DE918006C - Aus dem Innenraum eines Flugzeuges durch einen Kraftspeicher herausschleuderbarer Sitz - Google Patents

Aus dem Innenraum eines Flugzeuges durch einen Kraftspeicher herausschleuderbarer Sitz

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DE918006C
DE918006C DEJ5022D DEJ0005022D DE918006C DE 918006 C DE918006 C DE 918006C DE J5022 D DEJ5022 D DE J5022D DE J0005022 D DEJ0005022 D DE J0005022D DE 918006 C DE918006 C DE 918006C
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DE
Germany
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seat
aircraft
ejected
interior
energy store
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Expired
Application number
DEJ5022D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Erich Dietz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Airbus Defence and Space GmbH
Original Assignee
Messerschmitt Bolkow Blohm AG
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Filing date
Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64DEQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENTS OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
    • B64D25/00Emergency apparatus or devices, not otherwise provided for
    • B64D25/08Ejecting or escaping means
    • B64D25/10Ejector seats

Description

  • Aus dem, Innenraum eines Flugzeuges durch einen Kraftspeicher herausschleuderbarer Sitz Die Erfindung bezieht sich auf Flugzeugsitze, die während des Fluges vermittels eines Kraftspeichers samt dem darauf sitzenden Besatzungsmitglied aus dem Flugzeuginnenraum herausschleuderbar sind. Solche Schleudersitze sind bekannt. Sie wurden bisher beim Einfliegen von Flugzeugen sowie bei Versuchsflügen mit besonders großer Absturzgefahr, z. B. bei Schwingungs- und Höchstgeschwindigkeitsflügen, benutzt, um der Flugzeugbesatzung de Möglichkeit zu geben, bei Gefahr ,aus dem Flugzeug rasch und ungehindert auszusteigen.
  • Mit dem Anwachsen der Fluggeschwindigkeiten hat sich das Bedürfnis herausgestellt, solche Schleudersitze nicht nur in Versuchsmaschinen, sondern auch serienmäßig als Normalsitze einzubauen, weil bei den. durch die- großen Fluggeschwindigkeiten bedingten außerordentlich hohen Staudrücken und Beschleunigungen ein Aussteigen der Besatzung mit eigener Kraft in der im Gefahrenfalle zur Verfügung stehenden kurzen. Zeitspanne in der Regel nicht möglich ist. Der Befriedigung dieses Bedürfnisses steht jedoch entgegen, daß die bei den bekannten Schleudersitzen angewendeten Kraftspeicher in Form von gespannten Federn, Gummisträngen, Preßluft od. dgl. wegen der hierfür erforderlichen konstruktiven Einrichtungen verhältnismäßig viel freien Raum beanspruchen, der zwar in größeren Flugzeugen beispielsweise bei Schwingungsflügen zur Verfügung steht, solange die für den normalen Flugbetrieb erforderlichen Einbauten und Geräte noch fortgelassen sind, der aber in einer für ihren Einsatzzweck freigegebenen Maschine, insbesondere im kleinenen Maschinen, beispielsweise in jagdflugzeugen, nicht vorhanden ist. In solchen Maschinen sind daher Schleudersitze der bekannten Art unzweckmäßig.
  • Es wäre an und für sich denkbar, den Raumbedarf und Gewichtsaufwand solcher Schleudersitze dadurch in tragbaren Grenzen zu halten, daß sie mit .einer unter dem Sitz angebrachten Pulverladung als Schleuderkraftspeicher ausgerüstet werden. Dem steht jedoch entgegen, daß durch die schlagartige volle Entfaltung der Schleuderkraft das Besatzungsmitglied eine Beschleunigung erfahren würde, welcher der menschliche Organismus nicht gewachsen ist. Da außerdem eine Treibladung nach Art von Kartuschen nur schußartig wirkt, ist die Zeit der Kraftein"virkung äußerst gering gegenüber Kraftspeichern in Form vom. Federn, Preßluft @od. dgl.
  • Die Erfindung beseitigt die erwähnten Mängel und Gefahrenquellen von Schleudersitzen der bekannten Art dadurch, daß ,als Kraftspeicher des in bekannter Weise längs flugzeugfester Führungen herausschleuderharen Sitzes an dem Sitz eine oder mehrere Treibkammern mit Rückstoßdüsen nach dem Raketenprinzip angeordnet sind. Ein solcher Kraftspeicher ergibt eine weiche Rückstoßwirkung und ein allmähliches Anwachsen der Sitzbeschleunigung, was sich noch durch entsprechende Gestaltung der Düsen sowie durch die Dosierung und Zusammensetzung der Treibladung weitgehend beeinflussen läßt, so daß ein herausgeschleudertes Besatzungsmitglied selbst von vorübergehenden gesundheitlichen Störungen verschont bleibt. Da sich die Treibkraft der Rückstoßdüse so regeln läßt, daß sie ihren Höchstwert im Augenblick des Austretens des Sitzes in die freie Luftströmung erreicht und sodann noch kurze Zeit vorhält, ist es auch möglich, den Sitz genügend weit vom Flugzeug wegzuschleudern, so da.ß die Bedingungen für ein einwandfreies Katapultieren des, Sitzes gewährleistet sind.
  • Ein weiterer, insbesondere vom militärischen Standpunkt aus bedeutsa ,mer Vorteil eines erfindungsgemäßen Schleudersitzes besteht auch darin, daß die aus den Sitzrückstoßdüsen raustretenden Stichflammen zur Erzeugung eines Brandherdes am Boden des Besatzungsraumes herangezogen werden können, dessen Verbreitung gegebenenfalls durch im Flugzeugboden eingebaute besondere Brandsätze noch begünstigt werden kann. Das von der Besatzung beim Absturz verlassene Flugzeug wird daher schon brennend am Boden aufschlagen und so rasch vernichtet, daß eine feindseitige Untersuchung auf technische Einzelheiten nicht mehr möglich ist. Sollte die Vernichtung des Flugzeuges durch Brandentfachung dagegen nicht erwünscht sein, so läßt sich die Brandwirkung der aus den Düsen austretenden Schwaden beispielsweise durch Klappen im Flugzeugboden vermeiden.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Anordnung der Rückstoßdüsen zum Gesamtschwerpunkt des belasteten Sitzes so getroffen, daß das beim Herausschleudern des Sitzes mit dem Besatzungsmitglied von der Luftströmung auf letztere ausgeübte Moment von dem aus der resultierenden Treibkraft herrührenden Moment bezüglich des Gesamtschwerpunktes im Hinblick auf .die Lage oder Drehbewegung des Besatzungsmitgliedes vorbestimmbar ist. Es ist selbstverständlich, daß der in der Schleuderrichtung des Sitzes befindliche Teil der Flugzeugbegrenzungswände vor oder beim Auslösen des Schleuderkraftspeichers, was beispielsweise auf elektrischem Wege über das Bordnetz und/oder eine Notbatterie erfolgen kann, abgeworfen wird. Hierfür geeignete Abwurfeinrichtungen sind bekannt. Es ist zweckmäßig, die benutzte Abwurfeinrichtung mit der Auslösung des Sitzkraftspeichers funktionsmäßig so zu kuppeln, daß beide :durch einen einzigen Handgriff zur Wirkung gebracht werden können, was z. B. bei Absprengung des Daches durch eine gemeinsame elektrische Zündung erreicht werden kann.
  • Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels in vereinfachter schematischer Darstellung näher erläutert. Es bedeutet i den im Besatzungsraum z Beines kleinen, schnellen Flugzeuges, beispielsweise eines Jagdflugzeuges, angeordneten Führersitz, der mit Hilfe von Rollen 3 an seinem Unterteil sowie an seiner Rückenlehne in flugzeugfesten Führungen q. derart beweglich geführt ist, daß ein Ecken und Hängenbleiben mit Sicherheit vermieden ist. An der Unterseite des Sitzes i ist ein Kraftspeicher in Form von Rückstoßdüsen 5 angebracht, durch deren Zündung der Sitz i samt dem darauf sitzenden Flugzeugführer im Sinne des einbezeichneten Pfeiles, wie gestrichelt dargestellt, aus dem Flugzeuginnern herausgeschleudert wird. Die oberhalb des Führersitzes befindliche Überdachung 6 ist zu diesem Zweck mit einer nicht dargestellten geeigneten. Abwurfeinrichtung bekannter Art versehen, die unmittelbar vor oder bei der Zündung der Treibladung zur Wirkung gebracht wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i.Aus dem Innenraum .eines Flugzeuges durch einen Kraftspeicher längs flugzeugfester Führungen herausschleuderbarer Sitz, dadurch gekennzeichnet, daß als Kraftspeicher am Sitz eine oder mehrere Treibkammern mit nach dem Raketenprinzip arbeitenden Rücks:toßdüsien angeordnet sind. ?. Schleudersitz nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung der Treibkammern zum Gesamtschwerpunkt des belasteten Sitzes, daß das beim Herausschleudern des Sitzes mit dem Besatzungsmitglied von der Luftströmung auf letztere ausgeübte Moment von dem aus der resultierenden Treibkraft herrührenden Moment bezüglich des Gesamtschwerpunktes im Hinblick auf die Lage oder Drehbewegung des Besatzungsmitgliedes nach dem Verlassen des Flugzeuges vorbestimmbar ist. 3. Schleudersitz nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzkraftspeicher zu benachbarten Flugzeugteilen oder besonderen Brandsätzen so angeordnet ist, daß diese Teile durch die aus den Speicherdüsen austretenden Flammen in Brand ges=etzt werden.
DEJ5022D 1943-06-01 1943-06-01 Aus dem Innenraum eines Flugzeuges durch einen Kraftspeicher herausschleuderbarer Sitz Expired DE918006C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2998213A (en) * 1957-12-20 1961-08-29 Temco Electronics & Missiles C Ejection seat
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DE102005049704A1 (de) * 2005-01-24 2006-11-30 Issa Orans Opferreduzierung bei Hubschrauberabstürzen

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