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Verschlußprüfgerät für Zentralverschlüsse Zentralverschlüsse werden
im allgemeinen mit ,zwei wahlweise verwendbaren Blitzkontakten ausgestattet, von
denen der eine Kontakt, M, um eine Zeitspanne vor der Verschlußöffnung Kontakt gibt,
die dem Zündverzug von Blitzlampen entspricht, während der andere Kontakt, X, im
Augenblick der Öffnung des Verschlusses schließt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verschlußprüfgerät, das Blitzröhren
enthält, die einmal nach Kontaktgabe des Verschlusses sofort zünden, zum anderen
.dagegen um eine unabhängig vom Verschluß einstellbare Zeitdifferenz später. Diese
Zeitdifferenz kann z. B. so eingestellt werden, daß sie dem zeitlichen Abstand der
Lichtspitze der Blitzlampe vom Schließen des M-Kontaktes entspricht. Dabei kann
eine Blitzröhre vorgesehen sein, die wahlweise mit oder ohne Verzögerungszündung
anschaltbar ist, oder es können zwei Blitzröhren vorgesehen sein, von denen durch
ein und denselben Kontakt die eine immer ohne Verzögerung, die andere dagegen mit
.der eingestellten Zeitdifferenz gezündet wird.
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Wird nun der M-Verschlußkontakt mit dem Prüfgerät verbunden und die
mit Verzögerung zündende Blitzröhre durch den vorzugsweise mit der kürzesten Belichtungszeit
ablaufenden Verschluß hindurch betrachtet, so muß die aufblitzende Röhre bei richtig
eingestelltem Verschluß sichtbar sein, und zwar muß der Verschluß voll geöffnet
erscheinen. Ist dies nicht der Fall, so ist die Verschlußkontaktgabe
fehlerhaft.
Die Größe der tatsächlichen Verschlußverzögerung läßt sich durch Veränderung der
Zündzeit der Blitzröhre ermitteln, wozu die Verstellung am Gerät zweckmäßig in Zeiteinheiten,
z. B. ms, geeicht ist.
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Bei der vorzugsweisen Verwendung von zwei Blitzröhren kann die Einrichtung
auch zum Prüfen der Verschlußzeiten verwendet werden. Wird nämlich der X-Kontakt
angeschlossen (der bei ,gerade voll geöffnetem Verschluß schließt) und wird die
Zündverzögerung der verzögert zündenden Blitzröhre auf die zu prüfende Belichtungszeit
eingestellt (Beginn des Schließens des Verschlusses), so müssen bei richtiger Einstellung
der Versch'lußzeit beide Blitzröhren durch die voll geöffneten Lamellen sichtbar
sein. Wird die Verzögerung dagegen auf das Ende der Belichtung (gerade geschlossene
Lamellen) eingestellt, so darf nur die erste Röhre beim Hindurchblicken durch den
Verschluß sichtbar werden. Die Einstellung der Blitzröhre kann auch z. B. auf die
Mitte der Schließbewegung der Lamellen eingestellt sein (halbgeschlossener Verschluß),
so daß mit sehr kleiner Toleranz die exakte Verschlußzeit in einem Beobachtungsgang
nachgeprüft werden kann.
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Vorzugsweise werden die beiden Blitzröhren mit Farbfiltern, z. B.
in Komplementärfarben, versehen, um die Unterscheidung zu erleichtern.
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In .den Zeichnungen sind zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i das Schaltschema der grundsätzlichen Anordnung
mit zwei Blitzröhren und Abb.2 eine gleichartige Einrichtung, die durch eine gittergesteuerte
Gasentladungsröhre mit .Glühkathode, z. B. eine Gastriode, gespeist wird.
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Der Netztransformator i liefert eine Sekundär-Spannung von etwa 280
V und lädt über die Gleichrichter 2 und 3 zwei Kondensatoren q. und 5 auf. Den Kondensatoren
4, 5 sind die Blitzröhren 6,7
mit ihren. Hauptelektroden 8, g bzw. io, ii
parallel geschaltet. Die Zündelektroden 12, 13 liegen an den Sekundärwicklungen
1q., 15 von zwei Tesla-Transformatoren 16, 17. Der Gleichrichter 2 speist weiterhin
über :einen. Spannungsstabilisator 18, welcher parallel zu dem Kondensator q. liegt,
die Primärspulen zg, 2o der Tesla-Transformatoren 16, 17 auf folgende.Weise: Von
dem Stabilisator 18 wird, eine Gleichspannung abgenommen, welche über die Anschlußbuchsen
21, das Verbindungskabel 22 und den Kontakt 23 des Verschlusses 24 über einen Kondensator
25 durch die Primärwicklung 2o. geleitet werden kann. Vor dem Kondensator 25 gabelt
sich der Strom in einen zweiten Kreis, der über den Festwiderstand 26, den variablen
Widerstand 27 und den Kondensator 28 geht. Parallel zu dem Spannungsstabilisator
18 liegt der Beruhigungskondensator 29, und parallel zu dem Kondensator, 28 liegt
ein Widerstand 30, welcher dazu dient, die Kondensatoren 25 und 28 ,im Ruhezustand
des Gerätes zu entladen. Parallel zu dem Kondensator 28 ist eine Glimmlampe 31 mit
der Primärspule i9 des Tesla-Transformators 16 in Reihe geschaltet. Der Widerstand
32 im Stromkreis des Stabilisators 18 ist :ein Schutz- und Begrenzungswiderstand.
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Eine beispielsweise Ausführung dieses. Gerätes wurde .etwa mit- folgenden
Werten erzielt: Anodenspannung, d. h. Sekundärspannung des Transformators i, 28o
V; Belastbarkeit der Gleichrichter 2 und 3 6o mA;
Kondensator 4 ......:...... 180 ,uF, |
- 5 ............. 150 ,uF, |
- 2g ............. 30 HF, |
- 25 ............. 1 ,ccF, |
- 28 . . . . . . . . . . . . . o,5 yF. |
Für die Widerstände gelten dabei folgende |
Werte: |
Widerstand 32 ............. io kOhm, |
- 26 ... .. ........ 2o kOhm, |
- 27 ... .. .. .. .. .. 3o kOhm, |
- 30 ............. 3 M,Ohm. |
Als Blitzröhren 6 und 7 kommen in diesem Falle z. B. die Typen G i9 in Frage, für
.den Stabilisator die Type St V 28o/4o und für de Glimmlampe 31 die Type KR i5o.
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Die Funktion dieser Einrichtung ist folgende: Beim Anschließen des
Gerätes an die Netzspannung werden die Kondensatoren 4,5 über die Gleichrichter
2 und 3 aufgeladen und desgleichen der Kond.ensator 2g vom Stabilisator 18. Der
Verschluß 24 wird an .den Anschlußklemmen 21 angeschlossen und liegt so, .daß die
Blitzröhren 6 und 7 durch den Verschluß hindurch betrachtet werden. Wird nun der
Verschluß ausgelöst und dabei der Kontakt 23 geschlossen, so entlädt der Kondensator
29 über den Kondensator 25 und die Primärspule 2o des. Tesla-Transformators 17.
Die in der Sekundärspule 15 induzierte Spannung ionisiert die Röhre 7, so daß diese
Blitzröhre bei Schließen. des Kontaktes, 2"3 uriverzögert zündet, wobei der Kondensator
5 entladen wird. Nach .diesem Vorgang ist der Kondensator 25 aufgeladen. Über den
Kreis 26, 27, 28 fließt beim Schließen des Kontaktes kein Strom, da die Kapazität
des Kondensators 25 etwa .doppelt so groß .ist wie die des Kondensators 28 und da
außerdem in den Kreis des Kondensators 28 die verhältnismäßig großen Widerstände
26 und 27 geschaltet sind. Wird aber nun. der Kontakt 23 unterbrochen, so wird der
Kondensator 28 von dem Kondensator 25 auf die gleiche Spannung aufgeladen. Die Dauer
dieser Aufladung hängt von der Größe und der Einstellung der Widerstände 26 und
27 ab. Wenn die Zündspannung der Glimmlampe 31 .erreicht ist, entlädt der Kondensator
28 über die Glimmlampe 31 und die Primärspule ig des Tesla-Transformators 16, wodurch
die Blitzröhre 6 gezündet wird. Die Kippspannung wird kleiner gewählt als die Ladespannung
des Kondensators 25, damit die Erreichung der Kippspannung .an den Klemmen des Kondensators
28 in jedem Falle gewährleistet ist.
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Die Eichung des Gerätes erfolgt an dem Verstellwiderstand 27 und kann
zweckmäßigerweise unmittelbar in Millisekunden oder Mikrosekunden j ausgeführt werden.
Die Wirkungsweise des Gerätes
bleibt auch erhalten, wenn der Kontakt
23 bei Auslösung des Verschlusses nicht nur kurz vorübergehend geschlossen wird,
sondern längere Zeit geschlossen bleibt. In, jedem Falle wird der Kondensator 28
über die Widerstände 26 und 27 praktisch von dem Kondensator 29 aus aufgeladen,
und diese Ladung wird dann bei Unterbrechung des Kontaktes 23 vom Kondensator 25
aus fortgesetzt, bis die Glimmlampe 31 zündet.
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Es ist auch möglich, die Ladung des Kondensators 28 unmittelbar von
einer stabilisierten Stromquelle aus durchzuführen. Eine solche Anordnung ist in
Abb. 2 dargestellt. Die gleichen Teile sind mit dein gleichen Bezugszeichen versehen,
welche um ioo erhöht sind, so daß eine nochmalige eingehende Beschreibung insoweit
entfallen kann. Die Anschaltun,g der uriverzögert zündenden Blitzröhre io7 ist die
gleiche wie im Beispiel Abb. i, jedoch liegt die Primärspule iig ihres Tesla-Transformators
116 in einem Stromkreis, der von .der Wicklung ii9, einer gittergesteuerten Gasentladungsröhre
mit Glühkathode, z. B. einer Gastriode 133, den Widerständen 126, 127 und dem Kondensator
128 gebildet wird. Das Gitter 135 der Gastriode liegt über dem Gitterwiderstand
136 an einer negativen Spannung, so daß das Rohr nichtleitend ist. Zwischen dem
Gitter und dem positiven Pol des Stiabilisators 118 ist der Verschlußkontakt 121
mit einem Kondensator 137 in Reihe geschaltet.
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Wird nun der Kontakt 121 ;geschlossen, so erhält das Gitter 135 der
Gastriode 133 einen positiven Stromstoß, und das Röhr wird daher leitend. Im Moment
des Beginnens des Stromflusseis erzeugt die Primärwicklung i i9 in -der Sekundärwicklung
114 dies Tesla-Transformators 116 den Zündstrom für die Blitzröhre 107, so daß diese
zündet und den Kondensator io5 entlädt. Unabhängig davon, ob der Kontakt 121 geschlossen
bleibt oder nicht, fließt der Strom weiter, so @daß der Kondensator 128 aufgeladen
wird. Bei Erreichen der Kippspannung zündet die Glimmlampe 131, und der fließende
Strom induziert in der Sekundärwicklung 115 dies Tesla-Transformators 117 die Zündspannung
für die Blitzröhre io6. Nunmehr zündet diese, Blitzröhre io6 und entlädt dabei den
Kondensator 104. In diesem Augenblick bricht ,die ,positive Spannung am positiven
Ende des Spannungsstabilisators 118 vorübergehend zusammen, wodurch der Stromfluß
durch die Gastriode 133 abgebrochen wird.
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Es ist einleuchtend, daß .diese Anordnung auch auf eine :größere:
Anzahl von Blitzlampen erweitert werden kann, indem durch eine Gastriode mehrere
Glimmlampenkreise für die Zündung weiterer Blitzröhren gespeist werden, welche in
einer bestimmten zeitlichen Aufeinanderfolge vom Beginn des Kontaktschlusses ab
gerechnet gezündet werden. Auch ist es einleuchtend, daß der Anschluß weiterer Blitzröhrenkreise
ka.skadenartig durchgeführt werden kann, indem jeweils durch Zündung derGlimmlampe
.der nächstfolgende Gastriodenkreis eingeschaltet wird, ohne daß es notwendig wäre,
diese Möglichkeiten im einzelnen schaltungsmäßig darzustellen.