DE9207366U1 - Mobile Entsorgungsanlage - Google Patents
Mobile EntsorgungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mobile Anlage zur Entsorgung von Mineralfasern und/oder schadstoffhaltigen Stoffen.
Die Verwendung von mineralfaserhaltigen Baustoffen hat sich
nach neuesten Erkenntnissen oftmals als gesundheitsschädlich herausgestellt.
Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung von Asbest oder asbestfaserhaltigen Baustoffen.
Asbest ist ein Stoff, der aufgrund seiner günstigen
Eigenschaften, wie z. B. Hitzebeständigkeit,
Nichtbrennbarkeit und Resistenz gegen äußere Einflüsse verarbeitet wird.
Dieses Material besitzt jedoch für die Gesundheit des Menschen nachteilige Eigenschaften. Infolge von
Asbestinhalationen kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden des menschlichen Körpers führen,
so daß Asbest in der GefahrstoffVerordnung vom 1. Mai 1990
in die Gefahrstoffgruppe I (sehr stark gefährdend) der
Liste der krebserzeugenden Gefahrstoffe eingestuft wurde.
Die Verwendung asbesthaltiger Materialien ist seit 1986 nur in Ausnahmefällen erlaubt. Mit Ausnahme der Verwendung
asbesthaltiger Diaphragmen für Elektrolyseprozesse wird die Verarbeitung von Asbest zum 31. Dezember 1994 ganz
verboten.
Je nach Asbestanteil und Materialbindung wird eine Unterteilung in schwach gebundene Asbestprodukte und fest
gebundene Asbestprodukte vorgenommen.
Zur Sanierung von mit asbesthaltigen Baumaterialien ausgestatteten Bauwerken wird nun in letzter Zeit wie folgt
erfolgreich vorgegangen:
Zuerst wird entsprechend der festgestellten Kontamination
ein spezifisches Sanierungskonzept inklusive eines Bauablaufplanes erstellt. Mit der Einrichtung der Baustelle
werden die zu sanierenden Bereiche ("Schwarzbereiche") abgeschottet und innerhalb der Abschottung ein Unterdruck
aufgebaut, um eine Asbestfaserausbreitung in den "Weißbereich" zu verhindern. Die Asbestentsorgung erfolgt
üblicherweise in mehreren Reinigungsschritten nebst einer Restfaserbindung.
Die zu entfernenden kontaminierten Asbestfaserbauteile
werden dabei von der Abbaustelle abgesaugt und durch Verfestigung mit Wasser und einem hydraulischen
Bindemittel, z.B. Zement, entsorgt, wobei für die Endlagerung Festkörper, die die schädlichen
Asbestfasermaterialien einbetten, geschaffen werden.
Aus der DE-OS 39 02 717 A1 ist ein Verfahren zur Entsorgung
von Asbestfasern und/oder asbestfaserhaltigen Baustoffen bekannt, bei dem die zu entsorgenden Asbestfasern und/oder
asbestfaserhaltigen Baustoffe über eine Saugleitung an der Abbaustelle aufgenommen und einem Abscheider zugeführt
werden. Nach Erreichen eines vorgegebenen Füllstandes im Auffangbehälter des Abscheiders werden die aufgefangenen
Stoffe einem Mischer zugeführt und unter Zugabe von Wasser und eines hydraulischen Bindemittels, beispielsweise
Zement, gemischt. Nach Herstellung eines homogenen Mischgutes wird das Mischgut einem Pressenbehälter
zugeführt und durch Zusammenpressen eine
Volumenverringerung auf ca. 1/2 bis 1/10 des Ausgangsvolumens erzeugt, wobei als Endprodukt ein
verfestigter Block entsteht. Die beim Pressen aus dem Mischgut sich absondernde Suspension wird dem Anmachwasser
der folgenden Mischung zugegeben.
Aus der DE-GM 91 15 823.0 ist eine Geräteeinrichtung zum
Verfestigen von asbesthaltigen Materialien bekannt, der die asbesthaltigen Materialien von der Entnahmestelle über eine
Saugleitung zugeführt werden, in der die asbesthaltigen Materialien mit Verfestigungsmittel durchgemischt werden
und das Mischgut in Formen zur Aushärtung eingebracht wird, bei dem die erforderliche Geräteeinrichtung in einem
abgeschlossenen, transportablen Behälter, z. B. einem Container, angeordnet ist.
Mit einem solchen Verfahren wird die grundsätzlich heute
vorgenommene Arbeitsweise beschrieben.
Die Einrichtungen des vorgenannten Standes der Technik weisen den Nachteil auf, daß diese nicht effizient
eingesetzt werden können. Oftmals fällt an der Abbaustelle zeitweise nur wenig und chargenweise zu entsorgendes
Material an; d.h. um den eigentlichen Mischer und die Verfestigungsanlage zu bedienen, reicht diese anfallende
Menge nicht aus, so daß der Mischer zeitweise stillsteht, was als nachteilig für den anschließenden Produktionslauf
anzusehen ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine mobile Entsorgungsanlage zu schaffen, deren
Einzeleinrichtungen in Module eingeteilt sind, die
darüberhinaus zumindest teilweise getrennt arbeiten können,
so daß beispielsweise der Mischer an einem anderen Ort, an dem genügend zu entsorgendes Material angefallen ist,
eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine mobile
Entsorgungsanlage gemäß des vorgeschlagenen Anspruchs 1 gelöst. Besondere Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Anhand den beigefügten Zeichnungen, die besonders bevorzugte Ausführungen der Erfindung anhand eines
Asbestentsorgungsbeispiels zeigen, wird die Erfindung nun näher beschrieben.
Dabei zeigen:
Dabei zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung der Erfindung in einer Seitenansicht;
Figur 2 eine Draufsicht der Figur 1 ebenfalls in schematischer Darstellung;
Figur 3 einen Längsschnitt durch die Saugeinrichtung;
Figur 4 eine Draufsicht der Figur 2;
Figur 5 den Silo;
Figur 6 den Mischer in Längsschnitt und
Figur 7 eine Draufsicht auf Figur 6;
Figur 1 und 2 zeigen jeweils eine schematische Darstellung der vorliegenden Erfindung im Asbestentsorgungseinsatz. Von
einer hier nicht näher dargestellten Abbaustelle, auch
"Schwarzraum11 genannt, führt eine Abbausaugleitung 11 in den Auffangbehälter 2, der als Zyklonsilo ausgebildet ist.
Die Ansaugung der asbesthaltigen Baustoffe erfolgt durch die Saugeinrichtung 1. In dem Auffangbehälter 2 setzen sich
schwere Teile im Silobereich ab, wobei feine Staubpartikel von oben durch die Saugeinrichtung 1 durch die
Filtereinheit 7 gesaugt werden (siehe Figur 3 und 4). Hierbei wird die Luft unter Zurückhaltung der
Asbestpartikel/-stäube gereinigt. Dieser Staub wird in regelmäßigen Zeitabständen dem Auffangbehälter 2 wieder
zugeführt. Über eine Austragseinrichtung 12 (Drehteller und Schnecke) wird das asbesthaltige Material der Mischanlage 3
aus dem Auffangbehälter 2 heraus zugeführt, derart, daß die in der Mischanlage 3 befindliche Dosiereinrichtung 4 (siehe
Figur 6) mit dem Asbestmaterial sowie Zement und Wasser
gefüllt wird. Sodann erfolgt die Austragung in Formen.
Wie aus den Figuren 1 und 2 desweiteren hervorgeht, sind der Mischanlage 3 in diesem Ausführungsbeispiel eine
Reinigungsleitung 15, eine Suspensions- 16 und Frischwassereingangsleitung 17 sowie eine
Behälteraustragseinrichtung 18 zugeordnet, wobei auf letztere später noch näher eingegangen wird.
Die Figur 3 zeigt einen Längsschnitt durch die Saugeinrichtung 1. Zu erkennen ist eine Filtereinheit 7,
die bevorzugterweise aus einem Taschenfilter und einem Schwebstoff-Filter besteht, sowie der eigentliche Sauger 6.
Über die Saugleitung 9 erfolgt der Zusammenschluß mit dem
Auffangbehälter 2, während die Filterstaubleitung 10 in den
Auffangbehälter 2 bzw. die Abbausaugleitung 11 führt. Die
komplette Saugeinrichtung 1 ist innerhalb einer transportablen Raumzelle 5 integriert.
Aus Figur 4 ist noch zu erkennen, daß in der Raumzelle 5 ein Steuerschrank 8 integriert ist.
Um die Mobilität der Saugeinrichtung 1 zu gewährleisten, erfolgt die Verbindung mit dem Auffangbehälter 2 über
koppelbare Leitungen 9 und 10.
Die Figur 5 zeigt den Auffangbehälter 2, wobei die Mischanlage 3 über die Austragseinrichtung 12 des
Auffangbehälters 2 bestückt wird.
Die Figuren 6 und 7 zeigen die Mischanlage 3. Auch diese ist in einer transportablen Raumzelle 14 integriert, in der
sich die Dosiereinrichtung 4 wiederfindet. Nachdem das kontaminierte Material mit Wasser und Zement vermischt und
homogenisiert wurde, wird es beispielsweise in Behälter abgefüllt und über die Austragseinrichtung 18 und der
Materialschleuse 19 dem Außenbereich zugeführt.
Mit der vorliegenden Erfindung wird eine mobile Anlage zur Entsorgung von Mineralfasern und/oder schadstoffhaltigen
Stoffen geschaffen, die durch ihre Modulbauweise effizient eingesetzt werden kann.
D.h., daß an den jeweiligen Baustellen zunächst nur ein Saug- und ein Vorratsmodul erforderlich ist und erst bei
gefülltem Vorratsbehälter die Mischanlage zur Verarbeitung
angedockt wird und nach Beendigung zur nächsten Einsatzstelle transportiert werden kann. Damit wird im
Gegensatz zu bekannten Anlagen in Kompaktbauweise erreicht, daß mehrere Abbaustellen mit einer einzigen Mischanlage
bedient werden können.
- 8 Bezugszeichenliste
1 Saugeinrichtung
2 Auffangbehälter
3 Mischanlage
4 Dosiereinrichtung
5 Raumzelle
6 Sauger
7 Filtereinheit
8 Steuerschrank
9 Saugleitung
10 Filterstaubleitung
11 Abbausaugleitung
12 Austragseinrichtung
13 Zerrentsilo
14 Raumzelle
15 Reinigungsleitung
16 Suspensionsleitung
17 Frischwassereingangsleitung
18 Behälteraustragseinrichtung
19 Materialschleuse
20 Zementleitung
Claims (11)
1. Mobile Anlage zur Entsorgung von Mineralfasern und/oder
Schadstoffhaltigen Stoffen, mittels der diese Stoffe von der Abbaustelle durch eine Saugeinrichtung
abgesaugt und unter Abscheidung innerhalb eines Auffangbehälters zwischengelagert und danach in einer
Mischanlage unter Hinzugabe von Wasser und hydraulischem Bindemittel homogenisiert und
anschließend zur Aushärtung gebracht werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugeinrichtung (1), der Auffangbehälter (2)
und die Mischanlage (3) als einzelne Module ausgebildet sind, die zumindest teilweise voneinander
unabhängig einsetzbar sind, wobei der Auffangbehälter (2) als Puffersilo fungiert und eine
Austragseinrichtung (12) zur kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Abgabe von zu entsorgendem
Material in die Mischanlage (3) aufweist, welcher eine Dosiereinrichtung (4) zugeordnet ist.
2. Mobile Entsorgungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugeinrichtung (1) einen innerhalb einer transportablen Raumzelle (5) integrierten Sauger (6)
sowie eine Filtereinheit (7) nebst Steuerschrank (8) aufweist.
3. Mobile Entsorgungsanlage nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugeinrichtung (1) mindestens eine zur Kommunikation mit dem Auffangbehälter (2) vorgesehene
Saugleitung (9) aufweist.
4. Mobile Entsorgungsanlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugeinrichtung (1) mindestens eine, zum Austrag von Filterstaub geeignete Filterstaubleitung
(10) zur Kommunikation mit dem Auffangbehälter (2) und/oder der, von der Abbaustelle in den
Auffangbehälter (2) führenden Abbausaugleitung (11) aufweist.
5. Mobile Entsorgungsanlage nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auffangbehälter (2) als Zyklonsilo ausgebildet ist.
6. Mobile Entsorgungsanlage nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auffangbehälter (2) mindestens eine zur
Aufnahme des zu entsorgenden Materials von der Abbaustelle geeignete Abbau-Saugleitung (11) aufweist
und direkt oder indirekt über eine Saugleitung (9) sowie eine Filterstaubleitung (10) mit der
Saugeinrichtung (1) kommuniziert, wobei mindestens eine Austragseinrichtung (12) zur Abgabe von zu
entsorgendem Material in die Mischanlage (3) vorgesehen ist.
7. Mobile Entsorgungsanlage nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mischanlage (3) ein Zementsilo (13) zugeordnet ist.
8. Mobile Entsorgungsanlage nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischanlage (3) innerhalb einer transportablen Raumzelle (14) integriert ist, in der
ein konstanter Unterdruck aufrechterhaltbar ist.
9. Mobile Entsorgungsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischanlage (3) mindestens jeweils eine Reinigungs- (15), Zement- (20) und
Frischwassereingangsleitung (17), eine Behälteraustragseinrichtung (18) sowie eine
Asbestzuleitung (Austragseinrichtung) (12) aufweist.
10. Mobile Entsorgungsanlage nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischanlage (3) in weitere Module teilbar ist.
11. Mobile Entsorgungsanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Zementsilo (13) und Mischanlage (3) eine Zementsuspensionsmischanlage angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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