein Sperrwiderstand
zwischen dem Punkt T i und den durch den Kontakt io ausgewählten Punkten. Der Kondensator
N 3 ist ein Nebenschlußkondensator zur Unterdrückung einer übermäßigen Sperrung
von seiten des Widerstandes R 2.
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Eine andere Funktion des Widerstandes R 2 ist die Anlegung eines Potentialdifferenzpegels
zwisehen den Gittern G und Kathoden K zur Verhinderung kumulativer Ladungen, welche
die freie Wirkung der Gitter beeinflussen könnten. Die Widerstände BR weisen
vorzugsweise einen hohen Ohmwert auf, um weiter einen Gitterstromfluß zwischen den
Gittern G und den Kathoden K zu vermindern.
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Aus obigem ergibt sich, daß, allgemein gesprochen, die Röhre RE i
die Gitter G entsprechend der Einstellung des Kontaktes io mit einer bestimmten
Vorspannüng versieht, und die Röhre RE2 die Vorspannung entsprechend der Geschwindigkeitsänderung
des Generators AL steuert. Die daraus entstehende Geschwindigkeitskorrektur
(durch Schlüpfen der Kupplung) ist entgegenwirkend der anfänglichen Abweichung von
der gewünschten Geschwindigkeit der angetriebenen Welle. Insoweit als der durch
die Gitter G verbrauchte Strom in den Röhren RT i und RT 2- im Vergleich
zum Stromverbrauch der Kathoden K unbedeutend ist, ist der Stromfluß durch den Widerstand
R i vom-- hohen positiven Potentialpunkt 8 durch die Gitter G und zurück zu den
Kathoden K so klein, daß der Punkt T i das gleiche Potential aufweist wie der Punkt
8, wenn nicht dieses Potential am Punkt T i durch die Wirkung der Röhre RE2 vermindert
wird. Somit übt die Röhre RE2 eine überwachungssteuerung aus.
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Punkt 12 am Potentiometer i ist in der Zeichnung besonders hervorgehoben.
Er befindet sich rechte vom Einstellungsendpunkt B. Bei gewissen Geschwindigkeitseinstellungen
kann es wünschenswert sein, über den Punkt 8 hinaus nach rechts zu gehen.
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Untersuchungen haben ergeben, daß die Kupplung, in welcher sich die
Wicklung CL befindet, von beispielsweise ioo/a ihrer vollen Kapazität auf
iooo/o ihrer vollen Kapazität bei einer bestimmten Geschwindigkeitseinstellung durch
den Kontakt io belastet werden kann, ohne daß eine größere als 2o/oige Änderung
der Geschwindigkeit der abgehenden Welle der Kupplung, welche den Generator
AL
antreibt, entsteht. Somit ist die Regelung für verschiedene Belastungszustände
genau.
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In Fig. 2 ist eine Abänderung gezeigt. Es treten Trockengleichrichter
an Stelle der Vakuumröhren mit ihren Gitterpotentialen. Sie haben gewisse Vorteile.
Der Hauptvorteil ist, daß die Röhrenanzahl um die Hälfte vermindert wird. Dadurch
werden zufällige Röhrenzerstörungen vermieden. Praktisch hat ein Trockenselengleichrichter
eine unbegrenzte Lebensdauer. Ferner weisen Trockengleichrichter keine empfindlichen
elektrischen Elemente wie die Vakuumröhren auf, und somit können leichter sichere
Betriebsbedingungen aufrechterhalten werden.
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Allgemein gesagt, ist die Schaltung der Fig.2 gleich der der Fig.
i, und zwecks Vermeidung einer Wiederholung der Beschreibung werden gleiche Bezugszeichen
für diejenigen Teile benutzt, welche ähnlich wie die bereits beschriebenen arbeiten.
Ferner ist in der Fig. 2 von der Kupplung nur die Wicklung CL gezeigt. Selbstverständlich
ist das angetriebene Kupplungsglied mechanisch mit dem Generator AL für das gleichzeitige
Rotieren verbunden, wie im Falle der Fig. i.
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An Stelle der beiden Röhren RE i und RE 2 der. Fig. i werden in Fig.
2 zwei Trockengleichrichter RX i und RX a verwendet. Der Gleichrichter RX i wird
aus dem Transformator PL i gespeist und liefert die Grundspannungen zum Zünden der
Röhren RTi und RT2. Der Generator AL liefert über den Gleichrichter RX2 eine
Regelspannung für die Änderung der Zeit der Zündung in jedem Zyklus der Röhren RT
i und RT2 entsprechend der Geschwindigkeitsabnahme oder -zunahme.
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Die Geschwindigkeitseinstellung erfolgt durch die Einstellung des
Potentiometers PT i von i5oo Ohm. Die Widerstände RB i von 3000 Ohm sind
ein Nebenschluß zum Gleichrichter RX i und können so angezapft werden, daß die richtige
Spannung "zum Punkt i 15 über den Widerstand i 12 geliefert wird. Sie ist
die Grundspannung für die Gitter G und wird durch die Ausgangsspannung des Gleichrichters
RX 2 geändert. Demnach ist die Grundarbeitsweise der Schaltung der Fig. 2
gleich der der Fig. i mit Ausnahme der etwas wünschenswerteren Gleichrichter RXi
und RX2, welche in der Schaltung der Fig. 2 Verwendung finden.
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Außerdem weist die Schaltung der Fig.2 vorteilhafte Merkmale wegen
der Verwendung der Widerstände i i i von 75 000 Ohm und 11:2 von 33
000 Ohm und -eines Kondensators r ig von 2 bis
4. Mikrofarad
auf, wie sich noch aus nachfolgenden Ausführungen ergibt. Der Generator
AL verhindert die Zündung der Röhren RT i und RT 2, wenn die Geschwindigkeit
des angetriebenen Gliedes der Kupplung, mit welchem der Generator AL verbunden
ist, anfängt höher zu werden. Steigt die Spannung des Generators AL, dann
nimmt auch die vom Gleichrichter RX2 gelieferte Spannung zu. Der Geschwindigkeitszunahme
wirkt also entgegen die Spannungszunahme im Kreis des Gleichrichters RX 2, so daß
die Röhren RT i und RT 2, später im Zyklus zünden, und es wird die straffe
elektromagnetische Verbindung der Feldwicklung CL vermindert.
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Werden die gewöhnlichen Zeitelemente zum Anlegen der größeren Spannung
von RX 2 ohne die Einrichtung des Kondensators i ig verwendet, dann ist eine gewisse
Verzögerung der Anlegung dieser Spannung gegeben. In anderen Worten, die Verzögerung
der Anlegung der größeren Spannung von RX2 an den Kreis von RX i verzögert die Steuerung,
welche der Generator AL auf die Gitter ausübt. Zur Verhinderung dieser Verzögerungen
dient der zum Widerstand i i i parallele Kondensator i ig, welcher schnell eine
Spannungserhöhung infolge Anwachsens der Geschwindigkeit des Generators
AL durchläßt. Dies beruht auf der Theorie der statischen Potentialübertragung.
Sie erfolgt augenblicklich, wenn auch nur eine momentane Welle auftritt. Diese Welle
erzeugt schnell ein Anwachsen der negativen Spannungen der Gitter G, wodurch ein
schnelles Absperren der Röhren RT i und RT 2 bei einer beginnenden Geschwindigkeitssteigerung
gesichert ist.
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Gewöhnlich ist ein zu schnelles und dauerndes Ansprechen der Gitter
G ein Nachteil, da die Geschwindigkeit der Kupplung dann zu rasch abfallen kann,
und ein Aufeinanderj alten der einzelnen Änderungsvorgänge begünstigt wird. Aber
in einem winzigen Bruchteil der Zeit entlädt der parallele Widerstand i i i die
Welle, nachdem der Kondensator i ig seinen Wellenaufstieg erhalten hat. Somit kann
der Kondensator genau seine korrigierende Wirkung ausüben. Der Kondensator hat also
die Funktion einer schnellen korrigierenden Wirkung, worauf er unmittelbar nach
Beendigung dieser Wirkung untätig wird, so daß die Reaktion auf eine beginnende
Geschwindigkeitserhöhung des Generators AL rasch ist, aber nur kurzzeitig,
so daß der Möglichkeit des Überrennens einer solchen Korrekturausführung unmittelbar
entgegengewirkt wird. Das Aufeinanderjagen von Änderungsvorgängen wird verhindert.
Ein ähnlicher Vorgang entsteht bei beginnender Geschwindigkeitsabnahme des Generators
AL.
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Ein Widerstand 116 von 5ooo bis io ooo Ohm kann zwischen den Punkten
115 und 117 eingeschaltet sein. Der Widerstand unterstützt die genaue Regelung,
welche um so genauer ist, je höher der Widerstand. Selbstverständlich kann auch
die Schaltung ohne den Widerstand 116 befriedigend arbeiten, da die gewünschte Verbindung
zwischen der Leitung io und dem Punkt 115 auch besteht über den Widerstand 112 und
den 3000 Ohm betragenden Teil des Widerstandes RB i sowie über die eine Leitung
des Potentiometers PT i.
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Oben sind Selengleichrichter erwähnt worden. Ihr Wirkungsgrad liegt
bei ungefähr 70'/e, während der Wirkungsgrad anderer Gleichrichter, z. B. eines
Kupferoxydgleichrichters niedriger ist. Trotzdem kann auch die Verwendung letzterer
in Betracht kommen.
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Die Funktion des Kondensators i2o ist die Stabilisierung der durch
den Generator AL erzeugten Spannung. Er übt eine leichte Filterwirkung aus
und unterdrückt Gleichstromspitzen. Man hat also bei Verwendung dieses Kondensators
eine Halbfilterwirkung.