DE919955C - Anordnung an Loeschkammern fuer elektrische Fluessigkeitsschalter - Google Patents
Anordnung an Loeschkammern fuer elektrische FluessigkeitsschalterInfo
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Description
Um eine sichere Löschung des Lichtbogens bei elektrischen Flüssigkeitsschaltern sowohl bei
großen als auch kleinen Stromstärken zu erhalten, hat man bereits vorgeschlagen, zwei getrennte
Löscheinrichtungen zu verwenden. Zur Beherrschung der großen Stromstärken dient eine Löschkammer
mit im Innern eingebautem, stromabhängig bewegtem Differentialpumpkolben, und für die Beherrschung
kleiner Ströme wird eine unabhängig von der Lichtbogenenergie arbeitende, vom Schaltstift
mechanisch mitgenommene Flüssigkeitspumpe verwendet, die der Löschkammer vorgelagert ist.
Eine besonders vorteilhafte Löscheinrichtung für den Lichtbogen ist die Verwendung einer Ringdüse,
durch die der vom Schaltstift gezogene Lichtbogen ringförmig bespült und bei Stromnulldurchgang
gelöscht wird. Sowohl für Löschkammern mit Differentialpumpkolben als auch für vom Schaltstift
mechanisch mitgenommene Flüssigkeitspumpen ist diese Ringdüsenbespülung bekannt.
Man hat auch vorgeschlagen, beide Löscheinrichtungen gleichzeitig zu verwenden, wobei aber der
Differentialkolben und der vom Schaltstift mitgenommene Pumpkolben gemeinsam auf eine einzige
konzentrisch um den Schaltstift angeordnete Ringdüse wirken. Es ist hierbei der vom Schaltstift
mitgenommene Pumpkolben so in die Differentiallöschkammer eingebaut, daß er sich auch in
der Ausschaltung noch in der Löschkammer befindet. Handelt es sich um Schalter höherer Spannungen,
so kann bei einer solchen Anordnung die notwendige Spannungsisolierung in der Ausschaltstellung
nur schwer erreicht werden, es sei denn, daß der Löschkammer Abmessungen gegeben werden,
die weit über das übliche Maß hinausgehen.
Um diese Nachteile zu vermeiden, werden bei Schalteinrichtungen, bei denen für die Beherrschung
großer Abschaltströme eine Löschkammer mit
Differentialpumpkolben und für die Beherrschung kleiner Ströme ein vom Schaltstift mitgenommener
Pumpkolben dient, erfindungsgemäß beide Pumpeinrichtungen mit getrennt arbeitenden Ringdüsen
versehen, die auf den gleichen Lichtbogen einwirken. Durch die vollkommene Trennung beider
Pumpeinrichtungen kann man den vom Schaltstift mitgenommenen Pumpkolben beim Ausschalten von
der Löschkammer entfernen, und damit bereitet die ίο Spannungsisolierung der voneinander zu entfernenden Kontaktteile keine Schwierigkeiten.
Durch die Übereinanderlagerung beider Pumpeinrichtungen ist ihre Unterbringung im Schaltergehäuse
normaler Abmessungen ohne weiteres mögiS Hch. Zweckmäßig werden die Ringdüsen beider
Pumpeinrichtungen bei eingeschaltetem Schalter unmittelbar übereinander angeordnet, so daß die
aus der Ringdüse der vom Schaltstift mechanisch bewegten Pumpeinrichtung austretende Spülflüssigkeit
in den Löschkammerraum eintritt.
Besteht die vom Schaltstift gesteuerte Pumpeinrichtung aus einem Pumpengehäuse und aus einem
den Schaltstift umschließenden Pumpkolben, der dann vom Schaltstift mitgenommen wird, wenn
die Schaltstiftspitze mit der öffnung des Pumpkolbens eine Ringdüse bildet, so kann man die Anordnung
so treffen, daß der den Schaltstift umschließende
Pumpkolben in der Einschaltstellung in die Löschkammer hineinragt und so an dem
Differentialkolben der Löschkammer anliegt, daß zwischen beiden eine Ringdüse für die aus dem
Raum abnehmenden Volumens der Löschkammer austretende Flüssigkeit entsteht. Auf diese Weise
erhält man eine gedrängte Bauform, bei der beide Ringdüsen getrennt, jedoch gleichzeitig arbeiten
können.
Verwendet man eine Differentiallöschkammer, die in bekannter Weise mit einer Ringdüsenbespülung
versehen ist, so legt sich vorteilhaft der vom Schaltstift bewegte Pumpkolben in der Einschaltstellung
unmittelbar an die Ringdüse der Löschkammer an, wobei der Pumpkolben auf einem Teil
seines Weges so von Wandungsteilen eingeschlossen ist, daß beim Abschaltvorgang zwischen beiden
Düsenaustrittsstellen ein geschlossener, unter Kammerdruck stehender Flüssigkeitsraum vorhanden
ist. Ist hierbei die Ringdüse im Differentialkolben der Löschkammer angeordnet, so umschließt
in der Einschaltstellung eine Ausnehmung des Differentialkolbens den Pumpkolben. Ist dagegen
die Ringdüse der Löschkammer mit Differentialpumpkolben feststehend, so wird der anliegende,
vom Schaltstift mitgenommene Pumpkolben auf einem Teil seines Weges durch hochgezogene Teile
der Kammerwandung eng umschlossen.
Die Bilder 1 bis 3 zeigen verschiedene Ausführungsformen
der Erfindung. Bei ihrer Beschreibung werden weitere Einzelheiten der Erfindung
näher erläutert.
In den Bildern bedeutet 1 das Schaltergehäuse, in dessen Innern die Differentiallöschkammer 2 und
die vom Schaltstift 3 betätigte Flüssigkeitspumpe eingebaut sind. 4 ist der ortsfeste Kontakt. Die
Differentiallöschkammer 2 besitzt in üblicher Weise den Differentialkolben 5, der den Schaltstift 3
ringförmig umschließt. 6 ist der Raum zunehmenden, 7 der Raum abnehmenden Volumens der
Kammer. Die Flüssigkeitspumpeinrichtung besteht aus dem Zylinder 8 und dem Pumpkolben 9, der
vom Schaltstift 3 durch den Mitnehmer 10 dann mitgenommen wird, wenn sich der Mitnehmer 10
gegen den Anschlag 11 des Pumpkolbens anlegt. In dieser Stellung hat die Schaltstiftspitze die
Ringdüse 12 des Pumpkolbens freigegeben, so daß hier die Ringbespülung einsetzt, wobei die im
Raum 13 befindliche Flüssigkeit verdrängt und der Schaltstiftspitze zugeführt wird. Der Pumpkolben 9
besitzt an seiner unteren, in den Raum 7 hineinragenden Fläche zur Bildung der Ringdüse 14 für
die Differentiallöschkammer Abstandstücke, die sich gegen den Differentialkolben 5 in der Einschaltstellung
anlegen.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist wie folgt:
Beim Abschalten großer Stromstärken wird durch den vom Schaltstift 3 am Kontakt 4 gezogenen
Lichtbogen und der damit verbundenen Gasbildung der Differentialkolben S in Bewegung gesetzt, der
die Flüssigkeit aus dem Raum 7 über die Ringdüse 14 gegen den Lichtbogen preßt. Gleichzeitig bespült
aber auch die Ringdüse 12 am Pumpkolben 9 die Schaltstiftspitze, da der Pumpkolben mittels des
Anschlages 11 vom Schaltstift 3 mitgenommen wird. Die Bewegung des Pumpkolbens 9 wird hierbei
durch die des Differentialkolbens 5 unterstützt. Durch die doppelte Bespülung ist eine schnelle
Löschung des Lichtbogens gewährleistet.
Beim Abschalten kleiner Ströme reicht der entstehende Gasdruck nicht aus, den Differentialkolben
in Bewegung zu setzen, und es wird der Lichtbogen allein durch den vom Schaltstift bewegten Pumpkolben
9 vermittels der Ringdüse 12 gelöscht.
In dem Ausführungsbeispiel Bild 1 ist die obere Fläche 15 des Pumpkolbens 9 etwas größer gewählt
als die in dem Raum abnehmenden Volumens 7 befindliche untere Fläche. Hierdurch wird beim
Schalten kleiner Ströme, bei dem also nur der vom Schaltstift mitgenommene Pumpkolben 9 wirksam
ist, in die Löschkammer 2 etwas mehr Flüssigkeit eingespritzt als durch die Aufwärtsbewegung des
Pumpkolbens 9 Raum freigegeben wird. Hierbei entweicht der Flüssigkeitsüberschuß an den Dichtungsstellen
der Kammer. Durch den Strömungswiderstand an den Abdichtungsstellen der Löschkammer
entsteht aber eine Erhöhung des Löschkammerinnendruckes, was die Löschung des stromschwachen
Lichtbogens wesentlich begünstigt. Aus dem Bild 1 ist ohne weiteres zu ersehen, daß in der
Ausschaltstellung zwischen beiden Löscheinrichtungen eine freie Flüssigkeitsstrecke vorhanden ist,
so daß eine gute Spannungsisolierung besteht. Falls erforderlich, kann, wenn der Pumpkolben 9 am
oberen Ende des Pumpzylinders 8 angelangt ist, letzterer auch an der Schaltstiftbewegung teilnehmen,
um die freie Trennstrecke zu vergrößern.
In Bild 2 ist die Ringdüse 16 in dem Differentialkolben
5 angeordnet und wird mit diesem bewegt.
Der Pumpkolben 9 lagert in einer Ausnehmung 17 des Differentialkolbens S und wird auf einem Teil
seines Weges dicht schließend durch die Wandung der Ausnehmung 17 geführt. Zwischen beiden Ringdüsen
12 und 16 entsteht bei alleiniger Bewegung des Pumpkolbens 9 bei der Löschung stromschwacher
Lichtbogen bei 18 ein Flüssigkeitsraum. Hierdurch bleibt auf einer gewissen Wegstrecke
die Kammer geschlossen, so daß die Löschung eines stromschwachen Lichtbogens durch die auch bei
dieser Anordnung entstehende Druckerhöhung in der Kammer begünstigt wird. Setzt sich der Differentialkolben
5 etwas später als der Pumpkolben 9 in Bewegung, so ist die Differentiallöschkammer,
da sie vollständig geschlossen ist, voll wirksam, und außerdem wird der Differentialkolben 5 die Bewegung
des Pumpkolbens 9 wie beim Abschaltvorgang in Bild 1 unterstützen.
Während in Bild 2 die Ringdüse 16 der Diffe-
ao rentiallöschkammer beweglich angeordnet ist, zeigt Bild 3 eine Ausführung, bei der die Ringdüse 19
feststeht. Hierbei ist der Differentialkolben 5 im unteren Teil der Löschkammer 2 angeordnet und bewegt
sich beim Löschvorgang in entgegengesetzter
»5 Richtung zum Schaltstift 3 und drückt die Flüssigkeit
aus dem Raum 7 über Kanäle nach der Ringdüse 19. Der Pumpkolben 9 mit der Ringdüse 12
liegt in der Einschaltstellung an der Löschkammerwand an, und er ist durch die hochgezogenen Wandungsteile
20 der Kammerwandung auf einem Teil seines Ausschaltweges dicht schließend geführt, so
daß auch hier bei der Abschaltung stromschwacher Lichtbogen die Löschung des Lichtbogens in einem
Raum erhöhten Druckes erfolgt.
Claims (7)
1. Anordnung an Löschkammern für elektrische Flüssigkeitsschalter mit stromabhängig
bewegtem Differentialpumpkolben und mit einer unabhängig von der Lichtbogenenergie arbeitenden,
vom Schaltstift gesteuerten Flüssigkeitspumpeinrichtung, die der Löschkammer vorgelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Pumpeinrichtungen mit getrennt arbeitenden Ringdüsen versehen sind, die auf den
gleichen Lichtbogen einwirken.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringdüsen beider Pumpeinrichtungen in der Einschaltstellung unmittelbar übereinander angeordnet sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2 mit einer vom Schaltstift gesteuerten Pumpeinrichtung,
die aus einem Pumpengehäuse und aus einem den Schaltstift umschließenden Pumpkolben
besteht, der dann vom Schaltstift mitgenommen wird, wenn die Schaltstiftspitze mit
der öffnung im Pumpkolben eine Ringdüse bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der den
Schaltstift umschließende Pumpkolben in der Einschaltstellung in die Löschkammer hineinragt
und so an dem Differentialkolben der Löschkammer anliegt, daß zwischen beiden eine
Ringdüse für die aus dem Raum abnehmenden Volumens austretende Flüssigkeit entsteht
(Bild 1).
4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Schaltstift
bewegte Pumpkolben in der Einschaltstellung unmittelbar an der Ringdüse der Löschkammer
anliegt und auf einem Teil seines Weges so von Wandungsteilen eingeschlossen ist, daß beim
Abschaltvorgang zwischen beiden Düsenaustrittsstellen ein geschlossener, unter Kammerdruck
stehender Flüssigkeitsraum entsteht.
5. Anordnung nach Anspruch 1, 2 und 4 mit einer im Differentialkolben der Löschkammer
angeordneten Ringdüse, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Schaltstift bewegte Pumpkolben in
der Einschaltstellung an der Ringdüse des Differentialkolbens anliegt und von einer Ausnehmung
des Differentialkolbens umschlossen ist (Bild 2).
6. Anordnung nach Anspruch 1, 2 und 4 mit
einer feststehenden Ringdüse in der Differentiallöschkammer, dadurch gekennzeichnet, daß der
an der Ringdüse anliegende, vom Schaltstift bewegte Pumpkolben auf einem Teil seines Weges
durch hochgezogene Teile der Kammerwandung eng umschlossen ist (Bild 3).
7. Anordnung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Fläche des
vom Schaltstift bewegten Pumpkolbens gegenüber der unteren Fläche etwas größer gehalten
ist, so daß der vom Pumpkolben beim Abschaltvorgang in der Schaltkammer bzw. in der Aus- 9^
nehmung des Differentialkolbens freigelegte Raum kleiner ist als die zugeführte Flüssigkeitsmenge,
so daß der stromschwache Lichtbogen in einem Raum erhöhten Druckes zur Löschung kommt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
9564 1Ö.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV4930A DE919955C (de) | 1952-09-05 | 1952-09-06 | Anordnung an Loeschkammern fuer elektrische Fluessigkeitsschalter |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE314769X | 1952-09-05 | ||
DEV4930A DE919955C (de) | 1952-09-05 | 1952-09-06 | Anordnung an Loeschkammern fuer elektrische Fluessigkeitsschalter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE919955C true DE919955C (de) | 1954-11-08 |
Family
ID=25797703
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV4930A Expired DE919955C (de) | 1952-09-05 | 1952-09-06 | Anordnung an Loeschkammern fuer elektrische Fluessigkeitsschalter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE919955C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2933575A (en) * | 1956-10-22 | 1960-04-19 | Westinghouse Electric Corp | Circuit interrupters |
-
1952
- 1952-09-06 DE DEV4930A patent/DE919955C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2933575A (en) * | 1956-10-22 | 1960-04-19 | Westinghouse Electric Corp | Circuit interrupters |
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