DE2012793B2 - Verfahren zum senkrechten starten und anschliessenden umlenken eines flugkoerpers in andere flugrichtungen - Google Patents
Verfahren zum senkrechten starten und anschliessenden umlenken eines flugkoerpers in andere flugrichtungenInfo
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- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64C—AEROPLANES; HELICOPTERS
- B64C29/00—Aircraft capable of landing or taking-off vertically, e.g. vertical take-off and landing [VTOL] aircraft
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Description
(lO
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum senkrechten Starten und anschließenden Umlenken
eines Flugkörpers in andere Flugrichtungen.
Aus der US-PS 28 59 003 ist ein senkrecht startendes bemanntes Fluggerät bekannt, das nach seinem
senkrechten Start unter Benutzung einer kreiselgestützten Steuereinrichtung in die waagerechte Fluglage
gesteuert wird. Mit Hilfe dieser Steuereinrichtung wird sichergestellt, daß das Fluggerät bei seiner Umlenkung
stets einen stationären Flugzustand beibehält.
Ein solches Fluggerät wird daher längs eines großen Kurvenbogens von seiner senkrechten in die waagerechte
Fluglage überführt.
Ein solcher Kurvenbogen setzt die Wirksamkeit von unbemannten Flugkörpern, die sehr schnell vom
Startort aus zum Kollisionspunkt mit einem beweglichen Zielort gelangen sollen, erheblich herab. Dies gilt
insbesondere, wenn die Startmöglichkeiten nicht durch Forderung nach einem hindernisfreien Startplatz
eingeengt werden, also ein senkrechter Start vorzusehen und der Flugkörper nach seinem Start schnell in die
gewünschte Flugrichtung umzulenken ist. Liegt die geforderte Flugbahn dabei im Extremfall in sehr
geringer Höhe und horizontal so kann der Flugkörper diese nach seinem senkrechten Start nur über einen
unerwünscht großen Kurvenbogen erreichen. Hierbei wird die sogenannte innere Totzone, in der ein
beliebiger Zielorl nicht erreichbar ist, sehr groß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wirksamkeit von senkrecht startenden Flugkörpern zur
Bekämpfung beweglicher Ziele zu erhöhen, indem durch ein neues Startverfahren der die innere Totzone
bestimmender Kurvenbogen, in der ein beliebiger Zielort nicht erreichbar ist, beim Umlenken von
senkrechtem Flug in die zum Zielort weisende Flugrichtung möglichst klein gehalten wird.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zur Erzielung kleiner Kurvenbögen beim
Umlenken des Flugkörpers in die zum Zielort weisende Flugrichtung der Flugkörper in einem ersten Beschleunigungsvorgang
auf die gewünschte Flughöhe gebracht und dort durch eine quer zur Anfangsflugrichuing
gerichtete weitere Beschleunigung in die gewünschte Lage geschwenkt und nach der Schwenkung in die
geforderte Flugrichtung auf seine Marschgeschwindigkeit beschleunigt wird.
Nach einer bevorzugten Aufsführungsfonn der Erfindung wird der senkrecht stehende Flugkörper zur
Überführung auf die gewünschte Flughöhe erst kurz beschleunigt und durch einen ebenso kurzen Gegenimpuls
verzögert in der gewünschten Flughöhe nahezu zum Stillstand gebracht, und wird der Flugkörper durch
einen Querimpuls in die gewünschte, auf den Zielort gerichtete Schräglage geschwenkt: und wird schließlich
der Flugkörper aus dieser Schräglage heraus mit Hilfe eines dann gezündeten Beschleunigungs-Triebwerks in
der geforderten Richtung auf die vorgesehene Marschgeschwindigkeit beschleunigt.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Startverfahrens wird ein Flugkörper in einer sogenannten Vorstart-Phase
in einem nicht stationären Zustand aus der senkrechten in die schräge oder waagerechte Fluglage
überführt und dadurch ein Kurvenbogen erreicht, der wesentlich kleiner als die bisher erzielbaren Kurvenbögen
ist. Bei Flugkörpern mittlerer Reichweite beispielsweise ist mit dem erfindungsgemäßen Startverfahren
eine Umlenkung des Flugkörpers; innerhalb einer Sekunde, gegebenenfalls in noch kürzerer Zeit durchführbar,
was sich auf die Wirksamkeit der Zielbekämpfung außerordentlich günstig auswirkt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Flugkörpers beschrieben.
Der Flugkörper 1, der beispielsweise ein integriertes
Beschleunigungstriebwerk mit der Düse 2 und ein anschließend arbeitendes Marschtriebwerk mit Düsen 3
besitzt, erhält für seinen senkrechten Vorstart ein Triebwerk mit einer Düse 4 und zur anschließend
kurzzeitigen Abbremsung seiner Steiggeschwindigkeit ein weiteres Triebwerk mit entgegengesetzt gerichteten
Düsen 5.
Ist der Flugkörper in der gewünschten Anfangshöhe nach Impulsgabe dieser beiden mit ihren Düsen 4 und 5
arbeitenden Triebwerke nahezu zum Stillstand gekommen, so tritt das erwähnte Quertriebwerk mit seiner
Düse 6 in Tätigkeit und schwenkt den Flugkörper in Richtung der für seinen eigentlichen Start notwendigen
Fluglage.
Für den Einsatz der dann folgenden Beschleunigungsphase in der gewünschten Flugrichtung bestehen zwei
verschiedene Möglichkeiten. Ist die Zünazeit der Bcschleunigungstriebwerke und die Streuung dieser
Zündzeit klein genug, kann die Zündung während der Schwenkbewegung des Flugkörpers erfolgen. Andernfalls
besteht die Möglichkeit, ebenso wie bei der vorhergegangenen Senkrechtbewegung auch die
Schwenkbewegung vor Zündung des Haupttriebwerks durch ein zweites Quertriebwerk mit der Düse 7 wieder
abzubremsen.
Bei Flugkörpern mittlerer Reichweite ist der sogenannte Vorstart mit erst beschleunigter und dann
wieder verzögerter Senkrechtbewegung einschließlich anschließender Schwenkung in die gewünschte Schräglage
bis zur Waagerechten hin mit Sicherheit innerhalb 1 Sekunde, notfalls sogar noch kurzfristiger durchführbar.
Bestimmte Grenzen sind nur hinsichtlich der Genauigkeit der Achslage des Flugkörpers nach diesem
Vorstart gegeben. Es ist anzustreben, daß die dabei auftretenden Richtungsabweichungen innerhalb der
anschließenden Beschleunigungsphase, wo der Flugkörper auf seine Marschgeschwindigkeit gebracht wird,
noch voll kompensierbar sind.
Eine Variation der nach dem Vorstart erzielten Schräglage des Flugkörpers ist durch Änderungen der
Impulse der die Düsen 6 und 7 tragenden Quertriebwerke möglich, wobei wegen der extremen Kurzzeitigkeit
der betreffenden Impulsabgaben gestufte Impulsänderutigen kontinuierlichen Impulsänderungen vorzuziehen
sind. Zu fordern ist dabei jedoch, daß auch solche Stufungen von anschließenden Richtungskorrekturen in
ίο der Beschleunigungsphase noch überdeckt werden
können.
Die größte Vereinfachung erfährt der vorliegende Vorstart dadurch, daß der Flugkörper, mit der Düse 6
seines Quertriebwerks für eine Schwenkebene prädestiniert, schon vor Beginn seines Vorstarts in seiner
senkrechten Stellung mit seiner Düse 6 um seine Achse in die gewünschte Schwenkebene gedreht wird. Auch
der mit Rücksicht auf den erwartbaren Kollisionspunkt mit dem Ziel gewünschte Schwenkwinkel sollte dem
Flugkörper schon vor Antrieb seines Vorstarts eingeprägt werden.
Neben der erläuterten exakten Aneinanderreihung der verschiedenen Impulsgaben sind auch Überschneidungen
z. B. derart möglich, daß die mit der Triebwerksdüse 6 durchgeführte Schwenkung des Flugkörpers
bereits vor Beendigung der Impulsabgabe des Bremstriebwerkes mit den Düsen 5 eingeleitet wird. Im
Grenzfall könnte vielleicht sogar auf die Abbremsung der Senkrechtbewegung ganz verzichtet werden und
die Schwenkung gleich im Anschluß an die Impulsgabe des Triebwerks mit der Düse 4 erfolgen. Mit solchen
Maßnahmen sind zwar weitere Zeitgewinne erzielbar, aber der Flugkörper verläßt entsprechend früher, d. h.
bereits in geringer Höhe seine senkrechte Bewegungsbahn zur Seite hin, und es ist in jedem speziellen Fall
festzustellen, bis zu welchen Grenzen der jeweiligen Durchführung die an den Siart gestellten Bedingungen
noch erfüllt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1.Verfahren zum senkrechten Starten und anschließenden
Umlenken eines Flugkörpers in andere Flugrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzielung kleiner Kurvenbögen beim Umlenken des Flugkörpers in die gewünschte Flugrichtung der
Flugkörper in einem ersten Beschleunigungsvorgang auf die gewünschte Flughöhe gebracht und
dort durch einen quer zur Anfangsflugrichtung gerichtete weitere Beschleunigung in die gewünschte
Lage geschwenkt und nach der Schwenkung in die geforderte Flugrichtung auf seine Marschgeschwindigkeit
beschleunigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der senkrecht stehende Flugkörper (1) lur Überführung auf die gewünschte Flughöhe erst
kurz beschleunigt (Triebwerk 4) und durch einen ebenso kurzen Gegenimpuls (Triebwerk 5) verzögert
in der gewünschten Flughöhe nahezu zum Stillstand gebracht wird, daß der Flugkörper durch
einen Querimpuls mit oder ohne anschließenden Cegenimpuls (Triebwerke 6, 7) in die gewünschte,
•uf den Zielort gerichtete Schräglage geschwenkt wird, und daß der Flugkörper aus dieser Schräglage
lieraus mit Hilfe eines dann gezündeten Beschleunigungstriebwerks
(2) in der geforderten Richtung auf die vorgesehene Marschgeschwindigkeit beschleunigt
wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung nur
eines Quertriebwerks (6) die Zündung des Beschleurigungstriebwerks (2) in Abhängigkeit von einer
Messung der nach Zündung des Quertriebwerks sich fortschreitend ändernden Schräglage des Flugkörpers
(1) in dem Augenblick erfolgt, in dem die gewünschte Schräglage erreicht ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines
Quertriebswerks mit Gegentriebwerk (6, 7) die Impulse beider in Abhängigkeit von der gewünschten
Schräglage des Flugkörpers (1) entweder vor Beginn der ersten senkrecht gerichteten Beschleunigung
oder auch noch während derselben in ihrer Größe so geregelt werden, daß die Schwenkbewegung
des Flugkörpers in der gewünschten Schräglage zum Stillstand kommt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Größen der Querimpulse
kontinuierlich geregelt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Größen der
Querimpulse in solchen Stufen geregelt werden, daß die sich dann ergebenden Abweichungen der
Startrichtungen des Flugkörpers (1) von den gewünschten Flugrichtungen noch während der
Beschleunigungsphase kompensierbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702012793 DE2012793B2 (de) | 1970-03-18 | 1970-03-18 | Verfahren zum senkrechten starten und anschliessenden umlenken eines flugkoerpers in andere flugrichtungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19702012793 DE2012793B2 (de) | 1970-03-18 | 1970-03-18 | Verfahren zum senkrechten starten und anschliessenden umlenken eines flugkoerpers in andere flugrichtungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2012793A1 DE2012793A1 (de) | 1971-10-07 |
DE2012793B2 true DE2012793B2 (de) | 1976-07-22 |
Family
ID=5765416
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19702012793 Granted DE2012793B2 (de) | 1970-03-18 | 1970-03-18 | Verfahren zum senkrechten starten und anschliessenden umlenken eines flugkoerpers in andere flugrichtungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2012793B2 (de) |
Families Citing this family (4)
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US4560121A (en) * | 1983-05-17 | 1985-12-24 | The Garrett Corporation | Stabilization of automotive vehicle |
IL242827B (en) | 2015-11-29 | 2019-11-28 | Israel Aerospace Ind Ltd | Reactive steering system |
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-
1970
- 1970-03-18 DE DE19702012793 patent/DE2012793B2/de active Granted
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