DE918404C - Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffs zur Behandlung der nach einer Kinderlaehmung zurueckbleibenden Laehmungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffs zur Behandlung der nach einer Kinderlaehmung zurueckbleibenden Laehmungen

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DE918404C
DE918404C DED13293A DED0013293A DE918404C DE 918404 C DE918404 C DE 918404C DE D13293 A DED13293 A DE D13293A DE D0013293 A DED0013293 A DE D0013293A DE 918404 C DE918404 C DE 918404C
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DE
Germany
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vaccine
germs
paralysis
bacilli
treatment
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Expired
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DED13293A
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English (en)
Inventor
Dr Med Edouard Debbas
Henri Eicken
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EDOUARD DEBBAS DR MED
Original Assignee
EDOUARD DEBBAS DR MED
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K39/02Bacterial antigens

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffs zur Behandlung der nach einer Kinderlähmung zurückbleibenden Lähmungen Bekanntlichirühren die Lähmungen durch einen vorausgehenden Anfall von Kinderlähmung nicht nur von dem Virus dieser Krankheit her, sondern gewisse Muskeln werden dadurch gelähmt, daß sich an ihren Nervenzentren Toxine festsetzen, welche von Keimen abgesondeft werden, die sich gewöhnlich im Körper befinden, aber durch die Anwesenhelit des Virus der Kinderilähmung in ihrer Wirkung gesteigert werden. Diese Wirkung wird außerdem in eine schädliche Wirkung umgewandelt. Die Keime sondern nach dem Wirkungswechsel weiter Toxine ab, welche die befallenen Muskeln selbst nach dem Verschwinden des Virus der Kinderlähmung lähmen.
  • Unter Berücksichtigung dieser Tatsachen schlägt die Erfindung vor, einen Impfstoff herzustellen, der in dem Körper gewisse Reaktionen auslöst, welche die zur Neutralilsierung der Toxine dieser Keime erforderlichen Anti toxine liefern und gleichzeitig die Keime selbst abtöten.
  • Das Verfahren zur Herstellung dieses Impfstoffs bildet den Gegenstand der Erfindung. Es besteht im wesentlichen darin, auf einem durch eine Emulsion von Rückenmark oder Gehirn angereicherten geeigneten Nährboden Keime zu züchten, welche in den Nasengängen, dem Rachen und dem Mastdarm von mehreren nach einem Anfall von Kinderlähmung gelähmten Kranken entnommen wurden, wobei eine Mischung mit anderen Keimen, wie Diphtherie- und Paradiphtheriebazillen, Typhus- und Paratyphusbazillen, Dysenterie- und Paradysenteriebazillen, Bazillen Bordet-Gengon od. dgl., erfolgt. Hierauf werden 4ie Keime durch ein flbeliebiges geeignetes Mittel, z. B. durch Wärme oder durch Zusatz eines chemischen Stoffs, abgetötet und der so erhaltene Impfstoff mittels eines die peripheren Kapillaren erweiternden Mittels, z. B. Histamin, wieder aktiviert.
  • Zur Ausübung dieses Verfahrens kann man z. B. drei Gelatine-Fleiscl:rbrühe-Nährböden vorbereiten, in welche zerkleinerte Rückenmark- oder Gehirnsubstanz eingebettet wurde, um eine an Nervenzeilen reiche Emulsion zu erhalten.
  • In jedem dieser Nährboden werden anschließend die Bacillen des Impfstoffs gezüchtet. So wird z. B. auf einem Nährboden eine Aussaat mit Entnahmen gemacht, welche mit Hilfe von Wattebäuschen.
  • {;lasstäbchen, Metallstäbchen oder anderen sterilisierten Instrumenten auf dem Grund der Nasengänge von nach einem Anfall von Kinderlähmung gelähmten Kranken gemacht sind.
  • Auf dem zweiten Nährboden wird in derselben Weise eine Aussaat mit Entnahmen von dem Rachengrund der Kranken gemacht. Diesem Nährboden wird außerdem eine Kultur von Diphtherie-und Paradiphtheriebazillen sowie von Bazillen Bordet-Gengou zugesetzt.
  • Schließlich wird auf dem dritten Nährboden eine Aussaat mit Entnahmen in dem Mastdarm der Kranken gemacht. Diesem Nährboden wird außerdem eine Kultur von Typhus- und Paratyphusbazillen, Dysenteriebazillen und Paradysenteriebazillen zugesetzt.
  • Diese drei Nährböden werden anschl,ießend bei einer konstanten Temperatur bebrütet, welche eine reiche Entwicklung der Kulturen während eines Zeitraumes von 4 bis 6 Tagen gestattet. Nach dieser Zeit werden die Kulturen zum Stillstand gebracht, indem die Keime z. B. entweder durch Wärme oder durch Zusatz eines chemischen Stoffs abgetötet werden. Die abgetöteten Keime werden dann gewaschen und wie bei jedem anderen Impfstoff behandelt, wobei zu berücksichtigen ist, daß bei der Mischung der von den drei Nährböden herkommenden Keime der Gehalt stets der gleiche bleibt, so daß der Impfstoff je Kubikzentimeter stets die gleiche Zahl von abgetöteten Keimen der verschiedenen Nährböden enthält, z. B. 50 Milliarden.
  • Der so hergestellte Impfstoff ist jedoch nur langsam wirksam. Es ist daher zweclçmäßig, ihn zur Besdiieunigung der Heilwirkung zu aktivieren.
  • Als nicht einschränkendes Beispiel sei angeführt, daß man als Aktivierungsmittel Histamin zusetzen kann, welches dem obigen Impfstoff zweckmäßig im Verhältnis von I cm3 einer o,Iprozentigen sterilisierten Lösung auf IOO cmS Impfstoff zugesetzt wird.
  • Es ist ferner möglich, die Bestandteile dieses Impfstoffs in Einzeiverpackungen aufzubewahren, deren jede den von einem Nährboden kommenden Impfstoff enthält. Der Gehalt jedes Einzelbestandteiles ist z. B. auf 50 Milliarden Keime je Kubikzentimeter abgestimmt und enthält ferner als Aktivierungsmittel I cmS einer o, Iprozentigen sterilisierten Histamin,lösung auf IOO cm3 Impfstoff.
  • Dieser Impfstoff erweckt im Verein mit der Massage- und Gymnastikbehandlung die durch die Toxine gewisser Keime gelähmten Muskeln, aber natürlich nicht die Muskeln, welche durch die Zerstörung ihrer Nervenzentren durch den Virus der Kinderlähmung gelähmt wurden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffs zur Behandlung der nach einer Kinderlähmung zurückbleibenden Lähmungen, dadurch gekenn zeichnet, daß auf einem durch eine Emulsion von Rückenmark oder Gehirn angereicherten geeigneten Nährboden Keime, welche in den Nasengängen, dem Rachen und dem Mastdarm von mehreren nach einem Anfall von Kinderläihmung gelähmten Kranken entnommen wurden, zusammen mit anderen Keimen, wie Diphtherie- und Paradiphtheriebazillen, Typhus-und Paratyphusbazillen, Dysenterie- und Paradysenteriebazillen, Bazi!llen Bordet-Gengou od. dgl., gezüchtet werden, worauf die Keime abgetötet werden und der so erhaltene Impfstoff mittels eines die peripheren Kapillaren erweiternden Mittels, z. B. Histamin, wieder aktiviert wird.
DED13293A 1951-10-19 1952-10-09 Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffs zur Behandlung der nach einer Kinderlaehmung zurueckbleibenden Laehmungen Expired DE918404C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1032890B (de) * 1954-10-15 1958-06-26 Fernand Gauchard Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Produkte

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1032890B (de) * 1954-10-15 1958-06-26 Fernand Gauchard Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Produkte

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