DE925479C - Kalkstickstoff enthaltendes Duenge-, Staeube- oder Streumittel - Google Patents

Description

• Kalkstickstoff enthaltendes Dünge-, Stäube- oder Streumittel Die fungicide Wirkung des Kalkstickstoffes durch seinen Cyanamidgehalt ist bekannt. Außer der Wirkung auf höhere Pflanzen besitzt das Cyanamid gleichzeitig für verschiedene Pilze keimvernichtende Eigenschaften.
• Es wurde nun überraschend gefunden, daß geringe Mengen Kaliumcyanat in Verbindung mit Kalkstickstoff diese Cyanamidwirkung des Kalkstickstoffes in fungicider Richtung bedeutend steigern. Die Zusatzmenge von Kaliumcyanat ist gegenüber dem Kalkstickstoff äußerst gering, da zur Erzielung einer hinreichenden pilzabtötenden Wirkung bis höchstens zoo/o Kaliumcyanat zugegeben werden.
• Eine fungicide Wirkung des Kaliumcyanats in Verbindung mit Kalkstickstoff war nicht vorauszusehen. Es ist nur bekannt, daß Kaliumcyanat eine schwache Wirkung zur Bekämpfung von Unkräutern hat. Es ist aber nicht selbstverständlich, daß ein herbicides Mittel auch pathogene Pilze abtötet. Umgekehrt versteht es sich nicht von selbst, daß Desinfektionsmittel herbicid wirken müssen.
• Dem Produkt können allgemeine Haft-, Netz-und staubbindende Mittel sowie andere Wirkstoffe zugesetzt werden. Der Stickstoffgehalt des Kalkstickstoffes wird durch eine geringe Menge des Kaliumcyanatzusatzes nicht beeinträchtigt, da lediglich ein Teil des Branntkalkes durch den Zusatz ersetzt wird. Die Düngewirkung bleibt also voll erhalten. Branntkalk hat in diesen geringen Mengen bekanntlich keine pilzabtötenden Eigenschaften, sondern hemmt nur die Entwicklung der Pilze.
• Als Beispiel für die Ausführung der Erfindung werden folgende Zusammenstellungen genannt:

  Beispiel I

  Kaliumcyanat ................. 9,o Teile

  Kaliummetaphosphat .......... . i,0 -

  Natriummetasilikat ............ 2,0 -

  Kalkstickstoff hochprozentig . . . . 88,o -

  ioo,o Teile

  Beispiel II

  Kaliumcyanat ................. 7,5 Teile

  Kaliummetaphosphat ........... i,0 -

  Natriummetasilikat ............ i,0 -

  Zellpech ....................... 2,0 -

  Cyanmerkurikresol ............ 0,5 -

  Kalkstickstoff hochprozentig .... 88,o -

  ioo,o Teile

  Während reiner Kalkstickstoff in einer Anwendung von i1/2kg/cbm bei vorgezogenen Pilzkulturen verschiedener Art nur das Wachstum der Pilzkolonien verzögerte, bewirkten Mischungen nach den angegebenen Beispielen I und II eine starke Verschlechterung des Myzels und hemmten das Wachstum erheblich. Wenn man reinen Kalkstickstoff aufbrachte, hörte die Wachstumsstörung nach spätestens 1a Tagen auf, so dafi nach dieser Zeit der anfängliche ungestörte Zuwachs wieder auftrat. Bei Verwendung eines der beiden Gemische nach den angegebenen Beispielen war auch nach Ablauf dieser Frist von 1z Tagen der Zuwachs je nach Art der Organismen erheblich beeinträchtigt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kalkstickstoff enthaltendes Dünge-, Stäube-oder Streumittel, dadurch gekennzeichnet, daB demselben geringe Mengen bis ioo/o Kaliumcyanat zugesetzt sind. 2. Kalkstickstoff enthaltendes Dünge-, Stäube-oder Streumittel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB demselben noch Haft-, Netz-und staubbindende Mittel sowie sonstige Wirkstoffe zugefügt sind. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 6oi 335, 348 779, 312 493; L'Industrie Chimique, Bd. XXXIX, 195.
2. 2, Nr.418, S.136.