DE2650380A1 - Verfahren zur endphasenlenkung von ballistischen geschossen - Google Patents
Verfahren zur endphasenlenkung von ballistischen geschossenInfo
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- F41G7/20—Direction control systems for self-propelled missiles based on continuous observation of target position
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- G05D1/12—Target-seeking control
Description
Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH 6 Frankfurt/Main 70, Theodor-Stern-Kei 1
HH 76/17 27. Okt. I976
"Verfahren zur Endphasenlenkung von ballistischen Geschossen"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Endphasenlenkung von
ballistischen Geschossen.
Verfahren und Vorrichtungen zur Lenkung von Flugkörpern in vorgegebene Ziele sind an sich bekannt. Sie lassen sich grob
einteilen in passive und halb-aktive Verfahren. Bei den erstgenannten Verfahren übermittelt beispielsweise eine Fernsehkamera im Kopf des Projektils ihre Bildinformation über Funk
an eine Zentrale, die durch entsprechende Lenksignale das
Projektil in das von der Fernsehkamera erfaßte Ziel lenkt. In diesem Zusammenhang wird auf einen Aufsatz von V.K. Zworykin
"Flying Torpedo with an Electric Eye",
RCA Review Sept. 19^6 Vol. Ill Nr. 3, Seiten 293-302
hingewiesen. Diese Verfahren sind vom Aufwand bzw. von der Beschleunigungsfestigkeit her gesehen nur für größere bzw.
nicht stark beschleunigte Flugkörper mit strategischen Zielen wie Brücken, Raketenstellungen etc. geeignet.
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Weiterhin sind als Lenkmöglichkeiten vom abfeuernden System her sogenannte Strahlreiter-Verfahren (Beam-Rider-Guidance-System) bekannt. (Vergl. Zeitschrift
"Luftfahrttechnik" 5 (1959) Nr. 2 vom 15. Febr. Seite 4o in der mittleren Spalte) Bei diesem Verfahren
wird mit Hilfe spezieller Projektionseinrichtungen ein Leitstrahl mit angrenzendem seitlichen, derart
kodierten Warnbereichen in Richtung der Soll-Position des Flugkörpers gerichtet, daß dieser aus der Kodierung
der Warnbereiche selbst Größe und Richtung seiner Abweichung von der Soll-Position ermitteln kann. Als
nachteilig an diesem Verfahren muß der elektronische Aufwand im Flugkörper zur Auswertung der Warnsignale
angesehen werden.
Sollen dagegen Bomben oder Artilleriegeechosse mit einfacheren Suchköpfen, etwa mit 4 Quadranten-Sensoren,
verwendet werden, so ist man auf Punktziele, d. h. entweder auf Wärmeziele mit hohem Temperaturkontrast oder
auf aktiv beleuchtete Ziele, etwa mittels eines Laserzielbeleuchters, angewiesen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist darin zu sehen, ein Verfahren zu schaffen, bei dem ohne Zielbeleuchtung und damit verbundenen optischen Aufwand am
Geschoß und weiterhin mit einem auf ein Mindestmaß reduzierten elektronischen Aufwand
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am Geschoß l eine Bahnkorrektur ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, daß ein
Track-System zum simultanen Analysieren von Zielort und Geschoßposition bezüglich ihrer Winkelkoordinaten
eingesetzt wird, daß der von dem Track-System kontinuierlich gelieferte Istwert der Geschoßposition
mit einem von einem Peuerleitrechner ermittelten
Sollwert ständig verglichen und daraus die Ablage errechnet wird, daß dieser nach Größe
und Richtung ermittelte Ablagewert als drahtloses kodiertes Signal an das Geschoß übermittelt wird
und daß dieses Signal zusammen mit den Meßwerten über die dynamischen Flugeigenschaften in einen
Zündimpuls zur Auslösung einer Bahnkorrektur umgesetzt wird. Damit ist der weitaus größte Anteil
der gegenüber einem konventionellen Geschoß anzubringenden Änderungen beim feuernden System und damit
ökonomisch eingesetzt* Mit diesem Lenkverfahren können schnelle Artilleriegeschosse (Vn **-* 3 Mach)
ohne Suchkopf und ohne optischen Sensor eine Bahnkorrektur dann erhalten, wenn das Geschoß auf seiner
ballistischen Bahn das Ziel verfehlen würde.
Eine andere Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe besteht darin, daß zum Festlegen der
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Bezugslinie zwischen abfeuerndem System und Ziel ein Bediener (Richtschütze) über einen Riehtgriff die
Visierlinie (des Fadenkreuzes) der Kamera ständig auf das Ziel gerichtet hält und daß zur Bestimmung
der Ist-Position des Geschosses relativ zur Visierlinie ein Track-System, welches die Leuchtspur des
Geschosses verfolgt, eingesetzt wird, daß der von dem Track-System kontinuierlich gelieferte Istwert
der Geschoßposition mit einem von einem Feuerleitrechner ermittelten Sollwert ständig verglichen und
daraus die Ablage errechnet wird, daß dieser nach Größe und Richtung ermittelte Ablagewert als drahtloses
kodiertes Signal an das Geschoß übermittelt wird und daß dieses Signal zusammen mit den Meßwerten
über die dynamischen Flugeigenschaften in einen Zündimpuls
zur Auslösung einer Bahnkorrektur umgesetzt wird.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine Gefechtssituation, Fig. 2 Funktionsgruppen zur Durchführung des
Verfahrens und Fig. 3 eine Monitordarstellung während
einer Flugphase.
In Fig. 1 ist mit 1 ein angreifendes Fahrzeug bezeichnet,
In Fig. 1 ist mit 1 ein angreifendes Fahrzeug bezeichnet,
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von dem ein Ziel 2 ausgemacht wurde· Die Visierlinie
3 der Kamera des Fahrzeugs 1 ist auf das Ziel gerichtet. Das vom Fahrzeug 1 auf das Ziel
abgefeuerte Geschoß 4 bewegt sich auf einer gestrichelt dargestellten Geschoßbahn 5. Infolge
von äußeren Einflüssen kann der Fall eintreten, daß das Geschoß auf seiner ballistischen Bahn das
Ziel verfehlen würde.
Die Figur 2 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung in Blockdarstellung
und umfaßt folgende mit strichpunktierten Linien umrande t e Haupt gruppen:
I. Ein Spezial-Track-System, das aus einem Doppel-Tracker
nebst Kamera sowie einem Monitor und einer Bedienungseinrichtung besteht. Der Doppel-Tracker
weist zwei unabhängig operierende Kanäle auf, von denen der erste Kanal einem Struktur-Tracker
entspricht, wie er für eine Automatisierung des Bekämpfungsvorganges in Zukunft angestrebt
wird. Dieser Standard-Tracker wird durch einen zweiten Kanal ergänzt, dessen Ablagewerte
intern zur Nachführung eines zweiten Fensters dienen und extern zur Überwachung der Differenzzwischen
Soll- und Istwert der Geschoßbahn ausgewertet werden. Als Koordinaten-Ursprung dient die
Visierlinie einer Kamera, da diese ständig auf das Ziel gerichtet ist.
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II. Eine elektronische Intelligenz mit den Haupt-Funktionseinheiten
Sollbahn-Simulator, Ablageauswertung und Erzeugung des Korrektur-Signals sowie einer Feuerleitschnittstelle. Diese Rechenlcapazität
kann in einem sowieso vorhandenen Feuerleitrechner enthalten sein.
III. Eine Übertragungsstrecke mit Sender und Empfänger zur Übermittlung des Korrektursignals.
Die Schnittstelle zwischen den system-seitigen und den geschoß-seitigen Baugruppen liegt
zwischen Sender und Empfänger, wie in Fig. 2 angedeutet.
IV. Eine Geschoßbaugruppe, bei der eine Auslöselogik die mittels eines Rollage-Sensors phasenrichtige
Auslösung eines Korrektur-Signals (Stellglied) bewirkt.
Die Funktion dieser Hauptgruppen I bis IV und ihrer Komponenten soll an einem gedachten Ablauf eines
Schußes erläutert werden.
Ist das Ziel 2 (Fig. 1) entdeckt, werden Kamera und Kanone des Fahrzeugs 1 auf dieses Ziel gerichtet.
Der Tracker erfaßt das Ziel, so daß die Kamera ständig das Ziel im Fadenkreuz behält, und übermittelt seine
Werte an den Feuerleitrechner. Nach erfolgtem Abschuß
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beginnt der Rechner mit der ständigen Ausgabe der Sollbahndaten, während der Tracker mit seinem
zweiten Fenster auf Warteposition am Rande des Gesichtsfeldes der Kamera bis der Leuchtsatz des
Geschosses beim Auftauchen im Blickfeld der Kamera erfaßt werden kann. Von nun an werden vom Tracker
ständig die Daten der Ist-Position des Geschosses zum Ziel ermittelt und mit denen der Sollbahnsimulation
verglichen.
Es kann sich unter Umständen als zweckmäßig er weisen, die Sollbahn-Positionen vorweg mit einer
Reihe von Stützwerten zu berechnen und abzuspeichern, um, sobald das Geschoß ins Gesichtsfeld der Kamera
kommt und getreckt wird, mehr Zeit für den Soll/Istwert-
Vergleich und damit verbundene Rechenschritte zu haben.
Ergibt sich, daß die Diskrepanz zwischen den Soll- und Istwerten so groß ist, daß kein Treffer mehr erzielt
wird, muß ein Korrektursignal berechnet, kodiert und an das Geschoß abgegeben werden.
Die Übertragung des Signals kann beispielsweise mittels eines mit der Kamera gekoppelten Lasers als Sender
erfolgen. Es ist aber auch ein konventioneller Hochfrequenzkanal im Gigahertz-Bereich geeignet.
Besitzt das Geschoß beispielsweise nur eine Vorrichtung zur Auslösung eines Einheitsimpulses, d. h. eines
nicht dosierbaren Querschubes, so braucht der Inhalt
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des Korrektursignals nur den Zeitpunkt zur Auslösung
und die Richtung der Bahnkorrektur betreffen. Sind kompliziertere Bahnkorrekturvorrichtungen
vorhanden, so kann dem Korrektursignal entsprechend mehr Information mitgegeben werden.
Da das Geschoß selbst im allgemeinen einen Drall besitzt, die Vorrichtung zum Auslösen des Querschubes aber geschoßfest
montiert ist, muß das Geschoß erst die richtige Rotationslage einnehmen, ehe der Querschub ausgelöst
wird· Hierzu ist ein Roll-Lage-Sensor erforderlich, der
die Auslöselogik aktiviert, d. h. das empfangene, aber von der Auslöselogik verriegelte Signal an das Stellglied
durchschaltet.
auf dem Monitor
■ Figur 3 zeigt eine mögliche DarstellungWährend der Flugphase;
Der Tracker hält das Fadenkreuz 7 ständig auf dem Ziel 2. Diese Koordinaten sind erforderlich, da
Bewegungen oder Beschleunigungen des Zieles auch in die Sollbahnsimulation eingehen. Das zweite Trackfenster
hat die Leuchtspur 9 des Geschosses eingefangen, während daneben die Einblendung der Sollage des Geschosses
zu Überwachungszwecken gezeigt ist.
Will man auf einen vollständig automatischen Schußablauf
verzichten, kann statt eines Doppeltrackers auch ein Einfachtracker nur für die Geschoßleuchtspur eingesetzt
werden, wenn ständig über einen Riehtgriff die Visierlinie
der Kamera manuell auf das Ziel gerichtet wird.
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ORIGINAL INSPECTED
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Claims (4)
- HH 76/17 27. Okt. 1976PatentansprücheVerfahren zur Endphasenlenkung von ballistischen Geschossen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tracksystem zum simultanen Analysieren von Zielort,und Geschoßposition bezüglich ihrer Winkelkoordinaten eingesetzt wird, daß der von dem Tracksystem kontinuierlich gelieferte Ist-Wert der Geschoßposition snit einem von einem Feuerleitrechner ermittelten Sollwert ständig verglichen und daraus die Ablage errechnet wird, daß dieser nach Größe und Richtung ermittelte Ablagewert als drahtloses kodiertes Signal an das Geschoß übermittelt wird und daß dieses Signal zusammen mit den Meßwerten über die dynamischen Flugeigenschaften in einen Zündimpuls zur Auslösung einer Bahnkorrektur umgesetzt wird.
- 2. Verfahren zur Endphasenlenkung von ballistischen Geschossen, dadurch gekennzeichnet, daß zum Festlegen der Bezugslinie zwischen abfeuerndem System und Ziel ein Bediener (Richtschütze) über einen Riehtgriff die Visierlinie (des Fadenkreuzes) der Kamera ständig auf das Ziel gerichtet hält und daß zur Bestimmung der Istposition des Geschosses relativ zur Visierlinie ein Tracksystem, welches die Leuchtspur des Geschosses verfolgt, eingesetzt wird, daß der von dem Tracksystem kontinuierlich gelieferte Istwert der Geschoßposition mit einem von einem Feuerleitrechner809819/021 9HH 76/17 - 2 -ermittelten Sollwert ständig verglichen und daraus die Ablage errechnet wird, daß dieser nach Größe und Richtung ermittelte Ablagewert als drahtloses kodiertes Signal an das Geschoß übermittelt wird und daß dieses Signal zusammen mit den Meßwerten über die dynamischen Flugeigenschaften in einen Zündimpuls zur Auslösung einer Bahnkorrektur umgesetzt wird.
- 3« Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für Überwachungszweck e auf einem Monitor simultan das Ziel in seiner Sollposition im Fadenkreuz, der vom Feuerleitrechner vorherberechnete momentane Sollwert der Geschoßposition durch Einblendung eines Symbols in das Fernsehbild und die tatsächliche Lage des Geschosses kontrastmäßig angehoben dargestellt wird.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tracksystem zwei getrennte Zielauswertungsbaugruppen besitzt, von denen eine, vorzugsweise über eine Mustererkennung, das Ziel trackt und ihre Ablagewerte zur Nachführung der Kamera an die Servoeinheit weiterleitet, und die zweite das Geschoß, vorzugsweise über einen Kontrastspitzenwert, trackt und deren Ablagewerte relativ zur Visierlinie der Kamera die Ist-Position des Geschosses bezüglich der Winkelkoordinaten darstellen.809819/0219
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