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Tropfeinrichtung für Flüssigkeitsbehälter, wie Flaschen od. dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Tropfeinrichtung für Flüssigkeitsbehälter,
wie Flaschen od. dgl., die insbesondere bei Arzneiflaschen Anwendung finden soll
und die es gestattet, eine genau festgelegte Tropfenzahl oder eine bestimmte Menge
des Flascheninhalts zu entnehmen.
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Man kennt bereits Tropfeinrichtungen mit einer vor den Flüssigkeitsbehälter
geschalteten Meßkammer, welche von Böden begrenzt ist, in denen Durchtrittsöffnungen
für Luft und Flüssigkeit vorgesehen sind. Derartige Einrichtungen gestatten nur
die Abgabe genau festgelegter Flüssigkeitsmengen, nämlich entsprechend dem Inhalt
der Meßkammer.
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Ein laufendes Durchtropfen ist bei diesen Einrichtungen nicht möglich.
Darüber hinaus kennt man Tropfeinrichtungen, die aus einem in den Flaschenhals einführbaren
Stopfen bestehen, der einen kleinen Durchlaß für die Flüssigkeit aufweist, wobei
gegebenenfalls im Stopfen oder am Flaschenhals noch ein kleiner Finger oder ähnliches
vorhanden ist, durch den die austretenden Tropfen über den Flaschenrand hinweggeleitet
werden. Abgesehen davon, daß derartige Tropfeinrichtungen sehr unregelmäßig arbeiten
und eine besondere Ausbildung des Flaschenhalses bzw. des Verschlußstopfens notwendig
machen, haben sie noch den Nachteil, daß die Zuteilung genau festgelegter Flüssigkeitsmengen
nicht bewirkt werden kann.
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Demgegenüber zeigt die Erfindung eine Tropfeinrichtung, die so ausgebildet
ist, daß sowohl das Durchtropfen als auch das Zuteilen bestimmter Flüssigkeitsmengen
erfolgen kann. Zu diesem Zweck ist wieder eine vor den Flüssigkeitsbehälter geschaltete
Meßkammer vorgesehen, in deren Böden Durchtrittsöffnungen für die Luft und die Flüssigkeit
vorgesehen sind.
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Die beiden Böden der Meßkammer bilden mit einem sie verbindenden
Steg eine in den Auslaß von Flüssigkeitsbehältern, beispielsweise an einem
Flaschenhals
einbringbaren Einsatz, wobei die Verbindungsgeraden der in jedem Boden liegenden
oeffnungen sich in einem Winkel kreuzen, der vorzugsweise in einem Bereich von 45'0
liegt. Außerdem sind zwecks Erreichung des Durchtropfens und des Abteilens bestimmter
Flüssigkeitsmengen die Böden der Meßkammer geneigt zueinander angeordnet.
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Es ist vorteilhaft, wenn der die beiden Böden der Meßkammer verbindende
Steg teilweise eine Trennwand zwischen den in den Böden liegenden Durchlaßöffnungen
hat. Die Verbindungsgerade zwischen den in dem Innenboden der Meßkammer liegenden
Öffnungen verläuft als Sehne dann außerhalb der Mittelachse der Meßkammer, während
die Verbindungsgerade zwischen den im Außenboden liegenden Öffnungen als Durchmesser
die Mittelachse der Meßkammer schneidet.
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Die Böden der Meßkammer können, in Richtung der Mittelachse der Meßkammer
gesehen, verschiedene Durchmesser aufweisen, wobei beispielsweise der äußere Boden
einen größeren Durchmesser besitzt und sich beim Einsetzen in einen Behälterauslaß
auf dessen Rand auflegt. Auch kann der Flüssigkeitsbehälter am Auslaß eine ringförmige
Vertiefung zur Aufnahme des äußeren Bodens des Einsatzes aufweisen.
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Zwecks Festhaltens des Einsatzes im Flaschenhals kann es auch zweckmäßig
sein, die beiden Böden in Richtung der Mittelachse der Meßkammern etwas versetzt
zueinander anzuordnen.
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Beim Einbringen in den Flaschenhals ist dann eine entsprechende Verformung
möglich, beispielsweise des inneren Bodens, so daß durch auftretende Spannungen
ein gutes Festsitzen erreicht wird.
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Zweckmäßigerweise wird für die Meßkammer bzw. für den Einsatz ein
Material verwendet, welches biegsam und anschmiegsam ist und gegen Chemikalien neutral
ist bzw. von diesen nicht angegriffen wird. Als geeignetes Material werden elastische
Stoffe, wie z. B. Polyäthylen, angesehen.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen in zwei Ausführungsmöglichkeiten
wiedergegeben. Es zeigt Fig I den vorderen Teil eines Flaschenhalses mit dem darin
sitzenden Einsatz, geschnitten nach der Linie a-b der Fig. 2, Fig. 2 eine Ansicht
auf Fig. I in Richtung des Pfeiles A gesehen, Fig. 3 eine Ansicht auf den Einsatz
in Richtung des Pfeiles B gesehen, Fig. 4 eine schematische Darstellung einer mit
dem erfindungsgemäßen Einsatz ausgestatteten Arzneiflasche zur Wiedergabe der verschiedenen
Tropfvorgänge und Fig. 5 eine Darstellung wie Fig. I einer zweiten Ausführungsform.
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Bekanntlich sind Flüssigkeitsbehälter, wie Arzneiflaschen I od. dgl.,
mit einem verengten, etwa zylindrischen Hals 2 ausgestattet. Dieser Hals wird zur
Ausbildung einer Meßkammer verwendet, indem in den Hals 2 Böden 3 und 4 eingesetzt
werden, die durch einen Steg 5 untereinander verbunden sind.
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Die beiden Böden 3 und 4 sind geneigt zueinander angeordnet. Der Boden
3 liegt dabei etwa senkrecht zur Behälterachse I-I. Er hat zweckmäßigerweise einen
etwas größeren Durchmesser als die lichte Weite des Flaschenhalses. Der Flaschenhals
besitzt zur Aufnahme dieses Bodens 3 eine Eindrehung 6 od. dgl., so daß sich der
Boden 3 dicht abschließend in diese Eindrehung einsetzen kann (Fig. I).
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Der zweite Boden 4 ist infolge seiner Neigung von ovaler bzw. elliptischer
Gestalt. Er kann, wie es Fig. 5 zeigt, etwas nach einer Seite hin verlängert sein,
so daß er außerhalb des Flaschenhalses über die Begrenzungslinien eines Zylinders
hinausreicht. Im übrigen liegt bei der Ausführung Fig. 5 der Boden 3 auf dem vorderen
Rand des Halses 2 auf.
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Beim Einsetzen in den Flaschenhals 2 (Fig. 5) muß der Boden 4 etwas
in die gestrichelt eingezeichnete Lage zurückgebogen werden, was bei dem elastischen
Material, aus welchem der Einsatz gebildet ist, ohne weiteres möglich ist. Es besteht
auf diese Weise zwischen den beiden Böden 3 und 4 eine geringe Spannung, die das
Festhaften des Einsatzes 3, 4, 5 in dem Flaschenhals 2 bewirkt.
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Wie insbesondere die Fig. I bis 3 erkennen lassen, besitzt der Boden
3 zwei Durchtrittsöffnungen 7 und 8, wobei die Öffnung 7 für den Zutritt von Luft
und die Öffnung 8 für den Austritt von Flüssigkeit gedacht ist. Die beiden Öffnungen
liegen auf einem durch die Behältermittelachse I-I hindurchgehenden Durchmesser
V-V. Ebenso besitzt auch der ovale Boden 4 zwei Durchtrittsöffnungen g und 10. Hier
ist die Anordnung aber so getroffen, daß die Verbindungsgerade VI-VI als Sehne die
Achse I-I des Flüssigkeitsbehälters nicht berührt. Der Steg 5 hat eine gewisse Höhe,
so daß er zum Teil eine die Öffnungen g und 7 voneinander trennende Wand bildet.
Durch diese besondere Lage der Öffnungen in Verbindung mit der Schräglage der Böden
ergibt sich die Möglichkeit des Durchtropfens und bei entsprechender Haltung des
Flüssigkeitsbehälters I auch die Möglichkeit des Abteilens bestimmter Flüssigkeitsmengen.
Die beiden Böden 3 und 4 bilden gemeinsam mit dem Flaschenhals 2 den Meßraum II,
dessen Größe im bestimmten Falle, nämlich wenn nicht durchgetropft wird, die Menge
der abzuteilenden Flüssigkeit festlegt.
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Fig. 4 zeigt die verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten, wobei aus einer
Arzneiflasche I Tropfen in eine Schale 12 zugeteilt wird.
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Die Arzneiflasche 1 wird so gehalten, daß die Austrittsöffnung 8
für die Flüssigkeit nach unten liegt. Beim Neigen der FlaschenachseI-I in die Horizontale
erfolgt zunächst noch kein Austropfen von Flüssigkeit. Erst beim Übergang in die
SchräglageII-II bzw. III-III erfolgt unter der Einwirkung der sich ergebenden Niveaudifferenz
zwischen den verschiedenen Durchtrittsöffnungen in den Böden der Meßkammer ein laufendes
Durchtropfen der Flüssigkeit. Die Flüssigkeit tritt aus der Flasche I in die Meßkammer
II laufend und von dort laufend in Tropfenform nach außen. Wird eine gewisse Schräglage
der Flasche überschritten, so
unterbricht das Tropfen. In der senkrechten
Stellung IV-IV füllt sich nur die Meßkammer II, ein Auslaufen erfolgt nicht. Erst
wenn die Flasche in die vorhergehende Schräglage zurückgebracht wird bzw. in die
horizontale Lage übergeführt wird, erfolgt lediglich ein Entleeren der Meßkammer
II, d. h. die Zuteilung der durch die Größe der Meßkammer bestimmten Flüssigkeitsmenge.
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Der Benutzer der Arzneiflasche hat es also in der Hand, durch verschieden
starkes Neigen der Flasche I entweder den Behälterinhalt laufend allmählich austropfen
zu lassen oder durch völliges Auf-den-Kopf-Stellen der Flasche 1 aus dem Flascheninhalt
immer nur bestimmte gleich große Flüssigkeitsmengen abzuteilen.
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Der Einsatz 3, 4, 5, welcher aus einem elastischen Stoff, wie beispielsweise
Polyäthylen, besteht, kann in den verschiedensten Größen hergestellt und für die
verschiedensten Behälter verwendet werden. Er ist auswechselbar und kann bei gleich
großen Flaschenhälsen von einer Flasche abgenommen und in eine andere Flasche eingesetzt
werden.
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DurchWahl geeigneter Materialien für denEinsatz, so daß dessen Elastizität
eine gute Abdichtung zwischen Flaschenhals und Einsatz sicherstellt, kann gleichzeitig
auch erreicht werden, daß der Einsatz weder von der Arznei angegriffen wird noch
dieser die Arznei störend beeinflußt.
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Bei spritz- oder preßfähigem Material ist auch eine besonders billige
und einfache Herstellung des Einsatzes sichergestellt.