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Anordnung zur fortlaufenden Herstellung von Eis Die Erfindung bezieht
sich auf Eismaschinen und insbesondere auf eine Anordnung, welche für die fortlaufende
Herstellung von Eis geeignet ist.
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Gemäß der Erfindung wird Eis fortlaufend in Form einer zylindrischen
Säusle innerhalb einer zylindrischen Gefrierkammer erzeugt, wobei die Säule laufend
zum offenen Ende der Kammer hin bewegt wird und dort in geeigneter Weise in Stücken
von gewünschter Größe abgenommen werden kann.
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Es ist bereits bekannt, Eis in Form einer fort: laufenden Säule zu
fabrizieren, jedoch war bei den bekannten Anordnungen ein periodisch bewegter Kolben
oder ein dauernd in einer Richtung bewegter Kolben erforderlich, welcher schließlich
zurückgezogen werden mußte. Es sind Einrichtungen bekannt, welche eine Zuführung
von Wasser unter Druck erforderten, um die gebildete Eissäule auszuwerfen.
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Gemäß der Erfindung wird eine dauernd umlaufende mit einer auf ihrer
Oberseite diametral verlaufenden; Erhöhung, versehene Scheibe am Boden der erwähnten
Gefrierkammer vorgesehen. Beim Umlauf dieser Scheibe wird die gebildete Eissäule
nach oben bewegt, und die Wassermenge, welche fortlaufend in den Raum zwischen der
Scheibe und der Eissäule nachgeliefert wird, friert an dem Teil der Eissäule fest,
welche gerade nicht mit der Erhöhung der Scheibe in Berührung ist. Somit wird am
unteren Ende der Säule beim Umlauf der Scheibe eine Eisschicht nach der anderen
hinzugefügt, so daß der erhöhte Teil d,er Scheibe immer mit den gerade gefrorenen
Teilen am unteren Ende der Säule in Berührung ist und somit die Säule
stetig
anhebt. Bei dieser Anordnung kann also die, Scheibe dauernd umlaufen, es kann eine
Schicht von, nur einigen Tausendstel Zentimeter Dicke am unteren Ende der Eissäule
während der für einen Umlauf der Scheibe nötigen Zeit gefrieren und die ganze Eissäule
durch die Scheibe also bei jedem Umlauf um die Dicke dieser Schicht gehoben werden.
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Fig. i zeigt eine Anordnung nach einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig.2 ist eine teilweise im Schnitt gezeichnete Darstellung mit Einzelheiten der
Eismaschine; Fig. 3 ist ein Horizontalschnitt durch die Gefrierkammer längs der
Linie 3-3 in Fig. 2 und Fig. ¢ eine vergrößerte Ansicht der Gefrierkammer zur Veranschaulichung
der Eisbildung und des Anliebens der Eissäule mittels der rotierenden Scheibe.
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Die Fig. i zeigt die Eismaschine mit einer Grundplatte i, auf welcher
sich eine übliche Gefrieranlage befindet, bestehend aus einem Motorkompressor innerhalb
eines luftdichten Gehäuses 2. Dias komprimierte Gefriermittel wird von dem Gefriergefäß
über eine Leitung 3 an einen Kondensator 4 geliefert. Das flüssige Gefriermittel
fließt von dem Kondensator ¢ durch eine Kapillarröhre 5 zu der Anordnung 6 zur Herstellung
von Eis, die mittels der Streben 6a auf der Grundplatte i angebracht ist. Das verdampfte
Gefriermittel wird der Gefrieranlage durch eine Saugleitung 7 wieder zugeleitet.
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Die Anordnung 6 zur Herstellung von Eis besteht aus einem Gehäuse
8 aus Kunststoff oder aus einem anderen Stoff von geringer Wärmeleitfähigkeit. In
diesem befindet sich ein Rohr 9 aus Metall von hoher Wärmeleitfähigkeit, welches
den größten Teil der Gefrierkammer i o bildet. Das Rohr 9 liegt auf einer Schultern
eines senkrecht stehenden Ringes 12 auf, der einen Teil des Gehäuses 8 bildet. Dier
Ring 12 und ein Teil des Gehäusebodens bilden zusammen den Bodenteil 13 der Kammer
io. Die Kammer io ist ob-en offen, um das Austreten der Eissäule, die innerhalb
der Kammer gebildet wird, zu ermöglichen. Die äußere Wand 14 des Gehäuses 8 hat
einen gewissen Abstand von dem Metallrohr 9, und der dadurch .entstandene Zwischenraum
ist mit wärmeisolierendem Stoff gefüllt. Die Oberseite der Anordnung wirdmit Ausnahme
des Querschnitts der Kammer io durch einen Ring 15 aus Kunststoff oder einem anderen
Material von geringer Wärmeleitfähigkeit abgeschlossen. Eine das Gefriermittel führende
Leitung 16 verläuft in Windungen um das Metallrohr herum, so daß in der Kammer io
eine Eisbildung zustande kommt. Dia der Ring 12, welcher den Bodenteil .der Gefrierkammer
bildet und auf dem das Metallrohr 9 aufsitzt, aus einem Stoff von geringer Wärmeleitfähigkeit-
besteht, ist der untere Teil der Kammer vom gekühlten Rohr 9 thermisch isoliert.
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f1:b,ex eine Leitung 17 wird aus einem Vorratsgefäß Wasser in den
unteren Teil 13 der Kammer i o eingeleitet. Dieses Wasser kann sich in einer umgekehrten
Flasche 18 befinden und über die Leitung 17 durch eine Schale hindurch geliefert
werden, welche mittels der Stäbe i 9a auf der Grundplatte i angebracht ist. Die
Mündung der Flasche ist bis unter die Oberfläche des Wassers in die Schale i 9 .eingetaucht,
wobei die Flasche auf einem Dpchtungsring igb aufliegt, der die üblichen öffnüngen
zum Lufteintritt besitzt. Während des Betriebes der Anordnung wird eine Eissäule
2o innerhalb der Kammer io gebildet. Um diese Eissäule nach hoben zu bewegen, -so
daß ihr oberes Ende über die; Kammer i o hinausragt, ist eine drehbare Scheibe 21
am Boden der Kammer i o angebracht. Die Scheibe 21 hat denselben Durchmesser, wie
ihn die Kammer io am Boden besitzt, und weist auf ihrer Oberseite einen erhöhten
Teil 22 auf, der sich diametral über die ganze Oberseite der Fläche effstreckt.
Die Scheibe 21 ist auf einer senkrechten Achse 23 angebracht und rotiert mit dieser
Achse. Eine; Hülse 24 dient sowohl zur Abdichtung wie als Auflagefläche für die
Scheibe. Die Scheibe 2 r wird mittels eines Motors 25 über ein Untersetzungsgetriebe
26, eine Riemenscheibe 27, einen Riemen 28 und eine weitere Riemenscheibe
28a angetrieben. Die Untersetzung dient zur Verminderung der Drehzahl deis normalen
Motors 25 auf eine geringere Drehzahl, .die für den Antrieb der Scheibe 21 geeiignet
ist. Durch den Riemen und die R:iemen,-scheibenanordnung wird die Geschwindigkeit
zwar ebenfalls noch vermindert, jedoch dient die Riemenscheibe hauptsächlich .als
Rutschkupplung, wenn die Scheibe 21 an der Eissäule 2o hängenbleiben sollte, um
eine Überlastung des Untersetzungsgetriebes 26 zu vermeiden. Um eine Drehung der
Eissäule 2o mit der Scheibe 21 zu verhindern und tun sicherzustellen, daß durch
die Drehung .der Scheibe die Eissäule sich nach oben bewegt. ,ist auf der Innenseite
des Metallrohres q noch eine Mehrzahl von Rillen 29 angebracht. Statt derartige
Rillen auf der Innenseite des l#,o,hres 9 anzubringen, 'kann man dieselbe Wirkung
natürlich auch durch Anbringung entsprechender Rippen erreichen. Zur Zuführung des
Wassers aus dem Unterteil 13 der Gefrierkammer in den Raum oberhalb der Scheibe
21 sind eine Reihe von Kanälen 3o in der Scheibe vorgesehen.
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Dwe Wirkungsweise ist in der vergrößert dargestellten Fig. 4 veranschaulicht.
Man sieht, daß Wasser über die Leitung 17 in den unteren Teil 13 einströmt und durch
die Kanäle 3o in den oberhalb der Scheibe gelegenen Raum 31 gelangt. Wegen der Kühlwirkung
der vfand 9 wird in der Kammer 1o eine Eissäule 2o gebildet. Diese Eissäule ruht
auf dem erhöhten Tei122 der Scheibe2i. Jedoch bleibt wegen der Isolationswirkung
des umgebenden Eises eine gewisse Menge von nicht erstarrtem Wasser 2oa in der Mitte
der Säule 2o bestehen. Der erhöhte Teil 22 bewirkt die Aufrechterhaltung eines Abstandes
zwischen der Eissäule 2o und dem grö; ßeren Teil der Oberseite der Scheibe 21, so
da;ß also dieser Raum 31 stets mit Wasser ,gefüllt wird. Die Scheibe 2 i rotiert
verhältnismäßig langsam, etwa mit 2o bis 30 Umdrehungen pro Minute, d. h.
sie dreht sich unter der unteren Stirnfläche der Eissäule 2o -einmal in je 2 bis
3 Sekunden. Dabei berührt
sie die Eissäule nur längs der verhältnismäßig
kleinen Fläche der Erhöhung 22, während der Rest der unteren Stirnfläche stets in
Berührung mit .dem Wasser im Raum 3 i ist. Dneses Wasser gefriert an der Stirnseite
der Eissäule in Form einer dünnen Schicht, welche nur einige Tausendstel Zentimeter
dick ist. Diese dünne Eisschicht wird jedoch ständig an der unteren Stirnfläche
der Eissäule unterhalb einer horizontal verlaufenden Linie gebildet, welche eine
Tangente an den höchsten Punkt der Erhöhung 22 und an die Stirnfläche der Säule
bildet, die gerade zwischen den diametral gegenüberliegenden Teilen der Erhöhung
22 liegt. Die untere Stirnfläche der Säule kann also etwa die in Fig. q. dargestellte
Form annehmen. Wenn also die Erhöhung umläuft, trifft sie stets auf Teile der Eissäule,
die ein wenig unterhalb der horizontalen Linie liegen, welche eine Tangente durch
den höchsten Punkt der Erhöhung 22 bildet, und die Erhöhung 22 bewirkt daher eine
Anhebung der Eissäule um die Dicke dieser Schicht. Die Strecke, an welcher die Eissäule
aus der Kammer i o herausragt, wächst daher bei jeder Umdrehung der Scheibe an.
Der herausragende Teil der Eissäule kann auf beliebige Weisse entfernt werden, beispielsweise
mittels eines geheiztenDrahtes, der durch das Eis hindurchgezogen wird, oder mittels
einer Zange oder durch andere bekannte Mittel.
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Man .sieht, daß mittels der beschriebenen Anordnung ,ständig Eis von
zylindrischer Form in einem zylindrischen Gefäß gebildet werden kann, wenn man die
Scheibe in ihrer Ebene dauernd umlaufen läßt. Die Antriebseinrichtung ist die für
eine einfache Drehbewegung erforderliche, so daß kein hin und her gehender Kolben
nötig ist und auch kein ständig vorwärts bewegter Kolben, der schließlich wieder
in seine Ausgangslage zurückbewegt werden müßte.