AT16694B - Verfahren zur Verarbeitung von Roheisen mit höherem Chromgehalt auf Flußeisen und Flußstahl im Flammofen. - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von Roheisen mit höherem Chromgehalt auf Flußeisen und Flußstahl im Flammofen.Info
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Description
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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu 16694.
DR. OTTO MASSENEZ IN WIESBADEN.
Verfahren zur Verarbeitung von Roheisen mit höherem Chromgehalt auf Flusseisen und
Flussstahl im Flammofen.
Schon seit längerer Zeit wird Roheisen mit hohem Chromgehalt, sogenanntes Ferrochrom, hergestellt, zu dem Zwecke, dieses Roheisen bei der Darstellung von gewissen
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um dem Stahl einen gewollten Chromgehalt und damit bestimmte Eigenschaften zu gehen.
Hierin beruht bis jetzt die einzige Verwendung von chromhaltigem Eisen bei der Stahldarstellung. Hie und da kommt Chrom in kleinen Mengen in Eisenerzen vor und das daraus erblasene Roheisen lässt sich, oben weil sein Chromgehalt sehr niedrig ist, ohne Schwierigkeiten weiter verarbeiten. Dagegen ist man bisher nicht'imstande gewesen, grössere Mengen von Chrom im regelmässigen Betriebe in der Flusseisen- und Flussstahldarstellung zu entfernen und gleichzeitig einen brauchbaren Stahl zu erhalten. Auch die Versuche, die im Jahre 1877 durch E. Ritey gemacht wurden, in Tasmanien hergestelltes chromreiches Roheisen in schmiedbares Eisen umzuwandeln, bähen nur ein negatives Resultat ergeben.
Eine, jedoch nur auf Versuche beschränkte und weiter nicht fortgesetzte An-
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Die Ursache des bisherigen misslingen ist hauptsächlich darin zu suchen, dass die Schlacke, vermittelst welcher das gebildete Chromoxyd aufgenommen werden muss, schon durch den Eintritt von verhältnismässig geringen Mengen desselben in einem Grade steif wird, der die Durchführung des Prozesses unmöglich macht.
Es wurde nun gefunden, dass man unter Anwendung des an sich bekannten Verfahrens der Darstellung von Flusseisen und Flussstahl im Flammofen ein Roheisen von selbst hohem Chromgehalt ohne Schwierigkeit in schmiedbares Eisen umwandeln kann, wenn
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die Oxydation des Chroms und somit der Eintritt von Cbromoxyd in die Schlacke beginnt, was gleich nach dem Einschmelzen des Bades, oder, wenn für die Charge flüssiges Roh- eisen vorwandt wird, gleich nach dem Einbringen desselben stattfindet, geeignete Flussmittel dem Bade zusetzt und erforderlichenfalls einen Teil der sich bildenden Schlacke abzieht.
Dix hiefür geeigneten Flussmittel sind die in der Metallurgie für andere Zwecke bereits benutzten Chioride und Fluoride der Alkalien und alkalischen Erden, sowie die Carbonate derAlkalien.
Zur Hinzufügung der Flussmittel verfährt man in an sich bekannter Weise in der Art, dass man die erforderliche Menge derselben entweder auf einmal zugibt oder was, schon um das Ofenfutter zu schonen, zweckmässiger ist, portionsweise. Die Mengen der anzuwendenden Flussmittel richten sich nach dem Gewichte der Charge, sowie deren Prozentgchalt an Chrom und nach der Natur des angewandten Flussmittels. Bei Anwendung von Flussspat als Flussmittel sind beispielsweise bei einem Chromgehalt'der Charge von 2"/0 und einem Chargengewicht von 20 Tonnen etwa 13/4 Tonnen Flussspat erforderlich.
Ferner wurde gefunden, dass de1'Prozess, insbesondere wenn Chargen mit einem Chromgehalt von über 2% verarbeitet werden, rascher und mit einer Ersparnis an Flussmitteln durchgeführt werden kann, wenn man die Flussmittel in Portionen zugibt.
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einen Stahl mit ganz niederem Chromgehalt herstellen will und zweitens, sobald der Chromgehalt derzuverarbeitendenCharge20/oübersteigt
Als notwendig hat sich fernerdie'Bildung einer grossen Schlackenmenge ergeben, da es für die glatte Durchführung des Prozesses von Bedeutung ist, dass der Chromoxyd- gebalt der Schlacke 140/0 nicht übersteigt,
Beispielsweise ist bei Verarbeitung eines Metalleinsatzes von 30/0 Chromgehalt bei einer Charge von 20 Tonnen die Bildung von Schlacke im Gesamtgewicht von zirka 7-8 Tonnen notwendig. Dieses Schlackenquantum nun ist so bedeutend, dass der Prozess-ohne Entfernung eines grossen-Teiles-desselben undurchführbar wird. Das erforderliche Abziehen der Schlacke findet sich nun dadurch behindert, dass schon der Eintritt einer verhältnismässig geringen Menge von Chromoxyd die Schlacke so steif, macht, dass ihre Entfernung aus dem Ofen nur mit grosser Schwierigkeit ausführbar ist. Dem lässt sich nun in der Weise abhelfen, dass man das Flussmittel, z. B. den Flussspat portionsweise zusetzt im Wechsel mit portionsweise Abziehen der Schlacke.
Nach dem Zusatz jeder Portion von Flussmittel wird nämlich die steife Schlacke wieder flüssig, um nach kurzer Zeit wieder steif zu werden ; und indem man die in dieser Weise erzielbaren Perioden hinreichender Flüssigkeit im erforderlichen Masse wiederholt, gelingt es leicht, die Schlacke um den benötigten Betrag zu vermindern. Bei'der Durchführung des Prozesses ist es, wenn man mit feststehenden Öfen arbeitet, zweckmässig, eine besondere Ablassöffnung für. die Schlacke vorzusehen. Bei Öfen mit beweglichem Herd kann der besondere Schlackenablass wegfallen.
Vermittelt des beschriebenen Verfahrens ist es möglich geworden, Einsätze, die 1-50/0 Chrom enthalten, mit Leichtigkeit auf einen Chromgehalt von 0'30/0 und darunter zu bringen und schmiedbares Eisen von jedem Kohlungsgrad herzustellen. Bringt man, statt in der angegebenen Weise zu verfahren, die Flussmittel vor Einführung der Charge in den Ofen oder gleichzeitig mit derselben, so wird die Ausfütterung des Ofens zu sehr angegriffen, namentlich wenn gleichzeitig Eisenoxyd zugesetzt wird.
Man kann den Prozess auch in der Weise führen, dass man, anstatt die Schlacke abzuziehen, umgekehrt das Eisen ausgiesst, resp. absticht und die unfertige Charge in einem Konverter weiter verarbeitet.
Zur Bildung der Schlacke kann man die in den Durchweichungsgruben abfliessende kieselsäurereiche Schlacke mit benutzen und dadurch die für die Schlackenbildung auf- zuwendenden Kosten entsprechend herabsetzen.
In bekannter Weise kann die bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren gewonnene chromoxydroiche Schlacke entweder für sich allein oder gemischt mit Chromerzen unter
Zusatz der erforderlichen Flussmittel durch reduzierendes Schmelzen auf Ferrochrom ver- arbeitet werden. Auch kann diese Schlacke in der chemischen Industrie zur Herstellung von Chromsalze Verwendung finden. Zu diesem Zwecke wird die Schlacke fein gemahlen und in der bekannten Weise mit Kalk oder anderen geeigneten Aufschlussmitteln innig vermischt, einem andauernden heftigen Glühen in oxydierender Atmosphäre unterworfen.
Hiedurch wird das Chromoxyd in lösliches Chromsalz umgewandelt. Das ausgelaugte
Chromsalz wird dann in bekannter Weise auf Chromsalze des Handels weiter verarbeitet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von chromarmem Flusseisen und Flussstahl im Flamm- ofen aus chromreichem Roheisen (Roheisen mit über 10/0 Chrom), dadurch gekennzeichnet, aass behufs Bildung einer zur Durchführung des Prozesses hinreichend flüssigen Schlacke
Chloride oder Fluoride der Alkalien und alkalischen Erden oder Karbonate der Alkalien oder Mischungen dieser Verbindungen zugesetzt werden.
Claims (1)
- 2. Ausführungsform des unter Anspruch 1 geschützten Verfahrens, dadurch gekenn- zeichnet, dass man eine so grosse Schlackenmenge bildet, dass deren Chromoxydgehalt 140/0 nicht übersteigt, wobei der portionsweise Zusatz des Flussmittels abwechselnd mit portionsweisen Abziehen der Schlacke erfolgt.
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| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| AT16694T | 1903-02-11 |
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| AT16694B true AT16694B (de) | 1904-06-25 |
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| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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| AT16694D AT16694B (de) | 1903-02-11 | 1903-02-11 | Verfahren zur Verarbeitung von Roheisen mit höherem Chromgehalt auf Flußeisen und Flußstahl im Flammofen. |
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| Country | Link |
|---|---|
| AT (1) | AT16694B (de) |
Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE747691C (de) * | 1939-01-31 | 1944-10-13 | Verfahren zum Erzeugen von Flusseisen oder Stahl aus chromhaltigem Roheisen |
-
1903
- 1903-02-11 AT AT16694D patent/AT16694B/de active
Cited By (1)
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|---|---|---|---|---|
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