DE925612C - Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyurethanenInfo
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- DE925612C DE925612C DEF3776D DEF0003776D DE925612C DE 925612 C DE925612 C DE 925612C DE F3776 D DEF3776 D DE F3776D DE F0003776 D DEF0003776 D DE F0003776D DE 925612 C DE925612 C DE 925612C
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L75/00—Compositions of polyureas or polyurethanes; Compositions of derivatives of such polymers
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Description
Gegenstand des Patents 912 863 ist ein Verfahren
zur Herstellung' von Polyurethanen durch Umsetzung· von Di-chlorkohlensäureestern von
Diolen der allgemeinen Formel OH · X · OH, in der X einen zweiwertigen: aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
bedeutet, der auch durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochen sein
kann und mindestens vier Glieder besitzt, mit Diaminen in Gegenwart von säurebindenden Mitteln
oder überschüssigem Diamin.
Es wurde nun gefunden, daß man. zu hochmolekularen.
Kondensationsprodukten ähnlicher Eigenschaften gelangt, wenn man Di-chlorkohlensäureester
von Diolen der Formel: OH · X · OH, in der X einen zweiwertigen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit zwei oder drei Gliedern bedeutet, gegebenenfalls in Mischung mit Di-chlorkohlensäureestern
voo solchen Diolen, in denen X einen zweiwertigen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit mehr als drei Gliedern darstellt, mit Diaminen in Gegenwart vom säurebindenden. Mitteln oder
überschüssigem Diamin umsetzt. Als Ausgangsmaterialien für die Herstellung der genannten
Di-chloirkohlenisäureester kommen beispielsweise
in Frage:" Äthylenglykol, ι," 2-Propylenglykol,
ι, 3-Propylenglykol, ι, 2-Butylenglykal, ι, 3-Butylenglykol,
ι, 2-Pentandiol, ι, 3- und ι, 4-Cyclohexandiol.
Ale Diamine kommen z.B. in Frage: Äthylendiamin, Trimethylendiamin, Butylendiamin,
. i, 5-Pentamethylendiamin, i, 6-Hexameithylendiamin,
ß, yS'-Diaminodiathylsulfid, γ, /-Diamindi-
propyläther, p-Phenylendiamin. Die Herstellung
der Di-diloirkohlensäusreester kann nach dein Angaben
des - Patents 86o 205 erfolgen. Die Umsetzung der beiden Komponenten führt man zweckmäßig
in verdünntem Zustand durch, wobei man gleicherweise Wasser oder organische Lösungsmittel,
wie Methylenchlo'rid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
Benzol oder Toluol, verwenden kann. Zum Binden, der bei der Reaktion entstehenden
Salzsäure kann, man entweder1 einen Überschuß des verwendeten Diamins anwenden, oder die Umsetzung
in Gegenwart von anderen säurebindenden Mitteln, wie Alkalihydroxyden oder -carbonaten,
durchführen. Die Umsetzung der Komponenten kann so durchgeführt werden, daß wäßrige Lösungen
der Diamine in Gegenwart einer äquivalenten Menge eines· Salzsäure bindenden Mittels unter
Zusatz eines Emulgator mit Lösungen der Dichlorkohlensäureester
in einem inerten Lösungsmittel vermischt werden.' Als Emulgatoren seien
z. B. genannt: die Alkalisalze von alkylierten Naphthalinsulfonsäuren, wie z. B. Propylnaphthalinsulfonsäure,
Butylnaphthalinsulfonsäure und Di-isopropylnaphthalinsulfonsäure, ferner di© Einwirkungsproduikte
von Äthylenoxyd auf höhermolekulare Verbindungen, die mindestens eine mit
Äthylenoxyd reagierende Hydroxylgruppe führen, soi z. B. Octadecylalkohol. und Ricinusöl.
Die Polyurethane scheiden sich während der Reaktion meist in Form von feinpulverigen Massen
aus und stellen, nach der üblichen Reinigung und nach dem Trocknen feinverteilte, hoohschmelzen.de
Pulver dar, die in Wasser und den meisten orga,-niscihen
Lösungsmitteln nicht löslich sind; sie lösen sich mehr oder weniger hochviskos· in konzentrierter
Schwefelsäure, Eisessig, Pyridin. Durch Veränderung der Reaktionsbedingungen, wie der Konzentration
der Reaktionsteilnehmer, des, molekularen Verhältnisses von Di-chlorkohlensäureester
zum Diamin und der Temperatur, hat man es in der Hand., den Kondensatiotisgrad in gewissem Ausmaß zu beeinflussen. Es kann auch von
Vorteil sein, die isolierten, Produkte einer längeren Einwirkung von erhöhten Temperaturen auszusetzen.
Die Produkte können zur Herstellung von Kunststoffpreß massen und Kunstfasern vielseitige
Verwendung finden.
Es war bekannt, Polyurethane durch Umsetzung von Diisocyanaten mit Diolen herzustellen. Vor
dieser Arbeitsweise besitzt das Verfahren gemäß der Erfindung den Vorteil, daß es infolge der
leichten Zugänglichkeit der Ausgangsstoffe besonders
wirtschaftlich durchgeführt werden kann. Dies gilt vor allem für die als Ausgangsstoffe verwandten
Di-chlorkohlensäureester der Diole, die in
praktisch theoretischer Ausbeute hergestellt werden können, beispielsweise mit Hilfe des in Patent
860 205 beanspruchten Verfahrens.
Es kommt hinzu, daß es mit Hilfe der neuen Arbeitsweise möglich ist, die Herstellung der hochmolekularen
Konidensationsprodukte in wäßrigem Medium vorzunehmen, was infolge der Einsparung
organischer Lösungsmittel ebenfalls, einen erhebliehen
und apparativen Vorteil bedeutet. Gerade die Tatsache, daß es auch im wäßrigen Medium gelingt,
Kondensationsprodukte von sehr hohem Molekulargewicht zu erzielen, war besonders überraschend.
In einem geeigneten Rührgefäß wird eine Lösung von 74,8 Gewichtsteilen Äthandiöl-di-chlorkohlensäureester
in 400 Raumteilen Benzol vorgelegt. Unter gutem Rühren, läßt man ein Gemisch von
46,4 GewicJitsteilen 1, 6-Hexamethylendia.min und
32 Gewichtsteilen Natriumhydroxyd in 1200 Gewichtsteilen
Wasser zutropfen. Es bildet sich ein weißer, körniger Niederschlag. Das Gemisch wird
so· weit erwärmt, daß das gesamte Benzol mit etwas Wasser gemischt abdestilliert. Nach, dem Erkalten
saugt man ab und wäscht das Produkt chlorfrei. Das getrocknete Produkt fällt als. weiße, körnige
Masse an, die bei 180 bis 19Ό0 schmilzt und die
'in geschmolzenem Zustande fadenziehende Eigenschaften
besitzt. -
Zu einer Lösung vom 75 Gewichtsteilen Äthandiol-di-chloirkoihlensäureester
in 300 Raumteilen Benzol läßt man unter Kühlung und gutem Rühren eine Lösung von 57 Gewlichtsteilen 1, 5-Diamino'-2,2,4-trimethylpentan,
und" 32 Gewichtsteilen Natriumhydroxyd in, 1000 Gewichtsteilen Wasser
zulaufen. Das anfallende polymere Produkt wird in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 aufgearbeitet.
Es schmilzt in einem Intervall von 165 bis 1710.
B e i s ρ i e 1 3
Zu einem Gemisch von 37,4 Gewichtsteilen Äthandioil-di-chlorkoihlensäureester und 51,5 Gewichtsteileni
2 - Methyl -1,6- hexandiol.- di - chlorkohlensäureester
in 400 Raumteilen Benzol läßt man bei Zimmertemperatur eine Lösung von
41,8 Gewichtsteilen 1, 6 - Hexamethylendiamin,
3,ι Gewichtsteilen Äfihylendliamin und 32 Gewichtsteilen
Natriumhydroxyd in 1200 Gewichtsteilen Wasser zutropfen. Man saugt das entstandene Produkt at" und wäscht nach Entfernen, des anhaften-
den Benzols mit Wasser chlörfrei. Das entstandene
Polyurethan schmilzt bei etwa 160 bis 1650.
75 g Äthandiol-di-chlorkohlensäureester in iao
300 ecm Benzol gelöst läßt man zu einer Lösung von 81,6 g i, 4-Butandiol-di-y-aniinopTopyläther
32 g Natriumhydroxyd in iooöccm Wasser bei gewöhnlicher Temperatur zutfopfen. Hierauf wird
das Reaktionsgeinisch hochgeheizt, bis das gesamte
Benzol abdestill'iert ist. Nach dem Erkalten säugt
man ab, wäscht aus und trocknet. Man erhält ein
weißes, krümeliges Material, das sich aus alkoholischer Lösung zu Filmen verarbeiten läßt.
Setzt man unter den Bedingungen wie in Beispiel
4 37,4 g Äthandiol-di-chlorkohlensäureester
in 200 ecm Benzol mit 24 g ß, /?'-Dia,minoäthylsulfid,
16 g Naitriumhydroxyd und 600 g Wasser um, so· erhält man ein polymeres, körniges Produkt,
das bei etwa i8o° schmilzt.
Unter gutem Rühren und mäßiger Kühlung läßt man zu einer Lösung von. 75 g Äthandiol-di-chlorkohlensäureester
in 400 ecm Benzol das in 1200 g Wasser gelöste Gemisch, von 46 g N-Methyl-
ß, /T-diaminoäthylamin und 32 g Natriumhydroxyd
zutropfen. Nachdem, alles zugelaufen ist, wird das Gemisch erwärmt und das· Benzol abdestilliert.
Man läßt erkalten, saugt ab, wäscht chlorfrei und trocknet. Das entstandene polymere Produkt fällt
flockig an.
Zu einer Lösung von 81,2 Gewichtsteilen. Hexamethylendiamin
und 88 Gewiohtsteilen Natriumhydroxyd in 1400 Teilen Wasser läßt man, wie in
Beispiel 1 beschrieben, eine Lösung von, 140 Gewichtsteilen
i, 2- Propylenglykol -di -chlorkohlensäureester
und 10 Gewichtsteilen di-isopropylnaphthalinsulfonsaurem
Natrium in 300 Gewichtsteilen Methylenchlorid zulaufen. Die Aufarbeitung
des Reaktionsgemisches wird wie in Beispiel 1 durchgeführt. Das erhaltene flockige Polyurethan
ist leicht löslich in heißem Tetrachloräthan oder einer Mischung von Chloroform und Methanol und
läßt sich aus diesen Lösungen zu klaren Folien von hoher Festigkeit vergießen.
Man läßt zu einer wäßrigen Lösung von 62 Gewichtsteilen
Tetramethylendiamin und 60 Gewichtsteilen Natriumhydroxyd eine Lösung von
130 Gewichtsteilen Äthandiol-di-chlorkohlensäureester
und 10 Gewichtsteilen di-isopropylnaphthalinsulfomsaurem
Natrium in 250 Gewichtsteilen
Methylenchlorid zulaufen. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgt wie in Beispiel 1. Das
Kondensaitiotisprodukt ist ein weißes· Pulver, das
bei 185 bis 1900 schmilzt. Es läßt sich, zu Preßteilen
von hoher mechanischer Festigkeit verpressen.
Zu einer Lösung von: 81,2 Gewichtsteilen Hexamethylendiamin,
43,5 Gewichtsteilen N-Methyl- ß, /J'-diaminoäthylatnin und 88 Gewichtsteilen
Niatriiumhyd'roxyd in 2000 Teilen Waeser läßt man
in einem gut wirkenden Mischapparat eine Lösung von 188 Gewichtsteilen Äthandiol-di-chloirkohlensäureester
und 5 Gewichtstailen diäthylnaphthalinsulfonsaurem Natrium in 500 Gewichtsteilen
Methylenchlorid zulaufen. Die Temperatur wird dabei durch Kühlung auf etwa 20° gehalten. Nach
dem Einlaufen, der Methylenchloridlösung destilliert man, das Methylenchlorid aus dem Reaktionsgemisch ab und trennt hierauf das in flockiger,
weißer Form ausgefallene Kondensationsprodukt von der wäßrigen. Lösung. Es wird mit warmem
Wasser kochsafefrei gewasoheni. Beim. Walzen
dieses Produktes erhält man einen lederartigen, sehr weichen Kunststoff von guten. Festigkeitseigenschaften.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Weitere Ausbildung des Verfahrens gemäß Patent 912863 zur Herstellung von Polyurethanen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Di-chlorkohlensäureester von Diolen der allgemeinen Formel O H · X · O H, in der X einen zweiwertigen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit zwei oder drei Gliedern bedeutet, gegebenenfalls in Mischung mit Di-chlorkohlensäureestern von solchen Diolen, in. denen X einen zweiwertigen aliphatischenKohlenwasserstoffrest mit mehr als drei Gliedern darstellt, mit Diaminen in Gegenwart von, säurebindenden Mitteln oder überschüssigem Diamim um- go setzt.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 728 981.9605 3.55
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF3776D DE925612C (de) | 1942-12-29 | 1942-12-29 | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF3776D DE925612C (de) | 1942-12-29 | 1942-12-29 | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE925612C true DE925612C (de) | 1955-03-24 |
Family
ID=7083943
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF3776D Expired DE925612C (de) | 1942-12-29 | 1942-12-29 | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE925612C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE728981C (de) * | 1937-11-13 | 1942-12-07 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen bzw. Polyharnstoffen |
-
1942
- 1942-12-29 DE DEF3776D patent/DE925612C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE728981C (de) * | 1937-11-13 | 1942-12-07 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen bzw. Polyharnstoffen |
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