DE2704650C3 - Landegerät für Fahrzeuge, die aus einem Flugzeug während des Fluges abgesetzt werden - Google Patents
Landegerät für Fahrzeuge, die aus einem Flugzeug während des Fluges abgesetzt werdenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Landegerät für Fahrzeuge, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
Durch die US-PS 36 06 212 ist es bekannt, aus einem in einer Umlaufbahn befindlichen Raumfahrzeug eine
Landekapsel auszustoßen, welche mit einem Raketentriebwerksatz ausgestattet ist. Die Triebwerke dienen
dabei nur zur Steuerung der Kapsel aus der Umlaufbahn in eine Erdanziehungsbahn und zur Geschwindigkeitsbremsung. Nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre wird
der Triebwerkssatz abgeworfen und ein Fallschirm entfaltet, der die Kapsel bis zum Aufsetzen bzw.
Wassern weiterhin abbremst. Die Triebwerke dienen hierbei somit nur zur Einsteuerung der Landekapsel in
eine Fallinie, aber nicht zur genauen Einsteuerung auf einen bestimmten Aufsetzpunkt.
Durch die FR-PS 11 15 776 ist es weiterhin bekannt,
aus einem Flugzeug eine Last abzuwerfen, deren Fallgeschwindigkeit durch eine Rakete gebremst wird.
Die Rakete kann dabei nur entgegen der Fallrichtung wirken, eine Steuerung der Flugbahn ist nicht möglich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einem Landegerät für Fahrzeuge der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Art eine Steuerung der Fallbewegung während der gesamten Flugbahn zu
ermöglichen, das Fahrzeug an einem vorbestimmten Platz abzusetzen und dem Fahrzeug nach dem Absetzen
eine Fortbewegung zu gestatten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale nach dem kennzeichnenden Teil von
Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung enthalten die Ansprüche 2 bis 6.
Der wesentliche Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik besteht darin, daß bei dem erfindungsgemäßen
Landegerät aufgrund unterschiedlicher Schwenkprogramme für die Strahltriebwerke unterschiedliche
Abstiegsbahnen gewählt werden können, die ein absolut sicheres Aufsetzen des Fahrzeuges in einem vorbestimmten
Zielpunkt ermöglichen. Dabei kann eine vorgewählte, im Aufsetzpunkt noch vorhandene horizontale
Resigeschwindigkeit zur Weiterbewtrgung des
Fahrzeuges am Boden genutzt werden,
ίο Die Erfindung ist anhand der folgenden Figurenbeschreibung näher erläutert. Es zeigt
ίο Die Erfindung ist anhand der folgenden Figurenbeschreibung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Landegerät, das als Rüstsatz ausgeführt, an einem Panzer angebracht ist,
F i g. 2 ein Landegerät nach Fig.] im abgesprengten
Zustand nach erfolgter Landung des Panzers,
F i g. 3 ein Blockschaltbild eines Landegerätes,
Fig.4 eine Darstellung eines Landegerätes während
des Landevorganges und
F i g. 5 ein Diagramm zur Erläuterung der Zusammen-M
hänge während des Landevorganges.
Fig.! zeigt ein Lsndegerät, mit dessen Hilfe ein
Fahrzeug (Panzer) aus einem Flugzeug abgesetzt wird. Das Landegerät ist in der gezeigten Beispielsausführung
als Rüstsatz ausgeführt, der am Panzer 1 in geeigneter Weise befestigt ist. Der Rüstsatz besteht hauptsächlich
aus Geräteträgern 2, Abstiegsraketen 3, Gasdüsensätzen 4 und einem Geräiebehälter 7. Der Gerätebehälter
7 enthält die zur Steuerung und Regelung des Landegerätes erforderlichen Elemente. Beim Überfliegen
des Zielgebietes durch das Trägerflugzeug 30 wird das Fahrzeug im geeigneten Zeitpunkt mittels einer
Schleudereinrichtung entgegen der Flugrichtung aus dem Flugzeug 30 geschleudert. Danach werden nach
Ablauf einer definierten, sehr kurzen Zeitspanne die schwenkbaren Abstiegsraketen 3 gezündet und der
Schwenkvorgang eingeleitet. Dabei zeigen die Düsen der Raketen 3 zunächst etwa in Anflugrichtung, so daß
zunächst die horizontale Komponente der Geschwindigkeit des Landegerätes abgebaut wird. Durch ein
vorgegebenes Schwenkprogramm werden die Raketen 3 während des Abstiegs um die Querachse geschwenkt
und zeigen gegen Ende des Abstiegs bei Brennschluß senkrecht nach unten. Durch geeignete Wahl von
Anfangsbedingungen kann die Aufsetzgeschwindigkeit so gewählt werden, daß der Panzer 1 aus dem Aufsetzen
heraus am Boden weiterfahren kann. Nach dem Aufsetzen wird das Landegerät von dem Panzer 1
getrennt. Dies geschieht beispielsweise durch Sprengbolzen. Durch Anordnung z. B. vorgespannter Federn
kann die Wirkung der Sprengbolzen unterstützt werden.
Fig. 2 zeigt den gelandeten Panzer 1 und das
abgesprengte Landegerät, das durch die Absprengung in clic beiden Geräteträger 2 und den Verbindungsträger
5 mit dem Druckgasbehälter 6 zur Versorgung der Düsensätze 4 und mit dem Gerätebehälter 7 zerlegt
wurde. Bei der Zerlegung werden die betroffenen Leitungen in geeigneter Weise getrennt. Der Panzer 1
weist Halterungen 8 auf, die in entsprechende Gegenelemente 9 eingreifen.
Fig.3 zeigt ein Blockschaltbild eines Landegerätes
mit dem Lageregler 12 einschließlich Aufschallverteiler, der Kreiselplattform 13. dem Verstellmotor 14, dem
Lagewinkelgeber 15, dem Mischverstärker 16, dem Anstellwinkelregler 17, der Anstellwinkelfahne 18 mit
dem Anstellwinkelgeber 19, dem Eingabeteil 20, dem Landeprogrammrechner 21, dem Kommandogerät 22,
der Sicherheitslogik 23, der Anzeigetafel 24, den
Ventilgruppen 25 für die Gasdüsensätze 4 und den Schwenkmotoren 26. Der Abstiegsvorgang wird zweckmäßig
vom Piloten des Trägerflugzeuges 30 ausgelöst, nachdem die erforderlichen Daten über das Eingabeteil
20 in den Programmrechner 21 eingegeben wurden. Nach Betätigung des Auslösers am Kommandogerät 22
steuert ein Folgegeber innerhalb des Rechners 21 folgende Vorgänge:
— Aktivierung des Landereglers 12, der Plattform 13, der Ventilgruppen 25 und damit der Gasdüsensätze
4,
— Auslösen der flugzeugfesten Startschleuder,
— Zünden der Raketen 3,
— Aufschalten eines vorgewählten Anstellwinkelprogramms über das Eingabeteil 20, den Rechner 21, 1^
den Anstellwinkelgeber 17 und den Verstellmotor 14,
— Aufschalten eines im Rechner 21 entsprechend den Eingabedaten ermittelten Schwenkprogramms für
die Raketen 3 über den Mischverstörker 16 und die Schwenkmotoren 26, wobei der Mischverstärker Ib
das vom Lagewinkelgeber 15 ausgehende Signal dem Schwenkprogramm des Rechners 21 überlagert.
Unmittelbar nach Erreichen der senkrechten Position der Raketen 3 wird das Schwenkprogramm über den
Rechner 21 abgeschaltet. Nach Abbau einer Anfangsvertikalgeschwindigkeit werden die Raketen 3 über den
Rechner 21 gelöscht und die Zerlegung des Landegerätes ausgelöst. Ausgehend von der dem Eingabeteil 20
eingegebenen Horizontalgeschwindigkeit beim Aufsetzen ist das gelandete Fahrzeug am Boden sofort frei
manövrierbar.
Fig.4 zeigt eine Darstellung eines Landegerätes beim Absetzen eines Panzers 1 aus einem Flugzeug 30.
Das Flugzeug 30 befindet sich in der Anflughöhe H0,
welche z. B. kurz vor dem Absetzen des Panzers 1 über Funkhöhenmesser mittels des Winkels # und einer
Laufzeitmessung bestimmt wird. Diese Höhe Ho wird zur eventuellen Korrektur in den Rechner 21 eingegeben,
womit auch der Programmablauf des putomatischen Absetzens eingeleitet wird. Das Flugzeug 30 hat
die Anfluggeschwindigkeit Va- Mittels des Auslösers am Kommandogerät wird der eigentliche Landevorgang
eingeleitet. Dabei wird das Fahrzttig mittels der flugzeugfesten Schleudereinrichtung mit der Geschwindigkeit
Vk aus dem Laderaum des Trägerflugzeuges 30 geschleudert, wobei die Lageregelung automatisch
einsetzt. Nach Durchfallen Jer Strecke h„, befindet sich
der Schwerpunkt des Gerätes einschließlich Nutzlast in Position P]. Ler Schwerpunkt hat hier die Geschwindigkeitskomponenten
Vox und v„,. In dieser Position werden
die beiden Raketen 3, deren Treibstrahlen zunächst etwa in Richtung vnK zeigen, gezündet und das
Schwenkprogramm ausgelöst. Im weiteren Verlauf des Abstieges wird infolge der Schwenkung der Raketen 3
zunächst die Geschwindigkeitskomponente vx und dann
die Komponente v, abgebaut. In der Abbildung ist der Panzer 1 mit dem Landegerät zu einem beliebigen
Zeitpunkt P während des Abstieges dargestellt. In diesem Zeitpunkt hat das Gerät die Geschwindigkeitskomponenten v, und v,= f(t). Hier hat sich der
resultierende Schubvektor S bereits um den Winkel n — tot gegen die Horizontale gedreht, wobei in diesem
Beispiel (u = const. sei. Es ist weiter angenommen, daß das Fahrzeug über die Anstellwinkelsteuerung den
Lagewinkel γ eingenommen hat. In Punkt "j ist der max.
Schwenkwinkel σ = 90° nach der Zeit t= rerreicht und
das Schwenkprogramm beendet. Die Anfangsvertikalgeschwindigkeit V^= Va, ist hier noch nicht abgebaut. Im
Punkt Pj ist bei gleichbleibendem Schwenkwinkel 0 = 90° die Geschwindigkeit ve auf Null gesunken und
damit auch die vertikale Aufsetzgeschwindigkeit ve/= 0. Die horizontale Aufsetzgeschwindigkeit Vß, entspricht
dem vorprogrammierten Wert. Bei Erreichen von Punkt Pi ist die Zeit Tb vergangen und die Raketen 3 werden
z. B. durch plötzliche Druckabsenkung in den Brennkammern gelöscht Vom Beginn P\ des Schwenkprogramms
bis zum Brennschluß P3 wird die horizontale Strecke sfl, durchlaufen. F i g. 5 zeigt ein Diagramm zur
Erläuterung der Zusammenhänge während des Landevorganges. Auf der linken senkrechten Achse sind die
Höhe Ha und die horizontale Strecke s/j,* aufgetragen,
wobei der Stern darstellt, daß der Luftwiderstand hier
nicht berücksichtigt wurde. Auf d™~ waagerechten
Achse ist die horizontale Aufsetzgesciwjndigkeit vSl*
aufgetragen, wobei auch hier der Luftwiderstand nicht einbezogen wurde. Die rechte senkrechte Achse trägt
die Schwenkzeit Ta. Die drei Kurven zeigen die Giößen
Ho, Ta und is«* in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
Vbx* unter folgenden Voraussetzungen:
1. vo, = 60 m/s
2. vol = 6,3 m/s
3. o„ = 0°
4. auftriebsneutraler Abstieg
Der auftriebsneutrale Abstieg ist hier als !dealfall anzusehen, welcher jedoch praktisch nur annähernd
erreicht werden kann. Insbesondere ist am Ende der Abstiegsbahn das Verhältnis Auftrieb/Schub derart
gering, daß der Einfluß des Anstellwinkels verschwindet. Man erkennt aus dieser Darstellung, daß Anflughöhen
zwischen etwa 35 und 92 m zu erwarten sind, wobei die Abstiegszeiten zwischen 4 und 7s liegen. Zur Erzeugung
einer künstlichen Stabilität und Dämpfung des Landegeräte::
werden bevorzugt einfache gefesselte Kreisel auf der Plattform 13 als Meßwertgeber verwendet. Die
gemessenen Winkelgeschwindigkeiten um die Hauptachsen werden in diesem Fall den Ventilgrüppen 25
über den Regler 12 als Ventilöffnungsgeschwindigkeiten im Gegensinn aufgeschaltet. Elektrisch differenzierte
Signale wirken als künstliche Dämpfungen.
Nach einer Ausgestaltung erfolgt die Schwenkbewegung des resultierenden Schubvektors nach beliebigen
Schwenkprogrammen mit variabler Winkelgeschwindigkeit.
Nach einer anderen Ausgestaltung werden verschiedene Abstiegsprogramme mit Triebwerken von gleichem
Schub durch Variation des Anfangsschwenkwinkels a„ und der Schwenkzeit Tb realisiert.
Nach einer weiteren Ausgestaltung wird über die Lagekontrolle ein zeitlicher Anstellwinkelverlauf derart
eingesteuert, daß der Einfluß des Auftriebs weitgehend verschwindet.
Eine vierte Ausgestaltung sieht vor, daß das Landegerät mindestens eine aerodynamische Leiteinrichtung
aufweist.
Nach einer fünften Ausgestaltung ist das Landegerät integrierter Bestandteil eines abzusetzenden Fahrzeuges.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Landegerät für Fahrzeuge, die aus einem Flugzeug während des Fluges abgesetzt werden, mit
einem entgegen der Fallbewegung gerichteten Strahltriebwerk zur Steuerung der Fallgeschwindigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß das Landegerät als am Fahrzeug befestigter Rüstsatz ausgebildet ist und mindestens ein nach einem
Programm steuerbares Strahltriebwerk und Gasdüsensätze (4) zur Lagestabilisierung aufweist, wobei
das oder die Strahltriebwerke um die Querachse des Fahrzeugs schwenkbar sind.
2. Landegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Programm für die Steuerung des
Strahltriebwerkes sowohl die Schwenkwinkel, als auch die Winkelgeschwindigkeit und den Schub
umfaßt und variiert.
3. Landegerit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rüstsatz vom Fahrzeug absprengbar ausgebildet ist.
4. Landegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Strahltriebwerke Feststoff- oder
Hybridraketen verwendet werden.
5. Landegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Landegerät mit einer aerodynamischen
Leiteinrichtung versehen ist.
6. Landegerät nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche I bis 5, dadurch
gekennzeichnet daß die Gasdüsensätze (4) über einen Anstellwinkelgeber (19) geregelt werden.
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