DE914418C

DE914418C - Entladungsroehre mit einer sekundaeremittierenden Isolieroberflaeche

Info

Publication number: DE914418C
Application number: DEF7637D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Walter Heimann
Original assignee: Fernseh GmbH
Current assignee: Robert Bosch Fernsehanlagen GmbH
Priority date: 1939-02-19
Filing date: 1939-02-19
Publication date: 1954-07-01

Description

Entladungsröhre mit einer sekundäremittierenden Isolieroberfläche Die Erfindung bezieht sich auf eine Entladungsröhre mit einer sekundäremittierenden Oberfläche, auf der durch Elektronenaufprall eine Speicherung vorgenommen wird, insbesondere Bildwandlerbildfängerröhre.
Es ist bekannt, daß nicht nur Metalle, insbesondere Alkalimetalle, vor allem in Verbindung mit gewissen Oxydschichten, einen Sekundäremissionsfaktor, der wesentlich größer ist als r, aufweisen, sondern auch, daß Metalloxyde, wie Aluminiumoxyd, Magnesiumoxyd usw., einen hohen Sekundäremissionsfaktor besitzen. Diese Metalloxyde sind meist sehr gute Isolatoren und daher in gewisser Dicke von Nachteil für technische Röhren, in denen die Sekundäremission zur Elektronenvervielfachung ausgenutzt wird. Wesentlich anders dagegen liegen die Verhältnisse bei Röhren, die. nicht der Elektronenvervielfachung dienen, sondern bei denen eine sekundärelektronenemittierende, nichtleitende Schicht eine Speicherung von Elektronen vorzunehmen hat. Dies gilt besonders für Bildwandlerbildfängerröhren, bei denen ein Elektronenbild auf die hohe Sekundäremissionsfähigkeit aufweisende nichtleitende Schicht geworfen wird und ein Elektronenstrahl die Schicht in bekannter Art zeilenweise abtastet. Sowohl bei den einfallenden Elektronen des Elektronenbilds als auch beim Auftreffen der Strahlelektronen werden Sekundärelektronen erzeugt. Die von den Bildelektronen ausgelösten Sekundärelektronen werden gespeichert, die vom Abtaststrahl ausgelösten Sekundärelektronen dienen zur Kompensation der Ladung und' zum Einebnen des auf der Schicht entstandenen Potentialreliefs. Es ist bekannt, z. B. Glimmer oder Aluminiumoxyd, das durch das bekannte Oxydulverfahren erzeugt ist, für den genannten Zweck einer Speicherelektrode zu verwenden.
Die erfindungsgemäße Entladungsröhre mit einer sekundäremittierenden Isolieroberfläche, auf der durch Elektronenaufprall eine Speicherung vorgenommen wird, weist eine Isolieroberfläche auf, die durch eine lockere pulverige Schicht eines Erdalkalioxyds, z. B. Magnesiumoxyd, oder eines Oxyds der Aluminiumgruppe gebildet wird, das durch Verbrennen des Metalls in Sauerstoff oder Luft nach Art des Berußens niedergeschlagen wird. Beispielsweise wird auf eine sich als besonders günstig erweisende Unterlage aus Glimmer durch Verbrennen von Magnesium in offener Flamme der lockere pulverige Niederschlag von Magnesiumoxyd erhalten.
Durch die besondere Art dieser lockeren Schicht wird erreicht, daß erstens infolge großer Oberfläche eine besonders hohe Ausbeute an Sekundärelektronen erreicht wird und däß zweitens sich die Ladungs- und Raumladungsverhältnisse beim Einfall von Primärelektronen so günstig einstellen, daß bei der nun folgenden Abtastung durch den Elektronenstrahl eine besonders große Umladung, die einen entsprechenden Ladungsstoß auf der Signalplatte hervorruft, erfolgt. Es ist beobachtet worden, daß bei Verwendung einer solchen Magnesiumoxydschicht gegenüber einer Glimmerplatte eine wenigstens zehnfache Vergrößerung des Impulses eintrat, obwohl der Sekundäremissionsfaktor von Magnesiumoxyd im günstigsten Fall doppelt so groß ist als der von Glimmer. Damit dürfte die Anschauung über einen besonderen nicht vorauszusehenden Effekt bei lockerem Magnesiumoxyd bestätigt sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Entladungsröhre mit einer sekundäremittierenden Isolieroberfläche, auf der durch Elektronenaufprall eine Speicherung vorgenommen wird, insbesondere Bildwandlerbildfängerröhre, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolieroberfläche durch eine lockere pulverige Schicht eines Erdalkalioxyds, z. B. Magnesiumoxyd, oder eines Oxyds der Aluminiumgruppe gebildet wird, das durch Verbrennen des Metalls in Sauerstoff oder Luft nach Art des Berußens niedergeschlagen wird.
2. Entladungsröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxyd auf ein Metall oder einen Isolator, wie z. B. Glimmer, niedergeschlagen ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 578 123; österreichische Patentschriften Nr. 1o1557, 155 526; französische Patentschriften @Tr. 823 368,835 838; Phys. Rev., Bd. 5o, 1936, S. 48ff. und 57.