AT399011B - Verfahren und vorrichtung zum wenigstens weitestgehenden verhindern von staub- und/oder faserflug bei der entfernung von staub- und/oder faserhaltigen bodenbelägen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum wenigstens weitestgehenden verhindern von staub- und/oder faserflug bei der entfernung von staub- und/oder faserhaltigen bodenbelägen Download PDFInfo
- Publication number
- AT399011B AT399011B AT23593A AT23593A AT399011B AT 399011 B AT399011 B AT 399011B AT 23593 A AT23593 A AT 23593A AT 23593 A AT23593 A AT 23593A AT 399011 B AT399011 B AT 399011B
- Authority
- AT
- Austria
- Prior art keywords
- frame
- liquid
- dust
- floor
- floor covering
- Prior art date
Links
Landscapes
- Working Measures On Existing Buildindgs (AREA)
Description
AT 399 011 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum wenigstens weitestgehenden Verhindern von Staub- und/oder Faserflug bei der Entfernung von staub- und/oder faserhaltigen Bodenbelägen, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, sowie eine Vorrichtung hierfür nach dem Oberbegriff des Anspruches 8.
Bei der Entfernung verlegter Bodenbeläge ist die hierbei anfallende Staub- und/oder Faseremission problematisch. Besonders kritisch in dieser Hinsicht sind asbesthaltige Bodenbeläge, beispielsweise sogenannte Flexplatten. Unter dieser Bezeichnung sind PVC-Fliesen mit einem Asbestanteil von 10 bis 60 % und einer Dichte von über 2000 kg/m3 bekannt. Diese Bodenplatten liegen im Grenzbereich zwischen schwachgebundenen und festgebundenen asbesthaltigen Produkten. Derartige Flexplatten wurden in der Vergangenheit sowohl im privaten Bereich als auch in der Industrie verlegt.
Die von Asbestmaterialien ausgehenden Gesundheitsgefahren wurden inzwischen erkannt. Eine Gesundheitsgefährdung ist gegeben, wenn Asbest zum Beispiel bei mechanischer Beanspruchung zu Feinstaub zerrieben oder zu Fasern aufgespalten und in dieser Form eingeatmet wird. Als Folgen einer Asbestinhalation sind schwere Krankheitsbilder der Lunge und des Brust- und Rippenfells bekannt. Um eine Freisetzung von Asbestfasern zu vermeiden bzw. auf ein weitestgehend unschädliches Minimum zu reduzieren, sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Im Falle der asbesthaltigen Flexplatten bedeutet dies in der Regel das Entfernen und Ersetzen der Flexplatten durch einen anderen Bodenbelag aus für den jeweiligen Einsatzzweck geeignetem, jedoch gesundheitsunschädlichem Material.
Aufgrund der Einstufung von Asbest oder asbesthaltigen Materialien in die Gefahrenstoffgruppe 1 dürfen derartige Sanierungsarbeiten nur von entsprechend geschulten Personal durchgeführt werden. Vor dem Beginn der Sanierungsmaßnahmen müssen umfangreiche Vorbereitungen getroffen werden, um eine Kontaminierung der Umgebung durch bei den Sanierungsmaßnahmen freiwerdenden Asbestfasern zu verhindern. Konkret bedeutet dies, daß der Arbeitsbereich, d.h. beispielsweise der Raum, wo asbesthaltige Bodenplatten entfernt werden müssen, gegenüber asbestfreien Bereichen durch Folien oder dergleichen abgetrennt werden muß. An Fenstern oder dergleichen sind diese Folien darüberhinaus luftdicht untereinander und mit dem Anschiußmeuerwerk zu verkleben. Weiterhin ist für eine Absaugvorrichtung zu sorgen, mit der die Raumluft aus dem Arbeitsbereich abgesaugt werden kann und über Filter ins Freie abgeführt wird. Der Asbeststaubgehalt in der Abluft darf hierbei nicht mehr als 1000 Fasern/m3 betragen. Die Einhaltung dieses Wertes ist durch ständige Messungen nachzuweisen. Während der Sanierungsmaßnahmen ist im Sanierungsbereich ein Unterdrück von 20 Pa sicherzustellen, um ein etwaiges Austreten von Asbeststauboder Asbestfasern in angrenzende asbestfreie Bereiche nach Möglichkeit auszuschließen. Der Arbeitsbereich selbst darf nur über Reinigungsschleusen betreten und verlassen werden. Diese Reinigungsschleusen sind üblicherweise als Dreikammer-Schleuse, in der Regel mit geschlossenem Wasserkreislauf, der nach Kontrollmessungen des Abwassers bei Bedarf kontrolliert zur Entsorgung geöffnet worden kann, ausgeführt und weisen entsprechende Wasch- und Reinigungsvorrichtungen sowie gegebenenfalls Absaugvorrichtungen zur Erzeugung eines Unterdruckes auf. Nach Entfernen des asbesthaltigen Bodenbelages folgt vor dem Aufbringen des neuen Bodenbelages mittels eines entsprechenden Schutzanstriches eine Restfaserbindung und erst nach Durchtrocknen dieses Schutzanstriches zur Restfaserbindung kann mit den Verlegearbeiten für den neuen Bodenbelag begonnen werden.
All diese vorgeschriebenen aufwendigen Sicherheitsmaßnahmen führen dazu, daß bei der Sanierung oder Entsorgung beispielsweise asbesthaltiger Fußbodenbeläge nicht nur hoher Zeitaufwand getrieben werden muß, sondern auch Kosten von bis zu DM 400/mz anfallen. Von Firmen können derartige Kosten vielleicht noch übernommen werden, 'in privaten Haushalten übersteigt eine derartige Sanierung die finanzielle Belastbarkeit von Privatpersonen zumeist. Von daher verwundert es nicht, daß in vielen Fällen eine unsachgemäße Beseitigung von asbesthaltiger Bodenfliesen vorgenommen wurde, bei der die Personen aufgrund unsachgemäßer Schutzausrüstung und unsachgemäßer Arbeitsmaßnahmen eine erhöhte Asbestfaser-Freisetzung provozierten und damit die eigene Gesundheit und die ihrer Mitmenschen gefährdeten. Weiterhin ergibt sich bei einer unsachgemäßen Sanierung beispielsweise im privaten Bereich stets die Gefahr, daß die entfernten asbesthaltigen Fußbodenplatten unsachgemäß entsorgt werden, also beispielsweise unverpackt in die Mülltonne oder auf Schuttdeponien abgeladen werden, wodurch ebenfalls Fasern freigesetzt werden können.
Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum wenigstens weitestgehenden Verhindern von Staub- und/oder Faserflug bei der Entfernung von staub- und/oder faserhaltigen Bodenbelägen, bzw. eine Vorrichtung hierfür zu schaffen, mit dem bzw. mit der eine sachgerechte und insbesondere weitestgehend emissionfreie Demontage der Bodenbeläge mit geringem finanziellen Aufwand möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 bzw. 8 angegebenen Merkmale. 2
AT 399 011 B
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum wenigstens weitestgehenden Verhindern von Staub- und/oder Faserflug bei der Entfernung von staub- und/oder faserhaltigen Bodenbelägen umfaßt demzufolge die folgenden Schritte: wenigstens weitestgehend flüssigkeitsdichtes Auflegen eines Rahmens auf zumindest einen zu entfernenden Teilbereich des Bodenbelages; Füllen des Rahmens mit einer Flüssigkeit; Entfernen des Bodenbelages unterhalb des Flüssigkeitsspiegels; Entfernen der Flüssigkeit aus dem Rahmen; gegebenenfalls Filtrieren und Entsorgen der Flüssigkeit; Verschieben des Rahmens an einen neuen Arbeitsort; und Wiederholen der obigen Schritte, bis der gesamte Bodenbelag entfernt ist.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum wenigstens weitestgehenden Verhindern von Staub- und/oder Faserflug bei der Entfernung von staub- und/oder faserhaitigen Bodenbelägen ist gekennzeichnet durch einen zumindest weitestgehend flüssigkeitsdicht auf den Bodenbelag auflegbaren, mit einer Flüssigkeit füllbaren Rahmen, wobei gegebenenfalls an dem Rahmen Absaugmittel zum Entfernen der Flüssigkeit angeordnet sind.
Mit dem verfahren bzw. der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist Staub- und/oder Faserflug bei der Entfernung von staub- und/oder faserhaltigen Bodenbelägen dadurch weitestgehend verhinderbar, daß aufgrund der in dem Rahmen stehenden Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, der sich dann unterhalb des Flüssigkeitsspiegels befindliche Bodenbelag mechanisch entfernt werden kann, ohne daß hierbei Staubpartikel und/oder Fasern, beispielsweise Asbestfasern, an die Umgebungsluft abgegeben werden, da sie von der in dem Rahmen stehenden Flüssigkeit gebunden werden. Durch die Absaugmittel, welche gegebenenfalls an dem Rahmen angeordnet sind, kann bei Bedarf die mit Staubpartikeln und/oder Fasern kontaminierte Flüssigkeit aus dem Rahmen abgesaugt und durch frische, unverbrauchte Flüssigkeit ersetzt werden.
Mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird es möglich, eine weitestgehend emissionsfreie Sanierung von beispielsweise Flexplatten mit gegenüber herkömmlichen Verfahren erheblich verringertem finanziellem Aufwand durchzuführen. Die weitestgehend emissionsfreie Sanierung wird dadurch sichergestellt, daß bei der Sanierung entstehender Staub- und/oder Faseranfall durch die sich in dem Rahmen befindliche Flüssigkeit gebunden und damit unschädlich gemacht wird. Unter "unschädlich" sei hier verstanden, daß der Staub- und/oder Faseranfall nicht an die Raumiuft abgegeben werden kann. Die Verringerung der Kosten gegenüber herkömmlichen Verfahren beruht im wesentlichen darin, daß zunächst die Vorlaufzeiten vor der eigentlichen Sanierung dadurch verringert werden, daß nur mehr eine einmalige unternehmensbezogene Anmeldung beim Gewerbeaufsichtsamt nötig ist, Bislang ist vorgeschrieben, daß eine objektbezogene Anmeldung beim Gewerbeaufsichtsamt erfolgen muß, d.h. eine jede vorgesehene Sanierungsmaßnahme muß vorab beim Gewerbeaufsichtsamt gemeldet und von diesem genehmigt werden. Weiterhin werden durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung die im Bereich der Sanierungsmaßnahmen vorzusehenden Schutzmaßnahmen stark vereinfacht. So kann unter anderem auf Personen-und/oder Materialschleusen, auf das Aufrechterhalten eines Unterdrucks im Sanierungsbereich, auf zu verklebendes Abschottungsmaterial, auf Kontrollmessungen oder Erfolgskontrollen und auf die Restfaserbindung verzichtet werden. All diese Faktoren haben zur Folge, daß eine Fußbodensanierung, also beispielsweise die Entfernung von asbesthaltigen Bodenbelägen, nunmehr auch von privaten Haushalten finanziell verkraftbar ist, da sich der hierbei zu betreibende Aufwand und von daher die damit einhergehenden Kosten gegenüber herkömmlichen Verfahren ganz erheblich verringert haben Weiterhin können auf Fußbodensanierung spezialisierte Unternehmen eingehende Aufträge viel schneller ausführen, da die bisher vorgeschriebenen zeitaufwendigen objektbezogenen Anmeldungen beim Gewerbeaufsichtsamt entfallen, also nur noch eine einmalige unternehmensbezogene Anmeldung nötig ist. Aufgrund einer schnelleren Reaktions-mögiichkeit im Sinne einer Durchführung der in Auftrag gegebenen Sanierungsarbeiten wächst auch die Akzeptanz derartiger Unternehmen und es sinkt somit die Wahrscheinlichkeit, daß eine unsachgemäße Beseitigung beispielweise asbesthaltiger Bodenfliesen von Privatpersonen mit anschließender unsachgemäßer Entsorgung erfolgt.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt noch darin begründet, daß durch dessen bzw. durch deren Verwendung eine Sanierung von beispielsweise asbesthaltigen Böden in einem laufenden Betrieb möglich ist, was bislang praktisch ausgeschlossen war.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
So ist bevorzugt die in den Rahmen einfüllbare flüssigkeit Wasser, also ein Medium, welches praktisch überall problemlos zur Verfügung steht und keinerlei besondere Aufbereitung benötigt, bevor es eingesetzt werden kann.
Wird die Flüssigkeit zu ihrer Entfernung aus dem Rahmen abgesaugt, beispielsweise mit einem handelsüblichen Naßsauger, so lassen sich auch Rest-Flüssigkeitsanteile beispielsweise in Bodenvertiefungen weitestgehend vollständig vor einer Verschiebung des Rahmens an einen neuen Arbeitsort entfernen. 3
AT 399 011 B
Weiterhin kann durch das Absaugen mit einem handelsüblichen Naßsauger der bereits von dem Bodenbelag befreite Fußboden nach Art eines Staubsaugerprinzips nachgereinigt werden, also Staub- und/oder Faserreste können gründlich entfernt werden. Dies macht in der Regel in besonders vorteilhafter Weise eine Restfaserbindung unnötig.
Das Entfernen der Flüssigkeit aus dem Rahmen und das Filtern der Flüssigkeit lassen sich bevorzugt zu einem Schritt zusammenfassen. Hierdurch erfolgt eine nicht unerhebliche Zeitersparnis.
Wird gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsmöglichkeit die aus dem Rahmen entfernte Flüssigkeit kontinuierlich nachgefüllt, so läßt sich innerhalb des Rahmens eine Flüssigkeitsströmung erzielen, mit der Staub- und/oder Faseranteile in der Flüssigkeit schneller abtransportiert, also abgesaugt werden können.
Alternativ hierzu kann die Flüssigkeit in einem geschlossenen Kreislauf, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Filters, zirkulieren. Besteht beispielsweise nicht die Möglichkeit eines kontinuierlichen Flüssigkeitsnachschubes, so kann man die Flüssigkeit gegebenenfalls auch zirkulieren lassen. Insbesondere wenn kein allzu hoher Staub- und/oder Faseranfall zu befürchten ist, kann sich eine derartige Flüssigkeitszirkulation als vorteilhaft erweisen. Auch vom Gesichtspunkt der Flüssigkeitsersparnis ist eine Flüssigkeitszirkulation vorteilhaft. Schließlich wird auch bei einer Zirkulation in vorteilhafter Weise eine stetige Flüssigkeitsströmung innerhalb des durch den Rahmen gebildeten Beckens erzeugt, wodurch der Austrag von Staub- und/oder Faserpartikeln aus dem Arbeitsbereich verbessert wird. Insbesondere dann, wenn gesund-heits- und/oder umweltschädliche Bodenbeläge saniert werden sollen, sollte die zirkulierende Flüssigkeit eine Filtereinheit durchlaufen. Vor der Rückführung der Flüssigkeit in das Becken können dann durch die Filtereinheit sich in der Flüssigkeit befindliche gesundheits- und/oder umweltschädliche Stoffe entfernt werden, so daß kein Konzentrationsanstieg derartiger Stoffe in der Flüssigkeit im Becken zu befürchten ist.
Der Flüssigkeit lassen sich gegebenenfalls bestimmte Additive, beispielsweise Tenside und/oder Salze zusetzen. Hierdurch kann die Staub- und/oder Faserbindung bei Bedarf verbessert werden.
Bevorzugt ist dar zumindest weitestgehend flüssigkeitsdicht auf den Bodenbelag auflegbare Rahmen in Draufsicht rechteckförmig und weist an seiner auf dem Bodenbelag aufsitzenden Unterseite eine Dichtung auf. Aufgrund der rechteckförmigen Ausgestaltung des Rahmens ist es möglich, den Rahmen überall in dem zu sanierenden Raum auf den Bodenbelag aufzusetzen, also auch entlang von Wänden oder in Ecken. Durch die an der Unterseite vorgesehene Dichtung wird das weitestgehend flüssigkeitsdichte Aufliegen des Rahmens auf dem Bodenbelag verbessert.
Hierbei ist die Dichtung bevorzugt als weichelastische Dichtlippe, insbesondere aus Silikon, ausgeführt. Derartige weichelastische Dichtlippen aus Silikon sind im Handel bereits mit den zugehörigen Montageschienen oder dergleichen erhältlich, können jedoch bei Bedarf auch an die Gegebenheiten der Erfindung angepaßt bzw. speziell ausgestaltet werden. Die Herstellung des Rahmens wird hierdurch vereinfacht. Weiterhin paßt sich aufgrund der weichelastischen Ausführung die Dichtlippe besser an etwaige Unebenheiten im Bodenbelag an, so daß die flüssigkeitsdichte Anlage zwischen Rahmen und Bodenbelag weiter verbessert wird. Unterstützt wird diese Anlage der weichelastischen Dichtlippe an dem Bodenbelag durch das Eigengewicht des Rahmens, durch welches die Dichtlippe in Richtung Bodenbelag niedergedrückt wird, so daß sie sich noch besser an etwaige Unebenheiten, Fugen oder dergleichen anpassen kann.
Reicht hierzu das Eigengewicht des Rahmens nicht aus, da er beispielsweise aus Gründen einer besseren Handhabung aus einem vergleichsweise leichten Material, beispielsweise Kunststoff oder Aluminium gefertigt ist, kann gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsmöglichkeit der vorliegenden Erfindung der Rahmen durch geeignete Mittel zusätzlich beschwert werden. Derartige Beschwermittel sind beispielsweise Blei- oder Stahlgewichte, welche nach Bedarf an dem Rahmen eingehängt werden können, um einen zusätzlichen Druck auf die weichelastische Dichtlippe auszuüben. In der Praxis hat sich allerdings herausgestellt, daß derartige Beschwermittel in der Regel nicht nötig sind, wenn die die Sanierungsarbeiten durchführenden Personen sich auf der Rahmenoberseite abstützen oder hierauf knien und damit die Dichtlippe in enge Anlage mit dem Bodenbelag drücken. Dennoch können die Beschwermittel gemäß der bevorzugten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung vorteilhaft sein, beispielsweise wenn während einer Arbeitspause keine Personen den flüssigkeitsgefüllten Rahmen durch ihr eigenes Körpergewicht zusätzlich beschweren.
Insbesondere dann, wenn mit der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung gesundheits- und/oder umweltschädliche Bodenbeläge saniert werden sollen, insbesondere asbesthaltige Bodenbeläge, sollte die aus dem Rahmen entfernbare Flüssigkeit einer Filtereinheit zuführbar sein. Vor der Entsorgung der gebrauchten Flüssigkeit ins Abwassersystem können dann durch die Filtereinheit sich in der Flüssigkeit befindliche gesundheits- und/oder umweltschädliche Stoffe entfernt werden.
In der einfachsten Ausgestaltungsform wird beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung die sich in dem Rahmen befindliche Flüssigkeit von Zeit zu Zeit mit einer geeigneten Vorrichtung abgesaugt. Bevorzugt sind jedoch an dem Rahmen bereits Austrittsöffnungen für die Flüssigkeit und/oder ein Flüssig- 4
AT 399 011 B keits-/Fasergemisch angeordnet Diese Austrittsöffnungen können beispielsweise in Form von Röhren ausgebildet sein, welche in unmittelbarer Nähe des Bodenbelags münden. An die Röhren können dann über Schläuche Absaugvorrichtungen, also Pumpen mit vor- oder nachgeschalteten Filtereinheiten oder dergleichen angeschlossen werden.
Bevorzugt sind die Höhenlagen der Röhrenmündungen über dem Bodenbelag einstellbar. Hierdurch kann vorab festgelegt werden, wieviel Flüssigkeit bei einem erfolgenden Absaugvorgang aus dem Rahmen entfernt wird. Weiterhin kann bei sehr unebenen Bodenbelägen wenigstens eine der Röhrenmündungen auf das Niveau der tiefsten Steile im Bodenbelag eingestellt werden, so daß nach dem erfolgten Entfernen der Flüssigkeit höchstens noch eine geringe Flüssigkeitsmenge im Bereich dieser tiefsten Stelle zurückbleibt.
Hierbei kann es sich als besonders vorteilhaft herausstellen, wenn die Höhenlagen der Röhrenmündungen selbstjustierend sind. Dies bedeutet, daß eine einmal vorab eingestellte Höhenlage der Röhrenmündungen über dem Bodenbelag bei einem Verschieben des Rahmens an eine andere Stelle von den jeweiligen Röhrenmündungen selbsttätig wieder eingenommen wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung zirkuliert die Flüssigkeit in einem geschlossenem Kreislauf, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Filters. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise eine stetige Flüssigkeitsströmung innerhalb des durch den Rahmen gebildeten Beckens erzeugt, wodurch der Austrag von Staub- und/oder Faserpartikeln aus dem Arbeitsbereich verbessert wird.
In vorteilhafter Weise kann der Rahmen gegenüber dem Bodenbelag lösbar fixierbar sein. Hierdurch wird ein unbeabsichtigtes Verrutschen des Rahmens mit dem damit möglicherweise einhergehenden Flüssigkeitsaustritt vermieden. Besonders vorteilhaft wird hierbei die lösbare Fixierung des Rahmens mittels von Hand betätigbaren Saugglocken oder Saugnäpfen vorgenommen, welche an dem Rahmen angeordnet sind. Derartige von Hand betätigbare Saugnäpfe werden auch beispielsweise in Glasereibetrieben dazu verwendet, größere Glasscheiben zu transportiern. Mit ihnen lassen sich ausreichend lange und ausreichend hohe Haltekräfte erzeugen, mit denen der Rahmen vorübergehend lagefixiert werden kann.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im
Einsatz;
Fig. 2 einen Schnitt entlang Linie II - II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich der von Fig. 2 im Bereich einer an dem Rahmen vorgesehenen
Absaugvorrichtung; und
Fig. 4A bis 4D schematisch vereinfacht Darstellungen möglicher Flüssigkeitszufuhr- und Entsorgungsvarianten beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die nachfolgende Beschreibung der vorliegenden Erfindung erfolgt konkret anhand eines Beispieles, bei dem asbesthaltige PVC-Fliesen, sogenannte Flexplatten, vom Untergrund entfernt werden. Dieses Beschreibungsbeispiel ist jedoch in keinster Weise als einschränkend zu verstehen; der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist gleichermaßen gut anwendbar bei der Entfernung von anderen Fußbodenbelägen, wo das Risiko einer unerwünschten Staub und/oder Faseremission bei den Sanierungsarbeiten besteht.
Gemäß Fig. 1 umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung im wesentlichen einen Rahmen 2, der in der dargestellten bevorzugten Ausführungsform in Draufsicht rechteckförmig mit vier vertikal aufrechtstehenden Seitenwänden 4, 6, 8 und 10 ist. In einer konkreten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung hat der Rahmen 2 eine Abmessung von 120 x 120 cm und eine jede Seitenwand 4, 6, 8 und 10 ist etwa 10 cm hoch. Es versteht sich jedoch, daß der Rahmen 2 hiervon abweichende Abmessungen und auch von der Rechtechform abweichende Formgebung haben kann.
Der Rahmen 2 ist auf einen Fußboden 12 auflegbar, auf welchem die zu entfernenden Flexplatten 14 verlegt sind. Zwischen der Unterseite des Rahmens 2, also zwischen den Unterseiten der Seitenwände 4, 6, 8 und 10 und zwischen der Oberseite der Flexplatten 14 ist eine umlaufende Dichtung 16 angeordnet. Die Dichtung 16 ist bevorzugt in Form einer weichelastischen Dichtlippe ausgeführt und insbesondere aus Silikon gefertigt. Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich ist, kann die Dichtung 16 beispielsweise mittels eines Vorsprunges 18 in eine korrespondierende schlitzförmige Ausnehmung 20 eingesetzt und dort verklebt sein. Ebenso kann die Dichtung 16 beispielsweise als bereits vormontiertes Teil mit einer entsprechenden Befestigungsschiene oder dergleichen ausgebildet sein, wobei dann die Befestigungsschiene mit der in Richtung des Fußbodens 12 weisenden Unterseite des Rahmens 2 verschraubt wird.
Der Rahmen 2 ist beispielsweise aus geschweißtem Stahl oder Aluminium, GFK oder dergleichen gefertigt.
Zur Entfernung der auf dem Fußboden 12 verlegten Flexplatten 14 wird erfindungsgemäß wie folgt vorgegangen: 5
AT 399 011 B
Vorausgesetzt wird, daß die einmalige unternehmensbezogene Anmeldung beim Gewerbeaufsichtsamt erfolgt ist. Im Bereich des zu sanierenden Raumes wird der Arbeitsplan ausgehängt, aus dem unter anderem die Maßnahmen hervorgehen müssen, die für den Personenschutz am Sanierungsplatz erforderlich sind. Die zur Durchführung der Sanierungsmaßnahmen erforderlichen Gerätschaften werden bereitgestellt. Eine Wasserfiltration zur Filterung des bei den Sanierungsarbeiten anfallenden Schmutzwassers wird aufgebaut und angeschlossen. Nach einem staubdichten Begrenzen des Arbeitsbereiches durch entsprechende Abdeckfolien oder dergleichen, und nach dem Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung durch die die Sanierungsarbeiten durchführenden Personen kann mit dem Entfernen der Rexplatten 14 begonnen werden.
Hierzu wird der Rahmen 2 auf die Flexplatten aufgelegt. Nachfolgend wird in den Rahmen 2 eine Flüssigkeit 22, in der Regel normales Leitungswasser, eingefüllt. Es wird so viel Flüssigkeit 22 in den Rahmen 2 eingefüllt, daß ein Flüssigkeitsstand oder Flüssigkeitsspiegel 24 von circa 2 bis 5 Zentimeter über dem Niveau der Flexplatten 14 erhalten wird. Die an der Unterseite des Rahmens 2 umlaufende weichelastische Dichtung 16 verhindert hierbei weitestgehend ein Austreten der Flüssigkeit 22 zwischen der Unterseite das Rahmens 2 und der Oberseite der Platten 14. Die weitgehend flüssigkeitsdichte Anlage der Dichtung 16 an den Flexplatten 14 wird unterstützt durch das Eigengewicht des Rahmens 2. Insbesondere wenn der Rahmen 2 aus geschweißtem Stahl besteht, ist das Eigengewicht des Rahmens 2 ausreichend hoch, so daß die Dichtung 16 leicht verformt wird und sich an Unebenheiten oder Fingen zwischen den einzelnen Flexplatten 14 und dergl. anpaßt. Ist der Rahmen 2 aus beispielsweise transporttechnischen Gründen aus leichteren Materialien, beispielsweise Kunststoff oder Aluminium gefertigt, kann es unter Umständen vorteilhaft sein, eines oder mehrere Zusatzgewichte 26 vorzusehen, welche dann den Rahmen 2 als Beschwermittel zusätzlich beschweren, um eine weitestgehend flüssigkeitsdichte Anlage zwischen der Dichtung 16 und der Flexplatten 14 sicherzustellen. Die Zusatzgewichte 26 können beispielsweise mit Bleischrott oder Beton gefüllte Behälter sein, welche in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise z. B. mittels eines Bügels 28 an dem Rahmen 2 eingehängt werden können. Im übrigen hat sich in der Praxis gezeigt, daß es ausreichend ist, wenn die mit den Sanierungsarbeiten betrauten Personen sich im Zuge der Arbeiten auf der Oberseite des Rahmens 2 abstützen oder hierauf knien, wodurch der Rahmen 2 hinreichend zusätzlich beschwert wird. Gleichwohl können die Zusatzgewichte 26 vorteilhaft sein, beispielsweise dann, wann während einer Arbeitspause der Rahmen 2 nicht durch das Körpergewicht der arbeitenden Personen zusätzlich beschwert wird. Weiterhin ist es auch denkbar, bei besonderen Einsatzfällen den Rahmen 2 vorübergehend mit dem Fußboden 12 derart zu verschrauben, daß die Dichtung 16 fest gegen die Platten 14 gedrückt wird. Anstelle einer Verschraubung des Rahmens 2 mit dem Fußboden 12 kann in einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Rahmen 2 dadurch vorübergehend an dem Fußboden 12 lagefixiert werden, daß Industrie-Saugnäpfe oder -glocken verwendet werden. Derartige von Hand betätigbare Saugnäpfe mit vergleichsweise großen Abmessungen sind beispielsweise auch in Glasereibetrieben im Einsatz, um damit große Glasscheiben zu handhaben. Beispielsweise vier oder auch mehr derartiger Saugnäpfe lassen sich zum Beispiel in den Eckbereichen des Rahmens 2 vorsehen. Soll dar Rahmen 2 vorübergehend festgelegt werden, so werden die Saugnäpfe von Hand betätigt, so daß sie sich an dem Untergrund festsaugen. Es lassen sich ausreichend lange und ausreichend hohe Haltekräfte erzeugen, mit denen der Rahmen 2 lagefixierbar ist und auch die Dichtung 16 komprimiert wird, so daß sie sich besser an den Untergrund anschmiegt und die Flüssigkeitsdichtigkeit des Rahmens 2 verbessert wird. Soll der Rahmen 2 verschoben werden, so werden die Saugnäpfe von Hand belüftet, so daß der Rahmen 2 wieder freigegeben wird.
Nach dem Einfüllen der Flüssigkeit 22 können die unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 24 liegenden Flexplatten 14 mechanisch entfernt werden. Hierzu werden beispielsweise scharfkantige Spachteln 30 verwendet, mit denen die Flexplatten 14 von dem darunterliegenden Fußboden 12 abgelöst werden können, wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich. Eine andere Möglichkeit zur Entfernung der Platten 14 ist, diese mit spritzwassergeschützen Maschinen zu lösen, also beispielsweise abzuschleifen oder abzufräsen.
Die von dem Fußboden 12 abgeiösten Flexplatten 14 oder Bruchstücke hiervon werden im noch nassen Zustand in ausreichend feste, entsprechend beschriftete Verpackungssäcke eingefüllt. Nachdem die Flexplatten 14 im Bereich des Rahmens 2 vollständig vom Fußboden 12 abgelöst worden sind, wird die Flüssigkeit 22 aus dem Rahmen 2 abgesaugt, der Rahmen 2 wird entsprechend versetzt oder verschoben, erneut mit frischer Flüssigkeit 22 gefüllt und die vorstehend genannten Arbeiten werden wiederholt. Dies wird so lange durchgeführt, bis der gesamte Fußboden 12 von den Flexplatten 14 befreit ist. Während des Ablösens der Flexplatten 14 von dem Fußboden 12 entstehen durch die mechanische Einwirkung der Spachteln 30 und/oder durch Brechen oder Splittern einzelner Flexplatten 14 Asbestpartikel oder -fasern 32. Diese Fasern 32, die in der Praxis in der Größenordnung zwischen etwa 2um und 100um liegen, sind in Fig. 2 übergroß dargestellt. Diese Fasern 32 werden von der Flüssigkeit 22 daran gehindert, sich in der 6
AT399 011 B
Umgebungsluft auszubreiten. Die bei dem Entfernen der Flexplatten 14 entstehenden Asbestfasern 32 können somit weder die Raumluft, noch Wende oder Einrichtungsgegenstände des zu sanierenden Raumes kontaminieren und es besteht auch keine Gefahr, daß mit den sanierungsarbeiten betraute Personen die frei werdenden Asbestfasern 32 einatmen können Hieraus wiederum ergibt sich, daß die bisher nötigen sicherheitstechnischen Aufwendungen zum Großteil entfallen können. Hierzu zählt insbesondere das vollständige Abtrennen des Sanierungsbereiches gegenüber asbestfreien Bereichen durch zu verklebende Folien, das Absaugen der Raumluft aus dem Sanierungsbereich und das Abführen über Filter ins Freie, das Einstellen eines Unterdrucks von 20 Pa im Sanierungsbereich während der Arbeitszeit und das Begehen und Verlassen des Sanierungsbereiches über mehrstufige Reinigungsschleusen. Somit lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung staub- und/oder faserhaltige Bodenbeläge, im konkreten Ausführungsbeispiel asbesthaltige PVC-Platten, erheblich schneller und kostengünstiger entfernen, ohne daß hierbei erhöhter Staub- und/oder Faserflug, im konkreten Beispiel Asbestfaserflug, befürchtet werden müßte.
In der einfachsten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt das Entfernen der Flüssigkeit 22 aus dem Rahmen 2 nach dem erfolgten Ablösen der Flexplatten 14 mittels eines handelsüblichen Naßsaugers. Vor dem Entsorgen der aus dem Rahmen 2 abgesaugten Flüssigkeit 22 ist im Falle von umweit- und/oder gesundheitsschädlichen Staub- und/oder Faserpartikeln in der Flüssigkeit 22 diese abgesaugte Flüssigkeit 22 zu filtrieren. Fig. 4A zeigt schematisch den Rahmen 2, der vor Beginn des Entfernens der Flexplatten 14 mit einem Eimer oder einem Schlauch 34 mit der Flüssigkeit 22 gefüllt wird. Das Absaugen der Flüssigkeit 22 aus dem Rahmen 2 nach dem erfolgten Entfernen der Flexplatten 14 geschieht dann mittels des Naßsaugers 36 und die sich nach dem Absaugvorgang in dem Naßsauger 36 befindliche Flüssigkeit wird dann - ggf. unter Zwischenschaltung eines Filters 38 - entsorgt. Die Verwendung des Naßsaugers 36 bietet den Vorteil, daß speziell bei unebenen Fußböden sich bildende Pfützen weitestgehend vollständig aufgesaugt werden können. Weiterhin erfolgt durch das nasse Absaugen des von den Flexplatten 14 befreiten Fußbodens 12 eine nahezu vollständige Aufnahme bzw. Entfernung von Restfasern, so daß auf die bisher übliche Restfaserbindung nach Entfernen der Flexplatten 14 in der Regel verzichtet werden kann. Dies wiederum ist aus Zeit- und Kostengründen besonders vorteilhaft. Weiterhin ist hierbei vorteilhaft, daß aufgrund der fehlenden Restfaser-Bindeschicht nachfolgende Bodenlegearbeiten vereinfacht werden, da derartige Restfaser-Bindeschichten bislang insofern problematisch waren, als sie einen schlechten Haftgrund für nachfolgende Verlegearbeiten boten.
Fig. 3 zeigt eine Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung, bei der an dem Rahmen 12 eine oder mehrere fest installierte Absaugöffnungen vorgesehen sind, also auf den Einsatz des Naßsaugers 36 ggf. verzichtet werden kann. Selbstverständlich kann der Naßsauger 36 gemäß Fig. 4A bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 zusätzlich verwendet werden, beispielsweise um nach dem Entfernen der Flüssigkeit 22 über die fest installierte oder die fest installierten Absaugöffnungen zurückbleibende Flüssigkeitspfützen aufzusaugen.
Gemäß Fig. 3 besteht eine im Bereich der Seitenwand 4 installierte Absaugöffnung oder Austrittsöffnung aus einer Röhre 40, welche die Seitenwand 4 annähernd horizontal durchtritt. An dem außerhalb der Seitenwand 4 bzw. des Rahmens 2 liegenden Endabschnitt der Röhre 40 kann dann eine Absaugleitung 42 angeschlossen werden. Fig. 4B zeigt schematisch den diesbezüglichen Aufbau. Eine an der Absaugleitung 42 angeschlossene Pumpe 44 fördert die Flüssigkeit 22 - ggf. unter Zwischenschaltung des Filters 38 - aus dem Rahmen 2 zur Entsorgung. Über den Schlauch 34 kann der Rahmen 2 kontinuierlich oder auch diskontinuierlich mit neuer Flüssigkeit 22 gefüllt werden. Bei einem kontinuierlichen Nachfüllen von Flüssigkeit 22 über den Schlauch 34 bei gleichzeitigem Absaugen der Flüssigkeit 22 über die Röhre 40 und die Pumpe 44 erfolgt im Inneren des Rahmens 2 eine Flüssigkeitsstromung in Richtung des Pfeils B in Fig. 4B. Durch diese Flüssigkeitsströmung erfolgt eine Mitnahme der Fasern 32 in Richtung der Röhre 40 bzw. Absaugleitung 42. Im Falle eines diskontinuierlichen Nachfüllens des Rahmens 2 wird der Rahmen 2 nach erfolgtem Ablösen der Flexplatten 14 über die Röhre 40 und die Absaugleitung 42 von der Pumpe 44 geleert, in einen neuen Arbeitsbereich verschoben und dann über den Schlauch 34 oder mittels Eimern neu gefüllt. Auch im kontinuierlichen Betrieb muß der Rahmen 2 nach Abschluß der Entfernungsarbeiten der Platten 14 geleert werden, bevor er in einen neuen Arbeitsbereich verschoben werden kann, wo dann wieder der kontinuierliche Betrieb aufgenommen werden kann.
Im Falle eines größeren Rahmens 2 und/oder für den Fall, daß eine stärkere Strömung innerhalb des Rahmens 2 gewünscht ist, kann gemäß Fig. 4C eine Mehrzahl von Röhren 40 auf der einen Seite des Rahmens 2 und eine Mehrzahl von Zufuhrschläuchen 34 auf der anderen Seite des Rahmens 2 vorgesehen sein. Hierdurch ergibt sich eine verstärkte Strömung C innerhalb des Rahmens 2. Ein diskontinuierlicher Betrieb ist in der Ausführungsform gemäß Fig. 4C ebenfalls möglich, anstelle der Zufuhrschläuche 34 können dann zum Befüllen des Rahmens 2 auch Wassereimer verwendet werden. 7
AT 399 011 B
Es sei an dieser Stelle explizit festzuhalten, daß die in Fig. 3 dargestellte Röhre 40 gegenüber dem Rahmen 2 bzw. der Seitenwand 4 nicht maßstabsgerecht dargestellt ist. In der Praxis hat die Röhre einen Durchmesser von wenigstens 5 cm, um eine schnelle Flüssigkeitsabfuhr einerseits ohne Verstopfungen durch Staub- oder Faserpartikel andererseits sicherzustellen.
Die Röhre oder die Röhren 40 sind gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung so ausgestaltet, daß sich eine Mündung 46 einer jeden Röhre in ihrer Höhenlage gegenüber dem Bodenbelag oder den Platten 14 einstellen läßt. Hiermit kann unterschiedlichen Anforderungen Rechnung getragen werden. Besonders bevorzugt ist die Höhenlage einer jeden Mündung 46 gegenüber dem Bodenbelag selbstjustierend. Gemäß Fig. 3 kann hierzu beispielsweise die Röhre 40 zweigeteilt mit einem oberen, äußeren Röhrenteil 48 und einem unteren, inneren Röhrenteil 50 ausgebildet sein. Hierbei ist das untere Röhrenteil 50 teleskopartig in dem oberen Röhrenteil 48 geführt, so daß die Mündung 46 unter Schwerkrafteinfluß in Richtung des Fußbodens 12 gezogen wird. Ein bevorzugt einstellbarer Anschlag 52 im Bereich der Mündung 46 stellt dann die Höhenlage der Mündung 46 gegenüber den Platten 14 ein. Im Bereich dr Mündung 46 kann noch ein Fangkorb vorgesehen sein, um zu verhindern, daß in der Flüssigkeit schwimmende Bruchstücke des Bodenbelags 14 eingesaugt werden und die Röhre 40 oder die Röhrenteile 48 und 50 verstopfen oder die Pumpe 44 beschädigen.
Es versteht sich, daß auch der Schlauch 34 in der in Fig. 3 dargestellten Art und Weise in den Innenraum des Rahmens 2 geleitet werden kann, also über eine gebogene Röhre 40, welche im Nahbereich der Platten 14 mündet.
Fig. 4D zeigt ein geschlossenes Zirkulationssystem der Flüssigkeit 22 zwischen dar Röhre 40 und dem Zufuhrschlauch 34. Von der Pumpe 44 über die Röhre 40 aus dem Rahmen 2 abgesaugte Flüssigkeit 22 wird - ggf. unter Zwischenschaltung eines Filters 38 - über den Schlauch 34 wieder in das von dem Rahmen 2 gebildete Becken zurückgepumpt, wobei sich innerhalb des Rahmens 2 wiederum eine Strömung D ergibt.
Es versteht sich, daß die Ausgestaltungsformen gemäß den Figuren 4B bis 4D mit derjenigen gemäß Fig. 4A kombinierbar sind, d. h. trotz der einstellbaren oder sich selbst einstellenden Röhren 40 zum Absaugen der Flüssigkeit 22 aus dem Rahmen 2 kann noch zusätzlich der Naßsauger 36 verwendet werden. Dies ist, wie bereits erwähnt, insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Fußboden 12 sehr uneben ist und über die Röhren 40 keine vollständige pfützenfreie Entfernung der Flüssigkeit 22 sichergestellt werden kann. Weiterhin wird in besonders vorteilhafter Weise mittels des Naßsaugers 36 die bisher notwendige Restfaserbindung in der Regel entbehrlich.
Der Flüssigkeit 22, welche im Regelfall normales Leitungswasser ist, können im Bedarfsfall bestimmte Additive, beispielsweise Tenside und/oder Salze oder dergleichen zugesetzt werden, um das Ablösen der Platten 14 vom Fußboden 12 zu erleichtern und/oder die hierbei entstehenden Staub- und/oder Faserpartikel wirkungsvoller zu binden.
Nach dem vollständigen Entfernen der Flexplatten 14 vom Fußboden 12 werden - soweit noch erforderlich - eventuelle Klebstoffreste entfernt, horizontale Oberflächen, Heizkörper oder dergleichen im Sanierungsbereich mit einem Entstaubungsgerät und feuchten Einwegtüchern gereinigt und die verschlossenen Transportsäcke mit den abgelösten Flexplatten 14 ebenfalls mit feuchten Einwegtüchern gereinigt. Die Transportsäcke können dann in geschlossenen Containern zu einer zugelassenen Deponie abtransportiert werden. Nach dem Entfernen des Rahmens 2 vom Fußboden 12 kann der Fußboden 12 mit einem wasserdurchlässigen Vorstrich versehen werden. Dieser Vorstrich behindert das vollständige Abtrocknen des Fußbodens 12 nicht. Weiterhin erfolgt das Aufbringen des Vorstriches anstatt der bisher üblichen Restfaserbindung, wodurch sich wiederum eine nicht unerhebliche Zeit- und Kostenersparnis ergibt. Nach dem Abbau der staubdichten Abschottungen und ggf. einer Raumluftmessung bzw. -kontrolie kann mit den Verlegearbeiten für einen neuen Bodenbelag begonnen werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich somit rasch und kostengünstig Bodenbeläge entfernen, ohne daß hierbei staub- und/oder faserförmige Partikel an die Umgebung abgegeben werden. Insbesondere im Falle asbesthaltiger Bodenbeläge ist hierdurch trotz des gegenüber herkömmlichen Sanierungstechniken erheblich verringerten Aufwandes beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung eine Sicherheitsgefährdung der die Sanierungsmaßnahmen ausführenden Personen und/oder eine Kontaminierung der Umgebung durch während der Sanierungsarbeiten entstehenden Asbestfasern so gut wie ausgeschlossen.
Nachfolgend soll anhand eines konkreten Beispiels belegt werden, daß sich mit dem Verfahren bzw. der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung die geforderten Sicherheitsrichtlinien bzw. Grenzwerte ohne weiteres einhalten bzw. deutlich unterschreiten lassen: Während eines im Rahmen der vorliegenden Erfindung durchgeführten Sanierungsversuches wurde vor der 8
AT 399 011 B eigentlichen Sanierung eine orientierende Messung und während der Sanierungsarbeiten eine sanierungsbegleitende Messung durchgeführt. In den nachfolgenden Tabellen steht "F/m3" für die ermittelte Faseranzahl pro m3 Probeluftvolumen.
Die Orientierungsmessung in dem zu sanierenden Raum vor der Entfernung der asbesthaltigen 5 Bodenplatten ergab folgende Meßergebnisse:
Meßdauer Asbestfaserkonzentration (L £ 5um) Meßwert F/m3 Poissonwert F/m3 8 Std. 0*) 310-) *): Siehe weiter unten. -): Siehe weiter unten.
Im Anschluß daran wurde die Entfernung des asbesthaltigen Bodenbelages mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt Hierbei erfolgte die sanierungsbegleitende Messung mittels einer mobilen Meßstelle, die jeweils im unmittelbaren Nahbereich des Rahmens 2 aufgestellt war.
Die sanierungsbegleitende Messung innerhalb des abgeschotteten Raumes beim Entfernen der asbesthaltigen Bodenplatten ergab folgende Meßergebnisse:
Meßdauer Asbestfaserkonzentration (L έ 5um) Meßwert F/m3 Poissonwert F/m3 ca. 4.5 Std 0*) 280-) *): Siehe weiter unten. **): Siehe weiter unten. 30
Um sicherzustellen, daß bei der sanierungsbegleitenden Messung die gegenüber der orientierenden Messung deutlich erhöhte relative Luftfeuchtigkeit (siehe auch nachfolgende Tabelle) nicht dazu beigetragen hat, den Meßwert des Fasergehaltes auf Null zu halten, wurde 24 Std. später eine Kontrollmessung durchgeführt, bei der die relative Luftfeuchtigkeit wieder in etwa auf den Wert abgesunken war, der bei der 35 orientierenden Messung vorlag. Der Meßwert für den Fasergehalt der Luft war wieder Null.
Sowohl die orientierende Messung als auch die sanierungsbegleitenden Messungen erfolgten entsprechend der Richtlinie VDI 3492, Blatt 1. Als Meßgeräte wurden sogenannte Kleinfiltergeräte verwendet. Die Meßfilter waren beidseitig vergoldete Kernporenfilter mit 0,8um Porenweite aus Polykarbonat. Nach der Probennahme wurden die abgeschiedenen organischen Substanzen labortechnisch mittels eines Kaltplas-40 maveraschungsverfahrens entfernt, so daß nur noch die verbleibenden anorganischen Fasern untersucht werden mußten. Die Bestimmung der Asbestfasern auf den Filtern erfolgte mittels eines Rasterelektronenmikroskops bei 2000facher bis 2500facher Vergrößerung. Bei der Untersuchung am Rasterelektronenmikroskop wurden zufallsverteilt so viele Bildfelder nach Asbestfasern abgesucht, daß sich insgesamt eine Teilfilterfläche von 1mm2 ergab. Die oben erwähnten Meßwerte für die Asbestfaserkonzentration wurden 45 erhalten, indem die auf der Teilfilterfläche gefundene Anzahl von Asbestfasern auf die Gesamtfilterfläche hochgerechnet und auf das abgesaugte Probeluftvolumen bezogen wurde. Aufgrund der stichprobenbedingten Abweichung bedingt diese Hochrechnung eine statistische Unsicherheit der Meßwerte. Diese Unsicherheit läßt sich mit Hilfe der Poisson-Statistik abschätzen. Zusätzlich zum Meßwert der Asbestfaserkonzentration ist daher in den beiden obigen, sowie in der nachfolgenden Tabelle auch noch der Poisson-Wert so angegeben.
Dieser Poisson-Wert gibt die Obergrenze des 95%-Vertrauensintervalls für den Erwartungswert eines Zählergebnisses bei Anwendung der Poisson-Statistik an. Als Nachwelsgrenze im Sinne der Richtlinie VDI 3492 Blatt 1 wird die Obergrenze des 95%-Vertrauensbereichs der Poisson-Statistik verstanden, wenn bei der Rssterelektronenmikroskop-Auswertung keine Asbestfaser gefunden wird. 55 Sowohl während der vor der Sanierung durchgeführten orientierenden Messung als auch während der sanierungsbegleitenden Messungen wurden im Größenbereich zwischen 2,5u.m und 100u.m keinerlei Asbestfasern gefunden. Dies belegt, daß bei einer Sanierung unter Anwendung der vorliegenden Erfindung keine Fasern an die Umgebungsiuft abgegeben werden, also alle sicherheitstechnischen Auflagen voll und 9
AT 399 011 B ganz erfüllt werden können.
Eine Übersicht bzw. Zusammenfassung aller Meßparameter und Meßergebnisse ist in der umstehenden Tabelle gegeben:
Messung orientierend eanierungsbegl. Heßzeit von/bis 17*30/01:30 15*25/20:05 Probenluftmenge 3,660m3 2,121m3 Temperatur 18,4eC 18°C rel. Luftfeuchte 46% 88% ausgezählte Bildfelder 80 150 gezählte Fasern 2,5μΐη 5 L < 5μπι 0 0 5μη £ L £ ΙΟΟμιη Σ Calciumsulfat- 0 0 Fasern Σ sonst, anorg. nicht best. 3 Fasern nicht best. 2 Konzentratione-Meßwert F/nr 0*) o*) o*) 0*> 2,5μιη £ L < 5μιη 5μιη £ L £ ΙΟΟμιη. Σ Calciumsulfat- Fasern Σ sonst, anorg. nicht beet. nicht ausgew. Fasern nicht best. nicht ausgew. Konzentrations-Poissonwert F/m3 5μια £ L £ ΙΟΟμχη 3X0**! 280**) *)s Hochrechnung der auf der ausgewerteten Teilfilterfläche gefundenen Faserzahl auf die Gesamtfilterfläche ohne Berücksichtigung der statistischen Wahrscheinlichkeit. **)» Hochrechnung der auf der ausgewerteten Teilfilterfläche gefundenen Faserzahl auf die Gesamtfilterfläche mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit von 95%. Der angegebene Foissonwert entspricht der Obergrenze eines 95%igen Vertrau-ensbereiches.
Das Bundesgesundheitsamt und die Weltgesundheitsbehörde haben einen Orientierungswert für die maximal zulässige Faserkonzentration von "deutlich unter 1000 Fasern/m3 Luft" genannt. Wie sich aus der vorangegangenen Beschreibung und insbesondere aus den Tabellen ergibt, werden bei einer Sanierung 10
Claims (20)
- AT 399 011 B asbesthaltiger Fußböden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung Faserkonzentrationen von Null erreicht, so daß der vom Bundesgesundheitsamt und der Weltgesundheitsbehörde gegebene Orientierungswert nicht nur deutlich, sondern zu 100% unterschritten wird. Die vorliegende Erfindung eignet sich somit in besonders vorteilhafter Weise zur Sanierung von Fußböden, wenn bei den Sanierungsarbeiten das Entstehen von umweit- und/oder gesundheitsschädlichen Staub- und/oder Faserpartikeln zu befürchten ist. Weiterhin eignet sich die vorliegende Erfindung besonders bevorzugt bzw. vorteilhaft zur Sanierung von Fußböden, wenn bei den Sanierungsarbeiten das Entstehen von Staub zu befürchten ist, wobei eine derartige Staubentwicklung unerwünscht ist, beispielsweise wenn eine laufende Produktion in einem Betreib durch die Sanierungsmaßnahmen nicht unterbrochen werden darf, diese Produktion aber unter möglichst staubfreien Bedingungen erfolgen soll oder wenn beispielsweise in einem Museum eine Bodensanierung zu erfolgen hat, die Exponate aber nicht aus dem Raum geschafft werden sollen oder können, da z. B. das Museum während der Sanierungsarbeiten nicht geschlossen werden kann. Entstehen bei der Fußbodensanierung nachweislich nur unschädliche Staubpartikel, kann auf eine Filtrierung der abgesaugten oder zirkulierenden Flüssigkeit unter Umständen verzichtet werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist noch eine Mehrzahl von Modifikationen oder Abwandlungen denkbar, auf die hier noch kurz eingegangen werden soll. So sind - wie bereits erwähnt - Größe und Formgebung des Rahmens nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Der Rahmen kann anstelle einer Schweißkonstruktion auch ein aus Einzelkomponenten modular aufzubauendes Teil mit an die jeweiligen Einsatzbedingungen anpaßbarer Größe und/oder Formgebung sein. Hierbei lassen sich dann auch beispielsweise gekrümmt verlaufende Seitenwände 4, 6, 8 oder 10 verwenden, um eine bestmöglich Anpassung des Rahmens 2 an die räumlichen Gegebenheiten zu haben. Bei sehr großen zu sanierenden Flächen von beispielsweise über 500 m2 kann der Rahmen aus Seitenteilen mit einer Länge von bis zu 10 m aufgebaut werden. Der Rahmen mit einem Flächeninhalt von beispielsweise 100 m2 wird dann mit dem Bodenbelag mit Silikon aus der Kartusche direkt flüssigkeitsdicht verklebt. Nach dem Abbinden des Silikons kann dann die Flüssigkeit eingefüllt und der Bodenbelag mit einem spritzwassergeschützten Gerät mechanisch entfernt werden, da bei derart großen Flächen das Entfernen des Bodenbelags von Hand nicht mehr praktikabel ist. Als mechanisches Entfernungsgerät kommt beispielsweise ein sogenannter Bodenbelag-Stripper in Frage. Es versteht sich, daß hierbei die allgemeinen Sicherheitsrichtlinien in Bezug auf Personen- und Geräteschutz gegenüber Elektrizität eingehalten werden müssen, also beispielsweise das Vorsehen von sogenannten Fl-Sicherungen etc. Der Rahmen kann auch mit Doppelwänden aufgebaut sein, d. h. eine jede Seitenwand besteht aus zwei parallel zueinander verlaufenden Wandteilen. Der Zwischenraum zwischen den Wandteilen kann dann zur Aufnahme einer Dichtung dienen. Diese Dichtung, die von der Unterseite des Rahmens vorsteht, kann anstelle von oder zusätzlich zu der Dichtung oder den Dichtungen an der Unterseite der Wandteile vorgesehen sein. Wird diese zusätzliche Dichtung sehr weichelastisch eingestellt, beispielsweise durch Verwendung von Moosgummi, ist die flüssigkeitsdichte Auflage des Rahmeng auf dem Bodenbelag so gut, daß der Rahmen gegebenenfalls auch im gefüllten Zustand an einen neuen Arbeitsort verschoben werden kann, ohne daß hierbei wesentliche Flüssigkeitsmengen austreten. Patentansprüche 1. Verfahren zum wenigstens weitestgehenden Verhindern von Staub- und/oder Faserflug bei der Entfernung von staub- und/oder faserhaltigen Bodenbelägen, mit den folgenden Verfahrens Schritten: gekennzeichnet wenigstens weitestgehend flüssigkeitsdichtes Auflegen eines Rahmens (2) auf zumindest einen zu entfernenden Teilbereich des Bodenbelages (14); Füllen des Rahmens (2) mit einer Flüssigkeit (22); Entfernen des Bodenbelages (14) unterhalb des Flüssigkeitsspiegels (24); Entfernen der Flüssigkeit (22) aus dem Rahmen (2); gegebenenfalls Filtrieren und Entsorgen der Flüssigkeit (22); Verschieben des Rahmens (2) an einen neuen Arbeitsort; und Wiederholen der obigen Schritte, bis der gesamte Bodenbelag (14) entfernt ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Flüssigkeit (22) Wasser ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Flüssigkeit (22) aus dem Rahmen (2) abgesaugt wird. 11 AT 399 011 B
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Schritte des Entfernens der Flüssigkeit (22) aus dem Rahmen (2) und das Filtern der Flüssigkeit (22) zu einem Schritt zusammengefaßt sind.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die aus dem Rahmen (2) entfernte Flüssigkeit (22) kontinuierlich nachgefüllt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Flüssigkeit (22) in einem geschlossenen Kreislauf, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Filters (38), zirkuliert.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Flüssigkeit (22) Additive zugesetzt sind.
- 8. Vorrichtung zum wenigstens weitestgehenden Verhindern von Staub- und/oder Faserflug bei der Entfernung von staub- und/oder faserhaltigen Bodenbelägen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch einen zumindest weitestgehend flüssigkeitsdicht auf den Bodenbelag (14) auflegbaren, mit einer Flüssigkeit (22) füllbaren Rahmen (2), wobei gegebenenfalls an dem Rahmen (2) Absaugmittel (36; 40, 42, 44) zum Entfernen der Flüssigkeit (22) angeordnet sind.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) in Draufsicht rechteckförmig ist und an seiner auf dem Bodenbelag (14) aufsitzenden Unterseite eine Dichtung (16) aufweist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (16) eine weichelastische Dichtlippe, insbesondere aus Silikon, ist.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) Beschwermittel (26) aufweist, um die wenigstens weitestgehend flüssigkeitsdichte Anlage mit dem Bodenbelag (14) zu unterstützen.
- 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Rahmen (2) entfernte Flüssigkeit (22) einer Filtereinheit (38) zuführbar ist.
- 13. Vorrichtung noch einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rahmen (2) Öffnungen für die Flüssigkeit und/oder ein Flüssigkeits/Fasergemisch angeordnet sind.
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen in Form von Röhren (40; 48, 50) ausgebildet sind, welche in unmittelbarer Nähe des Bodenbelags (14) münden.
- 15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenlagen der Röhrenmündungen (46) über dem Bodenbelag (14) einstellbar sind.
- 16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenlagen der Röhrenmündungen (46) selbstjustierend sind.
- 17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit (22) in einem geschlossenen Kreislauf, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Filters (38), zirkuliert.
- 18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeit Additive zusetzbar sind.
- 19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) gegenüber dem Bodenbelag (14) lösbar fixierbar ist.
- 20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Fixierung des Rahmens (2) mittels von Hand betätigbaren Saugglocken erfolgt, welche an dem Rahmen angeordnet sind. Hiezu 3 Blatt Zeichnungen 12
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4301929 | 1993-01-25 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
ATA23593A ATA23593A (de) | 1994-07-15 |
AT399011B true AT399011B (de) | 1995-03-27 |
Family
ID=6478864
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
AT23593A AT399011B (de) | 1993-01-25 | 1993-02-09 | Verfahren und vorrichtung zum wenigstens weitestgehenden verhindern von staub- und/oder faserflug bei der entfernung von staub- und/oder faserhaltigen bodenbelägen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT399011B (de) |
-
1993
- 1993-02-09 AT AT23593A patent/AT399011B/de not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ATA23593A (de) | 1994-07-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0315659B1 (de) | Verfahren zur sanierung von gebäuden durch umweltfreundliches deponiefähigmachen von gesundheitsschädlichen, staubenden feststoffen | |
EP1753553A1 (de) | Abfallbehandlungsanlage | |
WO2020160837A1 (de) | Verfahren zum filterwechsel und entstaubungsanlage | |
AT399011B (de) | Verfahren und vorrichtung zum wenigstens weitestgehenden verhindern von staub- und/oder faserflug bei der entfernung von staub- und/oder faserhaltigen bodenbelägen | |
DE3337549C2 (de) | ||
DE102014018270A1 (de) | Materialschleuse und Verfahren zum Ausschleusen von Material | |
DE202015009698U1 (de) | Filteranlage zur Filtrierung von, insbesondere kontaminierten, Luftstäuben | |
DE4345140C2 (de) | Verfahren zum weitestgehenden Verhindern von Staub- und/oder Faserflug bei der Entfernung von staub- und/oder faserhaltigen Bodenbelägen | |
DE9301775U1 (de) | Vorrichtung zum wenigstens weitestgehenden Verhindern von Staub- und/oder Faserflug bei der Entfernung von staub- und/oder faserhaltigen Bodenbelägen | |
EP2853366A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Bohrkerns bei gefahrstoffbelasteten Untergründen und Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens | |
DE3919838A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur entsorgung von kontaminiertem bauschutt | |
DE4337114A1 (de) | Verfahren zur Asbestentsorgung aus, in, an oder auf Boden-, Decken- oder Wandungsabschnitte oder -durchbrüche angebauten Geräten, insbesodere Feuerschutzklappen, Türen oder dergleichen | |
DE4001752C1 (de) | ||
DE3332881A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum dekontaminieren radioaktiv verschmutzter metallprofile | |
DE102008056032A1 (de) | Mobile Reinigungseinheiten und -systeme | |
DE3821739A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum entstauben von raeumen, insbesondere bei sandstrahlarbeiten u. ae. | |
DE202019101323U1 (de) | Vorrichtung zur Demontage schadstoffbelasteter Baustoffschichten | |
DE3915656A1 (de) | Anwendungsverfahren zur staubfreien sanierung und beseitigung von asbesthaltigen bau- und isolierstoffen | |
DE9207366U1 (de) | Mobile Entsorgungsanlage | |
DE4212918A1 (de) | Verfahren und Anlage zur Behandlung von Bauschutt | |
DE8905693U1 (de) | Vorrichtung zum Binden von Schadstoffen | |
DE29710684U1 (de) | Entsorgungsvorrichtung | |
EP0881456B1 (de) | Verfahren und Anlage zur Sanierung von mit Granulat gefüllten Geschossfängen | |
DE4108782C1 (en) | Contamination-free exchange of asbestos contg. fire protection flaps - includes sepg. ventilation segments, applying sealant around air channel installing stack and sepn. unit, placing flap in sack, vacuuming partitioned areas, etc. | |
DE69410780T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung, arbeitend mit einem automatischen, geschlossenen Kreislauf, zum staubfreien Reinigen von Monumenten und Gebäuden |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
EEIH | Change in the person of patent owner | ||
ELJ | Ceased due to non-payment of the annual fee | ||
REN | Ceased due to non-payment of the annual fee |