DE915738C

DE915738C - Verfahren zur Herstellung von als Magnetogrammtraeger geeigneten mehrschichtigen Formkoerpern

Info

Publication number: DE915738C
Application number: DEB15156A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Jacque
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1951-05-27
Filing date: 1951-05-27
Publication date: 1954-07-29

Description

Verfahren zur Herstellung von als Magnetogrammträger geeigneten mehrschichtigen Formkörpern Zusatz zum Patent 862 507 Gegenstand des Patents 862 507 ist ein Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Formkörper, insbesondere Folien und Platten, aus Vinylchloridpolymerisaten, das darin besteht, daß man die Folien, Platten u. dgl. durch Anwendung von Klebemitteln und bzw. oder geringer Erwärmung und Druck leicht verklebt und dann durch Erhitzen ohne Anwendung von Druck fest miteinander verbindet.
Es wurde gefunden, daß sich dieses Verfahren sehr gut zur Herstellung von Magnetogrammträgern eignet, wenn man mindestens einer der Schichten feinteilige magnetisierbare Stoffe einverleibt und die Schichten dann wie angegeben miteinander vereinigt. Der erhaltene mehrschichtige Formkörper kann gewünschtenfalls noch einer Wärmebehandlung mit oder ohne Nachreckung unterworfen werden. Als magnetisierbare Stoffe können die für die Herstellung von Magnetogrammträgern üblichen Eisen- oder Eisenoxydpulver oder auch andere magnetisierbare Stoffe in feinverteilter Form Anwendung finden.
Die Dicke der Schichten kann in weiten Grenzen gewählt werden, wobei es in der Regel vorteilhaft ist, die Schicht, die den magnetisierbaren Stoff enthält; möglichst dünn, bis herab zu weniger als z5 ,u, zu wählen. Die übrigen Schichten können je nach dem Anwendungszweck und den geforderten mechanischen Eigenschaften Dicken von etwa 30,u bis 2 mm aufweisen.
Das vorliegende Verfahren gestattet, mit sehr geringen Mengen Klebemittel oder ohne deren Anwendung auch aus magnetisierbaren Schichten mit außerordentlich geringer Dicke, z. B. einer solchen von weniger als io ,u, Magnetogrammträger in Form von Folien oder Platten herzustellen, ohne daß diese feine Schicht eine nachteilige Veränderung in ihrer Form oder ihren mechanischen Eigenschaften erleidet. Infolge der geringen Dicke der magnetisierbaren Schicht geben diese Magnetogrammträger einen ausgezeichneten Frequenzgang sowie eine hervorragende Lösch- und Kopierdämpfung; Eigenschaften, die bisher nur durch Aufgießen der magnetisierbaren Schicht auf eine Trägerfolie zu erzielen waren. Für die Herstellung können mit Vorteil auch dünne Folien mit feinverteilten magnetisierbaren Stoffen Verwendung finden, die durch Auswalzen erhalten wurden. In dieser Weise erhält man Magnetogrammträger mit einer hohen Dehnbarkeit, die z. B. zu gerillten Magnetogrammträgem ohne Reißen der Schicht verpreßt werden können, was bei gegossenen Schichten infolge ihrer geringen Dehnung schwierig ist oder überhaupt nicht gelingt. Beispiel r Ein inniges Gemisch von q.5 Teilen feinteiligem Magnetit und 55 Teilen eines hochpolymeren Vinylchlorids wird unter Zusatz geringer Mengen Gleitmittel und Weichmacher bei etwa 18o° zu einer 15 bis ?o y dicken Folie ausgewalzt. Die Folie wird kurze Zeit über einer heißen Fläche von etwa 23o° erwärmt und anschließend bei etwa iio° um etwa das i,ifache ihrer ursprünglichen Länge gereckt. Die Folie wird nun mit einer in ähnlicher Weise aus einem hochpolymeren Vinylchlorid erhaltenen Trägerfolie, deren Dicke z. B. zwischen 50 und i50 ,u liegen kann, unter kurzzeitiger Benetzung mit Cyclohexanon oder Tetrahydrofuran, gegebenenfalls unter 'leichtem Erwärmen, zwischen einem Walzenpaar fest vereinigt. Der so erhaltene zweischichtige Magnetogrammträger zeigt bei guten mechanischen Eigenschaften einen hohen Frequenzgang sowie eine gute Lösch- und Kopierdämpfung. Infolge ihrer großen Dehnbarkeit können diese Magnetogrammträger auch ohne Gefahr einer RiBbildung zu endlosen Mehrspurbändern und magnetischen Schallplatten mit eingeprägten Führungsrillen verarbeitet werden. Ferner sind sie infolge ihrer guten elektroakustischen und mechanischen Eigenschaften für die Herstellung perforierter Bänder für die Tonfilmindustrie gut geeignet. Beispiel 2 Eine gemäß Beispiel i durch Auswalzen erhaltene magnetithaltige Polyvinylchloridfolie wird mit einer 7o bis 8o,u dicken Folie aus hochpolymerem Vinylchlorid mit Hilfe von Cyclohexanon zwischen einem Walzenpaar vereinigt. Die Zweischichtfolie wird nun, gegebenenfalls nach Entfernung des Cyclohexanons durch Erwärmen, kurz über eine heiße Fläche von 23o° geführt und dann bei etwa iio° einer Reckung unterworfen. Die Reckung kann ohne Gefahr einer Lösung der Schichten voneinander etwa das Dreifache der ursprünglichen Länge betragen.
Magnetogrammträger dieser Art haben nach dem Schneiden der Folie zu etwa 6 mm breiten Bändern eine geringe elastische und bleibende Dehnung, eine hervorragende Reißfestigkeit und eine sehr glatte Oberfläche; die Störgeräusche sind sehr gering. Die mit der starken Reckung verbundene Verringerung der Dicke auf etwa die Hälfte der ursprünglichen Dicke führt ferner zu einer wesentlichen Erhöhung der Lösch- und Kopierdämpfung.
Anstatt die Folien mittels Cyclohexanon miteinander zu verkleben, kann man sie auch in der Weise vereinigen, daß man sie aufeinandergedrückt kurz auf etwa i2o° erhitzt und dann einer Wärmebehandlung bei 23o° unterwirft.
Auf diese Weise fallen die Maßnahmen zur Entfernung des Cyclohexanons fort, und der Magnetogrammträger ist geruchfrei, was beim Arbeiten mit Cyclohexanon als Klebemittel nur schwierig erreicht werden kann.
Wird statt Cyclohexanon ein Quellmittel, wie Diäthylhexylphthalat, verwendet, so läßt sich bereits bei go° und mit nur etwa 2 g Quellmittel pro Quadratmeter Folie eine gute Verklebung der beiden Folien und Geruchfreiheit ohne Trocknung erzielen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von als Magnetogrammträger geeigneten mehrschichtigen Formkörpern aus Folien, Platten und dgl. aus Vinylchloridpolymerisaten gemäß Patent 862 5o7, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens einer Schicht feinteilige magnetisierbare Stoffe einverleibt und die Schichten durch Anwendung von Klebemitteln und bzw. oder geringer Erwärmung und Druck miteinander verklebt.
2, Verfahren :gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den erhaltenen mehrschichtigen Formkörper nachträglich einer Wärmebehandlung, gegebenenfalls unter Reckung, unterwirft.