DE921569C - Verfahren zur Oberflaechennitrierung von Stahlgegenstaenden - Google Patents

Verfahren zur Oberflaechennitrierung von Stahlgegenstaenden

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DE921569C
DE921569C DEU1550A DEU0001550A DE921569C DE 921569 C DE921569 C DE 921569C DE U1550 A DEU1550 A DE U1550A DE U0001550 A DEU0001550 A DE U0001550A DE 921569 C DE921569 C DE 921569C
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DE
Germany
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ammonia
capsule
pipe
nitriding
temperature
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Expired
Application number
DEU1550A
Other languages
English (en)
Inventor
Roy Lee Chemault
Gerald Edward Mohnkern
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
United States Steel Corp
Original Assignee
United States Steel Corp
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Filing date
Publication date
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Priority to DEU1550A priority Critical patent/DE921569C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE921569C publication Critical patent/DE921569C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C8/00Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
    • C23C8/06Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases
    • C23C8/08Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases only one element being applied
    • C23C8/24Nitriding
    • C23C8/26Nitriding of ferrous surfaces

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
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  • Solid-Phase Diffusion Into Metallic Material Surfaces (AREA)

Description

  • Verfahren zur Oberflächennitrierung von Stahlgegenständen Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Nitrierung von Stahlflächen, insbesondere der Innenflächen von Stahlrohren.
  • Nitrieren ist ein allgemein bekanntes Verfahren zur Einsatzhärtung von Stahloberflächen. Bisher bekannte Nitrierverfahren umfassen u. a. die Erwärmung des Stahls auf etwa 425 bis 65o° C in einem gegen die Atmosphäre abgedichteten Spezialofen. Ammoniakgas wird bei etwa atmosphärischem Druck oder zwecks besseren Ausschlusses der Luft bei etwas darüber liegendem Druck durch den Ofen getrieben. Ammoniakgas dissoziiert bei dieser Temperatur zu naszierendem Stickstoff und Wasserstoff. Naszierender Stickstoff bindet sich mit der Stahloberfläche und ruft den gewünschten Nitriereffekt hervor. Wenn er sich jedoch nicht sofort bindet, bildet er inerten molekularen Stickstoff. Solche Verfahren haben den Nachteil, daß sie besondere Ofeneinrichtungen erfordern; außerdem arbeiten sie unerwünscht langsam und führen zu beträchtlichen Ammoniakverlusten. Außerdem erschwert die geschlossene Ofenkonstruktion das Drehen der Stahlgegenstände. Bei Behandlung von langen, schmalen oder dünnen Gegenständen kann also leicht ein Verwerfen eintreten.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, verbesserte Nitrierverfahren zu schaffen, die rascher vor sich gehen gegenüber älteren bekannten Verfahren, die Ammoniakgas verwenden und in gewöhnlichen Heizöfen durchgeführt werden können.
  • Ein besonderer Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung verbesserter Verfahren zur Nitrierung der Innenflächen von Stahlrohren, wobei eine Hülse mit flüssigem Ammoniak im Rohr eingeschlossen und letzteres auf Nitriertemperaturen erwärmt wird, worauf das Ammoniakgas unter hohem Druck in das Rohr ausströmt.
  • Zur Durchführung dieses Verfahrens wurden verbesserte Vorrichtungen geschaffen, von denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel in der Zeichnung veranschaulicht ist. Diese ist ein senkrechter Schnitt durch ein Metallrohr, das eine Ammoniakkapsel oder -hülse zum Nitrieren gemäß der vorliegenden Erfindung enthält. Die Kapsel ist im Vergleich zum Rohr in stark übertriebenem Maßstab dargestellt, um die Konstruktion besser zu veranschaulichen.
  • Die Zeichnung zeigt ein Stahlrohr io, dessen Inneres nitriert werden soll. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Kapsel i2, die flüssiges Ammoniak 13 enthält, in dem Rohr eingeschlossen. Der Verschluß erfolgt vorzugsweise durch Aufschweißen von Stahlplatten 14 auf die Rohrenden.
  • Die Kapsel 12 ist so ausgebildet, daß sie bei Erwärmung ihren Inhalt ausströmen läßt. Die dargestellte Kapsel umfaßt einen zylindrischen Körper 15, eine Kappe 16, die im offenen Ende des Körpers verschraubt ist, und eine Dichtungsmanschette 17, welche die Kappe auf dem Körper dicht schließt. Die Kappe 16 besitzt in Längsrichtung einenDurchtritt i9, dessen Ende mit einem Stopfen aus einem Werkstoff versehen ist, der bei einer Temperatur unterhalb der Nitriertemperatur schmilzt, z. B. Lötmetall. Selbstverständlich können auch andere Kapselkonstruktionen verwendet werden, welche die gleiche Wirkung aufweisen. Zum Beispiel kann die Kapsel mit einer Membran versehen sein, die unter dem Druck platzt, der bei Erwärmung und Verdampfung von Ammoniak erzeugt wird. Die Erfindung ist daher nicht auf irgendeine besondere Kapselkonstruktion beschränkt, soweit diese nur gegen flüssiges Ammoniak bis zum Erreichen einer Temperatur von etwas unterhalb der Nitriertemperaturen beständig ist.
  • Nach dem Einsetzen der Kapsel in das Rohr und nach Verschluß der Rohrenden wird das Rohr in irgendeinen geeigneten Heizofen gebracht und auf Nitriertemperatur erwärmt, die ungefähr 425 bis 65o° C beträgt. Das Rohr kann auf gleich hohe Lager im Ofen gestellt und stetig gedreht werden, um Verwerfen zu verhindern. Die Kapsel gibt das Ammoniak bei einer Temperatur frei, die etwas niedriger als die Nitriertemperatur ist. Wenn das Rohr seine Nitriertemperatur erreicht, beträgt der Druck innerhalb des Rohres ioo at, schwankt jedoch etwas nach Maßgabe des Rohrvolumens, der Ausgangsmenge des flüssigen Ammoniaks in der Kapsel und der exakten Temperatur. Der Maximaldruck wird lediglich durch die Zugfestigkeit des Rohres und der Schweißstellen begrenzt, als wünschenswertes Arbeitsmaximum werden jedoch iooat angenommen. Ammoniak dissoziiert bei der Temperatur, bis zu welcher das Rohr erwärmt wird, und liefert so naszierenden Stickstoff zum Nitrieren der Innenfläche des Rohres. Wie gewöhnlich bildet der überschüssige Stickstoff, der sich nicht sofort mit der Rohrfläche bindet, molekularen Stickstoff.
  • Bei den innerhalb des Rohres auftretenden Drücken und Temperaturen ist der Dissoziationsvorgang des Ammoniaks umkehrbar, also 2NH3-N2+3H2. Diese Umkehrbarkeit ermöglicht es, daß sich molekularer Stickstoff wieder mit molekularem Wasserstoff bindet, um den Ammoniakvorrat stetig aufzufüllen, dessen Dissoziation wiederum zur Bildung aktiven naszierenden Stickstoffes führt. Dieser Vorgang kann sich fortsetzen, bis praktisch die gesamte, ursprünglich im flüssigen Ammoniak vorhandene Stickstoffmenge im Stahl gebunden ist. Die erforderliche Zeit schwankt mit derDichte oder dem Druck des Ammoniaks und mit der Temperatur: Es wurden z. B. bei einer Temperatur von etwa 54o° C folgende Ergebnisse erzielt:
    Druck Zeit Nitriertiefe Nitrierges windigkeit
    kgcm Std. mm mm Std.
    24,01 15 0 ,ioi6 o,oo6858
    4564 15 o,2286 0,01524
    82,32 14i/2 0,3048 o,o2io82
    Gewöhnlich ist die Entfernung der Luft aus dem Rohr nicht notwendig, da der infolge der Ammoniakdissoziation frei gewordene Wasserstoff wirksam den Sauerstoff verdrängt und der Stickstoff lediglieh zur Stickstoffzufuhr beiträgt. Auch der Wasserstoff liefert eine Reduktionsatmosphäre, die eine Oxydation des Rohres verhindert. Trotzdem kann, wenn erwünscht, die Luft vorzugsweise mit Stickstoffgas aus dem Rohr verdrängt werden.
  • Die Anfangsmenge des flüssigen Ammoniaks schwankt mit der gesamten Innenfläche des Rohres und dem gewünschten Grad der Nitrierung. Es wurde festgestellt, daß etwa 5o bis i2og Ammoniak j e Quadratmeter zu nitrierender Oberfläche zu einer einwandfreien Nitrierung führen, wobei natürlich die geringeren Mengen innerhalb dieses Verhältnisses niedrigere Nitrierungsgrade liefern.
  • Das Nitrierverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wurde in seiner Anwendung auf Rohrinnenflächen beschrieben. Dieses Verfahren ist besonders geeignet zum Nitrieren von Rohrformen wie Pumpengehäusen, deren Inneres gewöhnlich zur Erhöhung des Abnutzungswiderstandes einsatzgehärtet wird. Trotzdem kann das Verfahren selbstverständlich auch bei der Oberflächennitrierung anders geformter Teile Verwendung finden. In solchem Falle werden die oberflächlich zu nitrierenden Teile in einen abgeschlossenen Raum gebracht zusammen mit einer Ammoniak enthaltenden Kapsel; es findet dann Erhitzung, wie zuvor beschrieben, statt.
  • Während vorstehend gewisse bevorzugte Verfahren zur Durchführung der Erfindung beschrieben wurden, können auch Abwandlungen- vorgenommen werden. Die Erfindung soll daher nicht durch die vorstehende Beschreibung, sondern im Rahmen der angeschlossenen Ansprüche begrenzt werden.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Oberflächennitrierung von Stahlgegenständen, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Gegenstände und eine Kapsel mit flüssigem Ammoniak in einen dicht verschlossenen Raum eingeschlossen und Oberfläche und Kapsel auf eine Temperatur im Bereich von 425 bis 65o° C während etwa 15 Stunden so erwärmt werden, daß die Kapsel sich öffnet und Ammoniak in Dampfform aus der Kapsel entweicht.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Ammoniak in einer Menge von etwa 5o bis i2o g je Quadratmeter zu nitrierender Oberfläche verwendet wird.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein zu nitrierendes Stahlrohr dicht verschlossen wird, nachdem die Ammoniakkapsel darin untergebracht worden ist.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr durch Aufschweißen von Platten an den Rohrenden dicht verschlossen wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr während seiner Erwärmung auf die vorgesehene Temperatur beständig gedreht wird.
  6. 6. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erwärmte Ammoniakgas durch Regelung der Erwärmungstemperatur und der angewandten Ammoniakmenge unter einem in der Größenordnung von ioo at liegenden Druck gehalten wird.
DEU1550A 1952-02-15 1952-02-15 Verfahren zur Oberflaechennitrierung von Stahlgegenstaenden Expired DE921569C (de)

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