DE9216100U1 - Vorrichtung zur photographischen Ablichtung von langgestreckten Objekten - Google Patents

Description

Vorrichtung zur photographischen Ablichtung von langgestreckten Objekten

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur photographischen Ablichtung von langgestreckten Objekten mit einem Photoapparat, der eine Schlitzblende und eine Einrichtung für einen kontinuierlichen Filmtransport aufweist.

Zum Ablichten von langgestreckten Objekten, wie z. B. Rohren, Stabmaterial od. dgl., werden bisher Film- und Videokameras eingesetzt, die einen optischen oder elektronischen Aufzeichnungsträger aufweisen und auf einem motorisch an-

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treibbaren Fahrgestell montiert sind. Ein typischer Einsatzfall für derartige Vorrichtungen ist die optische Inneninspektion von verlegten Rohrsystemen. Mit diesen bekannten Vorrichtungen können jedoch lediglich eine Vielzahl von Einzelbildern aufgenommen werden, zu deren Betrachtung besondere Geräte erforderlich sind.

Daneben sind auch noch sog. Rundsicht-Kameras zur Herstellung von Weitwinkel-Photoaufnahmen bekannt, bei denen die Kamera im Zentrum eines zylindrischen Gehäuses motorisch verdrehbar montiert ist und eine während der gesamten Belichtungszeit offene Schlitzblende aufweist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Ablichten von langgestreckten Objekten und Gegenständen zu schaffen, mit der kontinuierlich durchgehende Bilder hergestellt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Photoapparat auf einem motorisch antreibbaren Fahrgestell montiert ist, und daß eine Steuereinrichtung mit dem Fahrantrieb des Fahrgestells sowie mit dem Antrieb für den Filmtransport verbunden ist, um die Transportgeschwindigkeit des Films in einem einstellbaren Verhältnis an die Fahrgeschwindigkeit anzupassen. Zweckmäßig läuft das Fahrgestell auf Schienen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht die Ablichtung eines langgestreckten Objekts oder Gegenstandes auf einem durchgehenden Bildträgermaterial. Durch Verstellen der Relativgeschwindigkeit zwischen dem Filmtransport und der Fahrbewegung können lineare Vergrößerungen und Verkleine-

rungen ohne Verstellung des Objektivs auf einfache Weise vorgenommen werden. Es besteht auch die Möglichkeit, bewegte langgestreckte Objekte aufzunehmen, wobei in diesen Fällen die Geschwindigkeiten des jeweiligen Objektes, des Fahrgestells und des Filmtransports aufeinander abgestimmt sein müssen. Die Fahrbahn des Photoapparats kann geradlinig, bogenförmig oder auch auf einem Kreisring durch eine geeignete Formgebung des Fahrgestells bzw. der Schienen verlaufen. Im Falle eines ringförmigen Schienenverlaufs können Rundum-Aufnahmen von der Außenfläche eines z. B. zylindrischen oder vieleckigen Körpers, z. B. zur Inspektion der Wandungen und Schweißnähte von Rohren, hergestellt werden, wobei auch der jeweils aufzunehmende Körper um seine Längsachse verdreht werden kann und die Aufnahmevorrichtung stillsteht.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen beschrieben.

Die dargestellte Vorrichtung enthält ein Schienensystem 1, das in einem vorgegebenen Abstand seitlich neben dem aufzunehmenden langgestreckten Gegenstand 2 installiert wird. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel verlaufen die Schienen 1 zwischen zwei Endanschlägen 3, 4 geradlinig. Die Schienen 1 können jedoch auch einen bogenförmigen oder einen kreisförmigen Verlauf haben und den abzubildenden Gegenstand teilweise oder ganz umgeben.

An den beiden Schienen 1 läuft ein Kamerawagen 5 über vier oder mehr Lauf- und Führungsrollen 6 bis 9, von denen die rechts dargestellten Laufrollen 8 und 9 angetrieben sind. An den Seitenwänden eines geschlossenen Kameragehäuses 10 sind Tragstreben 11 für jeweils eine oder ein Paar der Laufrollen

befestigt. Im Gehäuse 10 ist hinter einem stirnseitigen Lichteinlaß 12 ein Objektiv 13 mit einer Schlitzblende angeordnet, hinter welchem eine drehangetriebene Umlenkscheibe 14 für einen Film 15 vorgesehen ist. Die Umlenkscheibe 14 wird von einem Elektromotor 16 für einen kontinuierlichen Filmtransport während der gesamten Aufnahmezeit angetrieben. Ferner ist im Gehäuse 10 ein Antriebsmotor 17 montiert, der über je einen gestrichelt dargestellten Getriebezug mit dem jeweiligen Laufrad 8, 9 in Antriebsverbindung steht. Die beiden Motoren 16 und 17 sind über gestrichelt dargestellte elektrische Leitungen mit einer Steuereinrichtung 18 verbunden, welche mit Hilfe von nicht dargestellten Vergleichsund Stellgliedern die Antriebsleistung des Motors 17 und damit die Fahrgeschwindigkeit des Kamerawagens 5 entlang den Schienen 1 auf die Transportgeschwindigkeit des Filmes 15 in einem frei wählbaren Verhältnis abstimmt.

Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt:

Nach der Montage der zweckmäßigerweise verlegbaren Schienen 1 in einem vorgegebenen Abstand von dem aufzunehmenden Objekt 2 und dem Anbau der Kamera 5 an das Schienensystem 1 werden von der Steuereinrichtung 18 gleichzeitig die beiden Motoren 16 und 17 mit einer jeweils vorgewählten Betriebsleistung eingeschaltet, was - ggf. nach einer vorwählbaren Anlaufverzögerung - den gleichzeitigen oder auch zeitlich versetzten Beginn des Filmtransports und auch der Fahrbewegung der Kamera bewirkt. Da die Schlitzblende mit dem Einschaltbefehl der Steuereinrichtung 18 geöffnet ist, wird während der Fahrbewegung der Kamera 5 ein schmaler fortlaufender Streifen der der Aufnahmeöffnung 12 zugekehrten Oberfläche des Gegenstandes 2 auf dem Film abgebildet, bis die

Kamera 5 ihre in der Zeichnung rechte Endposition erreicht hat. Wenn die Transportgeschwindigkeit des Films 15 der Fahrgeschwindigkeit der Kamera 5 entspricht, wird der Gegenstand im Maßstab 1 : 1 abgebildet. Es ist jedoch auch möglich, die Fahrgeschwindigkeit der Kamera um ein Vielfaches größer als die Transportgeschwindigkeit des Films zu wählen, wodurch beispielsweise ein 10 m langer Gegenstand um den Differenzfaktor der beiden Geschwindigkeiten linear verkleinert auf einem entsprechend kürzeren Film kontinuierlich und ohne Unterbrechungen abgebildet wird.

Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann beispielsweise auch der aufzunehmende Gegenstand 2 mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit bewegt bzw. vorgeschoben werden, wobei dann diese Vorschubgeschwindigkeit bei der Wahl der Fahrgeschwindigkeit des Kamerawagens - die auch Null sein kann - berücksichtigt werden muß, um das jeweils gewählte Geschwindigkeitsverhältnis zum Filmtransport und damit den gewünschten Vergrößerungs- oder Verkleinerungs-Effekt zu erzielen. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Aufnahmekamera 5 neben der Aufnahmeöffnung 12 mit lichtstarken Leuchten ausgerüstet werden, um Aufnahmen in dunklen Räumen, z. B. in Bohrlöchern, zu ermöglichen. Schließlich kann die Aufnahmekamera 5 auch über ein Drehgestell an einem die Laufräder tragenden Fahrrahmen montiert sein, was Schwenkbewegungen der Kamera ermöglicht.

Claims (3)

Ansprüche

1. Vorrichtung zur photographischen Ablichtung von langgestreckten Objekten und Gegenständen mit einem Photoapparat, der eine Schlitzblende und eine Einrichtung für einen kontinuierlichen Filmtransport aufweist,

dadurch gekennzeichnet ,

daß das Gehäuse (5) des Photoapparats auf einem Fahrgestell (11) mit motorisch antreibbaren Lauf- und Führungsrollen (6 bis 9) montiert ist, und

daß eine Steuereinrichtung (18) elektrisch mit dem Antriebsmotor (16) für den Filmtransport sowie mit dem Fahrantrieb (17) verbunden ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß das Fahrgestell (11) mittels der Lauf- und Führungsrollen (6 bis 9) auf Schienen (1) verfahrbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

daß das Kameragehäuse (5) auf dem Fahrgestell (11) verstellbar montiert ist.

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