DE922245C

DE922245C - Einrichtung zum Kneten der Spulenseiten von mit Isolierstoffbahnen umhuellten, geraden Partien elektrischer Spulen

Info

Publication number: DE922245C
Application number: DEM10632A
Authority: DE
Inventors: Alfred Dipl-Ing Braem
Original assignee: Micafil AG
Current assignee: Micafil AG
Priority date: 1951-08-12
Filing date: 1951-08-12
Publication date: 1955-01-10

Description

Einrichtung zum Kneten der Spulenseiten von mit Isolierstoffbahnen umhüllten, geraden Partien elektrischer Spulen Die geraden Stabpartien von elektrischen Spulen mit rechteckigem Querschnitt werden bekanntlich mit lackierten Isolierstoffbahnen umhüllt. Zur Erzielung einer gleichmäßigen Dicke und eines über die ganze Länge kongruenten Querschnittes werden sie im warmen Zustand auf allen vier Seiten gepreßt und zum Erkalten gebracht. Eingeschlossene Luft und überschüssiger Lack sollten auf diese Weise ausgepreßt, d. h. an den Kopfenden der Isolierschicht zum Austreten gebracht werden. Lackreiche verdickte Partien sollten zugunsten lackarmer, weniger dicken Partien eingeebnet werden, bevor die Spule erkaltet. Zu diesem Zweck wurden bisher mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigte Pressen angewandt, welche eine Pressung der Breit- und Schmalseite der Spule erlaubten. Die mechanisch betriebenen Pressen besitzen infolge der nötigen Übersetzungselemente einen trägen, meistens selbsthemmenden Mechanismus. Bei den hydraulischen und pneumatischen Pressen wird jede Preßseite mit einem besonderen Steuerventil gesteuert, und es fehlen die Mittel. welche eine Parallelität unter den Preßbalken einer Preßseite gewährleisten. Jeder Kolben drückte entsprechend dem gerade örtlich vorhandenen Widerstand individuell auf die Preßbalken.
Die bisher verfolgte Methode, die Spulen in einer beheizten Presse sich selbst zu überlassen und höchstens einmal zu lüften und wieder zu pressen, ist zeitraubend und führt nicht vollständig zuin Ziel. Außerdem muß nach Erreichen des endgültigen Querschnittes die Presse samt der Spule noch zwecks Erstarrung der letzteren gekühlt werden.
Zweck der Erfindung ist, nunmehr eine Einrichtung zu schaffen, welche ein rasch aufeinanderfolgendes abwechslungsweises Kneten der Spulenseiten zur Grundlage hat. Durch das dauernde Kneten der Isolation, solange der Lack noch in flüssigem oder teigigem Zustand sich befindet, arbeiten sich eingeschlossene Luft und überschüssiger Lack rascher nach den Kopfenden der Isolation, wo der Austritt erfolgt. Ferner müssen die Knetbalken nicht unbedingt geheizt werden, da die den Spulen innewohnende Wärme für den Vorgang ausreicht. Der Dickenausgleich einer gekneteten Spule ist genauer und das Material homogener.
Damit der Knetvorgang richtig vor sich gehen kann, müssen die rechtwinklig zueinander stehenden Spulenseiten abwechslungsweise und rasch aufeinanderfolgend belastet werden können. Die Parallelität der Preßbalken muß gewährleistet sein. Am Schluß des Knetvorganges müssen beide Spulenseiten be- und entlastet werden können.
Gemäß der Erfindung werden die vorerwähnten Bedingungen dadurch erfüllt, daß für die Bewegung der zwangläufig parallel geführten Preßbalken Druckkolben vorgesehen sind, bei welchen der Zu- und Abfluß des. Druckübertragungsmediums durch ein gemeinsames Steuerorgan derart gesteuert wird, daß die Spulenseiten entweder abwechslungsweise oder gleichzeitig geknetet werden.
An Hand der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, und zwar zeigt die Fig. I eine Einrichtung zum Kneten der Spulenseiten von mit Isolierstoffbahnen umhüllten geraden Stabpartien elektrischer Spulen im Querschnitt.
Mit I und 2 sind die Preßbalken bezeichnet, die gegen die Breit- bzw. Schmalseite des Spulenquerschnittes 3 drücken, welcher sieh auf einen festen Winkel 2I abstützt. Parallel zu jedem Preß- bzw. Knetbalken I bzw. 2 ist beispielsweise eine Welle 4 in festen Lagern 5 drehbar angeordnet. An jeder Welle 4 ist mindestens ein Hebel 6 befestigt, an welchem über einen Zapfen 7 und einer Lasche 8 je ein Druckkolben 9 angreift. Ferner sind mindestens zwei über die Länge der Welle 4 verteilte und rechtwinklig zu Hebel 6 befestigte Hebel Io vorgesehen, die den Kolbenhub über die Zapfen II und Laschen I2 auf die am Knetbalken I bzw. 2 befestigten Zapfenlager I3 übertragen. Die Knetbalken verschieben sich daher zwangläufig parallel zu den Preßseiten.
Für die Steuerung des Knetvorganges ist ein gemeinsames Steuerorgan I4, beispielsweise ein Tauchkolbenventil bekannter Art vorgesehen, das den Zu-und Abfluß des Druckübertragungsmediums durch die Leitungen I5 zu den Druckzylindern I6 reguliert. Für dünnwandige und kurze Spulen, welche nur kurzzeitig geknetet werden, wird das Tauchkolbenventil I4 durch einen Handhebel I7 betätigt, indem es in die Stellung I bis IV gerückt wird. In Stellung I sind beispielsweise beide Knetbalken geöffnet, in Stellung II ist die Breitseite, in Stellung III die Schmalseite und in Stellung IV die Breit- und Schmalseite gleichzeitig unter Druck. Durch rasches Umsteuern von Stellung II auf III und umgekehrt wird die Spule abwechslungsweise auf Breit- und Schmalseite geknetet.
Wenn dickwandige, lange Spulen geknetet werden müssen, dauert der Vorgang länger, so daß es in solchen Fällen von Vorteil ist, die Steuerung automatisch zu gestalten. Zu diesem Zweck kann die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung benutzt werden. Das Steuerorgan I4 wird hier durch eine mechanisch angetriebene Steuerscheibe I8 betätigt, auf deren Umfang eine Anzahl Nocken I9 verteilt sind, die gegen die Kraft der Feder 2o den Steuerschieber in die entsprechend des Knetprogramms jeweils gewünschte Steuerstellung bringen. Durch Auswechseln der Steuerscheibe I8 kann das Arbeitsprogramm geändert werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Einrichtung zum Kneten der Spulenseiten von mit Isolierstoffbahnen umhüllten geraden Stabpartien elektrischer Spulen zwecks Erzielung einer luftfreien und gleichmäßig dicken Spulenisolation, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bewegung der zwangläufig parallel geführten Preßbalken Druckkolben vorgesehen sind, bei welchen der Zu- und Abfluß des Druckübertragungsmediums durch ein gemeinsames Steuerorgan derart gesteuert wird, daß die Spulenseiten entweder abwechslungsweise oder gleichzeitig geknetet werden.
2. Einrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der DruckkoIbenkräfte auf die Preßbalken mittels Hebeln erfolgt, die auf einer parallel zu der zugehörigen Preßseite angeordneten drehbaren Welle befestigt sind und durch Laschen mit dem Druckkolben bzw. Preßbalken mechanisch verbunden sind:
3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerorgan durch einen Handhebel betätigt wird.
4. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerorgan durch eine rotierende Scheibe betätigt wird, die am Umfang verteilt eine Anzahl Nocken entsprechend des durchzuführenden Knetprogramms aufweist.