DE69213615T2 - Verfahren und Anordnung für ein Waffensystem - Google Patents

Verfahren und Anordnung für ein Waffensystem

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    • F41G5/00Elevating or traversing control systems for guns
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  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
  • Management, Administration, Business Operations System, And Electronic Commerce (AREA)

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung in einem Waffensystem für abgeschossene nichtgelenkte Munition zur Bestimmung der Position eines oder mehrerer Vorhaltepunkte eines bewegten Zieles, welches im dreidimensionalen Raum Manöver mit dem Ziel ausführt, eine solche Position zu erreichen, daß ein Abwurf seiner Geschosse gegen ein Angriffsobjekt möglich wird. Der Vorhaltepunkt ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit, in der das Ziel bis zu ihm gelangt, das heißt die Schußzeit, gleich der Flugzeit des Projektils bis zu diesem Punkt ist. Das Verfahren setzt voraus, daß es eine Art von Sensor gibt, welcher das System kontinuierlich mit Informationen über die momentane Position des Zieles versorgt. Desgleichen wird eine Rechnereinheit vorausgesetzt, welche den Zustand der Zielposition und -bewegung berechnen kann, die die vorausgesagte Position des Zieles berechnet und die Position des Vorhaltepunktes in Winkeleinstellungen des Waffensystems umwandelt, damit das System auf den Vorhaltepunkt zielt, wobei die Bewegung des bewegten Zieles durch Bewegungsmodelle vorausgesagt wird. Dies beinhaltet auch eine Kompensation der ballistischen Einflüsse wie Wind, Temperatur, Luftdruck und so weiter.
  • Ein Verfahren und eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff ist aus dem US-A-4 794 235 bekannt. Es wird eine nichtgelenkte Munition verwendet, und die Kanone des Systems zielt mit Hilfe von Winkeleinstellungen der Kanone auf einen vorausgesagten Vorhaltepunkt vor dem sich bewegenden Ziel. Es wird angenommen, daß das verfolgte, bewegte Ziel einen Kreisbogen durchläuft. Aus dem Stand der Technik, der im Patent zitiert wird, ist auch bekannt, daß angenommen werden kann, daß das bewegte Ziel einer geraden Linie folgt.
  • Ein anderer Typ eines Abwehrsystems, das mit gelenkten Projektilen arbeitet, ist aus dem GB-A-2 212 252 bekannt. In diesem Fall wird das Projektil während seines Fluges zum Ziel mittels Radar, das Flugbahninformationen über das Ziel gewinnt, gesteuert. Es wird eine vorausgesagte Flugbahn des Zieles bestimmt, und das gelenkte Projektil wird auf einer nahezu reziproken Bahn zum Ziel geführt. Bei diesem Systemtyp ist keine Entsprechung mit dem Vorhaltepunkt eines nichtgelenkten Systems vorhanden, wie es in dem einleitenden Absatz dieser Beschreibung definiert ist.
  • Zur Lösung des Problems der Voraussage wird eine Hypothese oder ein Modell aufgestellt, wie sich das Ziel von diesem Moment an verhalten wird, und es wird eine Voraussage in bezug auf das Zielmodell gemacht. Das Modell kann entweder deterministisch oder stochastisch sein. Beispiele für mögliche Zielmodelle sind:
  • - Es wird angenommen, daß der Geschwindigkeitsvektor des Zieles in Größe und Richtung konstant ist, das heißt, eine konstante Geschwindigkeit in den drei Koordinaten für die gesamte Schußzeit vorhanden ist.
  • - Es wird angenommen, daß die Richtung des Geschwindigkeitsvektor konstant ist, aber es wird angenommen, daß das Ziel in Richtung des Vektors beschleunigt oder verzögert wird.
  • - Es wird angenommen, daß das Ziel einem Weg mit einer konstanten Beschleunigung in den drei Koordinaten folgt.
  • - Es wird angenommen, daß sich das Ziel auf einer Kreisbahn bewegt. Bei diesem Zielmodell kann entweder eine konstante Fortbewegungsgeschwindigkeit angenommen werden oder es kann eine Beschleunigung entlang der Kreisbahn erlaubt werden.
  • - Das Ziel bewegt sich mit konstanter Beschleunigung, ändert aber die Beschleunigung zu beliebig ausgewählten Zeitenpunkten. Der Beschleunigungswert besitzt eine Gaußsche Verteilung und die Zeit mit konstanter Beschleunigung besitzt eine Poissonsche Verteilung. Die Beschleunigung kann in einer oder in allen drei Koordinaten auftreten.
  • Das erste und vierte dieser Zielmodelle ist in dem US-Patent offenbart.
  • Ein Problem, das die Voraussage beeinflußt, besteht darin, daß die gemessene Position des Ziels ein Rauschen besitzt. Dieses Rauschen hat zur Folge, daß die Zustandsangabe der Zielposition und -bewegung gefiltert werden muß, bevor sie für die Voraussage des zukünftigen Zielzustands verwendet werden kann. Ein Filter beinhaltet jedoch stets eine Verzögerung und das führt in einem System, welches nicht schlagartig auf schnelle Änderungen im aktuellen Bewegungszustand des Zieles reagieren kann.
  • Das große Problem bei der Voraussage besteht jedoch darin, daß der Bewegungzustand des Zieles fast nie über die gesamte Schußzeit als konstant betrachtet werden kann. In einem System mit Flugabwehrkanonen kann zum Beispiel das Abschußsteuersystem die zukünftige Position des Ziels bis 10 Sekunden im voraus voraussagen. Zu diesem Zeitpunkt wird dann die Filterverzögerung addiert, welche einige Sekunden betragen kann. Selbstverständlich kann der Pilot stets durch Manövrieren versuchen, die Zeit, in welcher sich das Ziel in einem konstanten Bewegungzustand befindet, zu minimieren, und folglich wird die vorausgesagte Position nur für eine Schußentfernung mit einer sehr kurzen Schußzeit genau sein.
  • Der Nachteil bei den ersten vier Zielmodellen, auf die oben hingewiesen wird, besteht darin, daß sie einen konstanten Bewegungszustand für die gesamte Schußzeit voraussetzen, was nicht als wahrscheinlich betrachtet werden kann. Auch verwendet keines der Modelle den Umstand, daß die Absicht der Manöver des Zieles in den meisten Fällen darin besteht, eine solche Position zu erreichen, daß die Bekämpfung des Angriffsobjektes möglich wird. Diese Position besteht in einer kurzen Phase einer geraden Flugbahn, in der der Pilot zielen und seine Munitionslast abfeuern kann. Eine typische Situation bei einem Sturzflugangriff gegen ein geschütztes Ziel wird in Fig. 1 gezeigt, welche die Nachteile zeigt. Die Figur zeigt die Zielposition mit einer Anzahl von Zeitpunkten und Positionen für die Vorhaltepunkte, welche das Ergebnis aus einer konventionellen Voraussage sind, bei der der Bewegungszustand des Zieles über die gesamte Schußzeit als konstant angenommen wird. Eine Aktion gegen das Angriffsziel ist nur in der letzten Stufe in einer kurzen Entfernung möglich. Es ist auch wahrscheinlich, daß das Ziel in der Lage war, seine Munitionslast abzuwerfen, bevor es bekämpft werden konnte.
  • Die Aufgabe dieser Erfindung, wie sie in Anspruch 1 und 4 definiert wird, besteht darin, das oben betrachtete Voraussageproblem zu lösen, oder auf jeden Fall ein besseres Modell dafür zu erzeugen, wie das Ziel sich verhält, und damit die Wahrscheinlichkeit zu verbessern, das Ziel zu bekämpfen, bevor es in der Lage ist, seine Munitionslast abzulassen.
  • Die Erfindung baut auf einem deterministischen Zielmodell auf, bei welchem sich der Bewegungszustand (Geschwindigkeit und Beschleunigung) des Zieles über die Schußzeit verändert, daß heißt, über die Zeit vom Abschuß des Projektils bis es im Ziel aufschlägt.
  • Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Positionen der vermutlichen Angriffsobjekte relativ zum Waffensystem dem System zuführbar gemacht werden, daß diese Positionen zur Berechnung des Vorhaltepunktes oder der Vorhaltepunkte verwendet werden und daß eine Anzahl von Bewegungsmodellen kombiniert werden, um auf diese Weise eine hypothetiche Wegform (Zielmodell) für das bewegte Ziel zum jeweiligen wahrscheinlichen Angriffsobjekt aufzubauen, welcher das bewegte Ziel vermutlich folgen wird, wobei die Änderungen zwischen den Bewegungsmodellen kontinuierlich in Abhängigkeit von der Aktion des bewegten Zieles durchgeführt werden.
  • Vorteilhafterweise werden die Zielmodelle, daß heißt, die Hypothesen, wie sich das Ziel bewegen wird, für die Berechnung des Vorhaltepunktes aus Kreisbögen, Kugeloberflächen und/oder geraden Linien aufgebaut.
  • Bei der Versorgung des Systems mit der Position der wahrscheinlichen Angriffsobjekte kann diese Information für eine effektive Voraussage des wahrscheinlichen Vorhaltepunktes des Zieles verwendet werden. Die Zielmodelle, die bei der Berechnung des Vorhaltepunktes verwendet werden, werden aus einer Anzahl von Komponenten, wie z.B. Kreisbögen, Kugeloberflächen und gerade Linien, aufgebaut und in einer solchen Weise kombiniert, daß sie der Absicht der Manöver des Zieles entsprechen, nämlich ein vorbestimmtes geschüztes Objekt anzugreifen.
  • Die Vorteile, die mit Hilfe der Erfindung erzeugt werden, sind ein größerer wirksamer Abschußbereich für das Waffensystem mit manövrierenden Zielen, eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit und die Möglichkeit, ein Ziel zu bekämpfen, bevor es in der Lage ist, seine Munitionlast abzusetzen.
  • Im folgenden Text soll ein Beispiel der Erfindung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen in größeren Einzelheiten beschrieben werden, in denen
  • Fig. 1 eine typische Situation zeigt, bei welcher das Ziel einen Sturzflugangriff auf ein geschütztes Objekt ausführt;
  • Fig. 2 eine kontinuierliche Messung der Zielposition im Raum erkennen läßt;
  • Fig. 3 zeigt, wie die Informationen zur Bestimmung einer Bewegungsebene und einer Kreisbahn, auf welcher sich das Ziel vermutlich bewegen wird, verwendet wird;
  • Fig. 4 zeigt, wie die Position des geschützten Objektes, von dem eingeschätzt wird, daß es ein für den Angreifer wichtiges Objekt ist, um es zu vernichten, zum Beispiel in rechtwinkligen Koordinaten gemessen und dem System zugeführt wird;
  • Fig. 5 erkennen läßt, wie während der Zielverfolgung eine Bewegungsebene kontinuierlich gemessen wird;
  • Fig. 6 ein erstes Bewegungsmodell zeigt;
  • Fig. 7 ein zweites Bewegungsmodell zeigt;
  • Fig. 8 ein drittes Bewegungsmodell zeigt;
  • Fig. 9 ein viertes Bewegungsmodell zeigt;
  • Fig. 10 ein fünftes Bewegungsmodell zeigt;
  • Fig. 11 ein Bewegungsmodell mit horizontaler Korrektur zeigt; und
  • Fig. 12 eine Übersicht zeigt, das heißt, welches Bewegungsmodell auf den verschiedenen Wegen der Annäherung in Richtung zum geschützten Objekt verwendet wird.
  • Wie in der Einleitung erwähnt wird, besteht das große Problem einer Voraussage darin, daß der Bewegungszustand des Zieles über die Schußzeit fast nie konstant ist. Die Manöver des Zieles sind in den meisten Fällen der Forderung zuzuschreiben, eine solche Position zu erreichen, daß die Bekämpfung des Angriffsobjektes möglich wird. Eine typische Situation wird in Fig. 1 gezeigt, bei der ein Ziel (ein Flugzeug) 1 in einer kurzen Phase eines geraden Wegabschnittes manövriert, in welcher der Pilot zielen und seine Munition auf ein geschütztes Objekt 2 abschießen kann. Die Figur zeigt die Position des Zieles an einer Anzahl von Zeitpunkten und für Vorhaltepunkte, welche das Ergebnis aus einer herkömmlichen Voraussage darstellen, bei der der Bewegungszustand des Zieles über die gesamte Schußzeit als konstant angenommen wird. Eine Aktion gegen das Angriffsziel 1 ist dann nur in der letzten Stufe in einer kurzen Entfernung möglich. Es ist auch wahrscheinlich, daß das Ziel seine Munition abwerfen konnte, bevor es in einem solchen Fall bekämpft werden konnte.
  • Durch die kontinuierliche Messung der Zielposition im Raum über einen Sensor 4 und der Filterung dieser Meßwerte in der nächsten Stufe, kann der Positions- und Bewegungszustand des Zieles zum Beispiel in rechtwinkligen Koordianten ausgedrückt werden. Diese Zustände werden hier durch die Vektoren r, v und entsprechend Fig. 2 gebildet. Diese Vektoren können dann zur Bestimmung einer Bewegungsebene und einer Kreisbahn verwendet werden, entlang welcher sich das Ziel (Fig. 3, Bezugszahl 1) vermutlich bewegen wird. Es kann auch erkannt werden, daß eine Bewegungsebene und eine Kreisbahn nur definiert werden, wenn der Beschleunigungsvektor ein Vektor mit (a) ≠ Null ist und der Geschwindigkeitsvektor (v) nicht parallel zum Beschleunigungsvektor (a) liegt. Wenn diese Bedingungen nicht zutreffen, ist man gezwungen eine Bewegung entlang v anzunehmen.
  • Lösung:
  • Das System 3, 4 bietet die Möglichkeit der Bestimmung der Position relativ zum Abschußsteuersystem der aktuell geschützten Objekte. Diese geschützten Objekte sind Objekte, welche als wichtige Objekte betrachtet werden, um von einem Angreifer vernichtet zu werden. In einem Fahrzeugsystem ist das Fahrzeug sicher selbst ein wichtiges, zu schützendes Objekt. Die Position kann zum Beispiel in rechtwinkligen Koordinaten bestimmt und dem System über ein Daumenrad, Menü oder dergleichen zugeführt werden. Ein Beispiel des Vorganges wird in Fig. 4 gezeigt. Diese Parametereingabe wird nur nach der Gruppierung des Systems ausgeführt, kann aber, wenn erforderlich, verändert werden. Die Figur zeigt drei stärker geschützte Objekte als Beispiel: einen Flugzeughangar 2', eine Radarstation 2" und eine Brücke 2"'.
  • Die oben erwähnte Bewegungsebene wird bei der Zielverfolgung kontinuierlich berechnet. Die Position des geschützten Objektes wird in diese Ebene projiziert und der dann in der Ebene erhaltene Punkt, wird von der Voraussage für die Berechnung der vermutlichen Zielbewegung verwendet. Der Grund, warum die absoluten Koordinaten des geschützten Objektes nicht für diese Zwecke verwendet werden, besteht natürlich darin, daß es nicht wahrscheinlich ist, daß sich dieser Punkt in der berechneten Bewegungsebene befindet. Außerdem kann eine Situation entsprechend Fig. 5 vorliegen, welche eine Art eines Bombenangriffs zeigt. In diesem Fall ist es zwar wahrscheinlich, daß sich das Ziel in der horizontalen Ebene selbst ausrichtet, jedoch nicht in Richtung der Höhenkoordinate des Zieles.
  • Es wird eine Anzahl von Bewegungsmodellen definiert und zwischen ihnen werden in Abhängigkeit von der Aktion des Zieles kontinuierlich Änderungen durchgeführt. Diese Modelle werden unten mit Hilfe von erläuternden Figuren beschrieben. Plötzliche Änderungen in der Position des Vorhaltepunktes werden durch zwei Bewegungsmodelle vermieden, zwischen welchen Änderungen auftreten können, die denselben Vorhaltepunkt an den Grenzübergängen erzeugen.
  • Bewegungsmodell 1 (Fig. 6)
  • In diesem Fall ist die Beschleunigung 0, oder alternativ ist nur in Fortpflanzungsrichtung eine Beschleunigung vorhanden. Da quer zur Fortpflanzungsrichtung keine Beschleunigung vorhanden ist, ist auch keine Bewegungsebene definiert. Das ist mit dem Vorhandensein eines unendlichen Kurvenradius der Kreisbewegung gleichzusetzen. In diesem Fall wird angenommen, daß der Bewegungszustand während der Schußzeit konstant ist.
  • Bewegungsmodell 2 (Fig. 7)
  • Bei dieser Bewegung trifft zu, daß quer zur Fortpflanzungsrichtung eine Beschleunigung vorhanden ist und folglich kann eine Bewegungsebene berechnet werden. Dieses Modell wird verwendet, wenn das Ziel von der Projektion des geschützten Objektes weg in die Ebene manövriert wird, oder wenn diese Projektion in dem vorher berechneten Kreis enthalten ist. In diesen beiden Fällen wird angenommen, daß der Bewegungszustand des Ziels über die gesamte Schußzeit konstant ist.
  • Bewegungsmodell 3 (Fig. 8)
  • In gleicher Weise definieren die Zielbeschleunigung und -geschwindigkeit eine Bewegungsebene, in welcher sich das Ziel vermutlich fortpflanzt. Wenn nicht angenommen wird, daß sich der Bewegungszustand des Zieles während der Schußzeit ändert, führt das zu einer Richtung des Fortpflanzungsvektors des Zieles, die vermutlich an dem projizierten, unter Schutz stehenden Objekt vorbeigeht. Das wird als weniger wahrscheinlich angenommen und deshalb wird die Annahme gemacht, daß das Ziel (Pilot) sucht, sich in Richtung des projizierten, unter Schutz stehenden Objektes aufzurichten und es anzugreifen. Das ist sicher eine grobe Annäherung, da ein fortlaufendes Aufrichten realistischer wäre, das heißt, der Kurvenradius steigt mehr und mehr. Die Annäherung ist jedoch gut genug, da der Bewegungszustand des Zieles wegen des gemessenen Rauschens noch nicht genau berechnet werden kann. Die Beschleunigung in Richtung der Fortpflanzung wird auch nach dem Aufrichten als konstant angenommen.
  • Bewegungsmodell 4 (Fig. 9)
  • Unter der Annahme, daß das Bewegungsmodell 3 in einer früheren Stufe verwendet wurde, tritt der Wechsel zu diesem Bewegungsmodells ein, nachdem der Fortpflanzungsvektor des Zieles an dem projizierten, unter Schutz stehendem Objekt vorbei gegangen ist. Dieses Modell kann als ein eigenständiges gesehen werden, da die Mitte der Kurve der Kreisbahn (p') in bezug auf die berechnete (p) um 180º verschoben angenommen wird. Der Grund liegt darin, daß der Nachlauf des Filters dafür kompensiert ist. Dieser Nachlauf führt dazu, daß auch dann, wenn das Ziel ein ideales Manöver ausführt (Kreisbahn - gerade Linie), das Filter eine Kreisbewegung mit stufenweise ansteigenden Radien erzeugen wird. Es wird ein Abstand (b) berechnet, welcher die wahrscheinliche Entfernung zur Projektion des geschützten Objektes angibt, wenn sich das Ziel in eine vollständig gerade Bahn aufgerichtet hat. Dieser Abstand beruht auf der Entfernung zum Ziel und dem früheren Vorhaltepunkt.
  • Bewegungsmodell 5 (Fig. 10)
  • Umter der Annahme, daß das Bewegunsgmodell 4 in einer früheren Stufe verwendet wurde, tritt der Wechsel zu diesem Modell ein, nachdem das Zentrum der Kurve erzeugt wurde, was damit verbunden ist, daß das Ziel in Richtung auf das projizierte, unter Schutz stehende Objekt manövrierend gedacht wird. Die Zielbewegung kann identisch mit Bewegung 3 sein, mit dem Unterschied, daß ein kleinerer Kurvenradius als der berechnete, angenommen wird. In dem Fall, in dem der berechnete Kurvenradius (p) geringer wird als der angenommene (p'), kehrt man natürlich zum Bewegungsmodell 3 zurück. Es wird ein Abstand (b) berechnet, welcher die wahrscheinliche Entfernung zum projizierten, unter Schutz stehenden Objekt angibt, wenn angenommen wird, daß sich das Ziel in einer vollständig geraden Linie aufgerichtet hat. Dieser Abstand hängt von der Entfernung zum Ziel und dem früheren Vorhaltepunkt ab.
  • Bewegungsmodell mit horizontaler Korrektur (Fig. 11)
  • Wie früher erwähnt wird, werden nicht die absoluten Koordinaten des geschützten Objektes verwendet. Stattdessen wird die Position des geschützten Objektes kontinuierlich in die Bewegungsebene projiziert, welche durch die Geschwindigkeits- und Beschleunigungsvektoren des Zieles definiert ist. Das deutet darauf hin, daß alle Bewegungsmodelle, auch jene, die während der Schußzeit eine Änderung im Bewegungszustand des Zieles annehmen, mit der Hypothese arbeiten, daß sich das Ziel während der gesamten Schußzeit in dieser Ebene bewegen wird. Um weiterhin die Position des vermutlichen Angriffsziels bei Bestimmung des Vorhaltepunktes zu verwenden, kann man die zusätzliche Annahme machen, daß das Ziel außerhalb der Bewegungsebene manövrieren wird, um in die Linie mit dem geschützten Objekt zu kommen. Diese Korrektur ist jedoch nur in der horizontalen Ebene erlaubt, da es nicht sicher ist, daß sich das Ziel in bezug zur Höhenkoordinate des geschützten Objektes selbst ausrichten wird. Die Korrektur wird auch nur dann gemacht, wenn die kürzeste Entfernung zwischen dem geschützten Objekt und der Bewegugsebene deutlich abgegrenzt ist. Dieses kombinierte Bewegungsmodell führt dazu, daß angenommen wird, daß sich das Ziel entlang einer Kugeloberfläche und einer geraden Linie bewegt. Die Situation wird einfacher mit Hilfe von Fig. 11 beschrieben, in der eine Art Sturzflugangriff auf ein geschütztes Objekt gezeigt wird. Wenn das Ziel entsprechend der Figur lokalisiert ist, wird das Bewegungsmodell 3 verwendet. Ohne Korrektur in der horizontalen Ebene wird das Ergebnis darin bestehen, daß das Ziel vermutlich der gestrichelten Flugbahn folgt und bei der Bestimmung des Vorhaltepunktes ist ein relativ großer Seitenfehler vorhanden. Wenn jedoch die Korrektur in der horizontalen Ebene ausgeführt wird, wird das Ziel vermutlich entlang der durchgezogenen Flugbahn fliegen und es wird ein besseres Ergebnis erhalten. Die Korrektur kann natürlich auch für die Bewegungsmodelle 4 und 5 verwendet werden.
  • Bewegungsmodelle - Zusammenstellung (Fig. 12)
  • Fig. 12 zeigt ein einfaches Beispiel, welches angibt, welches Bewegungsmodell in den verschiedenen Abschnitten der Annäherung auf ein geschütztes Objekt verwendet wird. Die Annäherung ist von oben gesehen dargestellt und ist nur schematisch.
  • Natürlich kann man sich ein Bewegungsmodell vorstellen, welches mit anderen Komponenten als Kreisbahnen, Kugeloberflächen und geraden Linien aufgebaut ist. Das einzige Merkmal der Lösung besteht darin, daß eine Anzahl von Bewegungsmodellen für den Aufbau in der Weise einer flugbahnbegrenzten Wegform kombiniert werden, bei welcher der Umstand verwendet wird, daß die Position des Angriffsobjektes bekannt ist. In dem Fall, in dem eine Anzahl von geschützten Objekte definiert ist, kann die Berechnungseinheit auch zur Berechnung verschiedener Vorhaltepunkte verwendet werden. Das Abschußsteuersystem kann dann die angeschlossenen Waffensysteme (angenommen, daß einige angeschlossen sind) gegen die verschiedenen Vorhaltepunkte richten, und wenn bestimmte Vorhaltepunkte vorhergesagt werden können, wird der Abschuß auf einen der wahrscheinlichsten konzentriert.
  • Referenz:
  • 1. Mechanics, Particle Dynamics - Part 1, Anders J. Thor, Anders Höglund.

Claims (5)

1. Verfahren in einem ungelenkte Munition verschießenden Waffensystem zum Bestimmen der Position eines oder mehrerer Vorhaltepunkte eines bewegtens Ziels (1), welches im dreidimensionalen Raum Manöver mit dem Zweck, eine solche Position zu erreichen, in der der Abwurf seiner Geschosse gegen ein Angriffsobjekt (2) möglich wird, ausführt, wobei sowohl der aktuelle Positions- und Bewegungszustand des bewegten Zieles als auch seine vorhergesagte Position (Vorhaltepunkt) berechnet und die Positionsinformation für den Vorhaltepunkt in Winkeleinstellungen des Warnsystems (3, 4) umgewandelt wird, um das System auf den Vorhaltepunkt zu richten, wobei die Bewegung des bewegten Zieles durch Bewegungsmodelle vorhergesagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionen von wahrscheinlichen Angriffsobjekten (2) relativ zu dem Waffensystem dem System zuführbar gemacht werden, daß diese Positionen bei der Berechnung des Vorhaltepunktes oder der Vorhaltepunkte verwendet werden, und daß eine Anzahl von Bewegungsmodellen kombiniert werden, um auf diese Weise eine hypothetische Wegform (Zielmodell) für das bewegte Ziel zu einem jeweiligen wahrscheinlichen Angriffsobjekt, dem das bewegte Ziel vermutlich folgen wird, aufzubauen, wobei die Änderungen zwischen den Bewegungsmodellen kontinuierlich in Abhängigkeit von der Aktion des bewegten Zieles durchgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zielmodell aus Kreisbögen, sphärischen Oberflächen und geraden Linien aufgebaut wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Position eines Angriffsobjekts (2) in rechtwinkligen Koordinaten spezifiziert und dem System über ein Daumenrad, Menü od. dgl. zugeführt wird.
4. Vorrichtung in einem ungelenkte Munition verschießenden Waffensystem (3, 4) zum Bestimmen eines oder mehrerer Vorhaltepunkte eines bewegten Zieles (1), welches im dreidimensionalen Raum Manöver durchführt mit dem Zweck, in eine solche Position zu kommen, daß der Abwurf seiner Geschosse gegen ein Angriffsobjekt (2) möglich wird, mit Elementen zum Berechnen des aktuellen Positions- und Bewegungszustandes des bewegten Zieles und der vorhergesagten Position des bewegten Zieles (Vorhaltepunkt) und zum Umwandeln der Positionsinformation des Vorhaltepunktes in Winkeleinstellungen des Waffensystems (3, 4), um dieses auf den Vorhaltepunkt zu richten, wobei die Bewegung des bewegten Zieles durch Bewegungsmodelle vorhergesagt wird, gekennzeichnet durch Elemente, um dem System die Positionen von wahrscheinlichen Angriffsobjekten (2) relativ zum Waffensystem zuzuführen, und daß diese Positionen beim Berechnen des Vorhaltepunktes oder der Vorhaltepunkte verwendet werden und daß eine Anzahl von Bewegungsmodellen kombinierbar sind, um auf diese Weise eine hypothetische Wegform (Zielmodell) für das bewegte Ziel zu einem jeweiligen wahrscheinlichen Angriffsobjekt, dem das bewegte Ziel vermutlich folgen wird, aufzubauen, wobei die Änderungen zwischen den Bewegungsmodellen kontinuierlich in Abhängigkeit von der Aktion des bewegten Zieles vorgenommen werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zielmodell aus einer Kombination von Kreisbögen, sphärischen Flächen und geraden Linien besteht.
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