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Stoßdämpflager, vorzugsweise für Uhrwerke, und Werkzeug zum Einsetzen
der Ringfeder Gegenstand der Erfindung ist ein Stoßdämpflager, vorzugsweise, aber
nicht ausschließlich für Uhrwerke, und ein Werkzeug zum Einsetzen der bekannten
Ringfeder.
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Es gibt in der Uhrmacherei Lager, deren Lagerkörper in dem Lagerträger
einer Brücke für die Unruhe nur durch eine Feder elastisch zusammengebaut ist, die
sich gegen eine kreisförmige Rille des Lagerträgers stützt und den Lagerkörper nach
einem Stoß in die normale Lage zurückführt. Diese Feder, deren Umfang ringförmig
ist, weist drei äußere, in gleicher Entfernung voneinander angeordnete Vorsprünge
und drei zwischen diesen gelegene, nach innen gerichtete Vorsprünge auf, während
der Träger eine einzige radiale Aussparung besitzt, die mit der kreisförmigen Rille
in Verbindung steht und das Einbringen der Feder ermöglicht. Es werden zuerst mit
Hilfe einer Federzange zwei äußere Vorsprünge der Feder in die Rille eingeführt
und alsdann der dritte durch die Aussparung in die Rille gebogen; schließlich wird
die ganze Ringfeder um einen gewissen Winkel gedreht.
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Selbst wenn die Abmessungen einer solchen Feder dem Teil des Trägers,
der den größten Durchmesser hat und den Drehzapfen für den Rückerzeiger bildet,
entsprechen, sind sie derartig klein, daß es sehr schwierig ist, die Feder in die
Rille des Trägers einzufügen, die nur eine Aussparung hat, und sie herauszunehmen,
ohne Zeit zu verlieren und ohne daß die Feder selbst und der Lagerkörper fortspringen.
Die größte Schwierigkeit ist es, zuerst die beiden äußeren Vorsprünge der Feder
in die Rille des Trägers einzuführen. Es wird dies verständlich,
wenn
man weiß, daß man die Feder während dieser Arbeit spannen muß und daß die Entfernung
zwischen den Spitzen der beiden Vorsprünge der Feder nur um 1o/ioo bis 12/ioo mm
kleiner ist als der Durchmesser des Hohlraumes des Lagerträgers.
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Aus allen diesen Gründen wurde diese Art von Federn durch Systeme
ersetzt, die es gestatten, die Feder auf einen Teil des Rahmens des Werkes oder
auf den Lagerträger unter Zwischenschaltung z. B. eines Gelenkes aufzusetzen; aber
diese Systeme erfordern entweder eine erhebliche Vorbearbeitung oder eine besondere
Bearbeitung des Lagerträgers, die aus praktischen und wirtschaftlichen Gründen zweckmäßig
zu vermeiden ist. Die vorliegende Erfindung bezweckt, einerseits die einfache Ringform
der Feder beizubehalten und die schweren, obenerwähnten Nachteile zu beseitigen
und andererseits nicht nur die Anwendung solcher Federn für die beiden Lager des
Werkes, sondern auch besonders die Verwendung der gleichen Federn für beide zu ermöglichen.
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Das Lager gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet durch die Anordnung
von wenigstens zwei radialen Aussparungen in dem Lagerträger, so daß man nur einen
der äußeren Vorsprünge der Feder in die kreisförmige Rille des Trägers einzufügen
braucht, wobei man die beiden anderen Vorsprünge vor die erwähnten Aussparungen
legt; mit Hilfe eines Werkzeuges kann man dann einen axialen Druck auf den Umfang
der Feder ausüben und sie dabei in Drehung versetzen. Das Werkzeug faßt frei in
den Hohlraum des Trägers derart ein, daß es die beiden Vorsprünge, die sich den
Aussparungen gegenüber befinden, in die Rille eintreten läßt.
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Das Werkzeug gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß es
eine schmale, ringförmige Fläche aufweist, die gegen die Feder drücken soll, und
ferner mindestens einen achsparallelen Vorsprung besitzt, der mit einem Teil der
Feder in Eingriff kommt, um sie zu drehen, wobei ihre Biegung in diesem Augenblick
begrenzt wird.
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Die Zeichnung zeigt als Beispiel mehrere Ausführungsformen der Erfindung,
und zwar ist Fig. i ein Grundriß der ersten Ausführungsform; Fig. 2 ist ein senkrechter
Schnitt durch Fig. i in Richtung der Linie II-11, wobei die drei äußeren Vorsprünge
der Feder sich in der kreisförmigen Rille des Lagerträgers befinden; Fig. 3 und
4 sind Grundriß und Aufriß eines Werkzeuges zum Einsetzen der Ringfeder, teilweise
im Schnitt; Fig. 5 ist eine Seitenansicht einer Abänderung dieses Werkzeuges; Fig.
6 ist ein Grundriß der zweiten Ausführungsform des Lagers; Fig. 7, 8 und 9 sind
Grundrisse von abgeänderten Ausführungsformen des Lagers.
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Bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. i und 2 ist i der zylindrische
Lagerträger, der in ein entsprechendes Loch der Uhrwerksbrücke oder -platine eingedrückt
wird. 2 ist der Lochstein und 3 der Deckstein, der den Teil des Lagerkörpers bildet,
der mit Hilfe einer Feder 4 elastisch in dem Träger i gehalten wird. Die Feder ist
ringförmig und legt sich in eine ringsherum gehende, gleichachsige Rille 5 und führt
den gesamten Lagerkörper nach jedem Stoß wieder in die Normallage zurück. Der Lagerträger
weist zwei radiale Aussparungen 6 auf, die mit seiner Rille 5 in Verbindung stehen,
während die Feder 4 drei äußere Vorsprünge 8 aufweist und drei nach innen gerichtete
Vorsprünge 9, die sich mitten zwischen je zweien der ersterwähnten befinden. Die
Aussparungen 6 werden mit Hilfe eines zylindrischen Fräsers eingearbeitet, der gegenüber
der Achse des Trägers so geneigt ist, daß die Wand dieser Aussparungen schräg ist
mit der größten Weite nach der Außenseite der Aussparung, während sie innen dem
Rand der Rille des Trägers entspricht. Die drei äußeren Vorsprünge 8 sind in gleicher
Entfernung voneinander angeordnet. Um die Feder in den Träger einzubauen, setzt
man zuerst einen der drei äußeren Vorsprünge der Feder in die Rille ein, wobei die
beiden anderen äußeren Vorsprünge den beiden Aussparungen des Trägers gegenüberliegen,
um ihre Einführung in die Rille dadurch zu ermöglichen, daß man einen axialen Druck
gegen den Rand der Feder ausübt und sie mit Hilfe eines Werkzeuges io, das teilweise
in Fig. 3 und 4 gezeigt ist, dreht. Hierzu besitzt das Werkzeug einerseits eine
ringförmige, konische Druckfläche i i, deren zylindrischer Umfang i id in den Hohlraum
12 des Lagerträgers tritt, und andererseits einen Vorsprung 13, der in den Zwischenraum
14 einfaßt, der zwischen dem erwähnten Hohlraum 12 und einem Einschnitt 15 liegt,
der zu diesem Zweck nach der Mitte eines jeden inneren Vorsprungs zu in den Ring
der Feder eingearbeitet ist. Die Schräge der Druckfläche i i muß mindestens so stark
sein wie die Schrägfläche der an dieser Stelle deformierten Feder. Die Biegung der
Feder ist in diesem Augenblick durch das Zusammenwirken der unteren Fläche der äußeren
Vorsprünge 8 mit der Schrägfläche 7 der Rille des Trägers begrenzt, dessen Höhe
entsprechend gewählt ist, -d. h. die Feder hat in dieser Richtung lhoo bis 2/ioo
mm Spiel. Das Werkzeug io kann drei Vorsprünge 13 aufweisen und aus Metall oder
aus einem festen, nichtmetallischen Werkstoff bestehen, bei dem keine Gefahr vorhanden
ist, daß die Feder beschädigt oder zerkratzt wird. Um die Feder herauszunehmen,
genügt es, mit demselben Werkzeug gegen sie zu drücken und sie z. B. in umgekehrter
Richtung zu drehen, um zwei der äußeren Vorsprünge in die radialen Aussparungen
des Trägers zu bringen. Das Einbringen und Herausnehmen der Feder vollzieht sich
leicht und rasch und ohne Gefahr einer Beschädigung durch das erwähnte Werkzeug
dank der Tatsache, daß der Lagerträger i mindestens zwei radiale Aussparungen enthält
an Stelle der bisher nur vorhanden gewesenen einzigen Aussparung. Der Einschnitt
15 ist bei den drei inneren Vorsprüngen der Feder angeordnet, um den erwähnten Zwischenraum
14 zu schaffen und auch um die Steifigkeit dieser Vorsprünge an,der Stelle, wosieaufdemDeckstein,liegen,
zu verringern, so daß sie auf diese Weise gut federn.
In Fig. 5,
ist ein Werkzeug mit drei Vorsprüngen 13h in gleichem Abstand voneinander gezeigt,
das sich von demjenigen der Fig.3 und q. nur durch eine Rille 16 unterscheidet,
die an der Innenseite und an dem Fuß eines jeden Vorsprunges angebracht ist. Bei
dem Einbringen und dem Herausnehmen der Feder greift ein kleiner Teil derselben
in die Rillen 16 der Vorsprünge 13h so ein, wie in vollen und in gestrichelten Linien
in Fig. 7 gezeigt ist, so daß sie an dem Werkzeug hängenbleibt, wenn man es anhebt.
Die drei Vorsprünge dieses Werkzeuges ebenso wie diejenigen des Werkzeuges nach
Fig. 3 und q. können so lang sein, daß sie sich gegen den Grund 7 des Hohlraumes
12 des Trägers stützen und so im Zusammenwirken mit dieser Grundfläche als Begrenzung
für die Biegung der Feder dienen, so daß nur die als gewöhnliche Anlage für die
Feder dienende Fläche der Rille genau bearbeitet zu werden braucht.
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In Fig. i ist in gestrichelten Linien eine dritte radiale Vertiefung
6 gezeigt, die in dem Lagerträger vorgesehen ist und eine sehr gute weitere Ausführungsform
bildet. In diesem Falle setzt man, um die Feder in den Träger einzufügen, einfach
ihre drei äußeren Vorsprünge in die drei Aussparungen des Trägers, worauf man alle
drei mit einem der beschriebenen Werkzeuge in der angegebenen Weise in die Rille
des Trägers einführt. Drei Aussparungen an dem Träger erleichtern auch das Herausnehmen
der Feder, so daß bei dieser Abänderung und der erwähnten Ausführungsform alle in
der Einleitung zur Beschreibung erwähnten Unannehmlichkeiten beseitigt sind, die
sich auf das Einbringen und Herausnehmen der Federn beziehen, wenn der Lagerträger
nur eine einzige Aussparung besitzt und wenn nicht die Hilfe eines Sonderwerkzeuges
in Anspruch genommen wird.
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Fig. 6 zeigt einen Teil 2o einer mehr quadratisch geformten Lagerfeder
ohne innere Vorsprünge, die gegen den nur zur Hälfte dargestellten gewölbten Teil
des Decksteins 21, ähnlich dem in Fig. 2 mit 3 bezeichneten, durch ihre geradlinigen
inneren Flächen 22 wirkt, die natürlich auch ein wenig konkav ausgeführt sein können.
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In Fig. 7 sieht man eine Lagerfeder 32 mit inneren Vorsprüngen und
äußeren Aussparungen, die etwas anders ausgebildet sind, um die elastische Arbeitsweise
in ausreichendem Maße zu gestatten.
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Das gleiche gilt für die Feder 33 gemäß Fig. 8, deren äußerer Umriß
wieder abweichend gewählt ist. Natürlich kann die Feder noch in anderer Weise ausgeführt
werden. Sei der Lagerträger der Brücke der Unruhe zylindrisch und von dem gleichen
Durchmesser wie derjenige der Platine oder sei er mit einem Teil mit größerem Durchmesser
für den Rückerzeiger versehen, können die Federn der beiden Lager die gleichen sein,
wodurch eine sehr wünschenswerte Normalisierung möglich ist, deren Vorteile zahlreich
sind.
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Die Fig. 9 zeigt eine weitere zweckmäßige Ausführungsform, bei welcher
die Lagerfeder vier äußere Vorsprünge 25 an Stelle von dreien aufweist und auch
vier Seiten 26, von denen jede einen inneren Vorsprung 27 aufweist. Die vier äußeren
Vorsprünge 25 der Feder liegen in entsprechenden radialen Aussparungen 28 des Lagerträgers
29, wobei die Aussparungen in diesem Falle zylindrische Wände aufweisen, während
die vier inneren Vorsprünge alsdann auf dem Deckstein 31, d. h. dem Teil aufruhen,
der in Fig.2 mit 3 bezeichnet ist. Die Feder befindet sich alsdann in der Vorbereitungsstellung,
um mit dem Träger in der vorher angegebenen Weise vereinigt zu werden, und zwar
mit Hilfe eines der beschriebenen Werkzeuge.