AT166039B - Verfahren zur Erzeugung nitrierter Schichten von großer Tiefe auf Werkstücken aus Eisen und Stahl in Cyanid- und Cyanat-Schmelzbädern - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung nitrierter Schichten von großer Tiefe auf Werkstücken aus Eisen und Stahl in Cyanid- und Cyanat-Schmelzbädern

Info

Publication number
AT166039B
AT166039B AT166039DA AT166039B AT 166039 B AT166039 B AT 166039B AT 166039D A AT166039D A AT 166039DA AT 166039 B AT166039 B AT 166039B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
cyanate
cyanide
steel
iron
generating
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
United Western Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by United Western Corp filed Critical United Western Corp
Application granted granted Critical
Publication of AT166039B publication Critical patent/AT166039B/de

Links

Landscapes

  • Solid-Phase Diffusion Into Metallic Material Surfaces (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Erzeugung nitrierter Schichten von grosser Tiefe auf Werkstücken aus
Eisen und Stahl in Cyanid-und Cyanat-Schmelzbädern 
Es ist bereits bekannt, nitrierte Schichten auf Eisen und Stahl dadurch zu erzeugen, dass man die daraus bestehenden Stücke in einem aus einem Gemisch von   Cyu1id   und Cyanat bestehenden Schmelzbad behandelt. Wenn man diese Stücke als Anoden in einem solchen Bad anordnet und die Stromstärke derart regelt, dass nur eine Polarisation, jedoch keine Elektrolyse eintritt, so kann man bei Stählen, beliebiger Zusammensetzung, falls deren Kohlenstoffgehalt nicht mehr als    0. 5%   beträgt, nitrierte Schichten in einer Stärke von ungefähr    0. 3   bis 0-4 mm erhalten.

   Die durch diese Behandlung erzielbare   Obernächenhärn :   beträgt 84 Rockwell-C-Einheiten und noch mehr bei einer Belastung von 62. 5 kg. Die so erzielte Dicke der nitrierten Schicht ist für viele Anwendungsfälle ausreichend. 



   Stücke, deren Oberflächenschicht nicht nur einen Höchstwert an Härte aufweisen soll, sondern die ausserdem widerstandsfähig gegen hohe Drücke sein sollen, bedürfen dagegen einer Nitrierung von grösserer Tiefe. Diese kann dadurch erzielt werden, dass man die Nitrierdauer, die in der Regel 150 Minuten beträgt, verlängert. Doch zeigt es sich, dass nach einer 20 stündigen Behandlung die Nitrierung nicht tiefer als bis   auf 0-5-O'G MtM erfolgt.   Eine solche Verlängerung der Einwirkungsdauer bewirkt aber infolge übermässiger Aufnahme von Stickstoff sogar eine Abnahme der Oberflächenhärte. Querschnitte durch die behandelten Stücke haben ergeben, dass von der durch den Nitriervorgang erreichten Grenze ab eine Übersättigung mit Stickstoff eintritt, wodurch eine weitere Aufnahme infolge Verstopfung der Diffnsionskanäle verhindert wird. 



   Es ist nun festgestellt worden, dass beträchtlich grössere Nitriertiefen in bedeutend kürzerer Zeit, als oben erwähnt wurde, dadurch erzielt werden können, dass das Stück, dessen nitrierte Schicht verstärkt werden soll, plötzlich abgeschreckt und dass danach die gleiche Behandlung wiederholt wird. Dadurch wird der Stickstoff, der sich beim vorhergegangenen Nitrierprozess angesammelt hat, veranlasst, weiter in den Körper einzudringen,   und wird der W ! eg für das Fortschreiten der Diffusion eröffnet.   



   Der Stickstoff wird, wie Querschnittsbilder gezeigt haben, durch das Abschrecken in das Innere des Materials vorgetrieben und die Diffusionskanäle ermöglichen ihm, während der folgenden Nitrierbehandlung wieder weiter in das Material vorzudringen. Die Abschrecktemperatur ist von der Art des Stahles, aus dem das Stück hergestellt ist, abhängig. Sie liegt in der Regel über dem kritischen Punkt. Das Abschrecken kann in Wasser oder Öl stattfinden. Anderseits können auch Stickstoff enthaltende Lösungen, z. B. von Natriumnitrit, vorteilhaft angewendet werden. Auch die Behandlung mit Kaliumaluminat liefert gute Ergebnisse. 



   Ausführungsbeispiel : Eine 2 mm starke, mit einer 8-10% igen wässerigen Lösung von technisch reinem Kaliumalwninat vorbehandelte Stahlplatte wurde während 150 Minuten in einem aus Cyanid und Cyanat bestehenden Salzbad, wie z. B. einem Flachzementierbad vom Typ C 3, Durferrit, welches zumindest 14 Tage in Gebrauch war und demnach genügend Cyanat enthielt, der Einwirkung eines Stromes von 
 EMI1.1 
 wurde die Platte hiernach in einer 10% igen wässerigen Lösung von Natriumnitrit abgeschreckt und sogleich danach wieder in das Nitrierbad gebracht. Hierauf folgte ein weiteres Abschrecken in Wasser bei   800 0 C.

   Diesel   Vorgang wurde   7 mal   nach jedesmaligem Nitrieren während 150 Minuten, im Verlaufe von 17 Stunden wiederholt, wonach die nitrierte Schicht eine Dicke von ungefähr 1 mm aufwies und die Oberflächenschicht eine Härte von ungefähr 85 Rockwell-C-Einheiten bei einer Belastung mit   62-5 kg   erreichte. 



   Die Anwendung von elektrischem Strom als gleichzeitiges, zusätzliches Aktivierungsmittel erscheint jedoch für die Behandlung nach der Erfindung nicht erforderlich und es können an seiner Stelle auch andere Aktivierungsmittel, z. B. eine chemische Behandlung, ein Bombardement mit wirksamen Strahlen oder eine mechanische Behandlung angewendet werden. 



   Auch ohne eine gleichzeitige, zusätzliche Aktivierung der Oberfläche kann eine beträchtliche Zunahme der Dicke der nitrierten Schicht 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 erzielt werden, wenn man nur, wie beschrieben, abwechselnd nitriert und abschreckt. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Erzeugung nitrierter Schichten von grosser Tiefe auf Werkstücken aus Eisen und Stahl in   Cyanid-und Cyanat-Schmelzbädem,   dadurch gekennzeichnet, dass der Nitriervorgang wiederholt durchgeführt und das Werkstück nach jedem solchen Vorgang abgeschreckt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nitrierbehandlung bis zu einer Tiefe der nitrierten Schicht von 03 bis 0-4 mm. durchgeführt, das Werkstück danach abgeschreckt und dieser Vorgang wiederholt wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, EMI2.1 Werkstücke einer Vorbehandlung mit einer Kaliumaluminatlösung unterworfen werden.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschrecken in einer Natriumnitritlösung stattfindet.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschrecken der Werkstücke bei einer Temperatur von 800 C erfolgt.
AT166039D 1947-09-19 1948-09-13 Verfahren zur Erzeugung nitrierter Schichten von großer Tiefe auf Werkstücken aus Eisen und Stahl in Cyanid- und Cyanat-Schmelzbädern AT166039B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
BE166039X 1947-09-19

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT166039B true AT166039B (de) 1950-05-25

Family

ID=34200764

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT166039D AT166039B (de) 1947-09-19 1948-09-13 Verfahren zur Erzeugung nitrierter Schichten von großer Tiefe auf Werkstücken aus Eisen und Stahl in Cyanid- und Cyanat-Schmelzbädern

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT166039B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT166039B (de) Verfahren zur Erzeugung nitrierter Schichten von großer Tiefe auf Werkstücken aus Eisen und Stahl in Cyanid- und Cyanat-Schmelzbädern
DE2514398A1 (de) Salzbad zur abschreckung badnitrierter bauteile
DE755756C (de) Herstellung rostschuetzender UEberzuege
CH360701A (de) Verfahren zur Oberflächenhärtung von Gusseisen
DE1817205B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bolzens hoher Korrosionsbestaendigkeit und Zugfestigkeit
DE674593C (de) Nitrierstahl
DE1583394A1 (de) Verfahren zur Erhoehung der Steifigkeit von Staehlen
AT166038B (de) Härteverfahren zur Erhöhung der Kernfestigkeit und der Kernzähigkeit von Stählen
AT268347B (de) Aushärtbarer Chrom-Nickelstahl
AT140193B (de) Verfahren zur Oberflächenhärtung von rostfreien Stählen.
DE374428C (de) Fluessigkeit zur Herstellung eines Bades fuer die Behandlung von heissen Stahlbloecken durch Abloeschen in einer waesserigen Loesung
DE667630C (de) Chrom-Niob-Eisen-Legierung
AT93840B (de) Tauchbad für heiße Stahlingots und Verfahren zur Herstellung desselben.
AT246206B (de) Schnellverfahren zum Weichglühen, insbesondere von unlegierten und niedriglegierten Werkzeugstählen, in Durchlauföfen
AT38833B (de) Verfahren zum Gerben von Häuten.
DE851961C (de) Zementieren von Gegenstaenden aus Eisen, Stahl und deren Legierungen
AT152284B (de) Verfahren zur Vorbereitung von Fell od. dgl. für das Verfilzen.
AT16694B (de) Verfahren zur Verarbeitung von Roheisen mit höherem Chromgehalt auf Flußeisen und Flußstahl im Flammofen.
DE622445C (de) Aus indifferenten Salzen, z.B. Kochsalz, Kaliumchlorid u. dgl., und fein verteilter Kohle bestehendes Zementationsbad
DE451178C (de) Verfahren zur Herstellung kaltgezogener Stahlrohre
DE647951C (de) Verfahren zum Zementieren von Gegenstaenden aus Eisen, Stahl und deren Legierungen
AT268346B (de) Aushärtbarer Chrom-Nickelstahl
AT63965B (de) Verfahren zur Behandlung von Panzerplatten aus Chromnickelstahl.
AT77771B (de) Lederersatz und Verfahren zur Herstellung desselben.
DE669788C (de) Verfahren zur Erzeugung eines Stahls mit hoher Bestaendigkeit gegen Wasserstoff bei erhoehter Temperatur und erhoehtem Druck