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Hilfsvorrichtung für Gießmaschinen für zähflüssige Massen des Süßwarengewerbes,
insbesondere Schokolade Die Erfindung stellt eine Lösung der bekannten Aufgabe dar,
die unvermeidlichen, nach Abschluß der Abgabedüsen von Gießmaschinen an diesen Abgabedüsen
noch hängenbleibenden sogenannten Masseschwänze in ihrer Wirkung auf das herzustellende
Erzeugnis unschädlich zu machen und das Herabfallen der Masseschwänze auf die Randkanten
der nacheinander unter der Maschine vorbeigeführten Formen bzw. in deren Zwischenräume
zu verhindern.
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Während man bisher diese Aufgabe entweder durch eine kurze, gegen
die normale Förderrichtung gerichtete Rückbewegung des Förderbandes gelöst hat,
wobei sich das abreißende Massebandende auf den Formeninhalt zurücklegte, bzw. auch
die gleiche Wirkung durch ein Abschleudern des Masseschwanzes in Richtung auf die
gefüllte Form zu mittels einer schnellen absoluten Bewegung der Düse selbst erreicht
hat, soll gemäß der Erfindung mit allergrößter Sicherheit gegen Zufälligkeiten das
Herabfallen von an den Düsen hängengebliebenen Masseteilchen überhaupt durch die
folgenden allgemeinen baulichen Maßnahmen verhindert werden.
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Man bedient sich zu diesem Zwecke eines nach jeder Massenabgabe in
den Hängebereich des Masseschwanzes gelangenden umlaufenden Abnahmeorgans, z. B.
einer Welle oder eines endlosen Bandes, das wenigstens zeitweise mit Mitteiln verbunden
wird, durch welche die durch das Abnahmeorgan
entnommene Schwanzmasse
aus dem Maschinenbereich in einen Sammel- odeir Abführkasten, z. B. eine Rinne,
laufend oder absatzweise abgeleitet wird. Als derartiges Mittel kann beispielsweise
ein Abstreifer (Abschaben) - dienen. Nicht unwichtig ist dabei die Umlaufrichtung
desi Abnahmeorgans. Besonders sicher wird die angestrebte Wirkung erreicht, wenn
man die Umlaufrichtung des letzteren auf seiner dem abzunehmenden, herunterhängenden
Messeschwanz zugekehrten Seite der natürlichen Abflußrichtung der Schwanzmasse entgegengesetzt
wählt, so daß also die von dem Abnahmeorgan erfaßte Masse zunächst nach oben entgegen
der Tropfrichtung bewegt wird.
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Wie das Abnahmeorgan in den Hängebereich der Messetropfen oder des
Messeschwanzes gelangt, ist zunächst für die Brauchbarkeit einer derartigen Einrichtung
unwichtig. .
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Die konstruktiv einfachste Möglichkeit der Entnahme der Messetropfen
bzw. des Messeschwanzes besteht in einer Schräganordnung der Abgabedüsen und einer
derartigen unveränderbaren Anordnung des Abnahmeorgans unterhalb dein Düsenauslaufs,
daß es zwar die durch die tiefste Innenrandstelle der Abgabedüse oder der Düsenreihe
gelegte lotrechte Ebene dicht unterhalb der Düse um ein geringes Maß durchdringt,
aber trotzdem die parallel zur Düsenachse durch die erwähnte tiefste Randstelle
gelegte Ebene nicht erreicht.
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Bei einer derartigen Anordnung genügt der durch die Auspreßkolben
bewirkte Messedruck, um während des Abgabevorganges die zur Füllung der Formen erforderliche
Messemenge ohne Berührung mit dem Abnahmeorgan an dem letzteren vorbeizuspritzen.
Erst gegen Beendigung des Abgabevorganges, wenn der Kolbendruck weggefallen ist,
senkt sich dann der an dem Mundstück hängenbleibende Messeschwanz in den Wirkungsbereich
des Abnahmeorgans herab, so daß das letztere die nachtropfenden Mengen aus dem Düsenbereich
entfernen kann.
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Andere Möglichkeiten der Lösung der gestellten Aufgabe bestehen darin,
das Düsenmundstück bzw. die Mundstückreihe und das grundrißmäßig neben der Düsenreihe
gelagerte Abnahmeorgan eine Relativbewegung ausführen zu lassen, bei der das Abnahmeorgan
in dem einen Bewegungsumkehrpunkt der hin und her gehenden Bewegung in den Hängebereich
des Messeschwanzes gelangen muß.
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Erfindungsgemäß kann die Relativbewegung entweder durch die bekannte
absolute Schwenkbewegung bzw. auch eine- entsprechende geradlinige Bewegung der
Düsengruppe oder eine absolute Bewegung des Abnahmeorgans bei Stehenbleiben der
Düsengruppe oder auch durch absolute Bewegungen von Düsenreihe und Abnahmeorgan
zueinander verwirklicht werden.
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Im Falle der Anwendung einer absoluten Bewegung des Abnahmeorgans
kann man natürlich auf eine Mitbewegung des Sammelkastens bzw. der Rinne und des
zugehörigen Abstreifers verzichten,. Man begnügt sich erfindungsgemäß dann damit,
daß das Abnahmeorgan nur an der äußeren Umkehrsteile seiner hin und her gehenden
Bewegung mit dem Abstreifer eine gewisse Zeit in Wirkungsverbindung gelangt.
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Einre solche im Rahmen einer Gießmaschine erfindungsgemäß vorgeschlagene
Abnahmewalze oder -welle für Messeschwänze oder Zäpfchen wirkt sich im Rahmen dieser
Maschine ähnlich aus wie in den bekannten überziehanlagen, bei denen in dem Zwischenraum
zwischen zwei hintereinandergeschalteten Förderbändern solche Abnahmewelle. zur
Entfernung der flberziehmasseschwänzchen von den Bodenflächen von schokoladeüberzogenen
Keksen bereits Verwendung gefunden haben.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele für die oben behandelte Hilfsvorrichtung
für Schokodadengießmaschinen sind aus der Zeichnung ersichtlich, in der Fig. i eine
Ausführungsform mit einer schwenkbar gelagerten Düsenreihe, die Fig. 2 und 3 dagegen
verschiedene Beispiele mit feststehenden, verschieden gerichteten und geformten
Düsenreihen darstellen.
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Bei allen Ausführungsbeispielen sind die Abgabedüsen i, wie üblich,
in Reihen im Anschluß an diel Ablaufkanäle aus. dem bekannten, im unteren Teil einer
Schokoladengießmaschine angeordneten Drehschieber vorgesehen. Die Düsen werden sämtlich
von Einzelkolben oder Kolbensystemen absatzweise nach jeweiliger öffnung der Drehschieberdurchflüsse
mit immer gleichen Schokoladenmengen beliefert, die in die unten vorbeiwandernden
Formen 7 unter Druck eingespritzt werden (vgl. Fig. i). Nach jedem Einspritzvorgang
wird in den Düsen bzw. den noch bis zum Drehschieberabschluß vorhandenen Kanälen
noch eine gewisse Messemenge zurückgehalten, die zum Abtropfen neigt. Um ein exaktes
Ablegen des dickflüssigen Schokoladenstrahles in die Formen 7 zu erreichen und nach
Beendigung des Ausspritzvorganges das Heaxüberziehen der von der Düse abfallenden
Massestrangenden auf die Formenübergänge von einer Form zur anderen und auch das
Herabfallen von nachtropfenden Messeteilchen, sogenannten Schwänzen, auf diesen
Zwischenraum zu vermeiden, wird erfindungsgemäß ein bei sämtlichen drei Ausführungsbeispielen
als Welle 2 ausgebildetes Abnahmeorgan in den Ausfluß- bzw. Tropfbereich der Abgabedüsen
i eingeschalten: Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i ist diese Welle 2 neben
dem schwenkbar im Unterteil der Gießmaschine gelagerten Düsenträger angeordnet.
Gegen Beendigung des Ausspritzvorganges (man vergleiche die durch Pfeil angedeutete
Fortbewegungsrichtung der Formen 7 und ihre Stellung zu den Düsenenden in Fig. i)
ist der Düsensatz i aus der gestrichelt angedeuteten senkrechten Gießstellung in
die waagerechte Lage geschwenkt worden, so daß die in der angedeuteten Pfeilrichtung
schnell umlaufende Welle 2 das endgültige Abreißen des nachfließenden Messestranges
von den Düsen bewirken bzw., falls der Strang schon abgerissen ist, die nachtropfende
Masse auffangen und über den Abstreifer 3 in die stetig oder absatzweise entleerte
Rinne 4 ableiten kann. Da
während des Gießens selbst die Welle 2
keine Abnahmeaufgabe zu erfüllen hat, braucht sie natürlich gegebenenfalls auch
nur absatzweise bewegt zu werden, wenn nämlich die Düsenreihe i in die aus Fig.
i ersichtliche Hochstellung gelangt ist. Durch die Schwenkbewegung des Düsenträgers
im Sinne der Fortbewegungsrichtung der Formen 7 wird im allgemeinen schon das Abreißen
des Schokoladenstranges unter gleichzeitigem Herüberschleudern des Strangendes über
den Grundrißbereich der Formvertiefung 7 erreicht.
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Die Mittel zum Entfernen der Schwanzmasse, vom Abnahmeorgan (Welle
2), die hier als Abstreifer 3 ausgeführt sind, brauchen natürlich nicht ständig
mit der Welle 2 in Berührung zu stehen, wenn man aus dieser ständigen Berührung
etwa eine zu starke Wellenabnutzung befürchtet.
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Während bei der soeben behandelten Ausführungsform die Welle 2 fest
gelagert ist und ihre Stellung zum Gießmaschinenkörper nicht veränrdert, zeigt Fig.
2 eine Anordnung mit unverrückbar feststehendem Düsensatz i, die eine Hinundherbewegung
der Welle 2 gegenüber dem Düsenausfluß erforderlich macht. Hier ist die Welle 2
auf in der Düsenplatte gelagerten Schwenkhebeln angeordnet. Der Wellenantrieb im
Sinne der dargestellten Pfeilrichtung ist weggelassen. Neben einer stetigen Umlaufbewegung
der Weile 2 kommt auch ein absatzweiser Betrieb in Frage, der z. B. dadurch verwirklicht
werden kann, daß die Welle 2 mittels eines mit ihr verbundenen Reibrades in der
Abnahmestellung nach Fig.2 in Berührung mit einem ständig umlaufenden Reibrad gelangt.
Die Zeichnung läßt klar erkennen, daß auch bei der Ausführung nach Fig. 2 die Welle
2 das Abnehmen der abtropfenden Masseschwänzchen zuverlässig ausführen kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.3 verzichtet man sowohl auf eine
Ortsveränderlichkeit der Abgasedüsen i als auch auf einen Stellungswechsel der Welle
2. Diese Möglichkeit ist unter den aus Fig.3 deutlich ersichtlichen Voraussetzungen
gegeben. Eine dieser Voraussetzungen ist, d.aß die Welle 2 die durch den tiefsten
Punkt der inneren Randkontur der Abgabedüse i hindurchgehende senkrechte Ebene 5
zumindest von außen berühren, besser aber sie ein wenig durchdringen muß. Ferner
ist die Lagerung der Welle 2 aber an die Forderung gebunden, daß sie die parallel
zur Düsenachse durch den erwähnten tiefsten Punkt hindurchgelegte Ebene 6 nicht
mehr erreichen darf. Diese Anordnung ist also nur brauchbar bei Schrägstellung der
Düsen i. Wird nämlich in Anbetracht der durch den Gießkolbendruckhub dem ausgespritzten
Schokoladenstrahl erteilten kinetischen Energie dieser Strahl während des Druckhubes
sicher .an der Welle :2 vorheigespritzt, senkt sich sein Ende bei Verlangsamung
der Auspreßgeschwindigkeit auf die Umfangsfläche der schnell umlaufenden Welle 2
herab, so daß also von dem gewünschten Zeitpunkt an: jedes Nachtropfen von Schokolade
in die Formen 7 wirksam verhindert wird. Wenn .auch im all-gemeinen die Düsen. in
größerer Zahl nebeneinander in einer Reihe angeordnet zu werden pflegen, so steht
natürlich nichts im Wege, die Hilfsvorrichtung .gemäß der Erfindung auch bei nur
einer einzigen Düse anzuwenden. Auch besteht die Möglichkeit, die Schwenkbewegung
der Welle 2 im Sinne der Darstellung nach Fig. 2 durch eine andere Bewegung, z.
B. geradlinige Bewegung, zu ersetzen, die sogar bis zu einem völligen Durchschneiden
des im Au.sfluß befindlichen Schokoladenstranges getrieben werden kann. Welcher
von beiden an dem Abnahmevorgang beteiligten Teilen, Welle oder Düse, die absolute
Näherungsbewegung zu dem anderen Teil ausführt, oder ob sogar die relative Näherungs:bewegung
durch absolute Bewegungen beider Teile zustande kommt, ist für das Wesen der Erfindung
unwichtig.
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Die erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung beschränkt sich keineswegs nur
auf die Verarbeitung von Schokolade, sondern sie kann in gleicher Weise auch auf
andere zähflüssige, in Teilmengen abzugebende Massen, z. B. Toffee, Creme usw.,
Anwendung finden.