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Parkettbodentafel, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie Verfahren
zur Herstellung eines Parkettbodens Gegenstand der Erfindung ist eine Parkettbodentafel,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Parkettbodens
unter Verwendung solcher Tafeln. Die Fußbodentafel besteht aus Parketthölzern, die
an ihrer Unterseite mit Holzlatten verbunden sind. Diese Latten werden in einer
Mörtelschicht oder einer ähnlichen erhärteten, jedoch ursprünglich plastischen Masse
eingebettet und dienen so zur Verankerung der Tafel.
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Erfindungsgemäß werden die einzelnen Holzriemen mit den Latten mittels
eines nicht tierischen, z. B. eines Kunstharzklebstoffes fest verbunden. Vorzugsweise
erhalten die Latten zur besseren Verankerung einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt.
Außerdem werden zweckmäßig sämtliche Kontaktflächen der Parketthölzer und der Latten,
die mit der Mörtelschicht in Berührung gebracht werden sollen, mit einem wasserabweisenden,
bituminösen Anstrich, z. B. aus Erdpech, versehen, welcher eine nachgiebige Schicht
bildet, die als Binde- und Dämpfungsmittel für die nicht kompensierbaren Ausdehnungen
zwischen dem Holz und dem Mörtel dienen sollen. Zweckmäßig werden die Latten durch
ein flüssiges Härtemittel im voraus gehärtet, um den Gas- und Flüssigkeitsaustausch
zwischen den Latten und der Luft zu verhindern und damit auch die unerwünschten
Ausdehnungen zu begrenzen.
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Vorzugsweise besteht die Mörtelschicht aus Zement, Sand und Fettkalk,
gemischt in bestimmten Verhältnissen. Es empfiehlt sich, die Tafel nach
dem
Verleimen der Parketthölzer mit den Latten einem Druck und Wärme zur Verdampfung
des im Klebstoff befindlichen Wassers auszusetzen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Parkettbodens
unter Verwendung solcher Tafeln besteht in der Hauptsache darin, daß auf irgendeiner
gewöhnlichen Deckenkonstruktion zuerst eine Schicht aus wärmedämmendem und schallweichem
Werkstoff aufgebracht und dann auf dieser isolierenden Schicht eine Mörtelschicht
aufgetragen wird, in die die Fußbodentafeln derart eingebettet werden, daß die Latten
in den noch plastischen Mörtel eingedrückt werden und die Parketthölzer mit ihrer
Unterfläche satt auf dem Mörtel aufliegen.
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Es hat sich gezeigt, daß nach diesem Verfahren hergestellte und verlegte
Parkettböden sich weder verschieben, noch Hebungen oder Senkungen infolge ungleichmäßiger
Belastungen beim Gebrauch aufweisen.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung
dargestellt.
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Fig. i zeigt einen vertikalen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 2
einer Parkettbodentafel auf entsprechender Deckenkonstruktion; Fig.2 ist eine Draufsicht
dieser Parkettbodentafel, wobei die Latten gestrichelt gezeichnet sind; Fig. 3 ist
ein vertikaler Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 2 derselben Parkettbodentafel
auf der Deckenkonstruktion.
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Die Parkettriemen i und Parkettplatten 2 sind mit vorzugsweise rechtwinklig
zueinander verlaufenden Fasern auf Holzlatten 5 und 6 angeleimt. Die Parketthölzer
r und 2 der Parkettbodentafel stützen sich mit einem Teil ihrer Unterseite an den
Latten 5, 6, und mit dem anderen Teil unmittelbar auf die Mörtelschicht 3. Die Latten
5 und 6 sind aus Holz hergestellt und besitzen einen sches albenschwanzförmigen
Querschnitt. Sie werden in der sich noch in plastischem Zustand befindlichen Mörtelschicht
derart eingebettet, daß die Oberfläche der erhärteten Mörtelschicht mit den Oberflächen
der Latten bündig liegt. Dadurch erhalten die Latten eine feste Verankerung, und
die Mörtelschicht bildet zugleich eine feste Unterlage für die Parketthölzer i und
2, so daß die Parkettbodentafeln sich nicht mehr verschieben können. Die ganze untere
Fläche jeder Tafel wird zweckmäßig im voraus mit einem dünnen Überzug 7 aus einem
bituminösen Bindemittel versehen, welches einen nachgiebigen, widerstandsfähigen
und vollkommen wasserbeständigen Verband bildet.
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Die Mörtelschicht 3 liegt ihrerseits auf einer dünnen Schicht 4 aus
einem wärmedämmenden und schallweichen Material, wie z. B. Kork od. dgl., welches
auf die Decke 8 gelegt wird. Die Decke kann vorzugsweise aus Betondielen hergestellt
sein.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
Latten 5 und 6 rechtwinklig zueinander angeordnet. Selbstverständlich könnte man
sie in verschiedenen anderen Arten anordnen, wobei nur darauf geachtet werden muß,
daß jedes Parkettholz mit den Latten durch Anleimen mit einem nicht tierischen Klebstoff,
gegebenenfalls mit zusätzlicher Nagelung, fest verbunden wird und zugleich mit seinen
freien unteren Flächen unmittelbar auf der Oberfläche der erhärteten Mörtelschicht
aufliegen muß. Dadurch stützen sich die Parketthölzer auf zwei Materialien, und
zwar Holz und Mörtel, die ganz verschiedene Ausdehnungs- und Verzerrungskoeffizienten
auf-«-eisen. Es wird dadurch erreicht, daß zufällige Verschiebungen eines Stützpunktes,
z. B. wegen Temperaturänderungen, Biege- und Druckbeanspruchungen oder Absorption
von Feuchtigkeit, weder eine Verzerrung noch ein Schwinden oder Treiben der Parketthölzer
verursachen können.
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Die Zwischenschicht 7 aus bituminösem Bindemittel verleiht den Fugen
zwischen der Mörtelschicht und den Parketthölzern bzw. den Latten ein Ausgleichsvermögen,
welches vollständig genügt, um die schädlichen Wirkungen der Temperaturänderungen
oder anderer äußerer Einflüsse praktisch auszuschalten, denn diese bituminöse Schicht
wird um so nachgiebiger, als die Temperatur steigt, und sie verhindert die Einsickerung
von Feuchtigkeit in die Holz- bzw. Mörtelteile, so daß übermäßige Schwellungen und
Nachtrocknungen sowie mechanische oder chemische Zersetzungen der Materialien vermieden
werden können. Durch entsprechendes Zusammenfügen der Parketthölzer können die verschiedenartigsten
Muster zusammengestellt werden.
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Die isolierende Schicht 4, auf welche die Mörtelschicht aufgelegt
wird, kann aus Kork oder aus irgendeinem porösen kalkartigen Material bestehen.
Sie ist in erster Linie dazu bestimmt, eine gute Schallisolierung des Parkettbodens
zu sichern und die durch Haushaltmaschinen u. dgl. auf dem Parkettboden verursachten
Schwingungen zu dämpfen. Gleichzeitig verbessert diese isolierende Schicht die thermische
Isolierung, indem sie die Mörtelschicht vor übermäßigen Erhitzungen oder Abkühlungen
schützt. Der beschriebene Parkettboden ist vollkommen wasserdicht und kann sowohl
in neuen Gebäuden wie auch in alten Häusern verlegt werden.
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Die Mörtelschicht muß mindestens in gewissen Grenzen eine bestimmte
Zusammensetzung besitzen, denn sie muß verschiedenen Anforderungen genügen, was
ihre plastischen Eigenschaften beim Verlegen des Parkettbodens und die Dauer des
Allbindens anbelangt. Das Abbinden muß verhältnismäßig rasch erfolgen, damit die
Mörtelmasse sich genau der Form der Latten und der Unterseite der Parkettriemen
fügen kann. Eine bevorzugte Zusammensetzung der Mörtelschicht ist ungefähr die folgende:
Etwa 70°/a Sand, 25% Zement, 5o10 Fettkalk.
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Die Abmessungen der Parkettbodentafel sind nicht von Bedeutung; jedoch
müssen gewisse Verhältnisse eingehalten werden. Wenn z. B. für die Dicke der Parketthölzer
eine Größenordnung von etwa io mm angenommen wird, so wird für die entsprechende
Dicke der Latten etwa 14 mm gewählt; die bituminöse Bindemittelschicht und der
Klebstoffüberzug
sind etwa 3 bis 4 mm dick, während die Höhe der Mörtelschicht zweckmäßig zwischen
2o und 4o mm schwanken kann und die Dämmschicht eine Dicke von etwa 15 mm erreichen
kann. Auch die Zusammensetzung des bituminösen Bindemittels und des Klebstoffes
ist absolut nicht feststehend. Als Klebstoff kann man zweckmäßig Kunstharzleim verwenden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Parkettbodens ist
ganz besonders rationell und vorteilhaft. Ein großer Teil der Arbeit, die bisher
an der Baustelle gemacht werden mußte, kann nun in der Fabrik erfolgen. So werden
z. B. die Parkettbodentafeln schon in der Fabrik vorbereitet und zusammengesetzt,
wo man das nötige Material und die geeigneten Einrichtungen zur Verfügung hat. Die
Latten werden zuerst mit einem flüssigen Härtungsmittel imprägniert. Im gehärteten
Zustand sind die Latten zum Verleimen besser geeignet. Die Parketthölzer werden
dann nach dem gewünschten Muster zu einer Tafel zusammengesetzt, mit einem nicht
tierischen Klebstoff angestrichen und mit den gehärteten Latten verbunden. Die so
gebildete Parkettbodentafel wird dann zunächst in einer Warmpresse gepreßt, wobei
ein Druck von etwa 25o kg/cm2 für eine Dauer von etwa 5 Minuten ausgeübt wird. Während
der gleichen Zeit wird die Tafel einer Temperatur von etwa ioo° C unterworfen, zum
Zwecke, einen Teil des darin enthaltenen Wassers verdampfen zu lassen. Die fertige
Parkettbodentafel wird dann zum Bauplatz transportiert, wo man eine Dämmschicht
vorbereitet hat, auf welcher dann als Unterlage eine Mörtelschicht aufgebracht wird.
Die Parkettbodentafel wird dann mit einem bituminösen Bindemittel heiß angestrichen
und sofort durch Auflegen auf die noch plastische Mörtelschicht verlegt. Beim Auflegen
übt man zweckmäßig einen Druck auf die ganze Fläche der Tafel aus, damit sich der
Mörtel genau den Formen der Latten und der unteren Seite der Parketthölzer anpassen
kann. Das Erhärten der Mörtelschicht dauert nur wenige Stunden. Durch den Umstand,
daß das Verlegen sehr einfach ist und rasch erfolgt und daß außerdem der größte
Teil der Herstellung des Parkettbodens schon in der Fabrik in rationeller Weise
erfolgen kann, bietet die Erfindung ganz hervorragende Vorteile.
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Die zum Verlegen des Parkettbodens am Bauplatz bestimmten Arbeiter
brauchen dabei keine Zeit für Vorbereitungsarbeiten zu verlieren.
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Die Verwendung einer durch die Latten in einer bestimmten Anzahl von
Einzelfächern eingeteilten Mörtelschicht in Verbindung mit der Schicht aus bituminösem
Bindemittel führt zu einem ganz neuen Bausystem, indem man zwei Materialien, deren
Elastizität und Dehnungskoeffizienten ganz verschieden sind, durch ein Bindemittel
verbindet, welches ein sehr hohes Klebvermögen besitzt und plastische Eigenschaft
aufweist, die sich mit der Temperatur verändert.
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Da das ganze System innerlich verbunden ist, können die Einzelfächer
der Mörtelschicht einer leichten Ausdehnung unterworfen werden, die noch teilweise
durch das Holz der nachgiebigeren Latten absorbiert wird. Umgekehrt wird eine Ausdehnung
oder eine Quellung des Holzes durch das starre Material der Mörtelschicht aufgehalten,
sobald diese Deformation die durch die plastischen Eigenschaften des fest anhaftenden
bituminösen Bindemittels erlaubte Grenze überschreitet. Mit der Temperaturzunahme
wird das bituminöse Bindemittel immer flüssiger; die Änderung des Flüssigkeitsgrades
erfolgt somit in derselben Richtung wie die durch die Temperatur bewirkten Ausdehnungen,
was gerade dem erstrebten Zweck entspricht. Wenn zufällig ein Riß in der Mörtelschicht
durch eine zu starke Erschütterung verursacht wird, so kann sich dieser Riß nicht
über ein durch die Latten abgegrenztes Einzelfach ausbreiten. Der zweifache Mediumwechsel
bricht bei einer sich durch den Boden übertragenen Schallschwingung die Schallstrahlen
und wirft sie zurück. Es wird damit eine gute Schallisolierung erreicht. Was nun
die mechanischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Parkettbodens anbelangt, so
ist dessen Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse besonders gut. Praktisch
ist der Parkettboden quellungs- und schrumpfungsfest, was eine besonders lange Lebensdauer
und ein sehr ästhetisches Aussehen sichert.